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Kultur im Dritten Reich: Propaganda, Unterhaltung und „entarte Kunst“

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Kultur im Dritten Reich: Propaganda, Unterhaltung und „entarte Kunst“

Der Tag der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 besiegelte die Entfernung der jüdischen und kommunistischen Künstler aus dem Kulturleben. Mit der Gründung der Reichskulturkammer unter der Leitung von Joseph Goebbels am 22. September 1933 gingen Berufsverbote für nichtarische Künstler einher. Der kulturelle Sektor wurde ebenso gleichgeschaltet wie die anderen Lebens- und Arbeitsbereiche. Kunst galt als Kunst des arischen Volkes und diente somit der nationalsozialistischen Rassenideologie. Wesentliches Merkmal war die Ablehnung der modernen Kunst und eine Hinwendung zum Idyll. Gemalt wurden zumeist Landschaften und Stillleben. Porträtiert wurden athletische, arische Körper wie z.B. im Film „Olympia“ von Leni Riefenstahl, wo ein blonder muskulöser Werfer in der Eingangssequenz seinen Diskus in die Ferne schleudert. Mit den Kriegsjahren kamen dann auch die Soldaten und ihr heroisch-verklärter Frontalltag in den Blick. 1936 erging ein Verbot jeglicher Kunst der Moderne. Die Ausstellung „Entartete Kunst“ in München von 1937 zeigte die Werke moderner Künstler, um sie zu diffamieren und die deutsche Bevölkerung für die angeblich deutsche Kunst zu gewinnen. Über Rundfunk und Film wurde Propaganda verbreitet, aber auch leichte Unterhaltungsfilme und Schlagermusik waren zu sehen und zu hören. Von 1932 bis 1939 verdreifachten sich die Rundfunkteilnehmerzahlen. Leichte, unterhaltsame Kinofilme wie „Münchhausen“ (1943) und „Die Feuerzangenbowle“ (1944), waren sehr beliebt und boten Zerstreuung im Kriegsalltag. Aber auch hetzerische Propagandafilme wie „Jud Süß“ oder „Der ewige Jude“ (1940) wurden in den Kinos gezeigt. Die „Wochenschau“ brachte die neuesten Siegesmeldungen von der Front. In den letzten Kriegsmonaten wurden alle Theater und Variétés geschlossen, Zeitungen erschienen aufgrund von Papiermangel nur noch in Sonderausgaben und wurden schließlich komplett eingestellt. Im Zeichen des „totalen Krieges“ und der Mangelwirtschaft kam das kulturelle Leben fast völlig zum Erliegen. Wie sah die Situation in Bielefeld aus? Was für Stücke wurden zum Beispiel im Stadttheater gespielt? Was meinten Bielefelder Kinobesucher zum Film „Der ewige Jude“? Die Unterrichtsreihe geht diesen Fragen anhand von 11 Quellen (Zeitungsartikel, Rezensionen, Liedern, Bildern und Zeitzeugenberichten) nach, nimmt aber auch die Kehrseite der Medaille in den Blick: Der in Osnabrück gebürtige jüdische Maler Felix Nussbaum, der vor den Nationalsozialisten flüchten musste und in Auschwitz umkam, bildete mit seinen Bildern von Juden und Migranten, die wie er ständig auf der Flucht waren und dem Terror zum Opfer fielen, einen Gegenpol zu nationalsozialistischen Propagandakunst.

Einleitung

Aufgaben Q1-11
Gesamtpaket

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