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Fakultät für Erziehungswis­senschaft

Campus der Universität Bielefeld
© Universität Bielefeld

Inklusive Medienbildung in einer mediatisierten Welt: Medienpädagogische Perspektiven auf ein interprofessionelles Forschungsfeld

Herbsttagung der Sektion Medienpädagogik (DGfE)

Die Herbsttagung wurde organisiert durch Anna-Maria Kamin, Jens Holze und Melanie Wilde (Universität Bielefeld) und fand am Donnerstag, den 22. und Freitag, den 23. September 2022 an der Universität Bielefeld und online (Auftaktvorträge) statt.

Fragen um (digitale) Medien und deren Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe können in der medienpädagogischen Auseinandersetzung bereits auf eine lange Tradition zurückblicken. So sind Emanzipation und Partizipation von Heranwachsenden und Erwachsenen in der Tradition einer handlungsorientierten Medienpädagogik als grundlegende Zieldimensionen von Theoriebildung und Praxis zu verstehen (vgl. Schell 2005). Einen festen Platz im wissenschaftlichen Diskurs nehmen darüber hinaus theoretische und empirische Arbeiten zu Medien und sozialer Ungleichheit, (Bildungs-)Benachteiligungen oder belasteten Lebenslagen ein, wobei auch die Rolle der Medienpädagogik selbst in den Blick genommen wird (z. B. Niesyto 2009; Kamin und Meister 2016; Paus-Hasebrink 2017).

Seit nunmehr zehn Jahren ist – angeregt durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtkonvention – eine Zuspitzung der Diskussion im Hinblick auf Verbindungen zwischen medienpädagogischen und inklusiven Ansätzen auszumachen, die sich im Konzept der «Inklusiven Medienbildung» festmachen (vgl. Schluchter 2015; 2012; Bosse 2012; Bosse, Kamin, und Schluchter 2019; Bosse, Schluchter, und Zorn 2019). Medienbildung unter der Perspektive von Inklusion setzt in diesen Ausführungen an einem weitem Inklusionsverständnis an, welches die Vielfältigkeit des Menschseins in den Blick nimmt und alle Menschen einbezieht. Gleichwohl werden besondere Bedarfe von Gruppen, die häufig Erfahrungen von Marginalisierung, Entrechtung, Benachteiligung und Ausschluss machen, in den Blick genommen. Differenzlinien bilden dabei u. a. soziale und/oder kulturelle Herkunft, Bildung, Gender, Alter oder Behinderung (vgl. Bosse u. a. 2019). Verbunden hiermit sind zum einen medienbezogene Fragen nach Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt, zum anderen werden Chancengleichheit, Anti-Diskriminierung und Strukturen sowie Mechanismen des sozialen Ausschlusses im Bildungssystem und in der Gesellschaft insgesamt thematisiert (Maurer und Schluchter 2013). Inklusion ist insofern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, inkludierende Verhältnisse zu schaffen, zu betrachten und nicht ein Sonderproblem einzelner Gruppen (vgl. Kronauer 2013).

Angesichts aktueller Medienentwicklungen ist die Schaffung von Teilhabemöglichkeiten als Voraussetzung für Inklusion zunehmend an Digitalität und digitale Infrastrukturen gebunden. So können bestehende materielle, kulturelle und soziale Unterschiede sowie Mediennutzungspräferenzen und -erfahrungen zu einer Reproduktion von Ungleichheit in der Gesellschaft führen (vgl. u. a. 2007; Niesyto 2009). Digitalisierungsprozesse, wie algorithmenbasierte Zugangssteuerungs- und Ratingprozesse (z. B. in Form von personalisierten Informationsanzeigen, Social Profiling), können zu kumulativen Benachteiligungen führen und bestehende Unterschiede ökonomischer und gesellschaftlicher Teilhabemöglichkeiten noch verstärken (vgl. Kutscher 2019, 382). In der Folge kann eine ungleiche Beteiligung an Informationen, Bildung und Meinungsäusserung entstehen, sodass im Zugang zu und im Besonderen im Umgang mit Medien soziale Ungleichheiten weitgehend reproduziert werden (vgl. Niesyto 2009).

Nicht nur die handlungsorientierte Medienpädagogik, sondern auch Diskussionen um Verschränkungen zwischen Medienbildung und Inklusion betonen hingegen die Chancen zur Teilhabe und Partizipation in einer digitalisierten Welt. So können digitale Medien unterschiedliche Funktionen zur Teilhabe aller – darunter barrierefreie Zugänglichkeit, Anschluss an assistive Technologien und individuelle Förderung und Diagnostik – übernehmen (vgl. Liesen und Rummler 2016). Darüber hinaus eröffnet der Erwerb einer umfassenden Medienkompetenz und der chancengerechte Einsatz digitaler Medien in Bildungskontexten nicht nur Teilhabechancen im Hinblick auf die Wahrnehmung von Bildungschancen, sondern auch zur gleichberechtigten Beteiligung und Mitgestaltung an öffentlicher Kommunikation. Zudem können mediale Darstellungsformen die Vielfalt des Menschseins abbilden sowie stereotypen und stigmatisierenden Bildern entgegenwirken (vgl. Bosse et al. 2019).

