Was hast Du studiert?
Ich habe im Bachelorstudium Geschichte studiert in Bologna – ein ganz normales Geschichtsstudium, das den Stoff von Antike bis Zeitgeschichte behandelte. Schon da hat sich mein Interesse für die antike Geschichte entwickelt. Im Master habe ich mich auf Alte Geschichte spezialisiert.
Schon während meines Bachelors hatte ich von der Möglichkeit des binationalen Studiums erfahren. Meine Professor*innen legten viel Wert auf das Erlernen von Fremdsprachen. Besonders wurde die Relevanz der deutschen Sprache in der althistorischen Forschung betont. Da ich schon in der Schule ein bisschen Deutsch gelernt hatte, habe ich mich für das Masterprogramm BiBoG beworben. Das erste Jahr habe ich mit diesem Programm in Bologna verbracht, das zweite Jahr in Bielefeld.
Wie ging es danach bei Dir weiter?
2019 bin ich mit meinem Master fertig geworden und habe mich auf einige Doktoratsstellen beworben, sowohl in Italien als auch in Deutschland. Bei der Universität Venedig stieß mein Projekt auf Anklang. Und auch hier entschied ich mich für ein binationales Verfahren. Dass sich in meinem Lebenslauf die deutsch-italienische Kooperation fand, hat dazu beigetragen, dass ich bei einigen Promotionsstellen in die nähere Auswahl kam und letztlich genommen wurde. Meine Promotion habe ich dann im Juli 2024 im Cotutelle-Verfahren zwischen Venedig und Potsdam abgeschlossen. Aktuell bin ich Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam und bereite mich auf das nächste binationale Projekt vor.
Was war aus Deiner Sicht das Besondere an BiBoG?
Das Studienprogramm ist sehr gut organisiert. Schon während der Zeit an der Heimuni profitiert man von der internationalen Atmosphäre. Ich empfehle allen, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten – natürlich macht man viele Fehler, nicht nur sprachlicher Natur, aber man kann nicht verlieren, wenn man diesen Schritt wagt. Ich habe viele Verbindungen mit Kommiliton*innen, die aufgrund des Interesses für das gleiche Fach entstanden sind, aufrechterhalten. Aber ich habe auch Kontakte geknüpft zu Studierenden ganz anderer Fachrichtungen, die, hätte ich nur in Bologna studiert, vielleicht niemals entstanden wären. Die internationale Ausrichtung bringt Menschen zusammen.