Fakultätsinterne Veranstaltungen
Der BI.teach 2023 unter dem Thema „Aspekte guter Hochschullehre: Wie gestalten wir sie gemeinsam?“ lädt dazu ein, über gute Lehre nachzudenken. Nach der Rückkehr zur Lehre in Präsenz, in der die Universität zu einem Ort der Begegnung darstellt, soll im fakultätsinternen Teil der Erziehungswissenschaft v.a. die Frage im Fokus stehen, wie Aktivität als Bedingung guter Lehre für alle Akteur*innen gestaltet und (wieder neu) verstanden werden kann. Studierende und Lehrende beobachten derzeit in Lehrveranstaltungen eine stark schwindende Teilnehmer*innenzahl. Gleichzeitig berichten sie mitunter von schleppend laufenden Diskussionen und wenig Aktivität in Veranstaltungen. Es wird geschildert, dass es nach der pandemiebedingten Onlinelehre schwer bleibt, Kontakte zu Kommiliton*innen zu knüpfen, ins Gespräch zu kommen sowie mit Lehrenden eine gemeinsame Verantwortung i.S.v. Aktivität in Lehrveranstaltungen zu übernehmen. Diese Wahrnehmung spiegeln auch Ergebnisse einer Befragung von Studierenden im ersten Studienjahr wider, die das Studiendekanat im SoSe 2023 durchgeführt hat. Die Beobachtung von keiner oder zunehmend passiver Teilnahme an Lehrveranstaltungen lädt ein zu einer gemeinsamen Reflexion über eine „Kultur der Aktivität“ als Gelingensbedingung guter Lehre an der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Um einen ertragreichen und umfänglichen Austausch zu ermöglichen, sollen die Perspektiven aller an Lehre beteiligten Akteur*innen Raum erhalten um einen diversen Blick auf gute fachspezifische Lehre zu erhalten. Ziel des Austausches ist es, konkrete Ansatzpunkte zur Gestaltung guter und damit auch aktiver Lehre zu formulieren und festzuhalten.
„Was braucht es für eine qualitativ hochwertige Lehre? Wie lassen sich dafür notwendige Faktoren gut in die Lehrpraxis integrieren? Woran erkennen wir dies in der Umsetzung? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern?“ Geschichtswissenschaft und Bild- und Kunstgeschichte möchten beim diesjährigen BI.teach alle Studierenden und Lehrende dazu einladen, diese Fragen zu diskutieren.
Die Rückkehr zur Präsenzlehre nach den Erfahrungen der Corona-Semester ist nur teilweise gelungen. Lehrende klagen über eine nochmals gesunkene Anwesenheit in den Seminaren, die Studierenden können in vielen Fällen mit der Lehrsituation im Seminarraum nicht gut umgehen, fühlen sich gehemmt oder überfordert. Die gegenseitigen Ansprüche, Lehrende an Studierende und umgekehrt, sind offenkundig inkongruent. Beide Seiten erfahren die Situation als unbefriedigend. Was kann man aber aus dieser Diagnose für Rückschlüsse ziehen und wie wird die Universität wieder zu einem Ort des gemeinsamen akademischen Arbeitens? Auch in den Prüfungen zeigt sich ein ähnlicher Effekt, der Corona-Bonus, den viele Lehrende den Studierenden entgegengebracht haben, weil die Situation so schwer zu bewältigen war, hat sich erschöpft. Mit den neuen, alten Ansprüchen kommen aber viele Studierende nicht gut zurecht. Ein fataler Ausweich-Reflex ist es, auf die ständig wachsenden Möglichkeiten von KI auszuweichen, insbesondere bei der verbreiteten Prüfungsform Hausarbeit. Unabgesprochen ist solch ein Einsatz ein Täuschungsversuch. KI ist aber in der Welt und wird sich stetig weiterentwickeln. Wie können also Lehrenden und Studienfächer kreativ und produktiv mit den neuen Möglichkeiten umgehen, was und wie können Studierende hier weiterhin lernen, ohne dass fachliche Grundlagen verschwinden? Wie kann man zu einem neuen Verständnis kommen, wie man welches Wissen und welche Kompetenzen prüfen kann, wenn Texte auf mittlerem und künftig höherem Niveau von Computern generiert werden?