Wir wollen vor diesem Hintergrund im Rahmen der Herbsttagung «Inklusive Medienbildung in einer mediatisierten Welt: Medienpädagogische Perspektiven auf ein interprofessionelles Forschungsfeld» der Sektion Medienpädagogik diese Mechanismen, seien es Benachteiligungen und Exklusionsrisiken, oder auch die Potenziale einer «Inklusiven Medienbildung» thematisieren und laden Sie daher herzlich ein, sich mit Ihren Beiträgen zu beteiligen. Bei der Inklusiven Medienbildung handelt es sich um ein Forschungsfeld, welches interprofessionell besetzt ist. Es wird u. a. durch Medien-, Sonder- sowie Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Medien- und Rehabilitationswissenschafterinnen und -wissenschaftlern, (Fach-)Didaktikerinnen und -Didaktiker sowie Informatikerinnen und Informatiker bearbeitet. Diese interprofessionelle Betrachtungsweise soll Gegenstand der Tagung sein. Weiter soll die Veranstaltung Gelegenheit zum intensiven fächerübergreifenden Austausch bieten.

 

Das Tagungsprogramm können Sie unter folgendem Link als PDF-Datei herunterladen und anschauen:

Tagungsprogramm_barrierearm

Wir baten um Einreichungen, die folgende Themen (direkt oder indirekt) adressieren:

  • Theoretische Auseinandersetzungen mit medienpädagogischen Begrifflichkeiten und Konzepten in der Perspektive von Inklusion und Teilhabe, u. a. Inklusive Medienbildung.
  • Empirische Arbeiten im Kontext von Medien, Inklusion und Teilhabe mit Bezug auf verschiedene pädagogische Handlungsfelder/Bildungskontexte, u. a. Schule, Beruf, Frühe Bildung, Erwachsenenbildung, kulturelle Bildung, Soziale Arbeit.
  • Gestaltung von (Medien-)Bildungskonzepten unter der Perspektive von Inklusion und Teilhabe, u. a. digitale Barrierefreiheit und/oder Universal Design.
  • Zugänglichkeit von und Teilhabe durch (Bildungs-)Medien, u. a. Open Educational Resources (OER).
  • Digitale Technologien vor dem Hintergrund von Teilhabe und Benachteiligungen, u. a. Algorithmen, künstliche Intelligenz (KI).
  • Professionalisierung (medien-/päd. Fachkräfte) unter der Perspektive von Teilhabe/Inklusion in (medien-)pädagogischen Handlungsfeldern, u. a. in Hochschule, Schule, Erwachsenenbildung, Sozialer Arbeit.

Neben Einreichungen zum aktuellen Thema der Herbsttagung bestand die Möglichkeit zur themenunabhängigen Präsentation z. B. von (Zwischen-)Ergebnissen aus laufenden Forschungsprojekten, die einem eigenen Panel im Programm versammelt sein konnten. Die Beiträge der Herbsttagung werden den Kern des Jahrbuchs Medienpädagogik 20 formieren. Daher waren Autorinnen und Autoren aufgerufen, ihre Beiträge bereits frühzeitig zu verschriftlichen, um den Veröffentlichungsprozess zu verkürzen. Sie konnten sich entweder mit einer Präsentation (30 Min. Vortrag + 15 Min. Diskussion) oder einem Poster (One-Minute-Pitch) an der Tagung beteiligen. Beiträge sollten bereits im Abstract entsprechend ausgewiesen werden.

Interessierte waren eingeladen, Abstracts im Umfang von 500 Wörtern (exkl. Literatur) für Poster und Einzelvorträge sowie von insgesamt 1500 Wörtern für Panels (Manteltext und Einzelabstract) bis zum 31. März 2022 über das Conftool einzureichen.

Die Mitteilung über die Annahme der Abstracts erfolgte im Juni 2022.

Bosse, Ingo. 2012. «Partizipation von Menschen mit Behinderungen». In Schriften zur Medienpädagogik Bd. 47. Partizipation und Engagement im Netz: Neue Chancen für Demokratie und Medienpädagogik, herausgegeben von Klaus Lutz, Eike Rösch, und Daniel Seitz, 47:177–86. München: kopaed.

Bosse, Ingo, Anne Haage, Anna-Maria Kamin, Jan Schluchter. 2019. «Medienbildung für alle: Medienbildung inklusiv gestalten: Positionspapier der Fachgruppe Inklusive Medienbildung der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK)». In Schriften zur Medienpädagogik: Bd. 55. Medienbildung für alle: Digitalisierung, Teilhabe, Vielfalt, herausgegeben von Marion Brüggemann, Sabine Eder, und Angela Tillmann. München: kopaed.

Bosse, Ingo, Anna-Maria Kamin, und Jan-René Schluchter. 2019. «Medienbildung für alle: Inklusive Medienbildung – Zugehörigkeit und Teilhabe in gegenwärtigen Gesellschaften». In Schriften zur Medienpädagogik: Bd. 55. Medienbildung für alle: Digitalisierung, Teilhabe, Vielfalt, herausgegeben von Marion Brüggemann, Sabine Eder, und Angela Tillmann, 55:35–52. München: kopaed.

