Die AG8 Soziale Arbeit beschäftigt sich in Theoriebildung, Lehre und empirischer Forschung mit Leistungs- und Erbringungslogiken sozialer Dienste (insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe) im Wohlfahrtsstaat. Gegenstand sind insbesondere die Problemlagen von und die Zuschreibungsprozesse gegenüber ihren Adressat*innen, in denen sich der jeweilige historisch-gesellschaftliche Kontext mit seinen Anforderungen und Widersprüchen spiegelt.
In den Projekten und Analysen wird sowohl auf qualitative als auch auf quantitative Forschungsmethoden zurückgegriffen, um beispielsweise Subjektivierungsprozesse und Erbringungslogiken Sozialer Arbeit zu erforschen. Neben Grundlagentheorie Sozialer Arbeit fokussiert die AG 8 aktuelle gesellschafts-, sozial-, disziplin- und professionspolitische Transformationen und Diskurse sowie normative Maßstäbe Sozialer Arbeit. Dabei werden insbesondere organisations- und professionstheoretisch begründete Analyseraster elaboriert.
Prof. Dr. Holger Ziegler
Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit
Stefanie Albus
Sarah-Christina Glücks
Nina Kläsener
Dr. Birte Klingler
Dr. Petra Bollweg
Eva Schone
Barbara Richters
Ralf Mengedoth
Lehrbeauftragter im WiSe 21/22
Lea Wulf
Im fachwissenschaftlichen Bachelor Erziehungswissenschaft
Im fachwissenschaftlichen Master Erziehungswissenschaft
Darüber hinaus bietet die AG 8 im Rahmen des Moduls 25-ME3 Forschungsprojekt regelmäßig eine Forschungswerkstatt I-III und Thematische Einführungen an.
Laufzeit: 10/2021-09/2024
Team Bielefeld: Eva Charlotte Lange (B. A. Erziehungswissenschaft), Eva Schone (M.A. Erziehungswissenschaft), Prof. Dr. Holger Ziegler (Standortleitung)
Auftraggeber: gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektbeschreibung: Das Projekt gelB geht der Frage nach, ob und unter welchen Bedingungen Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe einen Beitrag zu erfolgreichen Bildungsprozessen leisten können. Das Projekt analysiert biographische Erzählungen und das Erfahrungswissen jugendlicher Nutzer:innen der Kinder- und Jugendhilfe mit Blick auf Gelingensbedingungen von Bildungserfolgen. Es nimmt dabei eine Perspektive ein, die die Erfahrungen und Wissensbestände der betroffenen jungen Menschen in den Fokus rückt. Dazu werden sowohl jugendliche Nutzer:innen von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe (offene Jugendarbeit, ambulante Hilfen zur Erziehung, Heimerziehung) interviewt, denen trotz ungünstiger sozialer Voraussetzungen Bildungserfolge und Bildungskarrieren gelingen, als auch junge Menschen, denen Bildungserfolge trotz dieser Maßnahmen nicht gelingen.
Laufzeit: 10/2021-09/2024
Team: Prof. Dr. Holger Ziegler (wissenschaftliche Leitung), Barbara Richters (M.A. Erziehungswissenschaft)
Auftraggeber: Das Projekt wurde von der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) bei dem Kompetenzzentrum Soziale Dienste (KomSD) der Universität Bielefeld in Auftrag gegeben.
Projektbeschreibung: Bei dem Projekt ASUEVA stehen aufsuchende familibezogene Hilfen zur Erziehung im Fokus. Über die Befragung von pädagogischen Fachkräften in diesem Tätigkeitsfeld zu ihrerAusbildung, fachlichen Praxis, Arbeitsbedingungen und -haltung sowie der Arbeit mit einer konkreten Familie über mehrere Zeitpunkte hinweg wird ein empirischer Einblick in die Praxiswelt ambulanter familienbezogener Hilfen zur Erziehung möglich. Auch Familien, die aktuell eine solche Hilfe zur Erziehung erhalten, werden zu zwei Messzeitpunkten zu ihrer Erfahrung befragt. Auf diese Weise ergibt sich ein breites Bild zu der Wirksamkeit und möglichen beeinflussenden Faktoren in den aufsuchenden familienbezogenen Hilfen.
