Zu den Vorträgen mit anschließender Diskussion, jeweils dienstags von 16:15 bis 17:45 Uhr in X-E0-236, laden wir alle Interessierten herzlich ein.
Adressaten sind Mathematiklehrerinnen und -lehrer, Studierende aller Lehrämter sowie interessierte Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II.
Über zahlreiches Erscheinen freuen sich die Lehrenden des Instituts für Didaktik der Mathematik.
Der Diskurs zu Metakognition ist in der Mathematikdidaktik basierend auf frühen Forschungen zum Gebiet des Problemlösens fest verankert, denn neben bereichsspezifischem Wissen können metakognitive Aktivitäten in Form der Steuerung des Denkens wesentlich zum Gelingen eines Problemlöseprozesses beitragen. Beispielsweise zeigen Forschungen der Kognitionspsychologie und Mathematikdidaktik gleichermaßen, dass Intuitionen zu vorschnellen, fehlerhaften Schlüssen verleiten können und dann der bewussten Lenkung durch (metakognitive) Kontrollaktivitäten bedürfen.
Im Rahmen des Vortrags soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie metakognitive Aktivitäten und (fehlgeleitete) Intuitionen bei Mathematikwettbewerben zum Vorschein kommen.
Adaptiven Lehrkompetenzen werden spätestens im Zuge inklusiven Mathematikunterrichts eine hohe Bedeutung zugeschrieben (Liebers et al., 2015). Hierzu gehören auf der einen Seite adaptive Planungskompetenzen, die Fähigkeit, individuell-adaptive Lernarrangements zu konzipieren und auf der anderen Seite adaptive Handlungskompetenzen, die bei der Umsetzung der Planung während der Auseinandersetzung des Kindes mit einer Aufgabe - also in der konkreten Lernsituation - zum Tragen kommen. Im Vortrag wird der Fokus auf die adaptiven Handlungskompetenzen gelegt und der Frage nachgegangen, inwiefern Studierende anhand eines digitalen videobasierten Formats angeregt werden, (adaptive) Lernsituationen zu reflektieren, zu konzipieren und zu bewerten.
Die Ausbildung des räumlichen Vorstellungsvermögens und der visuellen Wahrnehmung bei Kindern im Vor- und Grundschulalter stellt ein wesentliches Ziel geometrischer Aktivitäten im Elementar- und Primarbereich dar. Im Vortrag werden Überlegungen zur Relevanz dieser räumlich-visuellen Fähigkeiten für den Mathematikunterricht, insbesondere beim Erwerb arithmetischer Kompetenzen, referiert. Zudem werden Ergebnisse aus eigenen Studien zu individuellen Strategien von Kindern im Vor- und Grundschulalter bei der Bearbeitung von Raumvorstellungsaufgaben in den Blick genommen. Im Mittelpunkt stehen dabei Aktivitäten, die ein mentales Drehen, Zerlegen oder Zusammenfügen ebener oder räumlicher geometrischer Arrangements erfordern und dabei gleichzeitig arithmetische Konzepte ansprechen.
In diesem Vortrag wird untersucht und diskutiert, wie der Einsatz mathematischer Darstellungen (externer Repräsentationen) im Problemlöseprozess grundlegende mathematische Einsichten fördert und Grundschulkinder diesen Darstellungsprozess umsetzen. Aus Perspektive eines semiotisch-pragmatischen Ansatz sind Transformationen dieser externen Repräsentationen verantwortlich für neue mathematische Erkenntnissen. Zur Überprüfung dieser Idee wurden Schülerinnen und Schüler mit mathematischen Problemlöseaufgaben konfrontiert und während des Lösungsprozesses videografiert. Fallbeispiele illustrieren, wie die Kinder eigenständig externe Repräsentationen entwickeln und diese zu mathematischen Einsichten beitragen.