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Fakultät für Erziehungswis­senschaft

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SeFör17 – Schulformempfehlung an Förderschulen & jährliche Überprüfungsverfahren nach § 17

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Projektlaufzeit: 

  • seit 01.02.2025

Projektleitung: 

Projektmitarbeit: 

Förderung:

  • Eigenmittel

Das Projekt „SeFör17“ baut auf dem von der DFG geförderten Projekt „SeGeL“ (Schulformempfehlung nach dem Gemeinsamen Lernen, https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/forschung/projekte/segel/) auf und betrachtet verschiedene Gelenkstellen in der Bildungsbiographie von Kindern mit Lern- und Entwicklungsstörungen an Förderschulen in NRW:

(1) die jährliche Überprüfung des sonderpädagogische Förderbedarfs (§ 17, AO-SF, NRW);

(2) den Grundschulübergang am Ende von Klasse 4.

An diesen möglichen kritischen Wendepunkten in der Bildungsbiographie geht es jeweils um die Entscheidung für/gegen den weiteren Besuch einer Förderschule. Diese Entscheidung ist von besonderer Relevanz, da sie die Teilhabe an Bildungsinhalten und darüber vermittelt an Arbeit und Gesellschaft beeinflussen kann (Klemm, 2010; 2023; Statista Research Department, 2022). Gleichzeitig sind beide Entscheidungspunkte in der bisherigen Forschung bislang unterbeleuchtet.

In unserem Projekt analysieren in einer qualitativen Querschnittsstudie (Lehrkraftinterviews, Dokumentenanalyse) den diagnostischen Prozess am Grundschulübergang bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf mit den Förderschwerpunkten Lernen, emotional-soziale Entwicklung und Sprache an nordrhein-westfälischen Förderschulen sowie bei den jährlichen Überprüfungsverfahren nach §17 (AO-SF, NRW) unter zwei Fragestellungen:

1. Prädiktoren der Entscheidung: Welche Merkmale des Kindes bzw. seines familiären/sozialen Umfelds sowie welche schulstrukturellen Rahmenbedingungen und Merkmale der Lehrkraft sind Prädiktoren der lehrkraftseitigen Entscheidung (a) für die Beibehaltung vs. Aufhebung des Förderbedarfs im Rahmen der jährlichen Überprüfung bzw. (b) die „Empfehlung“ einer Förder- vs. Allgemeinen Schule am Ende von Klasse 4?

2. Diagnostische Prozessqualität: Wie erfolgt die kindbezogene Diagnostik im Kontext dieser Entscheidungen? In Anlehnung an das Vierkomponenten-Modell der Diagnosequalität (Behrmann & van Ophuysen, 2017; Lintorf et al., 2016) legen wir das Hauptaugenmerk auf die Informationserfassung und analysieren folgende Merkmale der Prozessqualität: Methoden, Dokumentation, multiprofessionelle Kooperation, Kooperation mit den Eltern sowie Prozessimplementation.

  • Behrmann, L. & van Ophuysen, S. (2017). Das Vier-Komponenten-Modell der Diagnosequalität. In A. Südkamp & A.- K. Praetorius (Hrsg.), Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften. Theoretische und methodische Weiterentwicklungen (S. 38–41). Münster: Waxmann.
  • Klemm, K. (2010). Gemeinsam lernen. Inklusion leben: Status Quo und Herausforderungen inklusiver Bildung in Deutschland. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/GP_Gemeinsam_lernen_Inklusion_leben.pdf
  • Klemm, K. (2023). Jugendliche ohne Hauptschulabschluss. Bertelsmann Stiftung. https://doi.org/10.11586/2023005
  • Lintorf, K., Behrmann, L. & van Ophuysen, S. (2016). Diagnostik im Lehrerberuf. In M. Rothland (Hrsg.), Beruf Lehrer/Lehrerin. Ein Studienbuch (S. 187–203). Münster: Waxmann.
  • Statistisches Bundesamt. (2022). Schuljahr 2020/2021. Fachserie. 11, Bildung und Kultur. 1, Allgemeinbildende Schulen. Zugriff am 16. April 2025, von https://www.statistischebibliothek.de/mir/receive/DEHeft_mods_00136642
  • Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW. (2005). Verordnung über die sonderpädagogische Förderung, den Hausunterricht und die Klinikschule (Ausbildungsordnung sonderpädagogische Förderung - AO-SF) vom 29. April 2005 zuletzt geändert durch Verordnung vom 23. März 2022 (GV. NRW. 2022 S. 405)
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