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  • Zentrale Anlaufstelle Barrierefrei

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Erfahrungsberichte

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Alle Illustrationen auf dieser Seite und im Comic unterliegen dem Copyright.

© ZAB - Universität Bielefeld

Illustration: Markus Paulußen

Anika

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Hallo.

Ich bin Anika Voigt, habe an der Uni Bielefeld meinen Master studiert und bin jetzt Mitarbeiterin in der ZAB – Zentrale Anlaufstelle Barrierefrei.

Ich bin ertaubt, das heißt ich habe als Kind und Jugendliche hören können, hatte wieder-kehrende Hörstürze und bin jetzt gehörlos. 

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Ich bin beidseitig mit Cochlea Implantaten versorgt. Cochlea Implantate bestehen aus 2 Komponenten: einem externen Soundprozessor und einem Innenohr-Implantat, das unter der Haut eingesetzt wird.

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Das Implantat enthält eine Elektrodenkette, die in die Hörschnecke operiert wird. Der Sprachprozessor wandelt empfangenen Schallwellen in digitale Signale um, überträgt diese durch die Haut auf das Implantat im Kopf und wandelt Signale in elektrische Impulse um. Die Impulse erregen über Elektroden den Hörnerv und werden zum Gehirn weitergeleitet, wo ein Höreindruck entsteht.

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Nach den Operationen musste ich Hören ganz neu lernen. 

Im Studium und auch in der Arbeit an der Uni Bielefeld helfen mir induktive Höranlagen.

Induktion Aufkleber

Diese sind sogar in einigen Räumen verbaut und man erkennt sie an diesem Symbol: 

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Der Umgang mit einer Behinderung, die erst später im Leben erworben wird, kann herausfordernd sein. Ich musste lernen die neue Lebenssituation anzunehmen. Mehrere Operationen, häufiger Tinnitus und auch die vielen Termine bei Ärzt*innen, in Krankenhäusern und Hörgeräteakustiker*innen haben viel Kraft und Nerven gekostet. Und Hören neu zu lernen war oft sehr erschöpfend. Das hatte natürlich Einfluss auch auf mein Studium.

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Die Behinderung bringt Kommunikationsbarrieren mit, die natürlich auch im Studium zu Erschwernissen führen. Vorträge, Seminare oder Zoom-Calls… alles lebt von verbaler Kommunikation und im Fall von akustischen Barrieren gibt es nicht unbegrenzten Ausgleich durch Hilfsmittel. 

Auch Pausen zur Erholung sind sehr wichtig. Das musste ich erst lernen und klappt einfach nicht immer. 

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Eine Hörbehinderung ist für Außenstehende erstmal unsichtbar. 

Ich finde es gibt zu wenig Bewusstsein für Barrieren in der Gesellschaft. Oft sind es sogar rechtliche Ansprüche und Menschen mit Behinderung sind dann keine Bittsteller, sondern haben Rechte auf Barrierefreiheit und Nachteilsausgleiche.

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Ich freue mich, dass ich mit meiner Arbeit in der ZAB dazu beitragen kann Barrieren zugunsten von Studierenden und Mitarbeitenden der Uni Bielefeld mit Behinderung, chronischen oder psychischen Erkrankungen abzubauen. Immerhin arbeiten und studieren tausende Menschen mit Behinderungen, chronischen oder psychischen Erkrankungen an unserer Universität! 

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Studierenden mit Behinderung, chronischer oder psychischer Erkrankung möchte ich mitgeben, sich frühzeitig beraten zu lassen und die vielen Angebote der Uni Bielefeld zu nutzen.

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Auch eine realistische Auseinandersetzung mit der eigenen Situation ist wichtig. Dann kann man lernen zu erkennen, wo die eigenen Grenzen, aber auch Ressourcen liegen und sich dann gut organisieren. 

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Auch wenn es vielleicht mal mehr Mut erfordert: die eigenen Bedarfe zu kommunizieren ist wichtig.

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Zudem kann ich nur empfehlen sich als Studienanfängerin im Studienstart Barrierefrei als Mentor*in oder Mentee zu engagieren. Das lohnt in jedem Fall.

Ich rate außerdem dazu Kontakt zu anderen Betroffenen zu knüpfen.


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