Sozialstudie der Bepanthen-Kinderförderung 2019
Laufzeit: 2019-2020
Auftraggeber: Bepanthen
Projektbeschreibung:
Der Soziologe Ralf Dahrendorf hatte von Gesellschaft als „ärgerlicher Tatsache“ gesprochen. Dass dabei gerade auch die Tatsache von Unterschiedlichkeit und Pluralität als Ärgernis empfunden werden kann, wird zunehmend offensichtlich. Vor diesem Hintergrund ist die Frage, wie – bei allen Kontroversen – ein einigermaßen gelingendes Miteinander denkbar ist, eine der zentralen gegenwärtigen und zukünftigen Kernfragen. Eine Voraussetzung für ein solches Miteinander scheint ein Mindestmaß an Gemeinschaftssinn zu sein. Vor dem Hintergrund von kultureller und sozialer Unterschiedlichkeit verweist dieser Gemeinschaftssinn auf eine Haltung des Wohlwollens gegenüber anderen, trotz Unterschieden zum Beispiel hinsichtlich Traditionen, kulturellen Orientierungen, sozialen Lagen, aber auch des äußeren Erscheinungsbildes. Bei diesem Gemeinschaftssinn geht es also um Anerkennung der moralischen Gleichwertigkeit von anderen und deren Ansprüchen. Die Studie geht davon aus, dass der „Rohstoff“ dieses Gemeinschaftssinns zum einen aus einem Mindestmaß an Empathie und alltäglicher Solidaritätsbereitschaft besteht. Ebenso zentral ist zudem eine Einstellung, die gegenüber dem Leiden von anderen nicht gleichgültig ist und andere nicht als minderwertig abwertet. Die Studie untersucht, in welchem Ausmaß sich diese Grundlagen von Gemeinschaftssinn bei jungen Menschen im Alter von 6 bis 16 Jahren finden. Es wird geprüft, von welchen Einflüssen und Erfahrungen die Entwicklung dieses Gemeinschaftssinns abhängt, und inwiefern erzieherische Praktiken und vor allem auch die politisch-moralischen Einstellungen und Deutungen von Eltern auf die Grundlagen des Gemeinschaftssinns junger Menschen wirken.
Im Ergebnis sind die Zusammenhänge zwischen Praktiken der Eltern und sozio-ökonomischen Situationen von Familien sowie dem Ausmaß, in dem junge Menschen Empathie und alltägliche Solidaritätsbereitschaft zeigen, eher gering. Mit Blick auf Gleichgültigkeiten und Abwertung finden sich jedoch massive Zusammenhänge mit den Einstellungen und Praktiken von Eltern sowie den sozioökonomischen Situationen der Familien. Auch eigene Erfahrungen der jungen Menschen stehen im Zusammenhang mit diesen Dimensionen des Gemeinschaftssinns. Die deutlichsten Unterschiede finden sich jedoch zwischen Jungen und Mädchen. Diese Unterschiede nehmen beim Übergang vom Kinder- in das Jugendalter deutlich zu. Während die unmittelbare Wahrnehmung und Deutung von konkreten Situationen recht unabhängig von den Einstellungsmustern ihrer Eltern zu sein scheint, übernehmen junge Menschen in einem hohen Ausmaß die generelle politisch-moralische Deutung über Personengruppen von ihren Eltern. Darüber hinaus scheint die Frage des Gemeinschaftssinns nicht sinnvoll vom Verständnis von Männlichkeit und Weiblichkeit zu trennen zu sein.
Laufzeit: 01/2013-12/2015
Team: Dipl. Soz-Päd. Thomas Ley, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Otto (Projektleitung), Dr. phil. Alkje Sommerfeld (Projektkoordination)
Auftraggeber: EU
Projektbeschreibung:
A total of 40 social scientists were carrying out comparative national studies on how far young people are able to participate in society in a self-determined way and exploit their developmental opportunities. Participating institutions include the Universita Degli Studi Di Pavia in Italy, Edinburgh Napier University in Great Britain, and the Working Life Research Centre (FORBA) in Austria. The major project was coordinated by the Bielefeld Center for Education and Capability Research (BCA) at Bielefeld University. Thirteen partners from 11 European countries worked on the development of innovative social and institutional ways of improving the quality of life of the young people concerned.
