Wie können wir Bildmaterial mit kolonialideologischen Inhalten ausstellen? Nachdem die inhaltlichen Recherchen weitgehend abgeschlossen sind, tauchen die Seminarteilnehmer*innen in die Praktiken der Ausstellungsgestaltung ein, die sogleich neue Probleme aufwerfen. Überlegungen über die Auswahl von Exponaten werfen die Frage auf: Dürfen wir überhaupt alles zeigen, was wir haben? Auch Bilder, die den kolonialen Diskurs miterzeugt haben? Können die intendierten Botschaften der Bilder gebrochen werden?
Im Zentrum des Vortrags steht die Überlegung, dass Krieg grundsätzlich einen gesellschaftlich stark mobilisierenden Faktor darstellt und auch der aktuelle Krieg Russlands gegen die Ukraine die russische Gesellschaft stark polarisiert. Das Putin - Regime beansprucht die alleinige Deutungs-macht über diesen Krieg, den es offiziell nicht als solchen bezeichnet, und kriminalisiert Teile der Zivilgesellschaft, die nicht bereit sind, den politisch verordneten Narrativen zu folgen.