Seminare sind leider häufig doch die „kleine Vorlesung“, obwohl sie genau das nicht sein sollen und dafür zu ressourcenintensiv sind. Seminare bieten eine unglaublich wertvolle Unterrichtszeit, da hier diskutiert, hinterfragt und Wissen angewandt werden kann – Prozesse, die beim Lernen und langfristigen Verinnerlichen von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Gerade im Medizinstudium mit dem hohen Lernpensum kommt diesem Format daher eine besondere Bedeutung zu [1]. Ein gutes Seminar sollte aktivierend und interaktiv sein [2] sowie den Studierenden die Möglichkeit geben, ihr Wissen selbstständig zu konstruieren und in Beziehung zu bereits Bekanntem setzen. Zum Glück bietet die moderne Didaktik eine ganze Reihe von Methoden, die zielgerichtet eingesetzt werden können, um verschiedene Funktionen in den Seminargruppen zu erfüllen. Dabei sollte das Ziel allerdings nicht sein, ein Methodenfeuerwerk abzufackeln und in die Rolle eines Entertainers zu schlüpfen. Maßgeblich für die Lehre sollten weiterhin die Lernziele sein und für diese jeweils passende Methoden ausgewählt werden, die zudem auch zur eigenen Lehrpersönlichkeit und zur Zielgruppe passen. Klingt etwas kompliziert? Kann es sein, aber wenn euer Methodenkoffer gut gefüllt ist, fällt die Wahl hier deutlich leichter und macht zudem Spaß. Die kurze Fortbildung „Und jetzt alle! – Aktivierende Methoden in Seminaren“ soll kurzweilig die Funktion von Methoden im Seminar erklären und anschließend eine Auswahl verschiedener analoger wie digitaler Methoden vorstellen. Die Fortbildung hilft euch damit nicht nur bei der Planung und Gestaltung eurer Seminare, sondern mittelbar auch den Studierenden, die dadurch dieses Format viel besser für sich nutzen können.
[1] Fabry G. Medizindidaktik. Für eine kompetenzorientierte, praxisrelevante und wissenschaftlich fundierte Ausbildung. 2. Auflage. 2023; Bern: Hogrefe.
[2] Chi MT, Wylie R. The ICAP framework: Linking cognitive engagement to active learning outcomes. Educ Psychol. 2014;49(4):219-243.
Das Bielefeld Handwerk Philosophie gibt es schon seit vielen Jahren und die Abteilung ist dem Grundgedanken des Projekts, dass sich Philosophie nämlich lehren und lernen lässt, nach wie vor verpflichtet. Seit Beginn des Projekts hat sich aber vieles verändert: Es gibt nicht nur neue Studierende, sondern auch einige neue Lehrende, es gibt vielfältige Erfahrungen mit digitaler Lehre, es gibt neue technische Möglichkeiten des Schreibens durch Large Language Models wie ChatGPT usw. Grund genug, einmal wieder genau hinzusehen: Leistet das Handwerk noch das, was es soll? Sollte man es an die Veränderungen anpassen? Wie wäre das am Besten? Mit diesen Fragen werden sich Lehrende und Studierende der Philosophie in der Qualitätssitzung beschäftigen.
Die Abteilung Sportwissenschaft gestaltet einen arbeitsbereichsübergreifenden Austausch ihrer Mitglieder zum Thema „Umgang mit künstlicher Intelligenz in Studium und Lehre“ in zwei Blöcken. Im ersten Block soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in sportbezogenen Berufsfeldern und daher als Inhalt des Studiums thematisiert werden. Zur effizienteren Verwaltung und Organisation im Sportmanagementbereich, zur Trainerunterstützung bei der Datenauswertung von körperlicher Leistungsfähigkeit und der Analyse von Bewegungsmustern, sowie Teilhabe an Sportereignissen durch Virtuelle Realität und Augmented Reality, KI findet in vielen sportbezogenen Bereichen ihren Einsatz. Allerdings bringt die Integration von KI auch ethische Herausforderungen mit sich. Fragen zur Privatsphäre, Datensicherheit und möglicher Diskriminierung müssen beachtet werden, um einen verantwortungsvollen Einsatz von KI im Sport zu gewährleisten. Daher ist es für unsere Sportstudierenden wichtig, Kompetenzen in diesem Feld zu erlangen bzw. bereits bestehende zu erweitern. Der erste Block soll daher auf inhaltlicher Ebene verschiedene mögliche Anknüpfungspunkte für Lehrveranstaltungen aufzeigen und praktisch erproben lassen. In einem zweiten Block möchten wir die Perspektive wechseln und den Umgang mit KI im Studium kritisch interfragen, sowie Möglichkeiten und Grenzen diskutieren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Programme und Anwendungen, die auf Large Language Modellen basieren und z.B. längere Texte zusammenfassen, in einfache Sprache bringen oder beim Erstellen spezifischer Textsorten unterstützen. ChatGPT ist, ebenso wie eine Reihe anderer KI-Anwendungen (z.B. DeepL), für alle verfügbar, und auch Studierende nutzen es immer mehr - auch bei der Erstellung von Prüfungsleistungen. Vor diesem Hintergrund besteht die Notwendigkeit, sich mit den Möglichkeiten, Grenzen und unserem Umgang mit KI-Anwendungen in Lehre und Prüfungen auseinanderzusetzen. Ziel ist es einen gemeinsamer Konsens der Abteilung Sportwissenschaft zu erarbeiten.
Studierende und Lehrende tauschen sich vor dem Hintergrund der geplanten Neugestaltung der Bachelor- und Masterstudiengänge in Wirtschaftswissenschaften aus und erarbeiten, was notwendig ist, um gute Lehr- und Lernangebote bereitstellen zu können und wo dabei die Herausforderungen liegen.