Der Sachunterricht bietet, als ein Hauptfach der Primarstufe, zahlreiche Möglichkeiten und gute Strukturbedingungen für eine eng an das didaktische Handeln gebundene Diagnostik und eine an den kindlichen Ressourcen orientierte inklusive Bildung. Vielperspektivität zwischen Kind, Sache und Gesellschaft, Kommunikation und Kooperation, plurale Zugangsweisen sowie eine lernbegleitende didaktische Diagnostik stellen diesbezüglich zentrale Prinzipien inklusionsorientierten Sachunterrichts dar. Dies zum Gegenstand sachunterrichtlicher Planung und Reflexion zu machen ist Ziel der Seminare.
In den Seminaren wird im Rahmen der Förderung einer adaptiven Lehrkompetenz für die Arbeit in heterogenen Lerngruppen sowie eine damit verbundene prozessbegleitenden didaktischen Diagnostik (formatives Assessment) fokussiert. Geschult wird dies über exemplarische für sachunterrichtliche Teilhabe relevante Themenfelder, wie Handlungsorientierung, Experimentieren, Leistungsbewertung, Sozialformen/Gruppenarbeiten, Differenzsensibilität, Unterrichtsseinstiege, Sprachförderung und Vorwissen. Ausgangspunkt für die reflexive Auseinandersetzung bilden neben theoriebasierten Einheiten Videosequenzen aus Sachunterrichtseinheiten an Schulen des gemeinsamen Lernens.
An den Universitäten Bielefeld und Paderborn werden seit 2023 erste Vorläufer in der Lehre erprobt und strategisch an beiden Standorten eingebunden und evaluiert.