zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search
  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften

    AG 6: Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft

    © Universität Bielefeld

Qualität und Gesundheit in der stationären Altenhilfe – Eine empirische Bestandsaufnahme

Laufzeit
2011-2012

Projektkoordination
Prof. Dr. Doris Schaeffer, Prof. Dr. Klaus Wingenfeld

Projektkoordination
Dr. Annett Horn

Projektdurchführung
Dr. Michaela Brause, Thomas Kleina

Kooperationspartner
Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), Berlin
Ludwig Boltzmann Institute Health Promotion Research (LBI), Wien

Hintergrund und Zielsetzung
Die gesundheitliche Situation von Nutzern und Pflegekräften in der stationären Altenhilfe sowie die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung stehen zunehmend im Mittelpunkt der Diskussion. Bislang durchgeführte Untersuchungen bezogen sich jedoch meist entweder auf die Gesundheitssituation der Bewohner oder die der Mitarbeiter. Im Projekt „Qualität und Gesundheit in der stationären Altenhilfe“ wurde eine Bestandsaufnahme der Gesundheit sowohl der Nutzer als auch der Pflegenden in Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung durchgeführt und eine empirische Datenbasis, auf deren Grundlage Empfehlungen für eine evidenzbasierte Gesundheitsförderung und Qualitätsverbesserung getroffen werden können, geschaffen.

Vorgehen
In acht kooperierenden Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung wurden Daten zur gesundheitlichen Situation von Nutzern und Mitarbeitern erhoben. Hierbei kamen unterschiedliche Erhebungsmethoden zum Einsatz:

Der Gesundheitsstatus der Bewohner wurde mittels verschiedener Assessmentinstrumente, einschließlich der Dimensionen des "Neuen Begutachtungsassessments zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit (NBA)" erhoben. Zusätzlich wurden Daten zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Nutzer, die beispielsweise durch Stürze, Kontrakturen, Dekubitalgeschwüre, Schmerzen und aktivitätsbegrenzende Maßnahmen entstanden sind, ermittelt. Auch Angaben zur medizinischen Versorgung, z.B. dem Medikamentengebrauch, Arztkontakten oder Klinikaufenthalten wurden erfasst.

Die Daten zur gesundheitlichen Situation der Mitarbeiter wurden mittels einer schriftlichen Befragung erhoben. Neben soziodemografischen Variablen und Angaben zum aktuellen Gesundheitsstatus wurden dabei auch gesundheitliche Ressourcen und Belastungsfaktoren einbezogen, z.B. Aspekte der Arbeitsorganisation, die soziale Unterstützung und Einbindung am Arbeitsplatz oder das individuelle Gesundheitsverhalten der Befragten.

Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der Nutzer von einem hohen Maß körperlicher und kognitiver Beeinträchtigungen betroffen ist. Gleichwohl wurde deutlich, dass auch bei diesen Personen Potenziale zur Verbesserung der Gesundheit und Selbstständigkeit bestehen, die allerdings der gezielten Förderung bedürfen. Um diese effektiv zu nutzen, bedarf es weitreichender Anpassungen bestehender Konzepte bzw. der Entwicklung neuer Ansätze, die insbesondere die beeinträchtigten kognitiven Fähigkeiten der Adressaten stärker berücksichtigen, als dies bislang der Fall war.

Mit Blick auf die Beschäftigten wurden besonders die starken Auswirkungen arbeitsorganisatorischer Einflüsse auf das Befinden der Mitarbeiter deutlich. Dem gegenüber erwiesen sich physische Belastungen als weniger beeinträchtigend. Die Ergebnisse zeigen allerdings auch, dass es einigen Einrichtungen trotz problematischer Rahmenbedingungen gelingt, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass sich positiv auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten auswirkt. Mit Blick auf die Mitarbeitergesundheit in stationären Pflegeeinrichtungen, sollte der Gestaltung arbeitsorganisatorischer Rahmenbedingungen daher zukünftig stärkere Beachtung geschenkt werden.


Zum Seitenanfang