Bosse, Ingo, Jan-René Schluchter, Anne Haage, und Anna-Maria Kamin. 2019. «Medienbildung für alle: Medienbildung inklusiv gestalten: Positionspapier der Fachgruppe Inklusive Medienbildung der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK)». In Schriften zur Medienpädagogik: Bd. 55. Medienbildung für alle: Digitalisierung, Teilhabe, Vielfalt, herausgegeben von Marion Brüggemann, Sabine Eder, und Angela Tillmann. München: kopaed.

Bosse, Ingo, Jan-René Schluchter, und Isabel Zorn. 2019. Handbuch Inklusion und Medienbildung. Weinheim: Beltz Verlagsgruppe.

Iske, Stefan, Alexandra Klein, Nadia Kutscher, und Hans-Uwe Otto. 2007. «Virtuelle Ungleichheit und informelle Bildung. Eine empirische Analyse der Internetnutzung Jugendlicher und ihre Bedeutung für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe». In Grenzenlose Cyberwelt? Zum Verhältnis von digitaler Ungleichheit und neuen Bildungszugängen für Jugendliche, 65–91. Wiebaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Kamin, Anna-Maria, und Dorothee Meister. 2016. «Digital unterstütztes Lernen in Pflegeberufen unter entgrenzten Bedingungen: Ein gestaltungs- und entwicklungsorientiertes Forschungsprojekt». In Jahrbuch Medienpädagogik 13: Vernetzt und entgrenzt - Gestaltung von Lernumgebungen mit digitalen Medien, herausgegeben von Kerstin Mayrberger, 213–29. Wiesbaden: Springer Fachmedien.

Kronauer, Martin. 2013. «Soziologische Anmerkungen zu zwei Debatten über Inklusion und Exklusion». In Zugänge zu Inklusion. Erwachsenenbildung, Behindertenpädagogik und Soziologie im Dialog, herausgegeben von Reinhard Burtscher, Eduard Jan Ditschek, Karl-Ernst Ackermann, Monika Kil, und Martin Kronauer, 17–25. Bielefeld: Bertelsmann.

Kutscher, Nadia. 2019. «Digitale Ungleichheit als Herausforderung für Medienbildung». Die deutsche Schule 111(4): 379–90.

Liesen, Christian, und Klaus Rummler. 2016. «Digitale Medien und Sonderpädagogik. Eine Auslegeordnung für die interdisziplinäre Verbindung von Medienpädagogik und Sonderpädagogik». Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik 4 (April): 6–12.

Maurer, Björn, und Jan-René Schluchter. 2013. «Filmbildung und Inklusion. Bestandsaufnahme und Perspektiven». In Medienbildung in einer sich wandelnden Gesellschaft, herausgegeben von Björn Maurer, Petra Reinhard-Hauck, Jan-René Schluchter, und Martina von Zimmermann, 147–79. München: kopaed.

Niesyto, Horst. 2009. «Digitale Medien, soziale Benachteiligung und soziale Distinktion». MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 17 (Medien und soziokulturelle Unterschiede): 1–19.

Paus-Hasebrink, Ingrid. 2017. Langzeitstudie zur Rolle von Medien in der Sozialisation sozial benachteiligter Heranwachsender: Lebensphase Jugend. 1. Aufl. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.

Schell, Fred. 2005. «Aktive Medienarbeit». In Grundbegriffe der Medienpädagogik, herausgegeben von Jürgen Hüther und Bernd Schorb, 4. Aufl., 9–16. München: kopaed.

Schluchter, Jan-René. 2012. «Medienbildung als Perspektive für Inklusion». merz – Medien und Erziehung 52(1): 16–21.

Schluchter, Jan-René. 2015. Medienbildung als Perspektive für Inklusion. Modelle und Reflexionen für die pädagogische Praxis. München: kopaed.

Die Tagung wurde organisiert durch Prof.‘in Dr. Anna-Maria Kamin, Vertr.-Prof. Dr. Jens Holze und Melanie Wilde, M.A. (Universität Bielefeld).

 

 

Wir sind bemüht, unsere Veranstaltungen so barrierearm wie möglich zu gestalten. Sie helfen uns dabei, wenn Sie uns etwaigen Unterstützungsbedarf vorab mitteilen.

 

Wir bieten in Absprache mit dem Familienservice der Universität Bielefeld eine Kinderbetreuung für teilnehmende Eltern unserer Konferenz an. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit uns auf und teilen uns mit wie alt ihre Kinder sind und in welchem Umfang Sie eine Betreuung wünschen.

DGfE-Sektion Medienpädagogik #mpaed2022 – Inklusive Medienbildung in einer mediatisierten Welt: Medienpädagogische Perspektiven auf ein interprofessionelles Forschungsfeld

 

Der folgende Text auf dieser Webseite ist barrierearm gestaltet. Das Awareness-Konzept finden sie hier als barrierefreie Version.

 

Auf Kongressen und Tagungen kommen unterschiedlichste Personen zusammen. Diese Vielfalt ist eine große Bereicherung für unsere Tagung. Alle Personen sollen sich auf der Tagung wohl und sicher fühlen und sich gut beteiligen können. Dies klappt, wenn alle gemeinsam Verantwortung für ein positives Miteinander übernehmen.

