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Sturzrisiko und Sturzprävention bei älteren Menschen mit Behinderung

Laufzeit: 2008-2011

Projektleitung/-koordination:
Prof. Dr. Doris Schaeffer, Dr. Klaus Wingenfeld

Projektdurchführung:
Sandra Jansen, Dr. Daniela Hayder

Finanzierung:
Robert Bosch Stiftung

Hintergrund/Zielsetzung:
In den letzten Jahren hat die Diskussion um Sturzrisiken und Sturzprävention in der Pflege einen spürbaren Aufschwung erfahren. Hierzu beigetragen hat u. a. der Nationale Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“, aber auch eine Intensivierung pflegewissenschaftlicher Forschung auf diesem Gebiet. Zu jenen Bevölkerungsgruppen, die von einer spezifischen Risikokonstellation betroffen sind, in der Diskussion (und ebenso in der Forschung) bislang aber wenig beachtet werden, gehören älter gewordene Menschen mit Behinderungen. Nicht nur das Sturzrisiko an sich, sondern auch die Besonderheiten ihrer Lebenssituation sowie der Umstand, dass sie zum Teil bereits viele Stürze erlebt haben und diese von den professionellen Helfern mitunter als „Normalität“ empfunden werden, verlangen hier eine erhöhte Aufmerksamkeit.

Mit der Erprobung eines auf diese Personengruppe zugeschnittenen Konzepts zur Sturzprävention griff ein Modellprojekt der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (Bielefeld) diese Problematik auf. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen eine systematische Einschätzung des individuellen Sturzrisikos und darauf zugeschnittene Maßnahmen. Es umfasst spezifische Trainingsprogramme sowie Beratung und Schulung für behinderte Menschen ebenso wie für die Mitarbeiter, die sie im Alltag unterstützen. Das Modellprojekt wurde vom IPW wissenschaftlich begleitet.

Zielsetzung/Vorgehensweise:
Die Ziele bzw. Aufgaben der Begleitung umfassten neben der fachlichen Beratung bei der Konzeptentwicklung eine Evaluation der Effekte des Konzepts. Dafür erfolgte eine Auswertung von Sturzprotokollen zur Bestimmung der Charakteristika und Häufigkeit von Stürzen im Zeitverlauf sowie eine Analyse der Risikoerfassungen. Außerdem wurden mehrere Befragungen von Mitarbeitern durchgeführt, um ihr Alltagshandeln, ihre Handlungsorientierungen und ihr Wissen im Umgang mit sturzgefährdeten behinderten Menschen zu verschiedenen Zeitpunkten der Konzepterprobung zu erfassen.

Ergebnisse:
Es zeigte sich, dass die Einführung des Konzepts das Bewusstsein für Sturzrisiken und Sturzprävention bei den Mitarbeitern erheblich gefördert hat, die Umsetzung aber weniger vom Konzept der Sturzprävention selbst als vom Engagement von Multiplikatoren in den beteiligten Teams abhing. Die Weiterentwicklung der Praxis setzt daher vor allem geeignete Strukturen und die Ausbildung besonderer Rollen („Experten“) voraus, die Fachlichkeit und eine gewisse Kontinuität in der Auseinandersetzung mit dem Thema gewährleisten.


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