The researchers based their analyses on the Capability Approach, and used it to find out what young people themselves consider is necessary to live a good and successful life. The 13 research teams observed the life situation of young people between the ages of 15 and 24 years and ask them about their expectations and their ideas on a successful life - particularly with regard to work and education. The innovative research approach actively integrated young persons through, for example, reflexive group interviews and interactive video work in jointly organized workshops.
Laufzeit: 11/2010-10/2013
Team: Dipl. Soz. Simon Mohr, Prof. Dr. Holger Ziegler (Projektleitung)
Auftraggeber: EREV e.V., aus Mitteln des ESF
Projektbeschreibung:
Das von der AG 8 Soziale Arbeit wissenschaftlich begleitete Weiterbildungsprojekt richtete sich an Führungskräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Diese sollten sich mit dem Thema der Personalentwicklung auseinandersetzen. In diesem Rahmen galt es, den aktuellen Herausforderungen, der Ausgangssituation und zukünftigen Entwicklungen in der Kinder- und Jugendhilfe Rechnung zu tragen. Dabei wurden folgende Dimensionen als zentral erachtet und evaluiert: Lebenslanges Lernen der Mitarbeitenden, Berücksichtigung der Lebens-Arbeitszeit (Work-Life-Balance), Arbeitsmotivation der Beschäftigten/ materielle und immaterielle Anreizsysteme, Konkurrenzwachstum durch kommerzielle Dienstleister, Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte (Fachkräftemangel), älter werdende Mitarbeiter, Gewinnung von Mitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund, längerer Verbleib im Beruf.
Die wissenschaftliche Begleitung fokussierte sich auf die Effekte von Weiterbildungsangeboten für Führungskräfte auf die Arbeitsbedingungen und Einstellungen der Mitarbeiter*innen. Die Untersuchung beinhaltete eine quantitative Studie zu den Einstellungen, Führungsstilen und Arbeitsbedingungen von Leitungskräften und ihren Mitarbeiter*innen in Organisationen der Jugendhilfe sowie die Analyse des Weiterbildungsangebotes für Führungskräfte und ihren Einfluss auf die organisationale Gestaltung. Im Zuge der wissenschaftlichen Begleitung wurden von der Universität folgende Arbeitsschritte übernommen:
Dokumentationen des Projektes:
Laufzeit: 04/2010-09/2012
Team: Dipl. Päd. Julia Sewing, Prof. Dr. Holger Ziegler (Projektleitung)
Auftraggeber: EREV
Projektbeschreibung:
Im Auftrag des Evangelischen Erziehungsverbandes EREV erforschte die Universität Bielefeld gemeinsam mit dem e/l/s-Institut für Qualitätsentwicklung die Ursachen von Abbrüchen in den stationären Hilfen zur Erziehung nach § 34 SGB VIII. Das Projekt wurde von der Aktion Mensch gefördert.
Das Forschungsdesign umfasste die standardisierte Befragung von ca. 750 jungen Menschen und ihrer Familien aus bundesweit 50 stationären Einrichtungen zu zwei Zeitpunkten innerhalb eines Zeitraumes von 18 Monaten. Ergänzend zu den Angaben der Kinder, Jugendlichen und ihrer Personensorgeberechtigten wurden die fallzuständigen Mitarbeiter*innen in Jugendämtern und Einrichtungen befragt. Qualitative Interviews mit den Beteiligten ermöglichten darüber hinaus einen vertieften Einblick in die Dynamiken und Erfahrungen im Zusammenhang mit erfolgreichen bzw. abgebrochenen Hilfen.
