Das Projekt wird im Rahmen der Herz- und Diabeteszentrum (HDZ)-Kooperationsprojekte durch den Anschubfond Medizinische Forschung (AMF) der Medizinischen Fakultät OWL gefördert. Die Laufzeit beträgt 24 Monate. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Zusammenhänge zwischen Glukoseschwankungen, kognitiver Leistungsfähigkeit und emotionalem Wohlbefinden unter realen Alltags- und Umweltbedingungen zu untersuchen. Mithilfe moderner Technologien wie kontinuierlicher Glukoseüberwachung und Ecological Momentary Assessment sollen neue Erkenntnisse für eine personalisierte und kontextsensible Diabetesversorgung gewonnen werden.
Das Projekt G-Real hat das übergeordnete Ziel, den Zusammenhang zwischen akuten kognitiven Leistungsschwankungen und der Glukosevariabilität besser zu verstehen. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes sowie Prädiabetes geleistet werden. Zusätzlich werden potenzielle Einflussfaktoren wie Schlafqualität, körperliche Aktivität und das physisch-soziale Umfeld berücksichtigt. Zur Umsetzung dieser Ziele sind folgende Projektschritte vorgesehen:
In einer ersten Erhebungs- und Rekrutierungsphase werden insgesamt vier Studiengruppen in das Projekt einbezogen: Menschen mit Prädiabetes, Typ-1- oder Typ-2-Diabetes, sowie eine gesunde Kontrollgruppe. Die Messungen erfolgen über einen Zeitraum von 14 Tagen.
Im Rahmen des Ecological Momentary Assessments erhalten die Teilnehmenden täglich fünf kurze Abfragen per Smartphone. Erhoben werden dabei sowohl kognitive Funktionen (u. a. Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit) als auch subjektives Erleben (z. B. Stress, Stimmung, Konsumverhalten).
Zusätzlich werden in einem Teil der Stichprobe Blutproben entnommen, um Entzündungsmarker zu analysieren.
Die gewonnenen Daten werden ausgewertet und miteinander in Zusammenhang gestellt, um individuelle Risikokonstellationen und Schutzfaktoren zu identifizieren.
Das Projekt wird interdisziplinär durch Expert*innen aus Psychologie, Medizin und Public Health getragen. Langfristig sollen die Erkenntnisse dazu beitragen, personalisierte Empfehlungen für das Selbstmanagement bei Diabetes zu entwickeln und neue Förderanträge vorzubereiten.
Projektleitung:
Dr. PH Timothy McCall
(Medizinische Fakultät OWL)
Projektkoordination:
Prof. Dr. rer. nat. Sakari Lemola
(Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Universität Bielefeld)
Prof‘in. Dr. med. Claudia Hornberg
(Medizinische Fakultät OWL)
Dr. rer. nat. Robert Eves
(Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Universität Bielefeld & University of Warwick)
Prof. Dr. med. Susanne Reger-Tan
(Herz- und Diabeteszentrum NRW, Klinik für Diabetologie und Endokrinologie)