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Psychische Gesundheit nach Hirnschädigung

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

AbstrACT (Flexibilität in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie bei Personen mit neurologischen Erkrankungen)

Etwa 20 bis 30 % der Menschen, die eine Hirnschädigung erworben haben, leiden unter psychischer Belastung in Form von Depression, Angst oder Stress. Diese haben einen signifikanten Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen und können die Zunahme kognitiver und körperlicher Beeinträchtigungen bedingen sowie eine Verringerung der sozialen Teilhabe zur Folge haben.

Bisherige Therapieansätze basieren oft auf der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), deren Wirksamkeit bei Personen ohne Hirnschädigung nachgewiesen ist. Jedoch konnte gezeigt werden, dass die Wirksamkeitsnachweise der KVT in hirngeschädigten Populationen heterogen sind. Eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie, die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), zeigt als transdiagnostischer Ansatz vielversprechende Effekte für Psychotherapie nach Hirnschädigung. In einer vorangegangenen Pilotstudie (s. ACT-Pilot) wurde das in Großbritannien entwickelte ACTGruppentherapiemanual (Bowers et al., 2021) bereits in die deutsche Sprache übersetzt und an die Bedürfnisse von Personen mit Schlaganfall angepasst. Die Pilot-Studie belegte die Machbarkeit des Gruppenangebots und zeigte erste Hinweise auf seine Wirksamkeit (Ladwig & Werheid, 2025). Dieses Manual wurde basierend auf den Erfahrungen aus der Pilot-Studie für das vorliegende Forschungsprojekt überarbeitet.

Das Hauptziel der ACT ist die Erhöhung der psychischen Flexibilität, die über verschiedene Prozesse erreicht werden kann und in der Verbesserung der mentalen Gesundheit resultieren soll. Neben der Untersuchung der Wirksamkeit dieses therapeutischen Ansatzes bei Personen mit neurologischen Erkrankungen, wird auch der Einfluss kognitiver Funktionen auf ACT-spezifische Maße untersucht. In der Neuropsychologie ist die kognitive Flexibilität eine häufig untersuchte exekutive Leistung. Unter kognitiver Flexibilität versteht man die Fähigkeit zwischen verschiedenen Aufgaben und Zielen zu wechseln. Bisher wird die kognitive Flexibilität als Teilkomponente der psychischen Flexibilität diskutiert, jedoch fehlen einheitliche Konzeptualisierungen. Da Personen mit neurologischen Erkrankungen unter kognitiven Beeinträchtigungen leiden können, die auch die exekutiven Leistungen betreffen und somit mit Einschränkungen der kognitiven Flexibilität einhergehen können, untersucht das vorliegende Forschungsprojekt auch den Zusammenhang zwischen psychischer und kognitiver Flexibilität im Kontext der ACT.

Die Gruppentherapie wird in der Neuropsychologischen Hochschulambulanz (NeuroPABi) der Universität Bielefeld durchgeführt und stellt ein fortlaufendes Angebot dar. Melden Sie sich gerne bei Interesse! (Kontaktdaten, siehe unten)

 

Literatur:

Bowers, H., Hill, G., Webster, A., & Bowman, A. R. (2021). Living Well with Neurological Conditions: Clinical outcomes, insights and reflections on three years of Acceptance and Commitment Therapy group intervention. Neuropsychologist (12), 33-42. DOI: 10.53841/bpsneur.2021.1.12.33

Ladwig, S., & Werheid, K. (2025). Acceptance and Commitment Therapy for stroke survivors in the group setting: A feasibility and pilot study. Pre-print available online. https://doi.org/10.31219/osf.io/nehyc_v1

Ansprechpartner: innen:

Dr. Simon Ladwig (simon.ladwig@uni-bielefeld.de)

Franziska Supe (franziska-marie.supe@uni-bielefeld.de) 

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