Soziale Sicherung im Krisenmodus (SoSiKri)

Teilprojekt A untersucht den Einfluss ökologischer Krisenantizipation auf Reformvorschläge auf nationaler Ebene in Deutschland unter Verwendung von Perspektiven der Policy-Analyse, innovativ ergänzt durch die Rolle und Funktion von Krisenantizipation und aufbauend auf Konzepte von Ideen und Macht.

Forschungsfragen:

1. Wie treiben Akteure und Allianzen ihre ideellen Agenden für ökosoziale Reformen in der sozialen Sicherung inmitten ökologischer Krisen des deutschen Systems der sozialen Sicherung voran?
2. Wie funktionieren Vorstellungen der Zukunft und Krisenantizipation als Machtinstrumente bei der Gestaltung ökosozialer Reformvorschläge in der sozialen Sicherung, insbesondere im Hinblick auf Fragen der Ungleichheit?
3. Was braucht es, damit sich ein ökosozialer Reformvorschlag durchsetzen kann? Eine Fallstudie.

Methoden:

Mixed-Methods - quantitative Methoden der Text- und Netzwerkanalyse (Kritische Diskurspolitik-Analyse/Diskursnetzwerkanalyse) und qualitative Methoden (Qualitative Inhaltsanalyse).

Forschende:

Nicolas Alexander Barden

Teilprojekt B rekonstruiert die räumlich-globale Verbreitung existierender Reformvorschläge, die als Antworten auf ökologische Krisen formuliert werden.

Forschungsfragen:

1. Welche Varianten kriseninduzierter Reformentwürfe existieren?
2. Lassen sich regionale Schwerpunkte kriseninduzierter Reformentwürfe identifizieren?
3. Welche zeitlichen Phasen der Verabschiedung von Reformentwürfen lassen sich rekonstruieren? Wie verlaufen Verbreitungskarrieren?

Methoden:

Statistische Methoden einer quantitativen large n-Länderanalyse mit dem Ziel der Erstellung eines Indikatorensystems und einer Typologie von Reformentwürfen, sowie der Erklärung der vorzufindenden Muster krisen-induzierter Reformen und -entwürfe.

Forschende:

Tiantian Li

Teilprojekt C führt eine qualitativ-vergleichende Ideen- und Diskursanalyse von Reformentwürfen im Bereich der sozialen Sicherung auf globaler und weltregionaler Ebene durch. Es untersucht die zugrunde liegenden Machtdynamiken, die diese Vorschläge prägen, und verfolgt deren Entwicklung im Laufe der Zeit, mit einem besonderen Fokus darauf, wie ökologische Krisen diese Entwicklungen beeinflussen.

Forschungsfragen:

Angeleitet von der übergeordneten Forschungsfrage „Welche Macht haben transnationale Ideen bei der Gestaltung globaler Reformen der sozialen Sicherung als Reaktion auf ökologische Krisen?“ stellt Teilprojekt C die folgenden Teilforschungsfragen:

1. Wie und in welcher Beziehung zueinander treiben transnationale Akteure Ideen zur Reform der sozialen Sicherung als Reaktion auf ökologische Krisen voran? Welche Rolle spielt Macht in dieser Dynamik?
2. Welche Arten von transnationalen Ideen führen zur Entstehung unterschiedlicher Reformvorschläge auf nationaler Ebene, und wie geschieht dies?
3. Seit wann wird die Reform der sozialen Sicherung als Reaktion auf ökologische Krisen entwickelt, und wie beeinflusst die Macht der Antizipation zukünftiger Krisen die Idee(n) globaler Reformen der sozialen Sicherung?

Methoden:

Kritische Diskursanalyse (CDA) auf Basis von Paradigmen der Grounded Theory.

Forschende:

Olivia Jane Whelan

Teilprojekt D systematisiert zentrale Konzepte, insbesondere die Typen von Krisenantizipation und ihre Wirkungen, und rekonstruiert in Kooperation mit den anderen Teilprojekten generelle Veränderungen sozialer Sicherung angesichts von Krisenerwartungen.

Forschungsfragen:

1. Wie werden Krisenerwartungen in (nationale) Reformentwürfe übersetzt, und welche Rolle spielt Krisenantizipation im Vergleich zu anderen Einflussfaktoren sozialökologischer Reformen?
2. Wie verändern sich Paradigmen sozialer Sicherung angesichts von Krisenantizipation?

Methoden:

Qualitative Inhaltsanalyse.

Forschende:

Dr. John Berten