Laufzeit: 11/2009-10/2012
Team: Natalie Kort (studentische Hilfskraft), Dipl. Soz-Päd. Thomas Ley, Dipl.-Päd. Christian Löhr, Dr. phil. Alkje Sommerfeld (Projektkoordination), Prof. Dr. Holger Ziegler ( Projektleitung), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Otto (Netzwerkkoordinator)
Auftraggeber: EU - 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (Cooperation)
Kooperationspartner: Bielefeld Center for Education and Capability Research, zehn Partneruniversitäten & drei weitere Partner aus Forschung und Beratung
Projektbeschreibung:
Das Collaborative Research Project „WorkAble“ untersuchte die Handlungsbefähigungen und Verwirklichungschancen junger Menschen in Europa im Hinblick auf die Frage, wie ihre Selbstentfaltungsmöglichkeiten auf den Arbeitsmärkten europäischer „Wissensgesellschaften“ verbessert werden können. Dabei ging es nicht allein um Anpassungsfähigkeiten (Human Capital Approach), sondern auch um die Frage, wie neben Arbeit auch Selbstbestimmung und volle Teilhabe im sozialen und gesellschaftlichen Kontext sichergestellt werden könne (Human Development Approach).
Dafür untersuchten zehn Partneruniversitäten (Bielefeld, Poznań, Warschau, Mailand, Pavia, Kopenhagen, Lausanne, Edinburgh, Umeå, Göteborg) und drei weitere Partner aus Forschung und Beratung (Marseille: CEREQ, Wien: FORBA, Brüssel: BBJ) innovative Programme der Jugendberufshilfe daraufhin, ob und wie sie junge Menschen dazu befähigen, ihre Verwirklichungschancen unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen stärken zu können.
Unter Anwendung des Capability Approach arbeiteten die internationalen Partner in unterschiedlichen Disziplinen (Erziehungs-, Wirtschafts-, Politikwissenschaften, Philosophie, Sozialarbeit, Soziologie) in einem komparativ-multidimensionalen Forschungsprozess zusammen. Dabei wurde ein 3-Phasen-Forschungsdesign verwendet, welches sich sowohl qualitativer als auch quantitativer Methoden bediente: Neben einer vergleichenden institutionellen Kartografie und Analyse der Berufsbildungs- und Arbeitsmarktpolitik in allen Bildungssystemen (1), kamen Fallstudien zur Rekonstruktion der Konzeptionen, Aspirationen und Praktiken lokaler Akteur*innen, die Bildungs- und Ausbildungsprogramme durchführten, zum Einsatz (2) und wurden quantitativen Sekundäranalysen unterzogen, sowie auf nationalen und europäischen Längsschnittdaten realisiert (3), um Aussagen darüber treffen zu können, wie effektiv diese Strategien die ökonomische Leistungsfähigkeit erhöhten und damit auch die Handlungsbefähigungen junger Menschen stärken konnten.
Evaluation des Bundesmodellprogramms "Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung durch wirkungsorientierte Ausgestaltung der Leistungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen nach §§ 78a ff SGB VIII"
Laufzeit: 01/2006-04/2009
Team: Dipl. Päd. Stefanie Albus, Dr. Heike Greschke, Dipl. Päd. Birte Klingler, PD Dr. Heinz Messmer, PD Dr. Heinz-Günter Micheel, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Otto (Gesamtleitung), Dipl. Soz.Päd. Andreas Polutta
Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Projektbeschreibung:
Auftrag der Evaluation des Bundesmodellprogramms war es, zu prüfen, ob es gelingt, durch eine wirkungsorientierte Ausgestaltung der Leistungs, Entgelt und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen nach §§ 78a ff SGB VIII Wirkungen der Hilfen zur Erziehung zu steigern. Das Evaluationsdesign umfasste die qualitative und quantitative Erforschung der Praxis und ihrer Veränderungen in diesem Zusammenhang; mittels quasi-experimenteller Kontrollgruppen konnten auch programmspezifische und -unspezifische Effekte und Phänomene unterschieden werden.
An dem Modellprogramm waren bundesweit 11 Modellstandorte und sechs lokale Beratungsinstitutionen beteiligt. Aufgabe der ‚Tandems‘ aus Leistungsträgern und Leistungserbringern an den 11 Modellstandorten war es, beispielhafte Vereinbarungen über Leistungen, Entgelte und Qualitätsentwicklung abzuschließen und zu erproben. Diese sollten sich – so die Anlage durch das Bundesministerium – „konsequent auf die Realisierung der intendierten Wirkung der Hilfe konzentrieren“.
