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Late Summer School

AG 10 - Migrationspädagogik und Rassismuskritik

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Late Summer School: Methodologie rassismuskritischer Forschung

Mit der Late Summer School „Methodologie rassismuskritischer Forschung“, die 2022 erstmalig von der AG 10 Migrationspädagogik und Rassismuskritik an der Universität Bielefeld durchgeführt wurde und nunmehr regelmäßig an einem der ersten Wochenenden im Dezember stattfindet, wird ein Rahmen geschaffen, in dem entlang der Auseinandersetzung mit eigenen empirischen Studien methodische und methodologische Fragen der Rassismusforschung bzw. der rassismuskritischen Forschung in einer eher sondierenden und dialogischen Form möglich ist. Unterschiedliche Elemente kennzeichnen die Late Summer School: Arbeit in Interpretationswerkstätten an empirischem Material aus der Rassismusforschung, Impulse von externen Referent:innen und selbstorganisierte Arbeit. Um uns diesen Fragen anzunähern und einen Raum zu schaffen, in welchem auf mehreren Ebenen (etwa: Praktiken der Herabwürdigung kapitalismus-, rassismus- oder patriarchatskritischer Ansätze oder Risiken in und durch Forschung für (etwa rassistisch diskreditierbare) Forscher:innen) über die Involviertheit rassismuskritischer Forschung in gesellschaftspolitische Verhältnisse gesprochen werden kann, werden Fragen, Ergebnisse und Erfahrungen aus laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekten thematisiert.

 

 

Rassismuskritische Forschung in Zeiten der Normalisierung rechter Positionen (LSS 2025)

04.-06. Dezember an der Universität Bielefeld

Wir haben es gesellschaftspolitisch betrachtet mit einer immer stärkeren Normalisierung rechter, rassistischer Positionen und Gewalt zu tun. Auch rassismuskritische Forschung ist zunehmend mit diesen Umständen konfrontiert bzw. in diese verstrickt. Dieses Verhältnis lässt sich mit Hilfe unterschiedlicher Fragen beleuchten: Mit welchen Herausforderungen für Forscher:innen gehen die politischen und dominanzkulturellen Entwicklungen einher? Welche Räume der Reflexion und Weiterentwicklung von Forschungspraxis sind bedeutsam und realisierbar? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Late Summer School. Dabei wird ein Diskussions-, Sprech- und Sprachlosigkeitsraum eröffnet, in dem Erfahrungen geteilt und Perspektiven rassismuskritischer Forschung in Zeiten der Normalisierung rechter Positionen thematisiert, aber auch Sorgen, Befürchtungen und Hilflosigkeiten artikuliert werden können. Wir wollen den Blick darauf richten, was es heißt, unter Bedingungen der Normalisierung rechter, rassistischer Positionen zu Rassismus zu forschen und welche Verantwortung, Möglichkeiten und Ressourcen rassismuskritischer Forschung dabei zukommen.

Mit Beiträgen von Sina Arnold, Anika Taschke, Denis van de Wetering, Barış Ertuğrul, Saskia Müller, Jaël In ’t Veld, Vanessa Ohm, Magnus Frank, Anja Steinbach, Yasmina Gandouz-Touati, Shadi Kooroshy, Liesa Rühlmann und Juliane Karakayalı.

Workshopangebot

Forschung zu Rassismus unter Bedingungen von Rassismus: Eine Annäherung an Fragen der Forschungsethik und Forschungsreflexion

Jaël In ‘t Veld und Vanessa Ohm (Gelingensbedingungen rassismussensibler Lehrer:innenbildung, Universität Bielefeld)

Forschung zu rassismusrelevanten Themen findet nicht außerhalb des gesellschaftlich strukturierten Sozialen statt, sondern ist von Macht- und Herrschaftsverhältnissen durchdrungen, die auch von Rassismus geprägt sind. Insofern sind Forscher:innen in allen Phasen der Forschung mit rassismusrelevanten Ordnungen konfrontiert: nicht nur in den Analysen, sondern auch im Feld und während der Forschung (mit Blick auf den Feldzugang und bei Feldbesuchen). In diesem Workshop wollen wir gemeinsam besprechen, was dies für uns Forschende heißt, mit uns macht, welchen Gefährdungen wir dort (auf unterschiedliche Weise) ausgesetzt sind und wie wir uns kollektiven Reflexionspraktiken als strukturellem Teil von Forschungsprozessen nähern können.

 

Im Rassismus zu Rassismus in der Schule ethnographisch forschen

Magnus Frank und Anja Steinbach (Kontinuitäten und Neuformierungen von Institutionellem Rassismus in der Schule, EU Flensburg)

Anhand von empirischen Einblicken in eine laufende ethnographische Forschung zu den „Kontinuitäten und Neuformierungen von Institutionellem Rassismus in der Schule“ (KoNIR, www.konir.de) bewegt der Workshop herausfordernde analytische, politische, ethische und methodologische Fragen. Insbesondere wird dabei die spannungsvolle Situiertheit von Forschung und Forschenden in rassismusrelevanten Gewaltverhältnissen, die sie zugleich zu analysieren suchen, in den Blick genommen. Mit Blick auf das Thema der diesjährigen LSS möchten wir zudem diskutieren, inwiefern Positionierungen und Artikulationen, die sich zugehörigkeitspolitisch als „rechts“ beschreiben lassen, in den Routinen, Atmosphären und Materialitäten von Schule variantenreich normalisiert sind. 
 
