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Fakultät für Erziehungswissenschaft

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Profil

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														Prof. Ulrich Gebhard
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Prof. Ulrich Gebhard

Senior-Professur

Telephone
+49 521 106-3317
Room
Gebäude Z Z2-520

Prof. Ulrich Gebhard

Ulrich Gebhard arbeitet seit 2021 als Seniorprofessor an der Fakultät für Erziehungswissenschaften, davor war er seit 1995 an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.

Konkreter Anlass für die Seniorprofessur ist das Projekt „Natur in der Schule“, ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Kooperation mit der Laborschule Bielefeld (s.u.). Vor dem Hintergrund seiner langjährigen Forschungen zur Bedeutung von Naturerfahrungen für Kinder im Hinblick auf Wohlbefinden, Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und auch Umweltbewusstsein ist dieses Projekt gewissermaßen eine anwendungsbezogene Wendung seiner langjährigen Beschäftigung mit der Mensch-Natur-Beziehung. In diese Forschung gehen auch zentrale weitere Arbeitsschwerpunkte ein: Sinn und Verstehen in (schulischen) Lernprozessen, Intuition und Reflexion (Alltagsphantasien), Bildung für nachhaltige Entwicklung. Weitere aktuelle Projekte beschäftigen sich mit sozialen Differenzkategorien (Gender und Migration) beim „thinking with animals“(DFG) und mit reflexiven und intuitiven Übergängen von der Einsicht zu(m) Handeln am Beispiel Biodiversität (VW-Stiftung).

Forschungsschwerpunkte

  • Bedeutung von Natur für die psychische Entwicklung
  • Natur und Gesundheit
  • Deutungsmuster und Werthaltungen von Kindern gegenüber Natur (u.a. zu Nachhaltigkeit und Biodiversität)
  • Bewertungskompetenz
  • Sinn und Erfahrung in schulischen Lernprozessen
  • Bedeutung impliziter und intuitiver Vorstellungen (Alltagsphantasien) bei Lernprozessen
  • Bildungs- und Evaluationsforschung

Lebenslauf

Wissenschaftliche Laufbahn und Ausbildung
Ab 2021 Seniorprofessor an der Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft, AG
2019‑2021 Seniorprofessur an der PH Heidelberg (Gesundheitsforschung)
1995‑2019 C4-Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Didaktik der Biowissenschaften an der Universität Hamburg
1981‑1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hochschulassistent, Hochschuldozent an der Universität Hannover, Biologiedidaktik
1992 Habilitation: Kind und Natur. Zur Bedeutung von Naturerfahrungen für die seelische Entwicklung
1986 Promotion: Naturwissenschaftliches Interesse und Persönlichkeit
1980‑1990 Psychoanalytische Ausbildung. Approbierter Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
1979‑1981 Studienrat IGS Garbsen
1979 2. Staatsexamen
1977‑1979 Referendariat Studienseminar Stade
1977 1. Staatsexamen
1971‑1977 Studium der Germanistik, Biologie und Erziehungswissenschaft (Höheres Lehramt)

Projekte

Laufende Projekte

Laufzeit: 2021-2026

Mittelgeber: Eigenmittel und Antrag bei der Software-AG

Projektleitung: Ulrich Gebhard

 

Das Kooperationsprojekt mit der Laborschule Bielefeld möchte zwei zentralen Herausforderungen im Umgang mit Kindern begegnen. Es handelt sich dabei zum einen um die vielerorts beklagte Sinn- und Motivationskrise schulischen Lernens und zum anderen um die häufig konstatierte Naturferne von Kindern und Jugendlichen. Beide eigentlich unabhängigen Probleme sollen in dem spezifischen Setting unseres Modellprojekts auf konstruktive Weise aufeinander bezogen werden.

Die zentrale Idee des Modellprojekts zielt auf regelmäßige, pädagogisch begleitete, aber weitgehend selbstbestimmte Naturaufenthalte während der Unterrichtszeit. Diese Naturaufenthalte werden verstanden

1. als Nährboden für die Persönlichkeitsentwicklung und den damit verbundenen sozialen und affektiven Lernprozessen.