Kurzbeschreibung: Ein auffälliges Phänomen in postmodernen Gesellschaften zeigt sich in der steigenden Tendenz individueller Formen von Spiritualität (vgl. Knoblauch 2006). Hierbei scheint Spiritualität die Funktion zu zukommen postmodernen Subjekten einerseits Techniken zur Selbstoptimierung zu liefern und ihnen andererseits Orientierung im Prozess der Subjektivierung zu bieten. Auf Grundlage einer ersten Sichtung von Grundlagentexten von spirituell Lehrenden lässt sich folgende Arbeitshypothese formulieren: In spirituellen Diskursen erfährt die Kategorie Geschlecht eine Renaturalisierung und erneute Hierarchisierung.
Aus einer erziehungswissenschaftlichen, geschlechtertheoretischen Perspektive erweist sich eine kritische Auseinandersetzung bzgl. der dort konstruierten Bilder von Geschlecht als notwendig. Es stellt sich die Frage, welche Bilder von Geschlecht und (Geschlechts-)Körper in spirituellen Diskursen diskursiv hervorgebracht und im Prozess der Subjektivierung relevant werden. Selbstsorge, als eine Form von neoliberaler Steuerungstechnik, verstehe ich als einen Ort von Bildung im Prozess der Subjektivierung. So nimmt dieses Promotionsvorhaben gegenwärtige Selbstsorge von Subjekten und deren Selbsttechnologien (vgl. Foucault 1984) am Untersuchungsgegenstand spiritueller Diskurse in den Fokus. Meine erkenntnistheoretische Perspektive ist dekonstruktivistisch (Butler) und diskursanalytisch (Foucault) geprägt. Mein Forschungsinteresse wird diskursanalytisch entlang von Grundlagentexten von spirituell Lehrenden umgesetzt, mit dem Ziel, im Sinne Foucaults, zu klären, welche Subjektivierungsweisen und -ordnungen bei einer Bezugnahme auf spirituelle Diskurse im Prozess des Subjekt-Werdens bzgl. Geschlecht und Körper entstehen.
Laufend
Kurzbeschreibung: Kollektive Wissenspraktiken in der Aushandlung von Kindeswohl werden in dieser Dissertation in Bezug auf Entscheidungsprozesse im Kinderschutz untersucht. Anhand der Analyse von Praktiken und den sich daraus ergebenden Handlungsrationalitäten der Akteur*innen wird aus qualitativ-empirischer Perspektive in den Blick genommen, wie Positionen hervorgebracht und welche Begründungen rekonstruiert werden können. In der Untersuchung von Entscheidungsfindung und deren normativen Implikationen wird analysiert, welche Bedeutung People Processing Organizations – hier zunächst im Feld der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe – als „konstituierende Rahmung“ (Bohnsack 2017) zukommt. Hierbei wird die Prozessstruktur von Entscheidungsrationalitäten im Kinderschutz in der Interaktion von professionellen Positionierungen und formalen Organisationsanforderungen untersucht und gefragt, inwiefern diese sich bedingen und zugleich konstituieren.
Laufend
Das durch die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen von der EU geförderte Projekt „Education as welfare - Enhancing opportunities for socially vulnerable youth“ (EduWel) war ein europäisches Verbundprojekt in zehn verschiedenen europäischen Ländern.
EduWel stellte eine exzellente internationale und interdisziplinäre Doktorand*innenausbildung in Verbindung mit einem kooperativen und komperativen Forschungsprojekt im Bildungs- und Wohlfahrtssektor sicher. Im Mittelpunkt der Analyse standen Handlungs- und Daseinsbefähigungen sozial vulnerabler Jugendlicher in sich transformierenden europäischen Bildungs- und Wohlfahrtsregimen. Seit 2010 haben 15 Promovierende den Übergang von sozial benachteiligten Jugendlichen von der Pflichtschule in das Arbeitsleben untersucht.
