zum Hauptinhalt wechseln zum Hauptmenü wechseln zum Fußbereich wechseln Universität Bielefeld Play Search

(Unklare) Schmerzen im Kindes- und Jugendalter

Ein großer Anteil der Schulkinder in Deutschland hat bereits Erfahrungen mit medizinisch ungeklärten/psychogenen Schmerzen. Dabei stellen Kopfschmerzen wie Spannungskopfschmerz und Migräne sowie unklare Bauchschmerzen mit einer Auftretenswahrscheinlichkeit (Prävalenz) von 15 - 20 % die größte Gruppe der kindlichen Schmerzen dar. Etwa 3 % aller Kinder leiden gar unter chronischen Schmerzen und ca. 1,7 % erfüllen die diagnostischen Kriterien für eine Schmerzstörung. Regelmäßige Schmerzen sind nicht nur unangenehm für die Betroffenen, sondern verursachen eine Reihe von nachteiligen Effekten für die Kinder und ihre Familien. Nicht selten bleiben die Kinder wiederholt dem Schulunterricht fern und/oder können ihren bevorzugten Freizeitaktivitäten nicht nachgehen. Gleichzeitig bildet die elterliche Sorge um die Ursachen und folgen der Beschwerden, verbunden mit zahlreichen Arztbesuchen ("Ärzte-Hopping"), eine zeitliche, emotionale und finanzielle Belastung.

Erklärungsmodell zur Entstehung der wiederkehrenden psychogenen Schmerzen

Die Entstehung und Aufrechterhaltung der Schmerzen erklärt man über ein sogenanntes Biopsychosoziales Modell, das erbliche Faktoren, Umweltbedingungen, Eigenschaften des Kindes und Bedingungen in der Familie mit einschließt.

Vor allem Stressoren in der regelmäßigen Umwelt des Kindes (Schule, Familie, Freundeskreis) und dysfunktionale Reaktionen und Bewältigungsstrategien bei Kindern und Eltern stellen aufrechterhaltende Bedingungen für die wiederkehrenden Schmerzen dar.

Diagnostik kindlicher Schmerzen

Die Erkennung und genaue Bestimmung der Schmerzen ist oft nicht einfach, weil die Kinder, je kleiner sie sind, schwerer beschreiben können, wo sich der Schmerzherd befindet, wie der Schmerz sich anfühlt und wie intensiv er ist. Außerdem haben sie zumeist nur implizite Vorstellungen von Begleitsymptomen oder begünstigenden Faktoren, weshalb der Einsatz von klassischen, schriftlichen Fragebögen zum Teil schwierig ist.

Um diesem Problem zu begegnen, entwickeln wir den Kinderschmerzcomic (Child Pain Comic - CPC) für Kinder ab ca. 5 Jahren, der die Informationsweitergabe durch kindgerechte Bilder unterstützt.

Begleitend gibt es auch eine Elternversion des Comics, um die Angaben des Kindes vergleichen und durch zusätzliche Angaben unterfüttern zu können.

Die erste Kinder- und Elterngruppe hat den Kinderschmerzcomic bereits getestet und die Handhabung als durchweg gut bis sehr gut bewertet. Nun soll der Vergleich (Validierung) mit einem anderen Diagnostikum erfolgen, um belegen zu können, dass man das kindliche Schmerzgeschehen tatsächlich mithilfe des Kinderschmerzcomics glaubwürdig erfassen kann.

 

Wenn Sie Interesse haben, mit ihrem Kind an einer Befragung teilzunehmen oder gar mit ihrer ganzen Grundschulklasse oder dem älteren Teil einer Kindergartengruppe mitmachen möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an:

kinderschmerz-team@uni-bielefeld.de


Zum Seitenanfang