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Bielefeld School of Education - BiSEd

Bielefelder Lehrer*innenbildung

© Julia Schweitzer

Bielefelder Lehrer*innenbildung und schulische Inklusion

Überblick

In diesem ca. 20-minütigen Vortrag beschreibt Prof.in Dr. Birgit Lütje-Klose beim CHE-Talk

  • den Bielefelder Studiengang der integrierten Sonderpädagogik,
  • gbit einen Überblick über die Struktur und die Aufgaben des "Zentrum inklusionssensible Lehrer*innenbildung",
  • verweist auf den Zusammenhang mit der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" und in das Zentrum integrierte Projekte,
  • und stellt Ergebnisse der Bielefelder Panelstudie Lehramt zur Entwicklung inklusionsbezogener Einstellungen im Studienverlauf vor.

Grundintentionen

Die Auseinandersetzung mit inklusions- und diversitätsbezogenen Fragestellungen stellt für Lehrer*innen und damit auch für die universitäre Ausbildung zukünftiger Lehrer*innen eine wichtige Aufgabe dar, um die mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK, 2009) verbundene Selbstverpflichtung zur Weiterentwicklung eines inklusiven Bildungssystems umzusetzen (Heinrich, Urban & Werning, 2013). Im Sinne der Empfehlungen von HRK und KMK (2015) ist es das übergeordnete Ziel einer inklusionssensiblen Lehramtsausbildung, angehende Lehrer*innen in ihrem Studium über einzelne Veranstaltungen hinaus breit – auch über verschiedene Fächer hinweg – für einen professionellen und stärkenorientierten Umgang mit Vielfalt zu qualifizieren. 

Mit der Einführung des Studiengangs der Integrierten Sonderpädagogik (ISP) zum Wintersemester 2002/03 hat die Universität Bielefeld zu einem im bundesweiten Vergleich sehr frühen Zeitpunkt begonnen, die erste Phase der Lehrer*innenbildung an die neuen Anforderungen eines sich wandelnden Schulsystems anzupassen (Amrhein, Lütje-Klose & Miller 2015; Lütje-Klose & Miller 2015, 2016). Die Studierenden können das vollständige allgemeine Lehramt für die Grundschule (G) bzw. für Haupt-, Real und Gesamtschule (HRGe) und das sonderpädagogische Lehramt mit den Fachrichtungen „Lernen“ und „Emotionale und soziale Entwicklung“ erwerben. Für die Lehrer*innenbildung an der Universität Bielefeld ist ein weit gefasster Inklusionsbegriff grundlegend, der verschiedene Dimensionen von Heterogenität umfasst. Schulische Inklusion bezieht sich demnach auf alle Kinder und Jugendlichen und betont besonders die Rechte derjenigen, „die mit Lernbarrieren konfrontiert sind, ob diese mit Geschlechterrollen, sozialen Milieus, Religion oder Behinderung zu tun haben“ (Hinz 2009, S. 172).

Die vertiefte Auseinandersetzung mit den Themen „Diversität, Heterogenität und Inklusion“ beschränkt sich dabei nicht nur auf die Studiengangsvarianten der Integrierten Sonderpädagogik, sondern ist ein wichtiges Merkmal aller lehramtsbezogenen Studiengänge und somit als Querschnittsthema verankert. Ungeachtet der aktuellen politischen Entwicklung der Umsetzung schulischer Inklusion (s. Möller, 2020), ist die kontinuierliche Weiterentwicklung einer diversitäts- und inklusionssensiblen Lehrer*innenbildung ein zentrales Ziel und Qualitätsmerkmal der Bielefelder Lehrer*innenbildung für alle Schulformen. 

Mit dem Angebot des Studienbandes „Diversität, Heterogenität und Inklusion“ soll dieser Weg konsequent weiter verfolgt werden und ein zusätzliches, über die bisherigen Studieninhalte hinausgehendes Angebot für Lehramtsstudierende geschaffen werden, sich interessengeleitet vertiefend mit diesen Inhalten auseinandersetzen zu können.

Amrhein, B.,  Lütje-Klose, B. &  Miller, S. (2015). Das Bielefelder Modell der integrierten Sonderpädagogik - Wege aus dem aktuellen Dilemma des Aufbaus einer inklusionssensiblen Lehrerbildung. In: Huber, S.G. (Hrsg.): Jahrbuch Schulleitung 2015. Befunde und Impulse zu den Handlungsfeldern des Schulmanagements (S. 224-240). Köln, Kronach: Carl Link.

Heinrich, M., Urban, M. & Werning, R. (2013). Grundlagen, Handlungsstrategien und Forschungsperspektiven für die Ausbildung und Professionalisierung von Fachkräften für inklusive Schulen. In: Döbert, H./ Weishaupt, H. (Hrsg.). Inklusive Schulbildung professionell gestalten ‒ Situationsanalyse und Handlungsempfehlungen. Münster/Berlin: Waxmann, S. 69 ‒ 133.

Hinz, A. (2009). Inklusive Pädagogik in der Schule ‒ veränderter Orientierungsrahmen für die schulische Sonderpädagogik!? Oder doch deren Ende? Zeitschrift für Heilpädagogik 5, S. 171‒ 179.

KMK (2015). Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung URL: http://www.bised.uni-bielefeld.de/labg-2016/labg/kmk-biwi.pdf (letzer Abruf 22.03.2016).

Kullmann, H., Lütje-Klose, B. & Textor, A. (2014). Allgemeine Didaktik, integrative Didaktik und Inklusion ‒ Leitlinien für eine inklusive Didaktik. In: Amrhein, B. / Dziak-Mahler, M. (Hrsg.): LehrerInnenbildung gestalten: Fachdidaktik inklusive. Zentrum für Lehrerbildung Universität zu Köln, S. 89 ‒ 107.

Lütje-Klose, B. & Miller, S. (2015). Inklusiver Unterricht – Forschungsstand und Desiderata. In A. Peter-Koop, T. Rottmann & M.M. Lüken (Hrsg), Inklusiver Mathematikunterricht in der Grundschule (S. 10–32). Offenburg: Mildenberger Verlag.

Lütje-Klose, B. & Miller, S. (2016). Eine integrierte Lehrerinnenbildung  für die Primarstufe als Antwort auf Inklusion - Das Beispiel der gemeinsamen Ausbildung von Grundschullehrkräften und Lehrkräften für sonderpädagogische Förderung in Bielefeld. In: Lindmeier, C. (Hrsg.) Beiheft Sonderpädagogische Förderung heute.

Möller, G. (2020). Entwicklung der schulischen Inklusion in den letzten 30 Jahren in NRW – Eine bildungsstatistische Analyse. SchulVerwaltung NRW, Ausgabe10, S. 276 – 281.


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