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Viktimisierung, Recht und Opferschutz

Menschen mit psychischer Behinderung als Opfer von Gewalt – Multiperspektivische Analysen zu Viktimisierung und deren polizeilicher sowie justizieller Verarbeitung und Entwicklung konkreter Präventionsansätze

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Menschen mit einer psychischen Behinderung weisen ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöhtes Risiko auf, Opfer von Gewalt zu werden. Kommt es in diesen Fällen zu einer Strafanzeige, so bestehen in der anschließenden Interaktion zwischen den Betroffenen und Vertretern von Polizei und Justiz ebenfalls Konfliktpotentiale. Deren Aufbrechen kann wiederum zu einer Vertiefung der traumatischen Folgen der Gewalterfahrung für die Betroffenen führen (sog. sekundäre Viktimisierung). 

In dem Projekt „Viktimisierung, Recht und Opferschutz“ sollen daher die Erfahrungen sowohl der Betroffenen als auch der Institutionenvertreter mit Verfahren, die den Vorwurf einer entsprechenden Gewaltstraftat zum Gegenstand haben, untersucht werden. Durch die Zusammenführung der Perspektiven von Verletzten und staatlichen EntscheidungsträgerInnen soll auch ermittelt werden, ob die Erfüllung des in der UN-Behindertenrechtskonvention normierten Anspruchs auf gleichberechtigten und wirksamen Zugang zur Justiz gewährleistet ist. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Beitrag gerichtet, den die Einführung eines Anspruches auf Beiordnung einer psychosozialen Prozessbegleitung (§ 406g Abs. 3 StPO) zum 1.1.2017 zur Vermeidung sekundärer Viktimisierungen von Gewaltopfern mit einer psychischen Behinderung zu leisten vermag. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlage für die Erarbeitung konkreter Präventionsansätze bilden, die zur Vermeidung einer erneuten Opferwerdung von Menschen mit einer psychischen Behinderung beitragen können.

Als Kommunikationstool dieser Erkenntnisse dient ViReO-Online. Gastbeiträge zu den Themen Handlungsempfehlungen, psychische Störungen, Psychose/Schizophrenie und traumatische Erfahrungen wurden dabei von der Forschungsabteilung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Ev. Klinikum Bethel (EvKB) erstellt.

Das Projekt wird durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gefördert und als Kooperationsprojekt der Forschungsabteilung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Ev. Klinikum Bethel (EvKB) und der Universität Bielefeld von 2018 bis 2021 durchgeführt.


Imagefilm


Fachtag am 05.02.2021

„Da fühlt man sich doppelt als Opfer“

Menschen mit psychischer Behinderung als Opfer von Gewalt im Kontakt mit Polizei und Justiz

Problemlagen und Präventionsansätze


Am 05.02.2021 veranstaltete der Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie in Kooperation mit der Forschungsabteilung des evangelischen Klinikums Bethel einen virtuellen Fachtag, welcher als Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes „ViReO – Viktimisierung, Recht und Opferschutz“ der Vorstellung der wissenschaftlichen Ergebnisse diente. Getreu dem multiperspektivischen Konzept des Forschungsprojektes schloss auch der Fachtag mit einer multiperspektivischen Podiumsdiskussion, in der neben Akteur*innen von Polizei und Justiz auch Akteur*innen von Bielefelder Opferhilfestellen sowie Betroffene zu Wort kamen.

Auch wenn der Fachtag pandemiebedingt nur virtuell durchgeführt werden konnte, so erfreute er sich mit über 80 Besucher*innen doch einer regen Teilnahme.

Die unten gezeigte Slideshow finden Sie hier als pdf-Datei zum Download: Fachtag_Ergebnisse.pdf


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