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  • Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG)

    © Universität Bielefeld

Publikationsprojekt:

Gefühlte Nähe – Faktische Distanz. Geschlecht zwischen Wissenschaft und Politik. Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung auf die „Wissensgesellschaft“

Anhaltende Debatten über die Entfremdung zwischen feministischer Theorie und Praxis waren Ausgangspunkt dieses Vorhabens. Gegenwärtig bewegen sich die AkteurInnen der Frauenbewegung, der institutionalisierten Gleichstellungspolitik und der Frauen- und Geschlechterforschung in unterschiedlichen Arenen und Netzwerken, zwischen denen es nur noch wenige Überschneidungen zu geben scheint. Das Anliegen der Herausgeberinnen des Sammelbands, der aus der Tagung des IFF „Konstruktives Spannungsverhältnis: Frauen- und Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik“ (Bielefeld 2007) entstanden ist, ist eine systematische Bestandsaufnahme und eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem „facettenreichen und komplizierten Spannungsverhältnis“, in dem sich Frauen- und Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik befinden. Der Band geht ebenso wie die vorangegangene Tagung den in diesem Kontext wichtigen Fragen nach: Was macht den Dialog zwischen Frauen- und Geschlechterforschung und Geschlechterpolitik so schwierig? Wie sind die Verknüpfungen zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zu denken? Welches handlungs-, praxis- und politikrelevante Geschlechterwissen für Politik und Verwaltung wird von der Frauen- und Geschlechterforschung überhaupt zur Verfügung gestellt? Wie wirkt sich die Nachfrage nach Geschlechterwissen und -kompetenz auf die Produktion wissenschaftlichen Wissens aus? Wie stellt sich die Kommunikation zwischen der „scientific community“ und der „community of practice“ dar? Entstehen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis neue Wissensräume, also neue Erkenntnisse über die Kategorie „Geschlecht“? Gibt es einen neuen Dialog und eine erneute Annäherung zwischen Frauen- und Geschlechterbewegung und Frauen- und Geschlechterforschung?

Die Autorinnen des Bandes sind Wissenschaftlerinnen und Gleichstellungsexpertinnen, darunter zahlreiche Akteurinnen, die sich sowohl in wissenschaftlichen als auch in gleichstellungspolitischen Handlungsfeldern bewegen. Die Folie, vor der sie in den insgesamt 13 Beiträgen diskutieren, ist komplex. Es geht um die vermeintliche Gegensätzlichkeit und Unvereinbarkeit von dekonstruktivistischen Geschlechtertheorien mit einer politischen Gleichstellungspraxis, in der es absurd erscheint, Geschlecht als Struktur- und Ungleichheitskategorie zum Verschwinden zu bringen. Und es geht um die Kritik an einer Politik, die sich an der Reproduktion von Ungleichheit in den Geschlechterverhältnissen beteiligt, wenn sie die Rede von den Unterschieden zwischen Frauen und Männern fortführt.

Laufzeit: 2008 – 2009

Finanzierung: Eigenmittel

Beteiligte WissenschaftlerInnen: Prof. Dr. Susanne Baer, Julia Chojecka, Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler, Prof. Dr. Katharina Gröning, Prof. Dr. Sabine Hark, Prof. Dr. Regina Harzer, PD Dr. Heike Kahlert, Dr. Andrea Löther, Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, Dr. Claudia Neusüß, Lydia Plöger, Prof. Dr. Birgit Riegraf, Prof. Dr. Angelika Wetterer

Veröffentlichung: Riegraf, Birgit & Plöger, Lydia (Hrsg.) (2009): Gefühlte Nähe – Faktische Distanz. Geschlecht zwischen Wissenschaft und Politik. Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung auf die „Wissensgesellschaft“. Opladen, Farmington Hills: Barbara Budrich


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