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Bielefeld School of Education - BiSEd

Bielefelder Lehrer*innenbildung

X und Hauptgebäude in der Sonne
© Universität Bielefeld

Umsetzung und Beteiligung

In den folgenden Abschnitten werden Projektidee und bisherige Umsetzung vorgestellt.

Der Einsatz der Studierenden im jeweiligen Förderkonzept beginnt im Wintersemester i.d.R. jeweils nach den Herbstferien und findet bis Anfang Februar statt. Im Sommersemester startet der Förderunterricht i.d.R. jeweils nach den Osterferien und dauert bis zu den Sommerferien. Es ist an einen wöchentlichen Rhythmus gedacht, d.h. die Studiernden sind jeweils an einem Tag in der Woche in der Schule.

Der Rahmen stimmt

Im Mittelpunkt stehen Diagnose und Förderung in Kleingruppen bzw. die Einzelförderung von Schüler*innen Zudem sollen die Studierenden einen breiten Einblick in die Schulwirklichkeit bekommen und auch weitergehenden Fragen nachgehen können. Erwartet wird zum Beispiel:

  • Die Studierenden bekommen Einblicke in die Förderkonzepte der Schulen.
  • Die Studierenden erhalten Hospitationsmöglichkeiten im regulären Deutsch-, Englisch bzw. Mathematikunterricht.
  • An der Schule herrscht eine Offenheit bezüglich vielfältiger Unterrichtsmethoden.
  • Die Studierenden werden als zukünftige Kolleg*innen wahrgenommen.
  • Die Schule ist offen für forschungsorientiertes Lernen der Studierenden und ist aufgeschlossen gegenüber einer Kooperation mit Wissenschaftler*innen der Universität.
  • Oft soll die Förderung aus hochschuldidaktischen Gründen und aus Forschungsinteressen anhand von Videoaufnahmen dokumentiert werden. Daher muss die Schule für die entsprechenden Einverständniserklärungen der Eltern sorgen.

Die Ausstattung ist hinreichend

Förderunterricht in Kleingruppen bzw. Förderunterricht muss weitgehend ungestört möglich sein. Wichtig ist ein ausreichendes Raumangebot.

Flexibilität bei der Zeitplanung

Die Studierenden sind in der Hauptsache Studierende und erst in zweiter Linie Praktikant*innen im Förderunterricht. Es wird eine Aufgabe des Praktikumsbüros sein, die Zeitpläne der Studierenden mit den Zeitfenstern der Schulen abzustimmen. Das wird nur dann funktionieren können, wenn die Spielräume schulischerseits nicht zu eng sind und mit der Entfernung zur Universität zunehmen. Übrigens: Mit "Flexibilität" ist selbstredend nicht gemeint, dass Absprachen laufend geändert werden. Es geht nur darum, dass bei der Festlegung der Zeitpläne auf die Stundenpläne und sonstigen Verpflichtungen der Studierenden Rücksicht genommen wird.

Verantwortliche vor Ort

Die Studierenden sind keine Profis, aber sie sollen Profis werden. Die Universität übernimmt mit regulärem Personal die Vorbereitung der Studierenden und stellt darüber hinaus Mittel für bezahlte Lehraufträge für erfahrende Lehrkräfte zur Verfügung, die Studierenden während der Praxisphase begleiten. Darüber hinaus braucht es aber Lehrkräfte an den jeweiligen Schulen als Ansprechpersonen für die Studierenden, die für organisatorische und inhaltliche Fragen zur Verfügung stehen.

Studierende können als Tandem eingesetzt werden

Die Praktikant*innen können den Förderunterricht grundsätzlich als Tandem durchführen. Sie können gemeinsam planen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam reflektieren. Ein weiterer Vorteil: Fällt ein/e Tandempartner*in  (z.B. wegen Krankheit) aus, kann die bzw. der andere den Förderunterricht kurzzeitig auch alleine fortführen. Wenn es die Stundenpläne der Studierenden erlauben, sollte die Tandem-Option auch genutzt werden.

