ZiF-Arbeitsgemeinschaft

Lebensende und Lebensbeendigung im Strafvollzug

Termin: 15. - 16. Juni 2023
Leitung: Michael Lindemann (Bielefeld, GER), Torsten Verrel (Bonn, GER)

Der Strafvollzug ist ein Spiegel der Gesellschaft – gesellschaftliche Entwicklungen machen in der Regel auch vor den Mauern der Justizvollzugsanstalten nicht halt. Bisweilen gewinnen Fragestellungen, welche die Gesellschaft beschäftigen, unter den Bedingungen der „totalen Institution“ Strafvollzug sogar eine besondere Dringlichkeit. Dies gilt unzweifelhaft für den demographischen Wandel unserer Gesellschaft, der zur Folge hat, dass sich auch Justizvollzugsanstalten zunehmend mit älteren Gefangenen konfrontiert sehen, die ihr Lebensende im Vollzug verbringen. Auf die besonderen Bedürfnisse dieser Gefangenengruppe ist der Strafvollzug nicht ohne Weiteres vorbereitet. Darüber hinaus wird die besondere Akzentuierung, welche das Recht auf selbstbestimmtes Sterben in der jüngeren Vergangenheit durch den Gesetzgeber und die Rechtsprechung erfahren hat, auch von Strafgefangenen wahrgenommen und in Forderungen nach der Ermöglichung etwa eines Sterbefastens oder gar der Inanspruchnahme von Beihilfe zum Suizid umgesetzt. Diese Entwicklung trifft auf ein Vollzugssystem, das seinen Auftrag bislang ausschließlich in der Abwendung selbstschädigenden Verhaltens Gefangener durch psychologische Intervention und physische Sicherung gesehen hat. Die disziplinübergreifende Diskussion der von diesen Entwicklungen ausgehenden Herausforderungen für das Vollzugssystem und möglicher Lösungsansätze sind Gegenstand dieses Workshops.

Organisatorische Fragen beantwortet Sabine Mende vom Group and Conference Support. Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstaltungsleitung.


Tel: +49 521 106-2769
E-Mail: zif-conferencesupport@uni-bielefeld.de