zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search

Bedarfskonstellationen und Pflegegrade bei Heimbewohnern mit ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten

Hintergrund/Zielsetzung:
Schon seit vielen Jahren steigt die Zahl der Heimbewohner mit psychischen Problemlagen und Verhaltensauffälligkeiten. Verantwortlich dafür ist nicht nur die demografische Entwicklung, sondern auch der Umstand, dass alte Menschen mit psychischen oder neurologischen Erkrankungen länger in der häuslichen Umgebung versorgt werden als in früheren Zeiten. Der Einzug in eine stationäre Einrichtung verschiebt sich immer mehr in späte Krankheitsstadien, was steigende fachliche Anforderungen, aber auch mehr Alltagsprobleme in stationären Pflegeeinrichtungen nach sich zieht. Vor diesem Hintergrund führte das IPW in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband der Leitungskräfte für die Alten- und Behindertenhilfe e.V. (DVLAB e.V.) eine empirische Studie durch, die Aufschluss über die aktuelle Situation in der stationären Langzeitpflege geben sollte.
Das Ziel des Projektes bestand u.a. darin, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Ausprägung und Folgen von Verhaltensproblemen bei Heimbewohnern sowie über die Ausprägung ihrer Pflegebedürftigkeit zu gewinnen. Eine Teilfragestellung bezog sich auf die Verteilung der Pflegegrade bei dieser Bewohnergruppe, zu der es nach der Einführung des neuen Pflegegradsystems zunächst noch sehr wenige Informationen gab.

Vorgehen/Ergebnisse:
Im Rahmen der Studie wurden umfangreiche Datenerhebungen in rund 40 Pflegeheimen durchgeführt. Der DVLAB e.V. übernahm die organisatorischen Arbeiten, Koordinationsaufgaben und die notwendigen Schulungen, während das IPW das methodische Instrumentarium bereitstellte und die wissenschaftliche Auswertung durchführte. Insgesamt konnten Daten aus 38 Einrichtungen mit rund 2.500 Bewohnern zur Auswertung genutzt werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein hoher Anteil der Heimbewohner nicht nur kognitive Einbußen, sondern auch ausgeprägte Verhaltensauffälligkeiten aufweist, die einen hohen Unterstützungsbedarf nach sich ziehen. Im Rahmen des Projekts wurden Kriterien zur Abgrenzung der Bewohnergruppe mit einem außergewöhnlich hohen Bedarf an Unterstützung im Bereich „Verhaltensweisen und psychische Problemlagen“ entwickelt. Danach wiesen 22% der Bewohner aus den projektbeteiligten Einrichtungen einen solchen besonderen Bedarf auf. Es handelte sich allerdings nicht um eine repräsentative Stichprobe. Im Bundesdurchschnitt dürften etwa 10% der Bewohner betroffen sein.

Laufzeit: 2017-2019

Projektkoordination: Prof. Dr. Klaus Wingenfeld

Bearbeitung: Prof. Dr. Klaus Wingenfeld, Linda Tacke-Weitkamp, Christian Voigt

Finanzierung: Eigenmittel

Partner: Deutscher Verband der Leitungskräfte der Alten- und Behindertenhilfe e.V. (DVLAB)


Zum Seitenanfang