
Wir leben in Zeiten vielfältiger Krisen, die zwar alle Menschen betreffen, jedoch in sehr unterschiedlicher Weise. Noch nie wurden seit dem Ende des 2. Weltkriegs so viele Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen geführt wie gegenwärtig. Ende 2024 waren 130 Millionen Menschen auf der Flucht - Tendenz auch mit Blick auf die beängstigende Situation im Sudan, in Gaza oder der Ukraine steigend. Das für das Leben auf diesem Planeten grundlegende Ziel, die globale Erderwärmung auf 1,5°C zu senken, scheint angesichts des weitgehenden politischen Unwillens immer weiter in die Ferne zu rücken. In vielen Europäischen Staaten, ebenso wie in den USA lässt sich eine stetige Zunahme faschistischer, rassistischer und menschenverachtender Entwicklungen in Politik, Kultur und Zivilgesellschaft beobachten.
Wen diese Krisen etwas angehen, wer berührt von diesen Krisen ist, oder sich von ihnen berühren lässt, steht vor der Frage: Wie kann diesen Krisen in ihren komplexen Zusammenhängen begegnet werden?
Hier kann das Streben nach „planetarischer Gerechtigkeit“ als Kompass dienen.
Die Idee einer vielstimmigen und komplexen globalen Gerechtigkeit wird besonders durch Ansätze und Kämpfe für soziale und ökologische Gerechtigkeit getragen, die die enge Verwobenheit verschiedener Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismen, Benachteiligungen und Ungleichheiten hervorheben: Was hier in Deutschland und in Bielefeld, passiert, ist verbunden damit, was anderswo auf der Welt passiert. Der Klimawandel betrifft am ausgeprägtesten Regionen, die am wenigsten zu dem Klimawandel beigetragen haben, Menschen, die auf Grund von Klimawandel ihre Heimat verlassen müssen, streben in sicherere Regionen, eben in jene Regionen, die für den Wandel maßgeblich verantwortlich sind.
Bei planetarischer Gerechtigkeit geht es im Kern darum, wie ein erfüllendes und friedliches Leben auf diesem Planeten für Menschen, Tiere und andere Lebensformen gedacht und bewirkt werden kann. Dabei können die konkreten Themen ebenso lokal wie global gedacht werden. Wie kann der Verfestigung den Klimawandel leugnender, traditionell-patriarchale Geschlechtermodelle einfordernder, völkisch angelegter Ideologien begegnet und Demokratie gefördert werden? Wie muss Bildung gestaltet sein, die Vielfalt nicht nur anerkennt, sondern sich aus dieser begründet? Wie können neue solidarische Verhältnisse geschaffen werden, die sich an einem globalen Wohl orientieren?
Im Zentrum des Nachdenkens über planetarische Gerechtigkeit steht die Frage, wie gesellschaftliche Realitäten gestaltet werden können, die mit weniger Leid, Gleichgültigkeit und Zerstörung verbunden sind.
Das Festival richtet sich darum an alle, die an der Auseinandersetzung mit der vielleicht drängendsten Frage unserer Epoche, der nach einer gerechten Zukunft auf diesem Planeten, interessiert sind und führt Akteur:innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Schulen, Politik und vielen Organisationen zusammen.
Nach Juli 2025 (und den knapp 100 Veranstaltungen dort; einen Rückblick auf das letzte Festival und einen Ausblick auf das kommende, finden Sie hier) findet das Festival zum zweiten Mal statt. Vom 02. bis 05. Juli 2026 werden an vielen Orten in Bielefeld ganz unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden, die sich Fragen und Aspekten planetarischer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Menschen-, Natur- und Tierrechten, aber auch kritisch mit der Gewalt des Menschen gegen andere Menschen, Natur und gegen Tiere auseinandersetzen werden.
Die Vorbereitung des Festivals und damit das Festival selbst ist konzipiert als offenes Projekt, an dem alle teilnehmen können, die an der Frage planetarer Gerechtigkeit interessiert sind und sich mit ihren Fragen, Ideen, Anliegen beteiligen möchten. Die Konkretisierung der Themen des Festivals wird nicht unmaßgeblich von den Interessen und Möglichkeiten derjenigen abhängen, die mit aktiven kleinen oder großen Beiträgen an dem Festival teilnehmen (wir haben nur zwei Bitten: gestalten Sie Veranstaltung so, dass die Teilnahme kostenfrei ist; gestalten Sie Veranstaltungen so, dass sie nicht faschistisch sind).
Wie beim vergangenen Festival wird es einen Aufruf zur Einreichung von Ideen für große oder kleine Beiträge und Veranstaltungen geben. Es können dies Diskussions-, Vortrags-, künstlerische Veranstaltungen und viele andere mehr sein, die an allen Orten in Bielefeld sattfinden können.
Weitere Informationen auch zur Anmeldung von Beiträgen und Veranstaltung folgen in den nächsten Wochen.
Das Festival wird koordiniert von der AG 10 – Migrationspädagogik und Rassismuskritik der Fakultät für Erziehungswissenschaft und dem Welthaus Bielefeld e.V.
Schreiben Sie uns gern, wenn Sie Interesse haben teilzunehmen oder in den DFH-Verteiler aufgenommen werden möchten. Über diesen werden fortlaufend Informationen über die Entwicklung des Festivals kommuniziert. Schreiben Sie uns aber auch gerne Ihre Gründe und Argumente, wenn Sie der Idee des Festivals skeptisch, kritisch oder ablehnend gegenüberstehen: dfhfestival.ew@uni-bielefeld.de.
Gerne können Sie den Veranstaltungshinweis auch weiterleiten.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf Ihre Ideen!
Nach dem ersten Festival im Juli 2025 (mit nahezu 100 Veranstaltungen an vielen Orten in Bielefeld; eine Rückschau finden Sie unter: www.dfh-festival.de) findet auch im kommenden Jahr das Zukunftsfestival „Denken. Fühlen. Handeln“ statt.
Organisiert wird das Festival von der AG 10 - Migrationspädagogik und Rassismuskritik der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld und dem Welthaus Bielefeld e.V. Das Festival nimmt Fragen und Herausforderungen in den Blick, die sich mit der Klimakrise und mit ihr eng verknüpfte Phänomene – wie Kriege, Fluchtmigration und die Zunahme der Akzeptanz menschenverachtender Politik – verbinden und fragt danach, wie diesen Fragen so begegnet werden kann, dass weniger Ungerechtigkeit die Folge ist. Das Festival richtet sich an alle.
Akteur:innen aus Wissenschaft, Kultur, Politik, Zivilgesellschaft etc. sind eingeladen, Beiträge und Veranstaltungen wie Vorträge, Podiumsgespräche, Film- und Musikaufführungen, Performances, Theater, Diskussionsrunden in das Festival einzubringen.
Eine Einladung zur Beitragseinreichung und weitere Informationen folgen in den nächsten Wochen auf der Homepage der AG 10 - Migrationspädagogik und Rassismuskritik bzw. des Welthaus Bielefeld e.V.
Schreiben Sie uns gern, wenn Sie Interesse haben teilzunehmen oder in den DFH-Verteiler aufgenommen werden möchten. Über diesen werden fortlaufend Informationen über die Entwicklung des Festivals kommuniziert. Schreiben Sie uns aber auch gerne Ihre Gründe und Argumente, wenn Sie der Idee des Festivals skeptisch, kritisch oder ablehnend gegenüberstehen: dfhfestival.ew@uni-bielefeld.de.
Gerne können Sie den Veranstaltungshinweis auch weiterleiten.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf Ihre Ideen!