2. als Ausgangspunkt und zugleich Medium für kognitiv-inhaltliche Lern- und Bildungsprozesse.

3. als eine wichtige Bedingung für den Aufbau von Einstellungen und Verhaltensbereitschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.

Die Kinder gehen mindestens einmal in der Woche während der Unterrichtszeit für mehrere Stunden in die Natur. Während dieser Zeit wird weitgehend auf eine unmittelbare, gezielte Einbindung in fachliche Lernprozesse verzichtet.

Im geplanten Projekt soll v.a. der Aspekt der Wirksamkeit von Naturerfahrungen auf schulische Lern- und Bildungsprozesse genauer in den Blick genommen werden, außerdem die transformativen Wirkungen auf das Natur- und Nachhaltigkeitsbewusstsein. Da Lern- und Bildungsprozesse gewissermaßen das „Kerngeschäft“ von Schule sind,  ist der Nachweis einer diesbezüglichen Wirkung für die Etablierung von regelmäßigen Naturzeiten im Schulalltag in ganz Deutschland wichtig und könnte eine entsprechende Traditionsbildung für die sogenannten „Draußenschulen“ beflügeln. Jedenfalls besteht hier eine ausgesprochene Forschungslücke.

Laufzeit: 2023-2026

Mittelgeber: DFG

Projektleitung: Ulrich Gebhard/Smillo Ebeling

 

In einer qualitativen Analyse sollen die Zusammenhänge von anthropomorphen Deutungsmustern und Diversitätsvorstellungen von Jugendlichen durch das Thinking with Animals untersucht werden. Gefragt wird, ob und wie anthropomorphe Tierdarstellungen sowie deren Reflexion in Lehr-Lernsituationen der Biologie zu den Vorstellungen über Diversität beitragen. Die Untersuchung soll zum einen detaillierte Erkenntnisse über Entstehungs-, Beibehaltungs- und Veränderungsprozesse der sozialen Differenzkategorien Gender und kulturelle Vielfalt bzw. Migration liefern. Zum anderen führt das Projekt mit Bezug auf Scientific Literacy die Forschungen zu den Funktionen und Reflexionspotentialen des Thinking with Animals/Anthropomorphismen hinsichtlich sozialer Differenz, Biologisierungen und der soziokulturellen Kontextgebundenheit biologischer Wissensproduktion weiter. Zur Erhebung dieser Zusammenhänge werden Gruppendiskussionen über Diversität in Kombination mit Führungen in Zoologischen Gärten durchgeführt.

Laufzeit: 2022-2026

Mittelgeber: VW-Stiftung

Projektleitung: Ulrich Gebhard

 

In dem Projekt sollen die Bedingungen für eine sozial- ökologische Transformation in Zusammenarbeit mit der PH Ludwigsburg und dem Nationspark Schwarzwald am Beispiel der Biodiversität untersucht werden. Handlungsorientiertes Wissen im Sinne eines „knowing how“ soll erzeugt werden, das biodiversitätsbezogenes Handeln in die Alltagspraxis bringt. Ziel ist zu untersuchen, welche Bedeutung Naturerfahrungen (im Nationalpark Schwarzwald) im Transformationsprozess zukommt. Als Methoden werden Nachdenkgespräche, Challenges und Tagebücher eingesetzt. Zielgruppen sind Erwachsene, Schulklassen und Jugendgruppen, die den Nationalpark besuchen.

Im Teilprojekt der Universität Bielefeld werden die Nachdenkgespräche bearbeitet. Zentrale Annahme dabei ist, dass nur ein Naturerlebnis, das zum Gegenstand von expliziter Reflexion gemacht wurde, zu einer die Person berührenden Erfahrung werden kann. Berücksichtigt werden dabei auch Intuitionen, explizite und implizite Welt- und Menschenbilder und symbolische Naturbilder.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier.

