Residente Forschungsgruppen

Ökonomische und rechtliche Herausforderungen im Kontext von intelligenten Produkten
Oktober 2021 - Juli 2022Die interdisziplinäre Forschungsgruppe bringt eine Reihe von Experten der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Informatik, Soziologie und Philosophie aus verschiedenen Ländern zusammen. Sie alle verbindet ein Interesse an den Herausforderungen, die sich aus rechtlicher und ökonomischer Sicht im digitalen Zeitalter mit sog. "Smarten Produkten" (z. B. hochautomatisierte Fahrzeuge oder intelligente Haushaltsgeräte) ergeben. In einem ersten Arbeitsfeld beschäftigt sich die Gruppe mit den Auswirkungen von rechtlichen Regeln (z. B. zivilrechtliche und strafrechtliche Haftungsfragen) auf die Anreize von Unternehmen zur Entwicklung von smarten Produkten, deren Sicherheit sowie ihre Verbreitung im Markt. Ein zweites Arbeitsfeld fokussiert auf die Nutzerseite. Hier besteht ein mögliches Spannungsfeld darin, dass die Funktionalität von smarten Produkten oftmals einen umfangreichen Zugriff auf Nutzerdaten erfordert. Daraus ergeben sich allerdings Bedenken im Hinblick auf den Datenschutz, was möglicherweise das Vertrauen in solche Produkte sowie deren Akzeptanz und Verbreitung unterminiert. Ein drittes Arbeitsfeld beleuchtet das Zusammenspiel zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen und technologischem Wandel. Hier soll insbesondere untersucht werden, wie spezifische Eigenschaften von smarten Produkten die Art und Weise ihrer rechtlichen Regulierung beeinflussen.
Forschungsgruppen in Vorbereitung

Erkenntnistheorie der evidenzbasierten Politikgestaltung: Wie Philosophie den Austausch zwischen Wissenschaft und Politik befördern kann
Februar - Juni 2023Evidenzbasierte Politikgestaltung soll die Qualität politischer Entscheidungen und Maßnahmen verbessern und zugleich für mehr Transparenz und Konsistenz bei der Entscheidungsfindung sorgen. Dazu sollen sich politische Entscheidungen auf überprüfbare und validierte Erkenntnisse stützen. Maßnahmen und Programme sollen zudem verlässlich evaluiert werden. Die Forschungsgruppe analysiert die Chancen und Herausforderungen dieses Ansatzes aus erkenntnistheoretischer Perspektive.
Forschungsgruppen in Nachbereitung

Weltweite Anfechtungen von Frauen- und Geschlechterrechten
Oktober 2020 - Juli 2021Ausgangsannahme der Forschungsgruppe ist die Feststellung, dass Menschen- und Gleichheitsrechte niemals universell waren, und niemals inklusiv – trotz des Versprechens der politischen Revolutionen vor und nach 1800. Im Gegenteil, Geschlecht hat sich weltweit zunehmend als Kategorie sozialer Ungleichheit verstetigt. Die Diskrepanz zwischen rechtlich garantierter Gleichheit und faktischer Kontinuität von Geschlechterungleichheit bildet den Hintergrund des geplanten Arbeitsprogramms. Untersuchungsgegenstand aber die weltweite Transformation der Semantik der Gleichheitsrechte in eine Arena kontroverser Auseinandersetzungen. Die Forschungsgruppe wird untersuchen, wie der bislang unterstellte normative Konsens zum Gleichheitsgrundsatz in der jüngeren Vergangenheit in der politischen Öffentlichkeit strittig geworden ist. Dies wird in drei empirischen Feldern exemplarisch untersucht, innerhalb derer diese Kontroversen weltweit besonders manifest sind: (1) geschlechtliche Arbeitsteilung, (2) Religion und (3) die Vergeschlechtlichung von Staatsbürgerschaft und die Infragestellung sexueller Rechte.

Multimodale Rhetorik in der Onlinemedien-Kommunikation
Mai - September 2020Die Forschungsgruppe wird untersuchen, wie die rasante Vermehrung von Medienplattformen es politischen Gruppierungen ermöglicht, rhetorische Diskurse ins Leben zu rufen und zu lenken, die die in traditionellen konsensbasierten Medienrahmen geführten Diskurse zunehmend verdrängen. Ein flagrantes Beispiel ist zurzeit höchst personalisierte Werbung, in der falsche Nachrichten nach Nutzerprofilen konstruiert werden und durch Plattformen wie Twitter sich schneller verbreiten als traditionelle Nachrichten. Daraus folgt die dringende Notwendigkeit, die Mechanismen solcher Diskurse zu verstehen. Dazu gehört eine detaillierte Auseinandersetzung mit den als Träger solcher Diskurse identifizierten Erscheinungsorten sowie mit den für diese Diskurse eingesetzten multimodalen kommunikativen Strategien (linguistisch, visuell, filmisch).