EduWel generierte dabei passgenaues Wissen um das hochpolitische Problem der europäischen Jugendarbeitslosigkeit und der Rolle der Bildung und Wohlfahrt bei der Chancenverbesserung in Angriff nehmen zu können. Durch die intensive Zusammenarbeit im internationalen Wissenschaftsbetrieb und dem Zugang zu internationalen Stakeholdern wie die OECD, Education International, ETUI oder der Bertelsmann Stiftung wurden die Forschungsstipendiat*innen in die Lage versetzt, sich wirksam in den Bildungs- und Wohlfahrtssystemen Europas für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft einzusetzen.
Status: 2015 abgeschlossen
Die Research School „Education and Capabilities“ (EduCap) war ein internationales und interdisziplinäres Promotionskolleg für Dissertationen im Themenfeld Bildung und Soziale Gerechtigkeit. Es wurde sowohl ein innovatives Studien- und Forschungsprogramm angeboten wie auch ein optimales wissenschaftliches Lern- und Arbeitsumfeld. Getragen wurde die Graduiertenschule vom Land Nordrhein-Westfalen, der Universität Bielefeld und der Technischen Universität Dortmund. Ziel des Programms war es, sowohl methodische als auch theoretische Inhalte zur Verfügung zu stellen, um eine schnelle, strukturierte und ambitionierte Promotionsphase zu ermöglichen.
Seit 2008 konnten über 50 herausragende Nachwuchsforscher*innen unterschiedlicher Disziplinen in das Programm aufgenommen werden. Weitere Promovend*innen und Post-Docs, nicht nur der beteiligten Universitäten, sind als wissenschaftliche Mitarbeiter*innen angestellt. 20 Professuren aus der Erziehungs- und Sprachwissenschaft, Soziologie und Psychologie bildeten ein interdisziplinäres Forschungs- und Lernumfeld. Die Beteiligungsmöglichkeit an der PARS-Langzeitstudie bot besondere Anreize für erziehungswissenschaftlich Forschende.
Die Lehrsprache war Englisch. Die Promovierenden aus über 19 Ländern waren international tätig. Somit profitierten sie nicht nur von den inhaltlichen Angeboten der Graduiertenschule, sondern auch besonders von der internationalen Atmosphäre und dem täglichen Austausch der Disziplinen, Sprachen und Kulturen.
Status: 2013 abgeschlossen
Das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Graduiertenkolleg „Jugendhilfe im Wandel“ hat sich in drei Forschungs- und Theoriezyklen im Zeitraum von 1999 bis 2008 an den Universitäten Bielefeld und Dortmund einer großen Herausforderung gestellt. Zu dieser Zeit war es bundesweit das erste Graduiertenkolleg mit einer sozialpädagogischen Themenstellung. Trotz der sich bei einem solchen Zeitraum verlagernden wissenschaftlichen Diskurse und den unterschiedlichen Forschungsinteressen der wechselnden Wissenschaftler*innen ließ sich dennoch ein Forschungsprogramm skizzieren, das sich wie ein roter Faden durchzog: Die weitreichenden gesellschaftlichen Modernisierungs- und Ausdifferenzierungsprozesse führten dazu, dass die bis dato vorhandenen theoretischen und empirischen Bezugspunkte der Kinder- und Jugendhilfe einer Überprüfung und Weiterentwicklung unterzogen werden mussten.
In der ersten Förderphase (1999-2002) konzentrierte sich die Arbeit des Kollegs schwerpunktmäßig sowohl auf die disziplinäre Jugendhilfeforschung, um eine systematische Standortbestimmung der Jugendhilfe und ihrer theoretischen Entwicklung im Wissenschaftssystem vorzunehmen als auch auf die organisationsbezogene Jugendhilfeforschung, um die Institutionalisierungsprozesse der verschiedenen Jugendhilfeträger zu rekonstruieren und aktuelle Organisationsentwicklungen zu analysieren. Einen dritten Schwerpunkt bildete die professions- und personalbezogene Jugendhilfeforschung, um die Entwicklungen der Personalstruktur und Modelle der Fachlichkeit und Handlungskompetenzen zu untersuchen. In der zweiten Förderphase (2002-2005) wurde der Arbeitsschwerpunkt der adressat*innenbezogenen Jugendhilfeforschung erschlossen, um sowohl die Lebenslage, den Lebensstil und die Bewältigungsformen des Klientel in den Blick zu nehmen als auch die Stigmatisierungsprozesse durch das Hilfesystem zu untersuchen. Mit dem Ziel, Struktur und Profil einer modernen Jugendhilfe forschungssystematisch starker zu konturieren, wurden die bisherigen Scherpunkte des Graduiertenkollegs in der dritten (2005-2008) und letzten Förderungsphase durch die Themenschwerpunkte Internationalität und Interdisziplinarität ergänzt.
