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Zentrale Anluafstelle Barrierefrei

Logo der ZAB, bunte Kreise mit Schriftzug Zentrale Anlaufstelle Barrierefrei
Campus der Universität Bielefeld , vier Studierende auf gelber Sitzgelegenheit
© Universität Bielefeld

Webseite zur Turn-Konferenz

Peer-Mentoring Studienstart Barrierefrei

Das Mentoring-Programm Studienstart Barrierefrei der ZAB – Zentrale Anlaufstelle Barrierefrei der Universität Bielefeld wurde im Wintersemester 2022/2023 ins Leben gerufen, um Studierende mit Behinderung, chronischer oder psychischer Erkrankung sowohl bei dem Eintritt in das Universitätsleben als auch im Studienalltag zu unterstützen. Ihre Mentor*innen ebenfalls mit Behinderung, chronischer oder psychischer Erkrankung begleiten die Mentees i.d.R. über Semester. Das Projekt  läuft bis 2026 und wird aus den Fördermitteln „Inklusive Hochschule“ des Landes NRW finanziert.

Was ist Peer-Mentoring?

Mentoring ist eine wirksame Form des Peer Support und ein gutes Instrument zum Aufbau sozialer Netzwerke. Im Mittelpunkt steht das Tandem, bestehend aus einem/einer Mentor*in, der/die einen Mentee begleitet und unterstützt. Die Tandem-Beziehung basiert auf Peer-Basis, d.h. beide Teilnehmenden haben eine Behinderung, chronische oder psychische Erkrankung und begegnen sich auf Augenhöhe. Sie stehen in der Regel ein Semester lang in regelmäßigem Kontakt. In individuell gestalteten persönlichen Treffen tauschen sie sich über ihre Erfahrungen, ihre Lebenssituation und ihren Studienalltag aus und geben sich gegenseitig Tipps. So profitieren beide Seiten voneinander. Die Mentor*innen engagieren sich ehrenamtlich und werden durch die Projektkoordination unterstützend begleitet. 

Ziele

  • Soziale Ein- und Anbindung an der Hochschule
  • Vernetzung und Austausch
  • Empowerment
  • Barrieren abbauen
  • Entwicklung von Bewältigungsstrategien
  • Informationen vermitteln

Ausgangssituation

Tortendiagramm zur Verteilung der Arten von gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei Studierenden. Die größten Anteile stellen psychische Erkrankungen mit 43,6 % und chronisch-somatische Erkrankungen mit 26,3 % dar. Weitere Beeinträchtigungen sind: Sonstige (10,3 %), Sehbeeinträchtigungen (9,7 %), Teilleistungsstörungen (3,7 %), Bewegungsbeeinträchtigungen (3,6 %), Hörbeeinträchtigungen (1,6 %) und Sprach-/Sprechbeeinträchtigungen (1,3 %). Die einzelnen Segmente sind farblich voneinander abgehoben und mit Prozentwerten beschriftet.

Studierende mit Behinderung und Erkrankung werden von Hochschulen oft nicht ausreichend berücksichtigt. Die Vielfältigkeit von Barrieren wird häufig unterschätzt. Denn diese sind nicht nur baulicher Natur (ebenerdige Zugänge, automatische Türen, Fahrstühle), sondern sind auch in der  Lehrgestaltung vorzufinden (bereitgestellte Materialien, Nachteilsausgleiche, individuelle Absprachen). 

Balkendiagramm zur Darstellung der Problemlagen von Studierenden mit Beeinträchtigungen und deren Auswirkungen auf das Studium (BEST3). Die Balken zeigen die prozentualen Werte für verschiedene Problemlagen: Hohen Beratungsbedarf mit etwa 85 %, Einsamkeit mit etwa 70 %, Verzicht auf Nachteilsausgleich mit etwa 75 %, Schwierigkeiten, die Beeinträchtigung mit dem Studium zu vereinbaren, mit etwa 80 %, und starke Auswirkungen der Beeinträchtigung auf das Studium mit etwa 65 %. Die Werte sind in aufsteigender Reihenfolge dargestellt, von unten nach oben, und die Balken sind in Hellblau gehalten.
Quellen: Quellen: Studierendenbefragung Universität Bielefeld WiSe 2022/23. Julia Steinkühler et. al. (Hrsg.), Die Studierendenbefragung in Deutschland: best3. Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW), Hannover 2023

Befragungen der Universität Bielefeld und bundesweite Studien zeigen, dass viele Studierende mit Beeinträchtigungen starke Einschränkungen in ihrem Studium erleben. Zudem werden Studierende auch im Verlauf ihres Studiums nicht ausreichend darüber informiert, dass an der Universität spezielle Unterstützungsangebote für Studierende mit Behinderung, chronischer oder psychischer Erkrankung existieren.

Angebote im Peer-Mentoring Programm

Kern des Programms ist die Tandem-Beziehung. Hier geht es neben der sozialen Ein- und Anbindung an die Hochschule auch darum, den Studienalltag ressourcenorientiert zu bewältigen und soziale Unterstützung zu finden.

Daneben wird ein Austausch mit allen Teilnehmenden angeregt: die offenen Austauschformate bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, in einen Dialog über die eigene Lebens- und Studienrealität zu treten. Sie greifen jeweils einen Themenblock auf, wie u.a. Mental Health, Kommunikation über die eigene Behinderung und Erkrankung oder Diskriminierungserfahrungen. Dies soll die Teilnehmenden empowern und unterstützen, eigene Skills und Strategien zu entwickeln, mit Barrieren im Studium umzugehen und darüber hinaus den Umgang mit der eigenen Behinderung und Erkrankung zu managen. 

Des Weiteren vermittelt das Programm in Kooperation mit uniinternen Referent*innen im Rahmen von Inputformaten zusätzliche Informationen zu Nachteilsausgleichen und weiteren hilfreichen Themen rund ums Studium. Dies bietet niedrigschwelligen Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten. 

Studienstart Barrierefrei fördert durch weitere Formate auf Peer-Basis wie z.B. Spieleabende, Café-Treffs u.ä. das Zugehörigkeitsgefühl auch in der vorlesungsfreien Zeit und adressiert Einsamkeitsgefühle der Studierenden. 

Exklusive Angebote für Mentor*innen sollen diese in ihrer Rolle begleiten und ihnen einen Raum geben in denen sie Fragen stellen und Probleme ansprechen können, falls es in der Tandem-Beziehung mal hakt. 
Die jederzeit ansprechbare Projektkoordination sorgt für ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für alle Teilnehmer*innen. Dies unterstützt nicht nur das Mentoring, sondern fördert auch die stetige Weiterentwicklung des Programms. 

Ablauf

Zeitachse für den Prozess der Eventvorbereitung und -durchführung mit acht Schritten. Die Schritte sind farblich gekennzeichnet.
© ZAB - Universität Bielefeld

Vorbereitung 

  • Terminplanung und Raumbuchung 
  • Anfragen der Referent*innen 
  • Werbung 
  • Anmeldung und Vorgespräche 
  • Bildung der Tandems durch Projektkoordination 

Programm

  • Mentor*innen-Workshop 
  • Auftaktworkshop 
  • Vorbereitung & Durchführung der Veranstaltungen 

Begleitendes Angebot

  • Angebot von Beratungsgesprächen während des Semesters 
  • Unterstützung der Mentor*innen durch Mentor*innen-Treffen
  • Spieleabende
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