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  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften

    AG 4: Prävention und Gesundheitsförderung

    © Universität Bielefeld

FörGes 1: Transitionssprechstunde

Laufzeit: 04/2018 bis 03/2021

Projektleitung: Prof. Dr. Petra Kolip, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften

Projektmitarbeiterin: Britta Kelch

Kooperationspartner:Evangelisches Klinikum Bethel gGmbH, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Projektmitarbeiterin: Stiftung Wohlfahrtspflege NRW

Hintergrund

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten chronischen psychischen Störungen im Jugendalter: In Deutschland wird die Prävalenz in der Altersgruppe zwischen 3 bis 17 Jahre auf ca. 5 % geschätzt. Die durch ADHS verursachte Krankheitslast ist hoch und geht mit einer gesundheitlichen Benachteiligung der betroffenen Jugendlichen einher. Jugendliche mit einer ADHS weisen geringe Gesundheits- und Selbstmanagementkompetenzen auf – in deren Förderung liegt einer der Schlüssel zur Verbesserung des Umgangs mit der Erkrankung selbst sowie zur Befähigung der Betroffenen, ihr Leben trotz der Einschränkungen durch die ADHS autonom und subjektiv zufriedenstellend gestalten zu können. Dies ist umso bedeutender, als man bis vor einigen Jahren noch davon ausging, dass sich die ADHS-Symptomatik im späten Jugendalter verliert. Mittlerweile zeigte sich aber, dass diese in zahlreichen Fällen bis ins (hohe) Erwachsenenalter fortbestehen kann. Zahlreiche junge Erwachsene haben daher einen persistierenden medizinisch-therapeutischen und psychosozialen Versorgungsbedarf. Aufgrund der hohen Persistenz der Erkrankung stellen sich spezifische Herausforderungen an das gesundheitliche Versorgungssystem, denn es ist ein Wechsel von der pädiatrischen in die Erwachsenengesundheitsversorgung notwendig. Diese Transition geht infolge einer mangelnden Orientierung an dem Bedarf und den Bedürfnissen der Nutzer/innen mit einem hohen Risiko für Therapieabbrüche einher. Zudem bleibt oft unberücksichtigt, dass Jugendliche und junge Erwachsene mit einer ADHS und unzureichender Gesundheitskompetenz besonders gefährdet sind, nicht die Versorgung zu erhalten, die ihrem Bedarf und ihren Bedürfnissen entspricht, weil sie weniger in der Lage sind, am Versorgungsgeschehen zu partizipieren. Trotz entsprechender Forderungen etwa des Sachverständigenrats Gesundheit stehen tragfähige Konzepte für koordinierte Verfahren zur Erleichterung des Übergangsprozesses für ADHS-Patient/inn/en bislang noch aus.

Zielsetzung

Ziel des Projektes ist es

  1. der Frage nachzugehen, wie eine Transitionssprechstunde für ältere Jugendliche mit einer ADHS aufgebaut und durchgeführt werden sollte, um den Übergang von der pädiatrischen in die Erwachsenengesundheitsversorgung besser an die spezifischen Bedarfe und Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse soll
  2. eine Intervention entwickelt und erprobt werden, die auf eine verbesserte Orientierung der Nutzer/innen im Versorgungsystem zielt, Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags leistet und die Autonomie und Teilhabe von ADHS-Patient/inn/en fördert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Informations- und Wissensvermittlung zum Krankheits- und Versorgungsgeschehen.

Mit diesen Zielen ordnet sich das Projekt direkt in das Gesamtvorhaben ein. Mit der Konzentration auf die wichtige Zielgruppe der älteren Jugendlichen richtet es den Fokus zugleich auf eine vergleichsweise frühe Phase im Lebenslauf und die hier bestehenden Herausforderungen bei der Realisierung einer nutzerorientierten Versorgung.

Vorgehensweise

Dieses Projekt ist Teil des Verbundes Nutzerorientierte Versorgung: Förderung der Gesundheitskompetenz und des Selbstmanagements bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit (FörGes)

  1. Systematische Recherche internationaler Literatur zu Konzepten und Modellen von Transitionssprechstunden. Besonderes Augenmerk wird hier auf Praxisbeispiele für ADHS-betroffene Jugendliche gelegt sowie auf Modelle/Konzepte, in denen die Pflege eine/die zentrale Position einnimmt.
  2. Durchführung von 10-15 Expert/inn/eninterviews mit Mitarbeiter/inne/n des Antragstellers sowie mit externen Expert/inn/en und Durchführung eines Expert/inn/enworkshops zur Reflexion der Ergebnisse.
  3. Planung und Konzipierung eines Interventionskonzepts „Transitionssprechstunde“ auf der Basis der Arbeitsschritte 1 und 2.
  4. Erprobung und Validierung der Intervention.
  5. Aufbereitung des Konzepts zur Publikation im gemeinsamen Projektband.

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