Bezüglich der Frage des längeren Verbleibs in der Erwerbsarbeit rückt zunehmend die Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund – rund 18 % aller Beschäftigten in Deutschland – in den Blick. Viele von ihnen werden in den kommenden Jahren das Rentenalter erreichen.
Ein wichtiger Grund für den vorzeitigen Erwerbsausstieg ist eine schlechte Gesundheit. Medizinische Rehabilitation kann dem entgegenwirken, wird aber nicht von allen Beschäftigtengruppen gleichermaßen in Anspruch genommen. Die vergleichende Analyse von Rehabilitationsbedarf und -inanspruchnahme bei Beschäftigten mit und ohne Migrationshintergrund soll Hinweise auf zugrundeliegende Mechanismen der unterschiedlichen Inanspruchnahme medizinischer Rehabilitation geben.
In der seit 2009 laufenden repräsentativen lidA-Kohortenstudie (leben in der Arbeit - www.lida-studie.de) werden sozialversichert Beschäftigte der Geburtsjahrgänge 1959 und 1965 (‚Babyboomer‘) in 3-Jahres-Abständen (NWelle1(2011) = 6585, NWelle2(2014) = 4244) zu Arbeit, Gesundheit, Erwerbsteilhabe, sowie zu sozialen und privaten Rahmenbedingungen befragt. Die Daten der dritten Erhebungswelle aus dem Jahr 2017 sollen hypothesengeleitet detaillierte Erkenntnisse zu Bedarf, Bedürfnissen und Inanspruchnahme medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen bei älteren Beschäftigten mit und ohne Migrationshintergrund – auch differenziert für jeweilige Untergruppen – liefern.
Prof. Oliver Razum (Universität Bielefeld)
Dr. Jürgen Breckenkamp (Universität Bielefeld, Bergische Universität Wuppertal)
Maria Mader (Universität Bielefeld)
Bergische Universität Wuppertal (BUW)
Fakultät für Maschinenbau u. Sicherheitstechnik
Fachgebiet Arbeitswissenschaft