Für eine adäquate gesundheitliche Versorgung von Patienten mit Migrationshintergrund in den Einrichtungen des deutschen Gesundheitswesens ist die Berücksichtigung migrationsspezifischer Voraussetzungen nötig. Besonderheiten bei der Versorgung von Migranten sollen exemplarisch im Bereich der Notfallversorgung untersucht werden. Die Beweggründe von Patienten mit und ohne Migrationshintergrund für die Nutzung klinischer Notfallambulanzen sollen beschrieben und hinsichtlich ihres Einflusses auf die eine angemessene Nutzung analysiert werden. Unterschiedliche Nutzungsszenarien und deren Angemessenheit sollen festgestellt und durch die Erhebung von Primärdaten erklärt werden.
Geflüchtete stellen eine besondere Subpopulation unter den Migranten dar. Aus der Befragung von Geflüchteten in Integrationskursen sind wichtige Informationen über gesundheitliches Basiswissen, Kenntnisse über Versorgungsstrukturen und Zugang zu medizinischen Versorgungseinrichtungen sowie besondere Einflüsse von besonderen Migrationsfaktoren zu erwarten. Auf Grundlage der Studienergebnisse ist die Entwicklung alltagstauglicher Empfehlungen und übertragbarer Lösungsansätze zur Verbesserung der Versorgungssituation für Menschen mit Migrationshintergrund und der Bedarfsgerechtigkeit der Versorgungsangebote in den Bereichen Sprache und Kommunikation, Gesundheitsförderung, Patienteninformation, Organisationsstruktur sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung des medizinischen Personals möglich.