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  • Arbeitssschwerpunkte

    © Universität Bielefeld

Prof. Dr. rer. nat. Walther Kindt

Arbeitsschwerpunkte:

Semantik und Verständigung

Semantik und Verständigungstheorie

Zielsetzung

Entwicklung eines verständigungstheoretisch fundierten dynamischen 3-Ebenen- Semantikmodells, das interaktive und kognitive Verfahren von Bedeutungskonstitution angemessen erfasst.

Untersuchungsgegenstände

Kommunikativ indizierte Prozesse der Bedeutungskonstitution und Verständigungsherstellung, Inferenzprozesse, semantisch auswertbare Nachfolgereaktionen bedeutungskonstitutiver Leistungen, generelle Eigenschaften der semantischen Ausdrucksfähigkeit natürlicher Sprachen.

Theorie und Methoden

Mathematische Theorie dynamischer Systeme, linguistische Kommunikationstheorie, logische Semantik, linguistische Semantik, Argumentations- und Inferenztheorie, Theorien der Strukturbildung aus Kommunikationsanalyse und Wahrnehmungspsychologie; interpretative Methoden, Sprecherurteile, experimentelle psycholinguistische Verfahren, Methoden der logischen Rekonstruktion.

Ergebnisse

  • Systemtheoretischer Rahmen als Grundlage für den Bedeutungsbegriff und die Untersuchung semantischer Verarbeitungssysteme in Formulierungs- und/oder Verstehensrichtung
  • Zusammenstellung relevanter dynamischer Phänomene in der Semantik
  • Grundlagen der Verständigungstheorie
  • Verständigungsprobleme und Verfahren der Verständigungssicherung
  • Sprachen mit Wahrheitsprädikat
  • Möglichkeiten der formalen Modellierung von Vagheit
  • Empirische Zusammenhänge zwischen imaginalen und emotiven Bedeutungen
  • Linguistisch fundierte Interpretation literarischer Texte
  • Grundlagen der Inferenz- und Implikaturtheorie
  • Nichtmonotone Schlüsse
  • Rekonstruktion von Prozessen der Inferenzbildung auf der Basis von Erwartungssteuerung und der Anwendung alltagslogischer Schlussmuster (z.B. bei indirekten Sprechakten)

Grammatiktheorie

Zielsetzung

Wissenschaftstheoretisch reflektierte und systemtheoretisch fundierte Entwicklung eines empirisch adäquaten Grammatikmodells, das die Multidimensionalität und Dynamik grammatischer Verarbeitung abbildet und die von Kommunikationsteilnehmern in Produktion und Rezeption vollzogenen Strukturbildungsprozesse korrekt erfasst.

Untersuchungsgegenstände

Grammatische Konstruktionen im Satzrahmen (erweiterter Satzbegriff), insbesondere 'schwierige' Konstruktionen wie Ellipsen, Reparaturen, Ausklammerungen, Nachträge, Apokoinu-Konstruktionen, Parenthesen, Phraseologismen.

Theorie und Methoden

Mathematische Systemtheorie (dynamische Systeme), Strukturbildungstheorien (insbesondere aus Konversationsanalyse und Gestaltpsychologie), vorliegende Grammatiktheorien; Korpusanalysen, Sprecherurteile, psycholinguistische Experimente.

Ergebnisse

  • Präzise Definition der Einheiten von Konstituentenstrukturen: Wort, Phrase, Satzglied, Teilsatz, Satz
  • Operationalisierter Satzbegriff umfasst 'Nichtstandard'-Fälle: Phrasenwertige autonome Äußerungen, partiell nicht wohlgeformte Konstruktionen wie Telegrammellipsen und Reparaturen, turnübergreifend realisierbare Konstruktionen wie Frage-Antwort-Ellipsen, Adjazenz-Ellipsen, Ausklammerungen und Nachträge
  • Defizite bei der üblichen Anwendung strukturalistischer Testverfahren und der Einschätzung ihres Stellenwerts
  • Formulierung einer konsistenten Testmethodologie
  • Falsifikation gängiger Strukturhypothesen (z. B. gängige Dependenzbehauptungen sowie Existenz einer Verbalphrase im Deutschen)
  • Formulierung eines systemtheoretischen Rahmens als formale Grundlage der Definition von Verarbeitungssystemen für verbale Produktion, Rezeption und Interaktion
  • Identifizierung der voneinander unabhängigen Strukturebenen und -dimensionen grammatischer Verarbeitung, insbesondere Nachweis des besonderen Stellenwerts unterschiedlicher Arten von Kookkurrenzbeziehungen
  • Die spezifische Rolle diskontinuierlicher Verknüpfungen
  • Formulierung von Strukturhypthesen für 'schwierige' Konstruktionen wie Koordinationsellipsen, Apokoinu-Konstruktionen, Reparaturen, Ausklammerungen und Nachträge
  • Experimentelle psycholinguistische Überprüfung von Hypothesen für Koordinationsellipsen (Reaktionszeitmessungen)
  • Erklärung von empirisch ermittelten Strukturen und Verarbeitungsresultaten durch generelle Strukturbildungsprinzipien

Kommunikations- und Argumentationsanalyse

Zielsetzung

Entwicklung einer theoretisch und methodisch fundierten Konzeption linguistischer Kommunikationsforschung, Anwendung und Ergebnistransfer zur Lösung von Kommunikationsproblemen sowie zur prospektiven Kommunikationsoptimierung in der gesellschaftlichen Praxis.

Untersuchungsgegenstände

Verschiedene Text- und Kommunikationsgattungen
(u. a. Erzählung, Argumentation, Verständigungssicherung, Kommentar, Leserbrief, politische Rede, Verhandlung, Reklamation, Konfliktaustragung, Bürger-Verwaltungs-Kommunikation, Arzt-Patient-Kommunikation, Therapiegespräch, Kommunikation über Kunst, literarische Texte)

Theorie und Methoden

Handlungs- und Interaktionstheorie, Sprechakttheorie, Theorien einschlägiger kommunikativer Gattungen und Diskursaufgaben, Semantik- und Verständigungstheorie; Methoden der Korpuserhebung und linguistischen Analyse (incl. Phraseologie), Elizitierungsexperimente, theoriegestützte interpretative Verfahren, Methoden der logischen Rekonstruktion.

Ergebnisse

  • Auflösung von Widersprüchen der Sprechakttheorie
  • Vereinfachung und Verallgemeinerung der Theorie der Konversationsmaximen
  • Linguistische Fundierung theoriegestützter interpretativen Verfahren
  • Weiterentwicklung der Topostheorie von Aristoteles
  • Ermittlung spezifischer Aktivitäten und kommunikativer Muster von Kommunikationsgattungen und gattungsübergreifenden Diskursaufgaben sowie zugehöriger rekurrenter typischer sprachlicher Formeln

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