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    Das Bielefelder Standortprojekt im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern

    © Universität Bielefeld

Epistemologische Lernprogression Lehramtsstudierender im Fach Geschichte im Rahmen des Praxissemesters

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dr. Dr. Thomas Must

Derzeit vertreten durch:

Judit Ramb

Judit Ramb

Raum
Gebäude X A2-208

BiProfessional wird im Rahmen der gemeinsamen Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert (Förderkennzeichen 01JA1908).

Mit der Einführung des Praxissemesters ist die Erwartung verbunden, dass die Studierenden ihre fachlichen Kompetenzen reflektieren und weiterentwickeln. Das Forschende Lernen soll diese Reflexionsleistung anbahnen und unterstützen. Für das Fach Geschichte liegen bisher kaum aussagekräftige Befunde vor, ob diese Ziele gelingen und das Praxissemester damit einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, den Anforderungen (u.a. der Kultusministerkonferenz) an die geschichtsdidaktische Ausbildung der universitären Phase zu entsprechen.

Die Teilmaßnahme untersucht deshalb die Kompetenzentwicklung von Studierenden vor und nach dem Praxissemester im Rahmen der begleitenden Veranstaltungen (Vorbereitungs- und Reflexionsseminare) sowie die Wirkung von Studienprojekten im Kontext Forschenden Lernens. Das Ziel sind Erkenntnisse über die Bedeutung des Praxissemesters für das Fach Geschichte und das Aufdecken etwaiger Defizite der geschichtsdidaktischen Ausbildung. Mithilfe dieser Erkenntnisse sollen strukturelle und inhaltliche Optimierungsbedarfe für die beteiligten Veranstaltungen und das Konzept des Forschenden Lernens aufgezeigt werden.

Lässt sich bei den Studierenden eine Lernprogression motivieren und welche Rolle spielt dabei der Akteur Schule? Vorhergehende empirische Befunde lassen berechtigten Zweifel am Beitrag des Praxissemesters sowie der damit assoziierten Veranstaltungen (Vorbereitungs- und Begleitseminar, Studienprojekt) zur Förderung domänenspezifischer – narrativer und hermeneutischer – Kompetenz und kritischer Mündigkeit zu. Es ist zu prüfen, inwiefern curriculare Anpassungen der universitären Veranstaltungen zu einer gewünschten Lernprogression und zu einer kritischeren Einstellung gegenüber fachlichen Konzepten führen können. Doch wie steht es um die schulische Praxis? Indizien erhärten den Verdacht, dass es dort durchaus zu Lehr- und Lernsituationen kommt, die dem geschichtsdidaktischen Anspruch an die Kompetenzentwicklung zuwiderlaufen könnten. Einblicke in die schulischen Ausbildungsphasen (Praxissemester und Referendariat) sollen Antworten hierzu liefern.

Das Hauptforschungsdesign und -instrument (Testbogen im Pre-Post-Follow up-Verfahren) ist auf eine sowohl qualitative als auch quantitative Erhebung ausgelegt. Die Daten werden deduktiv mittels Kodierleitfaden ausgewertet. Es ist angedacht, weitere methodische Zugänge wie Interviews, Fragebögen und Unterrichtsbesuche in der Beforschung der schulischen Ausbildungsphasen zu berücksichtigen.

Die Erkenntnisse aus der Untersuchung sollen fortlaufend für die Optimierung der geschichtsdidaktischen Lehrveranstaltungen und für die Schaffung von Instrumenten zu ihrer Evaluierung genutzt werden, um besonders Forschendes Lernen zielführender, d.h. stärker auf die erwarteten Fachkompetenzen und ihre Reflexion fokussiert, anzuregen. Auf diesem Wege konnten bereits in den Vorbereitungs- und Begleitseminaren curriculare Änderungen vorgenommen werden, die eine positive Wirkung auf die Kompetenzentwicklung zeigen und Themen für zielführende Studienprojekte anbieten. Es lassen sich spezifische Handlungsempfehlungen und didaktische Materialien für die Lehre generieren, wie u.a. zur Sprachlichkeit, die in Kooperation mit DaZ inzwischen im Fach Geschichte ernster genommen wird.

Must, T. (2018b). Wie kritisch sehen Studierende Fakten, Quellen und Historiographie? – Versuche zur Messung der hermeneutischen Kompetenz von Studierenden des Fachs Geschichte im Praxissemester NRW. Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, 9 (1), 147-151.

Must, T. (2020a). How much importance do prospective teachers attach to facts? Comments on empirical results at the University of Bielefeld (Germany) in the subject history. Practice and Evidence of Scholarship of Teaching and Learning in Higher Education, 14 (1), 2-17.

Must, T. (2020b). Kompetenzentwicklung im Praxissemester. Anspruch und Wirklichkeit im Fach Geschichte im empirischen Vergleich. PraxisForschungLehrer*innenBildung, 2 (4), 78-80.

Norden, J. v. (2017). Forschendes Lernen im Fach Geschichte. In R. Schüssler, A. Schöning, V. Schwier, S. Schicht, J. Gold & U. Weyland (Hrsg.), Forschendes Lernen im Praxissemester – Zugänge, Konzepte, Erfahrungen (S. 281–285). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Norden, J.v. (2018). Students and their „idea of history“- A theory based testing of hermeneutical and narrative competences. In F. Neumann & L. Shopkow (Hrsg.), Teaching history in university (S. 163-192). Frankfurt a.M.: Wochenschau.

Norden, J.v. & Must, T. (2019). Forschendes Lernen in der Geschichtsdidaktik. PraxisForschungLehrer*innenBildung, 1(2), 78-80.

Norden, J.v. & Must, T. (2020). Im Praxissemester historisches Denken lernen? In S. Barsch & O. Plessow (Hrsg.), Universitäre Praxisphasen im Fach Geschichte – Wege zu einer Verbesserung der Lehramtsausbildung (Band 4: Hochschuldidaktik; S. 193-215). Berlin: Lit.

Zörner, A. & Must, T. (2019). Aufgabenstellungen sprachsensibel aufschlüsseln. Ein Vorschlag zur sprachlichen und fachlichen Aufbereitung von Operatoren im Fach Geschichte. Herausforderung Lehrer_innenbildung, 2(1),227-240.


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