Folgende Fragen stehen im Zentrum der gemeinsamen Auseinandersetzung:

  • Was erzählen bereits die Zugänglichkeiten und (Ver-)Schließungen von Forschungsfeldern über die Geschichten, Aktualitäten und Zukünfte von Rassismus?
  • Was können „teilnehmen“, „beobachten“, „(be)schreiben“ und „verstehen“ in Perspektive einer rassismuskritischen Ethnographie bedeuten? 
  • Wie lassen sich Fragen des Aushaltens und Durchhaltens von rassismuskritischer Forschung thematisieren, analytisch fassen und mit Blick auf Verantwortungen bearbeiten?

Wissen über Rassismus - Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Sicherheit in Interviewsettings

Yasmina Gandouz-Touati, Shadi Kooroshy und Liesa Rühlmann (Wissen über Rassismus, Universität Bielefeld)

Im Workshop möchten wir Spannungen und Dynamiken beleuchten, die entstehen, wenn Forscher*innen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten zu Rassismus forschen. Dabei interessieren uns insbesondere Bedeutungen von Glaubwürdigkeit, wie sie in Interviewsettings verhandelt werden. Auch die Interviewakquise steht im Fokus: Welche Rolle spielen Sicherheitsfragen – aus Sicht der Interviewten und der Forschenden? Wer meldet sich unter welchen Bedingungen auf Interviewanfragen – und welche Befürchtungen sind damit verbunden? Was bedeutet es, öffentlich zu Rassismus zu forschen – gerade in Kontexten, in denen solche Positionierungen Risiken bergen? Zudem wollen wir fragen, wie Vertrauen und mögliche Vertrauensvorschüsse in Interviews hergestellt oder irritiert werden und welche Effekte dies auf das Gespräch hat. Entlang der Begriffe Vertrauen, Sicherheit und Glaubwürdigkeit nähern wir uns im Workshop zunächst methodisch der rassismuskritischen Forschung an, sammeln Erfahrungen aus der Forschungspraxis und diskutieren unsere bisherigen Erkenntnisse im Austausch mit der Gruppe.

Wissen und Verantwortung rassismuskritischer Forschung (LSS 2024)

5. bis 7.12.2024 an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld 

In diesem Jahr wird der inhaltliche Schwerpunkt auf das Thema Wissen und Verantwortung rassismuskritischer Forschung liegen. Unterschiedliche Dimensionen von Wissen und Verantwortung werden bei der Late Summer School 2024 in den Blick genommen. Wem und was gegenüber ist rassismuskritsiche Forschung verantwortlich? Worin besteht die ethische, worin die politische Verantwortung von Rassismuskritik? Schwächt diese Verantwortung die Aufgabe von Rassismuskritik, Erkenntnisse über die Wirkungsweisen rassistischer Unterscheidungsweisen zu generieren? Ist aktivistisch generiertes Wissen über die gesellschaftlichen Verhältnisse angemessener als wissenschaftliches Wissen? Angemessener wofür? Wie zeigt sich das Moment der ethischen und politischen Verantwortung auf der Ebene von Entdeckungs-, Begründungs- und Verwertungszusammenhang von Forschung? Gibt es so etwas wie die Verantwortung rassismuskritischer Forschung, Ergebnisse zu produzieren, die gesellschaftliche Veränderungsprozesse einleiten können? Wann führt der Anspruch, mit Forschung politische und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, zur Überfrachtung von Forschungsprojekten und Überforderung der Wissenschaftler:innen?

Die politische Dimension rassismuskritischer Forschung (LSS 2023)

Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

7. bis 9.12.2023 an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld 

Der thematische Schwerpunkt der Late Summer School 2023 liegt darauf, die politische Dimension rassismuskritischer Forschung aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und zu diskutieren. Zwei Facetten dieser politischen Dimension seien hier angesprochen: Rassismuskritische Forschung wird erstens positiv wie negativ beeinflusst von (Förder-)Praktiken der Akteur:innen der Politik, begibt sich deshalb vielleicht auch in bestimmte Abhängigkeiten und Distanzen. Rassismuskritische Forschung weist zweitens insofern eine konstitutive politische Dimension auf, als sie hegemoniale (Zugehörigkeits-)Ordnungen,die maßgeblich regulieren, wie Ressourcen materiell, rechtlich und symbolisch verteilt werden, kritisch zum Thema macht und dadurch zumindest implizit und indirekt für eine andere politische Ordnung eintritt, in der rassialisierende Schemata der Menschenunterscheidung weniger Macht zukommt.

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