Das durch diese Schwerpunkte aufgespannte Forschungsfeld bildete den Ausgangspunkt einer starken Verknüpfung erneuerter theoretischer Ansätze und empirischer Analysen der Struktur der modernen Jugendhilfe.
Status: 2008 abgeschlossen
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Queer Professionals als Reflexionskategorie für die Soziale Arbeit? - Eine Diskussion am Beispiel der AIDS Hilfe
Referent*innen: Prof. Dr. Christian Schütte-Bäumner & Stefanie Kruse (Hochschule RheinMain)
Mittwoch, 08.12.21, 18.00 - 20.00 Uhr, online
„Queer Consciousness“ in der Ausbildung von Sozialer Arbeit?
Referent*in: Dr*in Andrea Nagy (Freie Universität Bozen)
Mittwoch, 19.01.22, 18.00 - 20.00 Uhr, online
Queere Care-Theorie(n) und Soziale Arbeit? - Eine Verhältnisbestimmung
Referent*in: Dr*in Francis Seeck (Humboldt-Universität Berlin)
Mittwoch, 26.01.21, 18.00 - 20.00 Uhr, online
Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt (k)ein Thema der Sozialen Arbeit? - Eine Diskussion am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe
Referent*in: Prof.in Dr.in Davina Höblich (Hochschule RheinMain)
Mittwoch, 02.02.22, 18.00 - 20.00 Uhr, hybrid
Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir Sie, sich im Vorfeld per Mail bei Rebecca Wichelhaus (rebecca.wichelhaus@uni-bielefeld.de) anzumelden. Zum Vortrag bringen Sie bitte einen 3G-Nachweis mit. Wenn es mehr Anmeldungen als Plätze gibt, werden die Plätze verlost. Eine online-Teilnahme ist aber jederzeit ohne Anmeldung möglich.
Alle Veranstaltungen finden per Zoom statt
"Die Weite des Rassismusbegriffs – Rassismustheorien der Sozialen Arbeit"
Referent*innen: Prof. Dr. Albert Scherr (PH Freiburg) | Prof. Louis Seukwa (HAW Hamburg)
(Moderation: Prof. Paul Mecheril & Prof. Holger Ziegler)
Dienstag, 07.12.21, 18:00 - 20:00 Uhr
"Rassismuskritik der Sozialen Arbeit"
Referent*innen: Prof.‘in Nivedita Prasad (ASH Berlin) | Prof. Claus Melter (FH Bielefeld)
(Moderation: Dr.in Birte Klingler & Prof. Paul Mecheril)
Dienstag, 14.12.21, 18.00 - 20.00 Uhr
"Was ist und wäre rassismuskritische Soziale Arbeit?"
Referent*innen: Prof.‘in Annita Kalpaka (HAW Hamburg) | Prof. Rudolf Leiprecht (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
(Moderation: Dr.in Birte Klingler & Dr.in Veronika Kourabas)
Mittwoch, 12.01.22, 18.00 - 20.00 Uhr
Sommersemester 2021
Diskussionsforum Sozialpädagogik: Inklusion und Jugendhilfe
Symposium "Soziale Dienste als Sozialinvestition? Die neue Leistungssteuerung in Welfare Service States" vom 07.- 09. Juli 2021
Hier gelangen Sie zum Konzept und zum Programm
Wintersemester 2020/21
Sommersemester 2019
Vortragsreihe: "Wie inklusiv ist (die Diskussion um) die neue SGB VIII-Reform?"
Wintersemester 2018/19
Sommersemester 2018
Wintersemester 2017/18