
Das Projekt GENTRAIN (Genetic tracing of infection chains, gefördert durch die EU im Zuge des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans DARP) beschäftigt sich mit der Entwicklung und Einführung von Software zur genomisch-gestützten Infektionskettenanalyse für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Die genomisch gestützte Infektionskettenanalyse ermöglicht das Nachvollziehen von Infektionsketten in Ausbruchsszenarien und in der Allgemeinbevölkerung sowie die zielgerichtete, evidenzbasierte Adaptation von Maßnahmen zum Infektionsmanagement. Sie kann damit einen entscheidenden Beitrag zum Infektionsschutz durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) liefern. Der Fokus liegt auf der Zusammenarbeit zwischen medizinischer Forschung und ÖGD, um nachhaltig nutzbare Tools für genomische Erregersurveillance (GES) zu erstellen und weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Projekts soll der ÖGD eine aktive Rolle übernehmen, z.B. durch Einbringen von Vorschlägen, Bedarfen und Feedbacks zur Gestaltung des Tools. Langfristig ist damit die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Gesundheitsinfrastruktur im Bereich der GES angestrebt. Mit der so entstehenden Expertise und den nachhaltig nutzbaren digitalen Tools ist es möglich, Infektionsketten nachzuverfolgen.
Projektleitung:
Univ.-Prof.‘in Dr. med. Claudia Hornberg
Wissenschaftliche Mitarbeitende:
Airin Franke, M.Sc. Biomedizinische Technik
Markus Tröger, M.Sc. Public Health
2025 | Kurzbeitrag Konferenz / Poster
GENTRAIN – Projekt zur Entwicklung und Einführung von Software für die genomisch gestützte Infektionskettenanalyse. Ein interaktiver Workshop zur Untersuchung eines SARS-CoV-2-Ausbruchs an einer Schule aus der Perspektive des Gesundheitsamtes
Franke A, Tröger M, Jack A, Fischer L, Kräling B, Ptok J, Weber J, Vogel P, Fuchs S, Dilthey A, Hornberg C (2025)
Gesundheitswesen 87 (Suppl. 1): S126.
DOI: 10.1055/s-0045-1802153
2024 | Kurzbeitrag Konferenz / Poster
GENTRAIN – genomisch-gestützte Infektionskettenanalyse zur Steigerung des digitalen Reifegrads im ÖGD
Tröger M, Jack A, Dilthey A, Hornberg C (2024)
Gesundheitswesen 86(S 02): S130-S131.
DOI: 10.1055/s-0044-1781938
Wichtige Ergebnisse des Projekts beinhalten die Entwicklung von browserbasierter Dashboard-Software für die Infektionskettenanalyse, die Erstellung von Interfaces zum Datenaustausch, die Etablierung einer Zusammenarbeit mit ausgewählten Gesundheitsämtern sowie eine erste Bedarfs- und Voraussetzungsanalyse. Basierend auf diesen Projekten und den darin etablierten Strukturen der Zusammenarbeit ist der Bedarf für die weitere Steigerung der digitalen Reife im Bereich der genomisch gestützten Infektionskettenanalyse gesichert. Die weitere Entwicklung soll daher in Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) mit den medizinischen Einrichtungen der Universitäten Düsseldorf und Bielefeld erfolgen.