Projekt Antibiotische Therapie in Bielefeld
Im Jahr 2016 starteten Bielefelder Ärztinnen und Ärzte primär aus dem ambulanten pädiatrischen Bereich das Projekt "Antibiotische Therapie in Bielefeld" (AnTiB). Grundidee war eine gemeinsame Kommunikation zur möglichst einheitlichen, und sachgerechten, Verordnung von Antibiotika.
Dies geschah auch vor dem Hintergrund der von der Bundesregierung initiierten Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) 2020. Dort wurden als Maßnahmen u.a. die Erarbeitung von Konzepten zur Erstellung und Anwendung lokaler Leitlinien und Empfehlungen im ambulanten und stationären Bereich vorgeschlagen.
Entsprechend war die erste Tätigkeit des neuen Projektes, bis dato in Deutschland praktisch noch nicht verfügbare ambulante pädiatrische Antibiotika-Therapieempfehlungen im lokalen fachlichen Konsens zusammenzustellen und in der lokalen Fachgruppe zu implementieren (zum Prozess vgl. "Aktivitäten"). Diese Empfehlungen konnten bereits am 1.1.2017 in Kraft gesetzt werden.
Ab 2017 erfolgte nach und nach eine Übertragung des Konzeptes auch auf die Bereiche der ambulanten Frauenheilkunde, den hausärztlichen Bereich bei Erwachsenen, die Urologie und die HNO-Heilkunde. Weitere fachbezogene Empfehlungen (Augenheilkunde, Dermatologie und Chirurgie) sind vorgesehen.
Artikel in KVWL kompakt 5/2018 mit Kurzbeschreibung des Projekts (pdf 921 kb)
Artikel im Westf. Ärzteblatt 3/2019 mit Kurzbeschreibung des Projekts (pdf 921 kb)
Unterstützer
Dt. Ges. für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)
Dt. Ges. für Infektiologie (DGI)
Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
Adressaten bzw. Handlungsfelder dieser Seiten sind in erster Linie die in der ambulanten Medizin tätigen Ärztinnen und Ärzte:
Praxen der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte, Frauenärzte, Allgemeinmediziner und weitere Fachärzte (Urologie, HNO und andere)
Kinder- und Erwachsenen-Notfallpraxen
ambulante Notfallbehandlung in Kliniken
ambulante Behandlung in Klinikambulanzen (keine Notfälle)
sowie auch die stationäre Behandlung in Kliniken mit Blick auf Empfehlungen bei stationärer Entlassung zur weiteren ambulanten Therapie
Einbezogen werden sollen auch weitere Akteure im Feld wie Labore, Apotheken, den öffentlichen Gesundheitsdienst sowie die Gesundheitswissenschaften / Public Health.
Strategische Ziele
rationale Antibiotikatherapie in der ambulanten Medizin (indikationsgerechter Einsatz von Antibiotika und indikationsgerechte Auswahl der jeweiligen Antibiotika (bzw. Reduktion von Reserveantibiotika)
Reduktion von Nebenwirkungen (z.B. allergische Reaktionen)
Reduktion von Resistenzentwicklungen
Vermeidung von Über-, Unter- und Fehlversorgung
Verbesserung der inner- und intersektoralen Zusammenarbeit ambulant / stationär / Notfallversorgung bzw. der Kooperation mit Laboren und Apotheken
Beitrag zur Umsetzung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2020/2030
Konkrete Ziele
Vernetzung und kontinuierlicher Austausch der an der ambulanten Versorgung Beteiligten
Zurverfügungstellung und Aktualisierung eines einheitlichen und umfassenden Wissens (z.B. in Form dieser Internetseite)
Entwicklung von praxisgerechten Handlungsempfehlungen in der ambulanten Versorgung
Beschreibung und Behebung von Schnittstellenproblemen zwischen den Akteuren im Feld