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Kultursensible Information zu Krebs für Menschen mit Migrationshintergrund

Entwicklung von Konzepten für kultursensible Informationen über Krebsprävention und Krebsfrüherkennung (KIKK) für Personen mit eigener Migrationserfahrung aus dem Mittleren und Nahen Osten

Laufzeit: 01.08.2023 bis 31.07.2026

Leitung: Prof. Dr. Doreen Reifegerste und Dr. Hanna Lütke Lanfer

 

Krebserkrankungen gehören zu den wichtigsten Volkskrankheiten in Deutschland. Präventives Verhalten wie ein gesunder Lebensstil und die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen können diese verhindern oder den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. In der Prävention von Krebs und anderen Krankheiten hat sich Gesundheitskompetenz als eine Schlüsselkompetenz etabliert. Studien zeigen, dass Gesundheitskompetenz in Deutschland sozial ungleich verteilt ist. ‚Migrationshintergrund‘ galt lange als gesundheitlicher Risikofaktor. Neuere Studieren zeigen jedoch, dass Gesundheitskompetenz in dieser immer größer werdenden Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund ebenso divers verteilt ist wie in der Allgemeinbevölkerung. Sprachliche Barrieren, die Unbekanntheit des deutschen Gesundheitssystems und kulturelle Verständigungsprobleme zwischen medizinischem Personal und Patient*in wirken sich unterschiedlich auf den Umgang mit Gesundheitsinformationen und folglich die Gesundheitskompetenz aus. 

Personen mit Migrationshintergrund machen inzwischen etwa ein Viertel der in Deutschland lebenden Bevölkerung aus. Trotz der Größe und Diversität dieser Bevölkerungsgruppe gibt es nur wenige detaillierte Studien, die die Gesundheitsressourcen und -risiken im Hinblick auf Krebserkrankungen einzelner Subgruppen zeigen. Die vorhandenen Studien konzentrieren sich vornehmlich auf türkisch- und russischstämmige Gruppen mit einer jahrzehntelangen Geschichte der Zuwanderung nach Deutschland. Personen mit eigener Migrationserfahrung (d.h. erste Zuwanderungsgeneration) aus Herkunftsländern des Mittleren und Nahen Ostens (Afghanistan, Irak, Iran, Syrien) sind bisher wenig repräsentiert.

Um kultursensible Gesundheitsinformationen zu ermöglichen, wollen Wissenschaftlerinnen der Universität Bielefeld mittels qualitativer Studien herausfinden, welche Chancen und Barrieren es beim Zugang zu Informationen über Krebsprävention und -vorsorge gibt. Im Fokus des Projekts steht zudem, welche kulturellen, sprachlichen, geschlechtsspezifischen und anderen Bedarfe Personen der ersten Zuwanderungsgeneration aus dem Mittleren und Nahen Osten haben und wer wichtige Bezugs- und Informationsquellen in Gesundheitsfragen für sie sind. Auf diese Weise können Strategien und Empfehlungen für praktisch umsetzbare Interventionen und Informationsstrategien abgeleitet werden, um diese im Anschluss in Modellprojekten und mittelfristig in der Versorgung anzuwenden.

Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe.


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