Größe der Fördergruppen

Das Projekt konzentriert sich auf eine Kompetenzdimension für den Lehrerberuf: Individuelles Lernen der Schüler*innen, Diagnose von Stärken und Schwächen einzelner Schüler*innen sowie gezielte individuelle Förderung. Kleingruppenarbeit mit Schüler*innen ist die Regel; die Zahl "sechs" ist dabei eine Orientierungsgröße. Es kann vorkommen, dass sechs besonders schwierige Schüler*innen zu viel für ein Tandem sind und es kann vorkommen, dass zehn unproblematische Schüler*innen für ein Tandem noch tragbar sind. Die Schule sollte die Prozesse im Blick haben und flexibel reagieren können.

Alternativ zur Förderung in der Schule kann die Praxisphase auch im Projekt "Förderunterricht für Schüler*innen nicht deutscher Herkunftssprache" (FörBi) durchgeführt werden. FörBi hat sich zur Aufgabe gemacht, Schüler*innen nicht deutscher Herkunftssprache bei ihren schulischen Problemen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik zu unterstützen. Studierende erwerben in diesem Kontext bereits erste Kompetenzen im Bereich Deutsch als Zweitsprache und bauen erste elementare förderdiagnostische Kompetentenzen im Kontext von Mehrsprachigkeit und Interkulturalität auf.

Seit dem Wintersemster 2017/18 besteht für Studierende aller Lehrämter und Unterrichtsfächern die Möglichkeit, die Praxisphase in Kooperation mit dem Bildungsbüro der Stadt Bielefeld im Projekt "Wir erzählen" durchzuführen. Das Projekt verfolgt das Ziel einer bedarfsgerechten Sprachförderung als Konzept in bildungsrelevant stark belasteten Stadtgebieten. Dabei wird das Erzählen als Zugang zu Sprachgebrauch und Sprachkompetenz genutzt. Durch das Erlernen der Kulturtechnik des mündlichen Erzählens können die Studierenden ihr eigenes sprachliches Register erweitern, indem sie als Erzähler*innen in Schulen und KiTas gehen und sich damit auseinandersetzen, welche Rolle das Erzählen im Fachunterricht spielen kann und wie es sich in diesen integrieren lässt.

Im Fach Biologie besteht die Möglichkeit, die Praxisphase im Rahmen des Projekts "Kolumbus-Kids" mit dem Schwerpunkt "Diagnose und Förderung" durchzuführen. In diesem regionalen Projekt werden begabte Schüler*innen aus mehr als 20 Gymnasien im Rahmen von außerschulischen Kursen in den Naturwissenschaften gefördert. Studierende erwerben erste förderdiagnostische Kompetenzen im Kontext der Begabungsförderung.

Das Praxisprojekt wird im Rahmen der Berufsfeldbezogenen Praxisstudie (LABG-Diktion: Berufsfeldpraktikum) fortgeführt.

Diese Praxisstudie ist im fortgeschrittenen Bachelorstudium angesiedelt und modular im bildungswissenschaftlichen Studium verankert. Als eines von mehreren Modulelementen wird sie allerdings wesentlich von den Unterrichtsfächern organisiert, durchgeführt und begleitet und bietet so die Möglichkeit, fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Inhalte stärker als bisher miteinander zu verknüpfen.

Bei der Ausgestaltung der Berufsfeldbezogenen Praxisstudie ist vorgesehen, keine Engführung auf unterrichtliche Handlungskompetenzen vorzunehmen, sondern alle Lehrerdimensionen sowie das Handlungsfeld Schule als Ganzes in den Blick zu nehmen und Studierende dabei durch nachhaltige Praxiserfahrungen auf die Anforderungen des Praxissemesters im Masterstudium vorzubereiten. Dies gelingt durch kompetenzfördernd angelegte Praxisstudien und durch eine in quantitativer und qualitativer Hinsicht gute Begleitung der Studierenden.

Verantwortlich für die Koordination und Ihre Ansprechpartnerin ist Anke Schöning, Leiterin des Arbeitsbereichs Konzeption und Management Praxisstudien. Sie wird unterstützt von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften.


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