Wir wünschen uns eine barriere- und diskriminierungsfreie Tagung und bitten Sie alle darum gemeinsame Verantwortung zu übernehmen.
Mit unserem Awareness-Konzept wollen wir:

  • Erklären, was Awareness ist und was wir alle für mehr Awareness tun können
  • Über Möglichkeiten der Beratung und Unterstützung bei Diskriminierung und Grenzüberschreitungen während der Tagung informieren
  • Bereitschaft signalisieren, auf Bedürfnisse einzugehen
  • Beitragende und Teilnehmende informieren, wie sie zu einem diskriminierungsfreien Raum beitragen können
  • Informationen über die Barrierefreiheit unserer Tagung bereitstellen

 

Was bedeutet „Awareness“?

Der englische Begriff ‚awareness‘ lässt sich mit Bewusstsein übersetzen. Im deutschsprachigen Raum steht der Begriff für eine Haltung und Praxis, die Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt entgegenwirkt und konsensbasiertes Handeln fördert.

Im Rahmen von Veranstaltungen kann ein Raum für Identitätsfindung, Begegnung und Wissensaustausch entstehen. Diese Räume können dazu dienen, dass Menschen sich kennenlernen und sich ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt. Die Erwartungen an und das persönliche Erleben von Veranstaltungen können jedoch weit auseinandergehen. Wo die einen eine produktive Konferenz erleben, findet für andere vielleicht Ausgrenzung, verbale, strukturelle oder körperliche Gewalt statt. Diskriminierung zeigt sich im direkten zwischenmenschlichen Verhalten und/oder durch strukturell verankerte Ungleichbehandlung. Nicht jede Diskriminierung passiert bewusst oder absichtlich. Kein Raum ist per se diskriminierungs- und gewaltfrei.

 

Beispiele:

So kann der Gang zur Toilette zum Problem werden, wenn es nur die Aufteilung in ‚Männer‘ und ‚Frauen‘ gibt, Menschen sich aber weder der einen noch der anderen Kategorie zuordnen können oder wollen. Gewalterfahrungen auf öffentlichen Toiletten sind vor allem für trans* und intergeschlechtliche Personen Realität. Oder eine alleinerziehende Person verzichtet auf den Vortrag, um die besser bezahlte Nachtschicht zu übernehmen oder kommt nicht, weil keine Kinderbetreuung angeboten wird.

Häufig werden solche Erlebnisse nicht oder unzureichend thematisiert. Es kann von Veranstaltungsbetreibenden und Besucher:innen als unnötig empfunden werden, sich mit Diskriminierung und Gewalt beschäftigen zu müssen. Eine große Rolle kann auch die Angst spielen, nicht ernst genommen zu werden. Für viele ist unklar, wer für derartige Anliegen verantwortlich ist und wie mit dem Problem umgegangen wird. Zusätzlich sind die Themen für Betroffene meist mit Schuld- und Schamgefühlen besetzt, was die Aufarbeitung deutlich erschwert. Der Mythos der Mitschuld von Betroffenen hält sich hartnäckig. Ihre Glaubwürdigkeit ist demnach daran gekoppelt, ob ihr Verhalten vor und nach der Tat sowie ihr allgemeiner Lebensstil den gesellschaftlichen Bildern eines ‚Opfers‘ entsprechen. Betroffene werden gefragt, welche Kleidung sie zum Tatzeitpunkt trugen, ob sie Substanzen konsumiert oder warum sie nicht direkt etwas unternommen haben. Es wird behauptet, sie hätten sich besser schützen müssen oder anders reagieren sollen. Selten richten sich Ideen zur Verhaltensänderung an gewaltausübende Personen. Während es bei ihnen strafmildernd wirkt, wenn sie zum Tatzeitpunkt nicht nüchtern waren, wird es bei Betroffenen oft gegenteilig gedeutet.

 

Facetten von Diskriminierung

Unsere Gesellschaft ist stark von Machtdynamiken geprägt, sodass die Abwertung aufgrund von (zugeschriebenen) Merkmalen für viele keine Seltenheit ist. Es kann offensichtlich sein, dass Benachteiligung wegen (vermeintlicher) Gruppenzugehörigkeit passiert. Sie kann aber auch unbewusst oder im Verborgenen stattfinden und nicht als Diskriminierung erkannt werden.

Diskriminierung hat unterschiedliche Gesichter. Übergriffe zeigen sich in Form von verbaler, körperlicher, sexualisierter und psychischer Gewalt wie gemeinen Sprüchen, Beleidigungen, Belästigungen und Drohungen. Manchmal ist sie für Außenstehende kaum wahrnehmbar. Es können irritierende Blicke sein oder ein diffuses Gefühl, dass bestimmte Personengruppen ausgeschlossen werden oder nur eingeschränkten Zugang zu einem Ort oder bestimmten Ressourcen haben.

