Im Schuljahr 2022/23 ist in Bremen das Pilotprojekt „Systemische Schulassistenz“ an drei städtischen Grundschulen gestartet. Dieses wurde im Rahmen einer Vorstudie wissenschaftlich begleitet und ist zum Schuljahr 2023/24 auf insgesamt 15 Grundschulen im Bremer Stadtgebiet ausgeweitet worden. Das Projekt wird nun zwei Jahre lang wissenschaftlich evaluiert. Zwei Teilstudien untersuchen dabei sowohl bildungsökonomische als auch pädagogische Fragestellungen rund um das infrastrukturelle Poolmodell der „Systemischen Schulassistenz“.
Die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf individuelle Schulassistenz nach §35a SGB VIII war im Jahr 2021/22 im Land Bremen in über 40% der bewilligten Fälle nicht möglich. Auf Basis amtlicher Daten soll in einem ersten Schritt zunächst untersucht werden, ob zusätzlich zum feststellbaren Fachkräftemangel weitere Faktoren (z. B. Standort der Schule, Zahl der bewilligten Stunden, Förderbedarf) dazu führen, dass die Ansprüche nicht erfüllt werden können. Darauf aufbauend sollen Empfehlungen für eine evidenzbasierte Steuerung der vorhandenen Ressourcen (infrastrukturell und fallabhängig) erarbeitet werden, sodass der Rechtsanspruch für möglichst viele Schüler:innen gewährleistet werden kann. In einem weiteren Schritt soll geprüft werden, wie sich der Ausbau des Modellprojekts insgesamt auf die Antrags- und Fallzahlen im Bereich des §35a SGB VIII auswirkt und wie die Kostenentwicklung in beiden Bereichen dadurch zu prognostizieren ist.
Die Teilstudie untersucht das Projekt in seiner konkreten Umsetzung an den Modellschulen. Hierbei steht vor allem die Frage im Vordergrund, inwieweit die infolge der Vorstudie formulierten Empfehlungen umgesetzt werden und wie der Status Quo der Umsetzung gelingt. Zudem sollen partizipative Elemente in das Evaluationsdesign einfließen. Gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren des Modellprojekts sollen im Rahmen von Workshops Evaluationsziele dieses Teilprojekts herausgearbeitet und umgesetzt werden. Darauf aufbauend werden Fragebögen entwickelt sowie Interviews und Gruppendiskussionen zur Anwendung kommen.