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  • Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG)

    © Universität Bielefeld

Forschungsprojekt:

Von der direkten zur indirekten Schließung? Zur Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Fächern an Hochschulen

Das Geschlechterverhältnis im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem ist nach wie vor durch eine horizontale und vertikale Ungleichheit zu charakterisieren, wobei sich offensichtlich asymmetrische Geschlechterverhältnisse in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen bis heute hartnäckiger halten, als in anderen Disziplinen. Im Zentrum des Forschungsprojekts standen die Fragen:

  • Welche Faktoren tragen auch heute noch zur Reproduktion dieser Geschlechterasymmetrien bei?
  • Inwieweit muss diese Reproduktion als ein bis heute anhaltender Prozess der sozialen Schließung beschrieben werden, der vor allem auf den mittleren Status- bzw. Qualifikationsebenen an Hochschulen wirksam wird?
  • Verlaufen diese Reproduktions- und damit auch Inklusions- bzw. Exklusionsprozesse eher entlang oder quer zu Geschlechter- oder Disziplinengrenzen?

Ausgangsthese für die Studie war, dass die Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse durch das Wechselspiel zwischen den institutionellen Rahmenbedingungen an Hochschulen und der männlichen Kultur der mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen einerseits und den Wahrnehmungs-, Deutungs- und Handlungsmustern der Akteure (Männer und Frauen) andererseits erklärbar wird. Im Vordergrund standen daher nicht allein objektive strukturelle Momente von sozialer Schließung, sondern auch die auf der subjektiven Ebene wahrgenommenen Schließungsmechanismen bzw. -prozesse.

Methode: Durchführung einer bundesweiten Online-Befragung mit VertreterInnen des wissenschaftlichen Mittelbaus an deutschen Hochschulen aus folgenden Disziplinen: Mathematik, Chemie, Physik, Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau (TeilnehmerInnen insgesamt: 1.545); Durchführung von 48 teilstrukturierten Leitfadeninterviews: pro Disziplin mit jeweils 8 promovierten WissenschaftlerInnen, die nach der Promotion (zumindest zunächst) an der Hochschule geblieben waren.

Laufzeit: 11.2004 – 12.2006

Finanzierung: Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW

Beteiligte WissenschaftlerInnen: Dr. Anina Mischau, Jasmin Lehmann, Sonja Neuß, Kerstin Petersen, Michel Oberle

Veröffentlichungen: Mischau, Anina; Lehman, Jasmin & Neuß, Sonja (2006): Hürdenlauf oder Sonntagsspaziergang? Die Promotion als erste Etappe einer akademischen Laufbahn. Erste Ergebnisse einer Befragung von MittelbauerInnen aus sechs mathematisch-naturwissenschaftlichen und technisch-ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen. In: IFF Info, Zeitschrift des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 23, Nr. 31, 2006, S. 63-78; Mischau, Anina & Neuß, Sonja (2006): Prozesse indirekter sozialer Schließung in Natur- und Technikwissenschaften an Hochschulen. In: gezeitenwechsel. Dokumentation 31. Kongress Frauen in Naturwissenschaft und Technik 5.-8. Mai 2005 in Bremen, Oldenburger Beiträge zur Geschlechterforschung Band 3, S. 315-322. Oldenburg


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