Die Folgen von Diskriminierung sind direkt spürbar. Betroffene Personen reagieren auf Situationen innerlich und äußerlich sehr unterschiedlich. Häufig bleibt ein Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit bestehen. Menschen können sich ausgeschlossen oder isoliert fühlen. Eventuell entsteht Wut, Aggression, Trauer, Enttäuschung oder Zynismus. Es kann zu körperlichen oder verbalen Auseinandersetzungen kommen. Bereits bestehende Traumatisierungen können getriggert werden. Wenn die Situation und involvierte Emotionen nicht aufgefangen werden, können neue Traumata entstehen.

Verschiedene Unterdrückungsformen wie Rassismus, Klasse und Sexismus überschneiden sich dabei und müssen zusammengedacht werden (Intersektionalität). So kann es sein, dass eine schwarze Frau von Diskriminierungen betroffen ist, die sich nur gegenüber schwarzen Frauen, nicht aber schwarzen Männern oder weißen Frauen richtet.

Awareness-Arbeit versucht Aufklärung und Verständnis für verschiedene Lebensrealitäten zu schaffen, Machtungleichheiten auszugleichen, Betroffene zu schützen und (Re-)Traumatisierung vorzubeugen.

 

Zusammenhänge erkennen & handeln

Überall gibt es gesellschaftliche Ungleichheiten. Deswegen ist unser aller Denken und Handeln von diskriminierenden Mustern geprägt. Es kann sein, dass auch Menschen, die sich als offen und tolerant verstehen, diskriminieren oder Gewalt ausüben. Selbst, wenn es unbewusst oder aus Mangel an Information geschieht und sie es nicht wollen. Sobald eine Person in einem oder mehreren Punkten selbst der gesellschaftlichen Norm (scheinbar) entspricht, muss sie an dieser Stelle strukturelle Benachteiligung weniger befürchten und nimmt diese häufig nicht wahr. Manche nennen das Privilegien.

Deshalb ist es wichtig, sich über verschiedene Diskriminierungsformen zu informieren und ihre Wirkungsweisen zu verstehen. Dies hilft dabei das eigene Handeln in Bezug darauf zu erkennen und zu verändern. Für eine gute Awareness müssen wir das eigene Selbstbild hinterfragen und vermeintliche Wahrheiten über uns selbst verlernen. Wenn eine Person kein:e Rassist:in ist, kann sie dennoch rassistisch handeln. Auch in queeren oder queer-friendly Kreisen kommt Transfeindlichkeit vor. Selbst wenn eine Person einerseits von Diskriminierung betroffen ist, kann sie andererseits selbst diskriminieren. Manchmal tragen wir unbewusst dazu bei, diskriminierende Strukturen zu erhalten.

 

Vorkehrungen der Veranstalter:innen

Um eine barrierearme und diskriminierungsfreie Veranstaltung zu ermöglichen, haben wir einige Vorkehrungen getroffen, über die wir hier informieren wollen. Gleichzeitig muss jedoch betont werden, dass wir bei der Schaffung einer diskriminierungsfreien und möglichst barrierearmen Tagung auf Ihre Mithilfe angewiesen sind (siehe auch „Wie wollen wir auf der Tagung miteinander umgehen?“).

Vorkehrungen der Veranstalter:innen für eine möglichst barrierearme und diskriminierungsfreie Tagung:

  • Barrierefreie Anreise und Räumlichkeiten:
    Unsere Tagung findet im X-Gebäude der Universität Bielefeld statt. Das Gebäude ist baulich weitestgehend barrierefrei und alle Tagungsräume sind barrierefrei erreichbar. Auf der Webseite Anreise und Kontakt der Universität Bielefeld finden Sie Informationen über Anreisemöglichkeiten sowie Lage- und Gebäudepläne. Den Weg von der Bahnhaltestelle Universität zum X-Gebäude sowie die Wege zu den Tagungsräumen werden wir ausschildern. Informationen zu barrierefreien Parkplätzen finden Sie auf der Webseite Parkplätze der Universität Bielefeld. Auf dem Raum-Lage-Plan sind alle tagungsrelevanten Räume eingezeichnet. Da es sich bei dem Raum-Lage-Plan um Kartenmaterial handelt, das von Screenreadern (Programme, die Bildschirminhalte vorlesen) nicht ausgelesen werden kann, ist der Plan für blinde Menschen leider ungeeignet. Eine tolle Alternative nicht nur für blinde Nutzende stellt die App UniMaps dar. Sie bietet eine barrierearme Navigation auf dem Campus inklusive einer Raum-zu-Raum Navigation innerhalb der verschiedenen Gebäude. Dabei können je nach Bedarf unterschiedliche Barrieren umgangen werden sowie die Wege zu den nächsten Ruhe-, Still- und Wickelräumen oder barrierefreien Frauen-, Männer oder Unisex-Toiletten angezeigt werden. Im Tagungsbüro helfen wir Ihnen gerne, in der App die tagungsrelevanten Räume zu kennzeichnen.
  • Raumausstattung:
    Der Hörsaal (Raum X-E0-001), in dem unter anderem die Eröffnung und die Auftaktveranstaltungen (Input 1 und 2) stattfinden, ist mit einer induktiven Höranlage ausgestattet. In allen Vortragsräumen befinden sich rollstuhlgerechte Sitzgelegenheiten und einige Räume sind mit Teppich ausgestattet. Weitere Informationen können Sie der Übersicht zu den Räumlichkeiten der Tagung sowie dem Veranstaltungsplan entnehmen. Wir versuchen, ausreichende Lichtquellen bereitzustellen und auf genügend Platz zu achten, damit jede:r dem Tagungsprogramm entspannt folgen kann.
  • Moderation und technischer Support:
    Für jeden Vortrag wird Personal für Moderation und technischen Support anwesend sein, um unseren Möglichkeiten entsprechend einen barrierefreien und störungsfreien Ablauf zu fördern. Der technische Support wird bereits kurz vor den jeweiligen Programmpunkten anwesend sein und kann Ihnen bei Bedarf beim Anschließen Ihrer Geräte helfen. Für den Fall das Geräte (Laptops, Kabel) für oder bei einem Vortrag ausfallen sollten, können wir einige Ersatzgeräte anbieten. Sprechen Sie uns bei Problemen und Unsicherheiten hinsichtlich des Ablaufs oder der Technik gerne an!
  • Digitale Teilnahme und Nachbereitung:
    Eröffnung und Auftaktveranstaltungen (Input 1 und 2) werden wir live über Zoom übertragen (mit optionalen Untertiteln, Hinweise zur Barrierefreiheit von Zoom) und die Aufzeichnung im Anschluss an die Tagung über Panopto zur Verfügung stellen. In der Aufzeichnung werden nur der:die Vortragende zu hören und die Präsentation zu sehen sein. Zudem werden wir versuchen, den Teilnehmer:innen bei Bedarf die Präsentationsfolien der einzelnen Vorträge im Anschluss an die Tagung zukommen zu lassen.
  • Live-Untertitelung:
    Bei Bedarf können wir bei jedem Vortrag eine Live-Untertitelung anbieten. Melden Sie sich vor Veranstaltungsbeginn beim Veranstaltungsteam (mpaed2022@medienpaed.com) oder direkt vor dem jeweiligen Programmpunkt beim Technik-Support.
  • Beschilderung:
    Wir werden die Veranstaltungsräume kennzeichnen und Schilder für (barrierefreie) Wege von der Bahnhaltestelle Universität zum Tagungsgebäude sowie die kürzesten, barrierefreien Wege zu den Tagungsräumen ausschildern.
  • Hygiene und Masken:
    Obwohl das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes aktuell lediglich empfohlen wird, bitten wir zum Schutz aller Tagungsteilnehmenden: Tragen Sie bitte eine Maske, wenn die Einhaltung von Abstandsregelungen nicht möglich ist (z. B. in der Schlange beim Catering oder im vollbesetzten Tagungsraum). Im Tagungsbüro besteht ein begrenztes Kontingent an Ersatz-Masken. Am Eingang des X-Gebäudes sowie auf den Gängen innerhalb des Gebäudes sind Desinfektionsspender verteilt. Auch am Buffet gibt es Desinfektionsspender. Sanitäranlagen mit befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Tagungsräumen und sind mit Seife und Papiertüchern ausgestattet.
  • Tagungsbüro und Garderobe (Raum X-E0-204):
    Unser Tagungsbüro im Erdgeschoss stellt die zentrale Anlaufstelle für alle Besucher:innen und Beitragenden dar. Bitte melden Sie sich zu Anfang der Tagung im Tagungsbüro an. Dort erhalten Sie Namensschilder und können Gepäck und Jacken für die Garderobe abgeben. Auch Raumpläne, Kugelschreiber und Blöcke werden im Tagungsbüro verfügbar sein. Gleichzeitig dient das Tagungsbüro als Service- und Infopunkt: Sollten Sie Fragen haben, Unterstützung oder Hilfe benötigen, können Sie sich jederzeit an unser Personal am Tagungsbüro wenden, das zu den Tagungszeiten durchgehend besetzt ist. Die Mitarbeitenden helfen Ihnen dort jederzeit gern weiter.
  • Catering (Räume X-E0-222, X-E0-224, X-E0-226, X-E0-228):
    Im Erdgeschoss in Raum X-E0-222 wird das Mittagsbuffet sowie die Verpflegung für die Pausen bereitgestellt und die Räume X-E0-224, X-E0-226 und X-E0-228 stehen uns als Esszimmer zur Verfügung. Es wird ein für Rollstuhlfahrer:innen unterfahrbares Buffet und eine Mischung aus Steh- und Sitzplätzen geben, um unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen nachkommen zu können. Zudem werden wir bei den Speisen auf eine angemessene Ausschilderung von Allergenen und Ernährungsformen (vegetarisch, vegan) achten.
  • Ruhe- und Rückzugsräume sowie Still- und Wickelräume:
    Der Raum X-E1-103 im 1. Stock des X-Gebäudes steht unserer Tagung als Ruhe- und Rückzugsräume zur Verfügung. Er ist unter anderem mit Sitzmöglichkeiten und Tischen, Informations- und Bildungsmaterialien zum Thema Awareness einer kleinen Auswahl an Hygieneartikeln und Steckdosen ausgestattet. Der Raum kann als Ruhe- und Rückzugsraum für Einzelpersonen dienen oder für Gespräche in kleinen Gruppen genutzt werden. Der Raum X-E0-230 kann für die Teilnahme an einer Videokonferenz aufgesucht und ebenfalls als Ruhe- und Rückzugsraum genutzt werden. Ein offizieller mit Liegen ausgestatteter Ruheraum (E1-111) sowie zwei offizielle Still- und Wickelräume (Raum X-E1-113 und Raum X-E0-108) befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Tagungsräumen. Eine Übersicht über offizielle Ruheräume sowie Still- und Wickelräume, finden Sie auf der Webseite Wickel-, Still- und Ruheräume der Universität Bielefeld. Zudem bietet die Universitätsbibliothek neben vielen weiteren Angeboten gemütliche Leseecken in Eingangsnähe jedes Bibliotheksbauteil an, so auch beim Eingang F1 im 1. Stock des X-Gebäudes unweit unserer Tagungsräume (mehr Informationen zu den Angeboten der Bibliothek finden Sie auf der Webseite Lern- und Arbeitsort).
  • Kinderbetreuung (Raum X-E1-107):
    Wir bieten in Absprache mit dem Familienservice der Universität Bielefeld eine Kinderbetreuung für teilnehmende Eltern unserer Konferenz an. Bitte nehmen Sie bei Bedarf Kontakt mit uns auf und teilen Sie uns mit, wie alt ihre Kinder sind und in welchem Umfang Sie eine Betreuung wünschen. Ansprechpartnerin für die Kinderbetreuung ist Anna Oldak (anna.oldak@uni-bielefeld.de). Die Kinderbetreuung findet in Raum X-E1-107 im 1. Stock des X-Gebäudes zu folgenden Zeiten statt: am Donnerstag (22.09.22) von 10:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 17:00 Uhr sowie am Freitag (23.09.22) von 9:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 15:00 Uhr.
  • Barrierearme und diskriminierungsfreie Kommunikation:
    Vor, während und nach der Tagung sind wir bemüht, auf eine barrierearme und diskriminierungsfreie Kommunikation zu achten. Leider können wir nicht ausschließen, dass uns oder anderen Akteur:innen auf der Tagung dabei Fehler unterlaufen. Dieses Awareness-Konzept soll uns Veranstalter:innen und allen weiteren Akteur:innen der Tagung als Motivation und Aufforderung dienen, zu einer barrierearmen und diskriminierungsfreien Tagung beizutragen. Neben der Erstellung des Awareness-Konzepts haben wir den Vortragenden vorab Tipps für einen barrierefreien Vortrag (PDF) zukommen lassen.
  • Unterstützung im Umgang mit Diskriminierung:
    Diskriminierung kann auf keiner Veranstaltung ausgeschlossen werden. Als Veranstalter:innen sehen wir uns in der Verantwortung, Vorfälle und Beschwerden (in Abstimmung mit den Betroffenen) den Gästen gegenüber klar zu kommunizieren und Konsequenzen daraus zu ziehen. Für die Unterstützung und Beratung von Betroffenen konnten wir die Gleichstellungskommission der Universität Bielefeld gewinnen (siehe Ansprechpartner:innen).