  • Naturethische Argumentationsfiguren bei Kindern und Jugendlichen (DFG)
  • Intuition und Reflexion. Intuitive Vorstellungen und reflexive Prozesse beim Denken und Urteilen über bioethische Fragen (DFG) (zwei Förderperioden)
  • Biotalk –Jugendliche diskutieren über Grüne Gentechnik (BMBF)
  • Beteiligung am DFG-Graduierten Kolleg Bildungsgangforschung (zwei Förderperioden)
  • Evaluation der Bildungsarbeit des Nationalparks Bayerischer Wald (DBU)
  • Natur- und Umweltbildung mit bildungsbenachteiligten Jugendlichen (gefördert durch das Bundesumweltminsterium)
  • Decision making competence and everyday myths of adolescents and medical students regarding the possibilities of genome editing (BMBF-Projekt zusammen mit der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universität Oldenburg
  • Naturerleben und Theater (Kooperation mit dem Thalia-Theater Hamburg und dem Wälderhaus Hamburg, gefördert durch SDW)
  • Sprachlich-kulturelle Heterogenität (im Hamburger Projekt der Qualitätsoffensive Lehrerbildung „Professionelles Lehrerhandeln zur Förderung fachlichen Lernens unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen (ProfaLe)“ (BMBF)
  • Ungewissheit im Fachunterricht (zusammen mit Andreas Bonnet, Claus Krieger, Ingrid Bähr, Wolfgang Sting)

Publikationen

  • Gebhard, U.: Kind und Natur. Die Bedeutung der Natur für die psychische Entwicklung. Springer-VS, Wiesbaden 2020 (5. erweiterte und aktualisierte Auflage)
  • Combe, A., Gebhard, U.: Verstehen im Unterricht. Die Rolle von Phantasie und Erfahrung. Springer VS, Wiesbaden 2012
  • Ebeling, S., Gebhard, U. (2022): Ideas, hopes, and fears: what young adults think about genome editing, nature, and society. In:  Cultural Studies of Science Education https://doi.org/10.1007/s11422-022-10102-x
  • Gebhard, U. (2020): Naturerfahrung und Kulturelle Bildung. In: Kulturelle Bildung online 2020 (Kubi online)
  • Gebhard, U. (2018): Äußere Landschaften und innere Landschaften: zur Bedeutung von Naturerfahrungen für die seelische Entwicklung. In: H. Stark, C. Pfisterer (Hrsg.): Naturbewusstsein und Identität. Die Rolle von Selbstkonzepten und sozialen Identitäten und ihre Entwicklungspotenziale für Natur- und Umweltschutz. BfN-Skipten 508, Bonn. S. 41-57
  • Gebhard, U. (2018). Natur als Erfahrungsraum und Sinninstanz. In: Pfeifer, E. & Decker-Voigt, H.-H. (Hrsg.). Natur in Psychotherapie und Künstlerischer Therapie. Theoretische, methodische und praktische Grundlagen. Band 1. Gießen, S. 371-390
  • Gebhard, U. (2017): Naturbewusstsein und Naturbilder. Der Ansatz der Alltagsphantasien. In: J. Rückert-John (Hrg.): Gesellschaftliche Naturkonzeptionen (S. 173-194). Springer-VS, Wiesbaden
  • Gebhard, U. (2016). Natur und Landschaft als Symbolisierungsanlass. In U. Gebhard, & T. Kistemann (Hrsg.), Landschaft – Identität – Gesundheit. Zum Konzept der Therapeutischen Landschaften (S. 151-168). Wiesbaden: Springer VS.
  • Gebhard, U.: Sinn, Phantasie und Dialog. Zur Bedeutung des Gesprächs beim Ansatz der Alltagsphantasien. In: Gebhard, U. (Hrg.): Sinn im Dialog. Zur Möglichkeit sinnkonstituierender Lernprozesse im Fachunterricht. Springer-VS, Wiesbaden 2015, S. 103 – 124
  • Gebhard, U.: Symbole geben zu denken. Zur Bedeutung der expliziten Reflexion von Metaphern und Phantasien in Lernprozessen. In: C. Spieß, K.-M. Köpcke: Metapher und Metonymie. Theoretische, methodische und empirische Zugänge. De Gruyter, Berlin 2015, S. 269-296
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