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Berufsorientierte Teilhabebegleitung in der Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen (BORA-TB)

Berufsorientierte Teilhabebegleitung in der Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen (BORA-TB)

(Gesamt)Projektleitung: Norbert Gödecker-Geenen (Deutsche Rentenversicherung Westfalen)

Leitung der wissenschaftlichen Begleitung: Prof. Dr. Thorsten Meyer

Projektmitarbeit: Helen Ewertowski, Lucia Reif (Studentische Hilfskraft)

Ehemalige Mitarbeiterinnen: Sandra Schmitz (Wissenschaftliche Hilfskraft bis 30.09.21)

Weitere Projektbeteiligte: Landeskoordinierungsstelle berufliche und soziale Integration Suchtkranker in NRW (Caritasverband Paderborn e.V.), Caritasverband Gütersloh, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Herford e.V., LWL-Klinik Dortmund und Bernhard-Salzmann-Klinik Gütersloh (beide in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe)

Projektförderung: Das Modellvorhaben BORA-TB wird im Rahmen des Bundesprogramms ‚Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro‘ durch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziales gefördert, Laufzeit: 60 Monate

Abhängigkeitserkrankte Menschen sehen sich oft diversen Schwierigkeiten in ihrem Alltag gegenüber. Ein essentieller Bereich, der im Rahmen einer Abhängigkeitserkrankung häufig problematisch verläuft, ist das Berufsleben. In Sucht-Fachkliniken ist mindestens die Hälfte aller Rehabilitand*innen von beruflichen Problemen betroffen. Meist sind diese Probleme so schwerwiegend, dass auch nach einer medizinischen Rehabilitation die (Re-)Integration ins Erwerbsleben scheitert. Gleichzeitig ist in der Wissenschaft und Versorgungspraxis eine Wechselwirkung zwischen Arbeitslosigkeit und Abhängigkeitserkrankung zu beobachten.

Daher ist die Förderung der beruflichen Teilhabe von abhängigkeitserkrankten Rehabilitand*innen traditionell ein wichtiges Ziel, das im Rahmen ihrer medizinischen Rehabilitation durch die ‚Beruflich orientierte Rehabilitation Abhängigkeitserkrankter (BORA)‘ bereits erbracht wird. Allerdings endet BORA bisher mit dem Abschluss der medizinischen Rehabilitation. Nachfolgende Angebote für Rehabilitand*innen gehen mit Wechseln von Ansprechpersonen einher und werden in aller Regel (zu) spät oder gar nicht in Anspruch genommen. Angesichts dieser unzureichenden Kontinuität in der Versorgung und den damit einhergehenden Versorgungslücken ist es bisher kaum möglich, Rückfallrisiken angemessen zu berücksichtigen, bei Krisen niedrigschwellig zu intervenieren und Rehabilitand*innen angemessen bedarfsorientiert im Alltag zu unterstützen.

Diese Lücken in der beruflich orientierten Unterstützung von Rehabilitand*innen sollen im Modellvorhaben BORA-TB geschlossen werden. Mit der BORA-Teilhabebegleitung wird erstmals eine Person in die Versorgung abhängigkeitserkrankter Rehabilitand*innen integriert, die den (Wieder-) Einstieg in das Arbeitsleben prozess- und trägerübergreifend bis mindestens sechs Monate nach der medizinischen Rehabilitation begleitet. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, die (Re-) Integration von abhängigkeitserkrankten Menschen in das Berufsleben zu fördern. Teilziele in diesem Praxismodell sind z. B. die Entwicklung langfristiger beruflicher Perspektiven bei teilnehmenden Rehabilitand*innen und die Förderung der Motivation weitere Unterstützungsangebote zur Teilhabe am Erwerbsleben in Anspruch zu nehmen.

BORA-TB ist ein Modellprojekt, das im Rahmen des Bundesprogramms ‚Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro‘ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird. In der Umsetzung des Förderprogramms rehapro werden gemäß § 11 SGB IX Modellvorhaben wie BORA-TB durchgeführt, um die Teilhabe von Rehabilitand*innen am beruflichen Leben zu fördern. Weitere Informationen zu rehapro finden sich unter: www.modellvorhaben-rehapro.de

Die Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Stiftungsprofessur Rehabilitationswissenschaften | Rehabilitative Versorgungsforschung ist mit der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation des Modellvorhabens BORA-TB betraut.

In der Durchführung wird Rehabilitand*innen an zwei ausgewählten Standorten die BORA-Teilhabebegleitung als eine zusätzliche Leistung angeboten. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Modellvorhabens nutzen wir einen Mixed-Methods-Ansatz unter Berücksichtigung des MRC-Frameworks für komplexe Interventionen. Um die Effekte von BORA-TB zu evaluieren, werden alle teilnehmenden Rehabilitand*innen während und nach der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitserkrankter zu insgesamt vier Zeitpunkten um Mitwirkung an Fragebogenerhebungen gebeten. Zudem werden einige Rehabilitand*innen zu ihren Erfahrungen während und nach der Teilhabebegleitung interviewt. Damit zudem die Wirkweise der Teilhabebegleitung in den unterschiedlichen Settings optimiert und evaluiert werden kann, sind begleitende Untersuchungen in den jeweiligen Einrichtungen und Interviews mit Mitarbeiter*innen geplant. Ziel dieser Mixed-Methods-Studie ist es, umfassende empirisch basierte Erkenntnisse über die Versorgungspraxis, Mechanismen und Effekte der BORA-Teilhabebegleitung in der Rehabilitation abhängigkeitserkrankter Menschen zu erlangen.


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