Ansprechpartner:innen

Bei Fragen zu Tagungsablauf und -organisation können Sie jederzeit unser Tagungsbüro aufsuchen, das zu den Tagungszeiten durchgehend besetzt ist. Die Mitarbeitenden helfen Ihnen dort jederzeit gern weiter.
Als Unterstützung im Umgang mit Diskriminierungen konnten wir die Gleichstellungskommission der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld für unsere Tagung gewinnen. Zeynep Demir und Ulrike Becker bringen fachliche Expertise und Erfahrungen mit, Betroffenen zu helfen. Sie können sich sicher sein, dass ihr Anliegen vertrauensvoll und verantwortungsbewusst angehört und behandelt wird. Melden Sie sich bei Bedarf unter gleichstellung-ew@uni-bielefeld.de oder direkt bei Zeynep Demir (zeynep.demir@uni-bielefeld.de) oder Ulrike Becker (ulrike.becker@uni-bielefeld.de). Im Notfall erreichen Sie die Gleichstellungskommission auch telefonisch unter 0521-106 67756.

 

Wie wollen wir auf der Tagung miteinander umgehen?

Nur mit der Unterstützung aller Gäste, Beteiligten und Unterstützenden kann unsere Veranstaltung zu einem barrierearmen und diskriminierungsfreien Erlebnis werden. Zusätzlich zu den Maßnahmen, die wir als Veranstalter:innen vornehmen, hoffen wir, dass die nachfolgenden Tipps helfen, dass sich alle Personen auf der Tagung wohl und sicher fühlen und sich gut beteiligen können:

