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Module

Im Einführungsmodul lernen die Studierenden die Zugänge zum Forschungsgegenstand Wissenschaft kennen, die sich in den Disziplinen der Wissenschaftsgeschichte, -philosophie und sozialwissenschaftlichen Wissenschaftsforschung (Social Studies of Science) teilweise getrennt voneinander herausgebildet haben. Sie erwerben Kenntnisse der verschiedenen Theorien und Methoden, lernen aber gleichzeitig, diese produktiv für die multidisziplinäre Perspektive der Wissenschaftsforschung zu verknüpfen. Dadurch wird die Grundlage für die Fähigkeit zum interdisziplinären Denken und Arbeiten gelegt, die in den anschließenden Hauptmodulen weiterentwickelt und ausgebildet wird.

Die Studierenden werden zur Analyse der Wissenschaftsentwicklung angeleitet und insbesondere zu einem Vergleich zwischen vergangenen und gegenwärtigen Bedingungen wissenschaftlichen Forschens befähigt. Dabei geht es nicht um eine chronologische Darstellung der Wissenschaftsgeschichte, sondern um die Vermittlung zentraler Konzepte der Historischen Wissenschaftsforschung. Das Modul behandelt historische Entwicklungsmuster der Wissenschaft. Es macht dadurch einerseits epochen- und disziplinenspezifische Besonderheiten sichtbar und eröffnet andererseits strukturelle Vergleichsmöglichkeiten über Epochen hinweg. Den Studierenden wird die Entwicklung der Wissenschaften in historischen Konfigurationen vermittelt, die von theoretischen Begriffen, Institutionen, Formen der politischen Regulierung, kulturellen Wertmustern und sozialen Erwartungen oder Befürchtungen geprägt sind. Die Beschäftigung mit der Entwicklung der Wissenschaften zeigt den Studierenden, dass die neuzeitliche Wissenschaft seit ihrer Entstehung von zwei Tendenzen geprägt ist: einer utilitaristischen Verwendungsorientierung und einer auf Wirklichkeitserkenntnis gerichteten Theoriebildung.

Die Studierenden werden in die Lage versetzt, sich theoriegeleitet mit der Einbettung von Wissenschaft und Technik in ein gesellschaftliches Umfeld auseinanderzusetzen. Studierende erwerben die Fähigkeit, interdisziplinäre Fragestellungen zu den Beziehungen zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Teilbereichen (vor allem Politik, Wirtschaft, Recht, Medien und Religion) zu entwickeln und selbstständig zu bearbeiten. Zum einen geht es dabei um Interaktionen zwischen wissenschaftlichem und technologischem Fortschritt und der Wirtschaftsdynamik und um die Fähigkeit, die Besonderheiten der Anreizstrukturen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erkennen und zu analysieren. Hierzu zählt die Bedeutung wissenschaftlicher Publikationen oder nicht-monetärer und monetärer Belohnungen sowie die Forschungsevaluation und Leistungsmessung. Zum anderen lernen die Studierenden, die Rolle und den Wandel von Wissenschaft in der (Welt-)Gesellschaft zu erkennen, zu verstehen und kritisch zu reflektieren. Im Zentrum stehen hier die Beziehungen zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, deren institutionelle und kulturelle Einbettung wie auch deren historische Veränderungen unter den Bedingungen von Inter- und Transnationalisierung. Dabei geht es insbesondere um (grenzüberschreitende) Konflikte und Konstellationen politischer und epistemischer Autorität, um Expertise, epistemische Gemeinschaften und Politikberatung sowie um bestehende wie neue Technologien, Governance-, Kommunikations- und Beteiligungsformen in ihrer Bedeutung für die Position der Wissenschaft in der Gesellschaft. Studierende lernen zudem den Zusammenhang von wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn und sozialen Ungleichheiten kennen. Vermittelt werden wissenschafts- und wissensbezogene Konzepte und Methoden der Soziologie und Sozialanthropologie, Politologie, Ökonomie wie auch der Science, Technology and Society Studies (STS).

Die Studierenden werden mit den methodischen Grundlagen der Wissenschaft und den wissenschaftlichen Erkenntnisstrategien vertraut gemacht und lernen den Geltungsanspruch wissenschaftlichen Wissens einzuschätzen. Sie erwerben dabei insbesondere die Kompetenz, die Angemessenheit von Argumenten einzuschätzen und formale und informelle Fehlschlüsse zu identifizieren, sie gewinnen einen Überblick über die Verfahren zur empirischen Prüfung und Bestätigung von wissenschaftlichen Hypothesen, Modellen und Theorien und über systematische Ansätze zur Bestätigungstheorie, sie erwerben Kenntnisse der methodologischen Charakteristika und Erkenntnisziele der Wissenschaft und einzelner Wissenschaftszweige, sowie ein Verständnis für die Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen an die Wissenschaft und deren methodischen Orientierungen.

Die Studierenden werden mit den inhaltlichen Grundlagen einer Wissenschaft vertraut gemacht und lernen, diese Inhalte auf die multidisziplinäre Wissenschaftsreflexion zu beziehen. Auf diese Weise wird die Fähigkeit zur Wissenschaftsreflexion mit Kompetenzen in einer empirischen Wissenschaft (Natur- oder Sozialwissenschaft) verbunden. Diese Reflexion wird insbesondere in der zugehörigen Begleitveranstaltung durchgeführt (die jeweils im Sommersemester angeboten wird).

Wenn der BA-Abschluss in einem Fach erworben wurde, das auch als Objektdisziplin studiert werden kann, dann werden nur fortgeschrittene Kurse aus diesem Fach für das Modul Objektdisziplinen angerechnet. Studierende sollten nach Möglichkeit ein anderes Fach als ihre Objektdisziplin wählen.

