Die weltweite Kunststoffproduktion seit 1950 (8,3 Mia. t) entspricht mittlerweile dem Gewicht von 822.000 Eiffeltürmen und im Jahr 2015 betrug die jährliche Produktion bereits das 190-fache von 1950. Bisher fielen dabei 6,3 Mia. t Plastikmüll an. Lediglich 9% davon wurden recycelt, 12% verbrannt und 79% landeten auf Deponien oder in der Umwelt.
Der Großteil, der für aquatische Organismen verfügbar ist, besteht aus sogenanntem „sekundären“ Mikroplastik, welches durch verschiedenste Zerfallsprozesse aus größeren Plastikpartikeln entsteht. Dabei steigt die Bioverfügbarkeit mit abnehmender Partikelgröße an.
Ziel meiner Promotion ist die ökotoxikologischen Ansätze zweier Stressoren mit den trophischen Interaktionen im profundalem und litoralem Nahrungsnetz zu verknüpfen. Der Fokus liegt dabei auf der Aufnahme, dem Verbleib und dem Bioakkumulationspotential von Mikroplastik (anthropogener Stressor) und auf der Auswirkung einer erhöhten Durchschnittstemperatur (natürlicher und anthropogener Stressor) auf die Fitness von Organismen der Meio-und Makrofauna.
Die Fitness wird dabei anhand der Fähigkeit zur Lipidspeicherung, der Lipidverteilung und der Lipidzusammensetzung abgeschätzt. Änderungen darin und damit auch in der Fitness können durch mangelnde Nahrungsverfügbarkeit, durch akkumuliertes Mikroplastik oder durch einen erhöhten Energieaufwand aufgrund einer Detoxifizierung oder gesteigerten Immunantwort hervorgerufen werden.
Methodisch werden Life-Cycle Experimente, Fluoreszenzmikroskopie und labelfreie CARS Mikroskopie (Coherent anti-Stokes Raman scattering; in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Biomolecular Photonics der Fakultät für Physik an der Universität Bielefeld) zur Bestimmung des Temperatureinflusses und zur Detektion und Quantifizierung von Mikroplastik und Lipiden angewendet.
Seit Mai 2017 | Doktorand in der Abteilung Tierökologie, Universität Bielefeld |
Januar 2017 |
Masterarbeit: "Effects of copper on life-history traits and lipid storage in Caenorhabditis elegans combining life-cycle experiments with coherent anti-Stokes Raman spectroscopy (CARS)" Förderpreis der Friedrich Wilhelm Helweg-Stiftung im Dezember 2017 |
2014-2017 | Masterstudiengang Fundamental and Applied Ecology, Universität Bielefeld |
Oktober 2014 | Bachelorarbeit: "Verteilung der Kohlenstoffallokation in die arbuskuläre Mykorrhiza und Wurzeln bei verschiedenen mykotrophen Pflanzenarten" |
2011-2014 | Bachelorstudiengang Umweltwissenschaften, Universität Bielefeld |