Aspekte guter Hochschullehre: Wie gestalten wir sie gemeinsam?
Die diesjährige Keynote auf dem BI.teach hielt Prof. Dr. Tobias Seidl, Professur für Schlüssel- und Selbstkompetenzen an der Hochschule der Medien Stuttgart.
In den letzten 10 Jahren hat es ganz unterschiedliche Ansätze gegeben den Begriff „Guter Lehre“ mit Inhalt zu füllen. Dazu zählen etwa der Ansatz der Charta guter Lehre (Jorzik, 2013), Grundsätze und Leitlinien für eine bessere Lehrkultur zu definieren, und die Ableitung Kriterien guter Lehre aus der hochschuldidaktischen Lehr- und Lernforschung (z.B. Ulrich, 2020). Dabei wurde zum Teil stark der Lernerfolg der Studierenden sowie spezifische Gestaltungselemente von Lehre, wie beispielsweise das constructive alignement, als wichtige Kriterien in den Mittelpunkt gerückt.
Die Erfahrungen der letzten drei Jahre - Onlinesmester, veränderte Erwartungen von Studierenden und zuletzt die steigende Verbreitung von KI Tools - haben die Hochschulen verändert. Sie haben Experimentierräume geöffnet, etablierte Vorgehensmodell in Frage gestellt und vielleicht auch in einzelnen Bereichen Transformationsprozesse angestoßen. Deshalb bietet es sich an heute wieder über die Definition guter Lehre nachzudenken. Was macht gute Lehre aus und auf welchem Weg erreichen wir dieses Ziel?
Bei der Beantwortung dieser Frage ist es wichtig auch die Perspektive der Studierenden mit aufzunehmen. Unzweifelhaft ist, dass erfolgreiche Lehre immer einer aktiven Partnerschaft von Lehrenden und Lernenden in der gemeinsamen Gestaltung des Lernprozesses bedarf. Deshalb müssen neben normativen Überlegungen und empirischen Erkenntnissen zu Guter Lehre auch die Erwartungen, Handlungspraktiken und Visionen der Studierenden in den Blick genommen werden.
In der Keynote werden diese Gedanken aufgenommen und (exemplarisch) vertieft. Dadurch soll die eigene Perspektive erweitert und zum Reflektieren über das eigene Lehrhandeln angeregt werden.