Im Praktikum ergänzen und vertiefen die Studierenden die in den Modulen erworbenen interdisziplinären Kenntnisse. Sie erwerben Kenntnisse über die Organisation und Arbeitsweisen im Berufsfeld und erproben die Anwendbarkeit des im Studium angeeigneten Wissens. Die Praxiserfahrungen sollen ihnen Orientierungshilfen für die spätere Berufswahl und Anregungen für die Wahl der Masterarbeit geben.

Praktikumsvertrag: PDF

Das Examenskolloquium und die Masterarbeit dienen dem Nachweis der in den Modulen erworbenen theoretischen und methodischen Kompetenzen. Die Studierenden lernen, selbstständig Forschungsfragen zu formulieren und unter Betreuung durch die Lehrenden empirisch zu bearbeiten. In der mündlichen Verteidigung ihrer Arbeit stellen sie unter Beweis, dass sie fähig sind, ihren Forschungsansatz zu begründen und gegen Einwände zu verteidigen.

Für die Abnahme von Prüfungen und die Betreuung und Beurteilung von Masterarbeiten können die Studierenden unter denjenigen Lehrenden wählen, die in ihrer Studienzeit in ISoS unterrichtet haben.

Formular zur Anmeldung der Masterarbeit: WORD

Als Studierende*r des ISoS-Programms sind Sie verpflichtet, 10 ergänzende LP als Teil der 120 LP zu belegen, die für den Abschluss Ihres ISoS-MA erforderlich sind. Der Zweck der individuellen Ergänzung ist es, Ihnen die Möglichkeit zu geben, Ihr Wissen in Bereichen zu vertiefen, die nicht automatisch in Ihren Einführungs- und Hauptmodulen behandelt werden.

Im Rahmen des ISoS-Programms absolvieren Sie verschiedene Kurse, die sich mit Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftssoziologie und Wissenschaftsgeschichte befassen, jedoch werden Sie außerhalb der von Ihnen gewählten Objektdisziplin nicht mit der Praxis einer bestimmten Wissenschaft konfrontiert. Die individuelle Ergänzung ist die perfekte Gelegenheit, die aus philosophischer, soziologischer und historischer Perspektive gesammelten Prinzipien und Ideen in der Praxis anzuwenden.

Die individuelle Ergänzung ist auch für Studierende nützlich, die sich für Sprachkurse anmelden möchten. Wenn Sie zum Beispiel ein internationaler Student sind, der sein Deutsch verbessern möchte, oder ein deutscher Student, der sein Englisch oder eine andere Sprache vertiefen möchte, kann das Absolvieren dieser Kurse zu den erforderlichen 10 LP beitragen.

Wenn Sie möchten, können Sie auch den individuellen Ergänzungsbereich nutzen, um zusätzliche ISoS-Kurse zu belegen, falls ein Bereich für Sie von besonderem Interesse ist.

Eine vollständige Liste der Kurse für jedes Semester finden Sie in Ihrem ekvv hier.

Kurse, die nur auf Englisch unterrichtet werden, finden Sie hier.

Wenn Sie im ekvv einen Kurs gefunden haben, den Sie für interessant und geeignet halten, klicken Sie auf den verlinkten Titel, um die Kursseite und die zugehörigen Informationen anzuzeigen.

Prüfen Sie zunächst, ob der Kurs spezifische Voraussetzungen hat. So müssen ggf. zuerst andere Kurse absolviert worden sein, oder die Teilnehmenden müssen über bestimmte Kenntnisse verfügen. Diese Informationen finden Sie in der Regel im Erläuterungstext oder unten auf der Kursseite in der ersten der Dropdown-Spalte.

Wenn Sie die Voraussetzungen für einen Kurs zu erfüllen scheinen, Sie aber noch Fragen zum Inhalt oder zu anderen Themen haben, finden Sie weiter oben auf der Seite den Namen der Lehrperson, die den Kurs anbietet; wenn Sie auf ihren Namen klicken, erhalten Sie ihre Kontaktdaten.

Wenn Sie sicher sind, dass Sie einen Kurs für die indiiduelle Ergänzung nutzen möchten, fügen Sie ihn wie jeden anderen Kurs ihrem Stundenplan hinzu.

Sollten Sie allgemeine Fragen haben, senden Sie bitte eine E-Mail an die ISoS-Programmkoordination unter isos-info@uni-bielefeld.de.


Dokumente und Lehrveranstaltungen

Die Prüfungs- und Studienordnung für das Masterstudium (PSO) regelt das Masterstudium an der Universität Bielefeld. Die Fächerspezifischen Bestimmungen für den Masterstudiengang Interdisciplinary Studies of Science (ISoS) (FsB) spezifizieren die PSO für den ISoS-Studiengang. Die Studieninhalte sind im Modulhandbuch festgelegt. Diese Ressourcen finden Sie hier: Studieninformationen: ISoS

Die aktuellen Lehrveranstaltung finden sich im elektronischen kommentierten Vorlesungsverzeichnis (ekVV): Aktuelle Lehrveranstaltungen (eKVV)


Empfohlener Studienverlauf

Ein Studienbeginn ist im Winter- und Sommersemester möglich; allerdings ist das Studienprogramm auf einen Beginn im Wintersemester ausgelegt. Der Standardablauf sieht für das erste Semester das Studium des Einführungsmoduls und des Hauptmoduls "Objektdisziplinen" vor, für das zweite und dritte Semester das Studium der drei übrigen Hauptmodule und für das vierte Semester die Anfertigung der Masterarbeit. Bei Beginn im Sommersemester ist mit einer Verlängerung der Studiendauer zu rechnen.


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