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  • Forschung in der Interdisziplinären Medienwissenschaft

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Ein Vertrauenslabel für TV-Nachrichten: Das SCAI-Projekt

Ein europäisches Label zur Vertrauenswürdigkeit von Nachrichtensendungen und eine Methodensammlung für Medienkompetenz gegen Fake News – darum ging es im Erasmus+-geförderten Projekt “Trust Label: Combating Fake News in the Digital Era”. Gemeinsam mit Partneruniversitäten und -Organisationen aus Spanien, Belgien und Italien haben Forschende aus der Interdisziplinären Medienwissenschaft an der Universität Bielefeld über zwei Jahre lang am SCAI-Projekt gearbeitet.

"SCAI" steht dabei für spanisch "Sello de Confianza Audiovisual para Informativos" und bedeutet damit soviel wie "Vertrauenssiegel für audiovisuelle Nachrichtenprogramme". Das SCAI-Label als Werkzeug zur Beurteilung von Vertrauenswürdigkeit, Richtigkeit und Transparenz audiovisueller Informationsinhalte stand im Zentrum des Projekts. Wesentliches Ziel des Projektes war demnach die Entwicklung und Evaluation eines Verfahrens, um die Vertrauenswürdigkeit audiovisueller Nachrichtenprogramme zu analysieren.

Am Anfang stand dabei die Recherche der relevanten Literatur, um daraus theoretisch fundierte Kriterien zur Vertrauenswürdigkeit von Nachrichten abzuleiten. Diese Kriterien wurden in einem zweiten Schritt empirisch validiert, wobei verschiedene relevante Stakeholder:innen wie Journalist:innen, Medienunternehmen, Forschende sowie Vertreter:innen aus dem Publikum einbezogen waren. Dies geschah anhand einer mehrstufigen Online-Befragung, nach der das Analyseverfahren dann revidiert und eine finale Version des Verfahrens entwickelt wurde.

Dieses finale Verfahren wurde abschließend an zehn Nachrichtensendungen von drei verschiedenen Sendern pro Land getestet und anhand der resultierenden Erfahrungen erneut evaluiert. Das finale Verfahren besteht dabei aus unterschiedlichen Analysekriterien, die sich in vier wesentliche Kategorien aufteilen lassen. Außerdem kommen drei Analysemethoden zur Anwendung, um die Vertrauenswürdigkeit der jeweiligen Nachrichtenprogramme zu evaluieren.

Neben dem SCAI-Laben als Hauptziel des Projekts war es außerdem ein Ziel, zur Medienbildung junger Menschen mit Blick auf die Bedrohung durch Fake News beizutragen. Dazu hat die Projektgruppe ein Online-Training mit jungen Menschen und Jugendarbeiter:innen aus den beteiligten Ländern organisiert. In diesem Rahmen haben die Teilnehmenden unterschiedliche Methoden zur Entwicklung von Kompetenzen zur Unterscheidung zwischen hochwertigen Nachrichten und Fake News kennengelernt. Außerdem konnten sie sich über die verschiedenen kulturellen Hintergründe bezüglich der Entstehung von Fake News austauschen.

Ein weiteres Projektziel war der Austausch über Fake News, deren Eindämmung und das SCAI-Projekt an sich. Dazu wurden unterschiedliche Veranstaltungen sowohl im Online- als auch im Präsenz-Format durchgeführt. So haben Teilnehmende aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft bei der Abschlussveranstaltung des Projekts an der Universität Bielefeld im Januar über die Problematik der Fake News und verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Ein zentrales Fazit lag dabei in der Feststellung, dass Fake News das digitale Zeitalter auch weiterhin begleiten werden. Ein weiteres jedoch auch darin, dass durchaus Mittel und Wege da sind, um diese Problematik einzudämmen - wie beispielsweise das SCAI-Projekt.


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