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  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften

    AG 2: Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung

    Campus der Universität Bielefeld
    © Universität Bielefeld

PROTECT-ING

IT-gestützte Verfahren zur Schutzbedarfsidentifizierung und -dokumentation

Das Ziel von PROTECT-ING ist die Entwicklung und Pilotierung einer datenschutzkonformen technologischen Infrastruktur zur evidenzinformierten Identifizierung und digitalen Dokumentation besonderer Schutzbedarfe von geflüchteten Menschen in Aufnahmeeinrichtungen.

Die Identifizierung besonderer Schutzbedarfen von geflüchteten Menschen wird in der „EU-Aufnahmerichtlinie“ (Richtlinie 2013/33/EU) geregelt und ist zentral für die Gewährung adäquater gesundheitlicher Versorgung und Unterbringung, sowie für das Asylverfahren. Gegenwärtig erfolgt in den Erstaufnahmeeinrichtungen der Länder die Identifizierung besonderer Schutzbedarfe nicht in einer strukturierten und einheitlichen Form. Hierdurch können Schutzbedarfe unerkannt bleiben, sodass den Rechten der Betroffenen nicht immer in adäquater Weise entsprochen werden kann.

Die Technologieentwicklung erfolgt auf Grundlage einer umfassenden Anforderungsanalyse mit relevanten Akteuren und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu geeigneten Verfahren und Instrumenten. Das geplante Modul ist sowohl in die Software RefCare© integrierbar, als auch als stand alone-Lösung funktional. Das Softwaremodul wird nach seiner technologischen Entwicklung in fünf Aufnahmeeinrichtungen in mindestens drei Bundesländern pilotiert und begleitend evaluiert. Ein bundesweiter Einsatz wird im Rahmen der Projektlaufzeit vorbereitet.

Projektpartner und -ziele

(c) Europäische Union

Die AG 2 – Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung ist Kooperationspartner der Sektion Health Equity Studies & Migration am Universitätsklinikum Heidelberg.

PROTECT-ING wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union gefördert.

PROTECT-ING zielt auf die Entwicklung und Pilotierung einer datenschutzkonformen technologischen Infrastruktur zur evidenzbasierten Identifizierung und digitalen Dokumentation besonderer Schutzbedarfe von geflüchteten Menschen in Aufnahmeeinrichtungen.

Die zu entwickelnde technologische Infrastruktur unterstützt die strukturierte Identifizierung besonderer Schutzbedarfe und trägt dazu bei, Schnittstellenproblematiken und Informationsbrüche in einem fragmentieren Aufnahmesystem zu überwinden. Hierdurch werden Maßnahmen zur adäquaten Unterbringung und bedarfsgerechten Versorgung sowie der Berücksichtigung besonderer Schutzbedarfe im Rahmen des Asylverfahrens technologisch unterstützt.

Projektmaßnahmen (PM)

Um geeignete Methoden, Instrumente und Konzepte einer strukturierten Erfassung von besonderen Schutzbedarfen zu identifizieren werden systematische Literaturübersichten erstellt und Experteninterviews (national sowie in EU-Ländern) durchgeführt.

Diese Projektmaßnahme bearbeitet die AG 2 – Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung federführend.

Im Rahmen der Anforderungsanalyse werden die Perspektiven relevanter Akteure (behördliche Vertreter, Fachkräfte, Vertreter*innen von Drittstaatsangehörigen in Aufnahmeeinrichtungen und ihre Selbstorganisationen/ Interessensvertretungen) auf inhaltliche, technische, organisatorische, funktionale, und (datenschutz-)rechtliche Nutzungsanforderungen für eine strukturierte Identifizierung sowie digitale Dokumentationsstruktur und Interoperabilität erfasst.

Diese Projektmaßnahme bearbeiten die AG 2 – Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung und die Sektion Health Equity Studies & Migration am Universitätsklinikum Heidelberg gemeinsam.

Die Erkenntnisse zur Evidenzbasierung und Anforderungsanalyse (Projektmaßnahmen 1 und 2) fließen in die Entwicklung eines passgenauen Softwaremoduls ein, welches in die bereits bestehende Dokumentationssoftware RefCare© (Refugee Care Manager) integriert werden kann sowie als stand alone-Lösung funktional ist. RefCare© wurde im Rahmen des PriCare-Projekts (www.pri.care) am Universitätsklinikum Heidelberg mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit entwickelt und ist aktuell in über 30 Aufnahmeeinrichtungen in drei Bundesländern im Routineeinsatz.

Aspekte der Interoperabilität und der datenschutzkonformen Weitergabe von Dokumentationsergebnissen werden bei der Technologieentwicklung schwerpunktmäßig berücksichtigt.

Diese Projektmaßnahme bearbeitet die Sektion Health Equity Studies & Migration am Universitätsklinikum Heidelberg federführend.

Das entwickelte Softwaremodul wird unter Bildung von Partnerschaften an bis zu fünf ausgewählten Standorten in drei Bundesländern pilotiert. Mitarbeitende der Pilotstandorte erhalten eine Schulung im Umgang mit dem Softwaremodul und werden durch den Aufbau der IT-Infrastruktur sowie während der Nutzung unterstützt.

Diese Projektmaßnahme bearbeitet die Sektion Health Equity Studies & Migration am Universitätsklinikum Heidelberg federführend.

Die Pilotierung in ausgewählten Einrichtungen wird mittels quantitativer und qualitativer Methoden evaluiert. Im Rahmen der qualitativen Evaluation werden relevante Akteure zu Beginn und zum Abschluss der Pilotierungsphase befragt. Quantitative Auswertungen erfolgen primär auf Grundlage von routinemäßig erhobenen Daten. Zu diesem Zweck wird ein Indikatorensatz entwickelt, der im weiteren Verlauf ein einrichtungsspezifisches und -übergreifendes kontinuierliches Monitoring und Reporting relevanter Aspekte einer strukturierten Schutzbedarfsidentifikation ermöglicht.

Diese Projektmaßnahme bearbeitet die AG 2 – Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung federführend.

Kontakt

Prof. Dr. Kayvan Bozorgmehr (MSc), Projektleitung
kayvan.bozorgmehr@uni-bielefeld.de

Andreas Gold (MSc, Doktorand), Gesamtprojektkoordination (Universitätsklinikum Heidelberg)
andreas.gold@med.uni-heidelberg.de


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