Tipps für einen sensiblen Umgang auf der Tagung

  • Selbstfürsorge und Achtsamkeit:
    Versuchen Sie sowohl mit Ihnen selbst als auch mit anderen rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst umzugehen. Machen Sie sich Ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse bewusst und nehmen Sie Ihre Gefühle ernst. Sie können mit einer:einem guten Freund:in sprechen, wenn Sie sich nach einer Situation unwohl fühlen oder Sie Gefühle überwältigen. Holen Sie sich bei Bedarf Unterstützung bei unseren Ansprechpartner:innen. Sie können sich sicher sein, dass ihr Anliegen vertrauensvoll und verantwortungsbewusst angehört und behandelt wird.
  • Sensible/Geschlechtsbezogene Anrede:
    Nutzen Sie geschlechtsbezogene Anreden nur, wenn Sie wissen, wie die andere Person angesprochen werden möchte oder fragen Sie nach, wie eine Person angesprochen werden möchte. Respektieren Sie die Selbstbezeichnungen anderer. Um anderen kenntlich zu machen, wie Sie angesprochen werden wollen, können Sie gerne entsprechende Pronomen auf Ihrem Namensschild ergänzen (z.B. „sie / ihr“ für Frau, „er / sein“ für Herr).
  • Auf Sprache und Formulierungen achten:
    Bitte achten Sie auf eine rassismuskritische und diskriminierungssensible Sprache und gendern Sie. Weitere Informationen dazu finden Sie in dem Glossar und der Checkliste zum Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch (Universität Hamburg 2013, PDF) sowie bei den Tipps und Tricks für eine inklusive und gendergerechte Sprache (Universität Konstanz 2021, PDF).
  • Privilegien bewusst machen:
    Wir wollen Sie einladen, Ihre eigenen Privilegien zu reflektieren und mit anderen über Unterschiede, Privilegien und Benachteiligungen ins Gespräch zu kommen. Im Ruhe- und Rückzugsraum (Raum X-E1-107) finden Sie ein paar Informations- und Bildungsmaterialien, die Ihnen als Anregung dienen können. Gehen Sie im Umgang mit Privilegien, Benachteiligungen und Vorurteilen achtsam mit Ihnen und miteinander um, hören Sie einander zu und nehmen Sie das Gespräch als Lernmöglichkeit für sich an.
  • Hinschauen und Hilfe holen:
    In Situationen in denen Sie unsicher sind, ob eine Person angegriffen wird oder sich unwohl fühlt: Fragen Sie nach, ob die Situation für die betroffene Person gerade in Ordnung ist. Hören Sie, wenn möglich, der Person zu und schenken Sie ihr Vertrauen. Bereits das Gefühl, nicht allein zu sein, kann manchmal schon ausreichen, um die eigene Kraft wiederzufinden. Verweisen Sie bei Bedarf an unsere Ansprechpartner:innen und holen Sie rechtzeitig Hilfe.
  • Wenn Sie eine Grenze überschritten haben könnten:
    Wenn Ihnen jemand sagt, Sie hätten eine Grenze überschritten: Diskutieren Sie nicht und versuchen Sie nicht Ihr Verhalten zu erklären. Stoppen Sie die Handlung oder das Gespräch und versuchen Sie diese und andere Grenzen nicht wieder zu verletzen. Tauschen Sie sich gerne mit unseren Ansprechpartner:innen aus, falls Sie sich missverstanden fühlen oder wissen wollen, was Sie ändern können. Auch, wenn Sie unsicher sind, ob Sie eine Grenze überschritten haben, können Sie unsere Ansprechpartner:innen kontaktieren und um Rat fragen.

Quelle und Lizenz

Für dieses Awareness-Konzept wurden Auszüge der Broschüre „awareness – Umgang mit Diskriminierung & (sexualisierter) Gewalt bei Veranstaltungen“ (PDF, 2021, Lizenz: CC BY-SA 3.0) der Initiative Awareness e.V. verwendet: Textabschnitte aus der Broschüre wurden zusammengefasst, sprachlich leicht angepasst, um eigene Sätze und Formulierungen ergänzt und in den Abschnitten „Was bedeutet „Awareness“?“, „Facetten von Diskriminierung“ und „Zusammenhänge erkennen & handeln“ dieses Awareness-Konzepts eingefügt.

 

Dieses Awareness-Konzept steht unter der CC BY-SA 3.0 Lizenz. Bitte geben Sie Franziska Schaper, Melanie Wilde und Anna-Maria Kamin als Urheberinnen und die CC BY-SA als Lizenz an, wenn Sie das Awareness-Konzept weiternutzen, verändern und/oder teilen.

Vortrag von Frau Prof.in Dr. Katharina Walgenbach:

Hier finden Sie die mit Untertiteln versehene Videoaufzeichnung des Vortrags von Frau Prof.in Dr. Katharina Walgenbach zum Thema "Digitaler Ableismus im Feld der Bildung".

 

Dieses Video steht unter der CC BY-NC-ND 4.0-Lizenz. Der Name der Urheberin soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Prof. Dr. Katharina Walgenbach.

 

Vortrag von Herr Dr. Alexander Geimer:

Hier finden Sie die mit Untertiteln versehene Videoaufzeichnung des Vortrags von Herr Dr. Alexander Geimer zum Thema "Behinderung und die Paradoxien der Partizipation in Sozialen Medien: Praktiken der Bildung und Disziplinierung".

 

Dieses Video steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Alexander Geimer (HU Berlin). Ausgenommen von dieser Lizenz sind alle Bilder, die auf den Folien zu sehen sind.

Die Tagungsdokumentation als Jahrbuch Medienpädagogik 20 ist erschienen und abrufbar unter: https://doi.org/10.21240/mpaed/jb20.X

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