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    Der Blog für innovative Lehre an der Universität Bielefeld

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Birte Stiebing

Birte Stiebing

Unterstützung der digitalen Lehre in der Hochschuldidaktik

Raum
Gebäude X E1-244

inno.teach – Der Blog für innovative Lehre

Person sitzt in der Unihalle am Tisch und liest am Laptop den Blog
© Universität Bielefeld

Unser Blog inno.teach für innovative Lehre soll informieren, unterhalten und verschiedene Blickwinkel der Universität Bielefeld auf Lehre und Lernen zusammentragen. Ob digital, in Präsenz oder blended: hier bekommen Sie Erfahrungsberichte aus allen Fakultäten und nützliche Tipps über die Fakultäts- und Unigrenzen hinaus. In diversen Kategorien erzählen wir Ihnen Geschichten aus der Lehre!


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Tipps & Tutorials für digitale Lehre
  • 19.03.2024 - Gemeinsam schreiben mit Sciebo

    Ein Beitrag von Laura Käppele

    Gemeinsam Texte zu schreiben kann oft ebenso wichtig wie kompliziert sein. Werden unterschiedliche Versionen zwischen mehreren Teilnehmenden hin und hergeschickt, so kann es schnell zu Verwechslungen kommen. Sciebo bietet hier eine gute Alternative, um kollaborativ miteinander zu arbeiten und dies entweder in Echtzeit oder zeitlich versetzt.
    In einem vorhergehenden Beitrag wurde bereits erklärt, wie Dateien mit Sciebo geteilt werden können. Dieser Beitrag erläutert nun, wie mit diesen gemeinsam gearbeitet werden kann.

    Um eine geteilte Datei gemeinsam zu bearbeiten, muss diese nur angeklickt werden. Optional kann auch ein neues Dokument über einen Klick auf das große Plus-Symbol angelegt werden. Die Bearbeitung erfolgt zunächst genauso, wie über Word, bzw. wie bei anderen Office-Produkten.
    Wird das Dokument gemeinsam direkt über Sciebo bearbeitet, so können alle Teilnehmenden gemeinsam in Echtzeit daran arbeiten. Dabei wird farbig angezeigt, wo sich der Cursor der anderen Personen gerade befinden.

    Es gibt zwei Dinge, über die sich vor dem gemeinsamen Bearbeiten Gedanken gemacht werden sollten: Zunächst ist es möglich, das automatische Speichern auf manuell umzustellen. Dies sorgt dafür, dass eine ältere Version der Datei nicht einfach überschrieben wird – andererseits ist es dann wichtig, regelmäßig Sicherheitskopien anzufertigen.
    Zudem gibt es verschiedene Optionen dafür, von welchen Teilnehmenden Änderungen nachvollzogen werden können. Diese Änderungen werden dann, ähnlich wie in Word, farbig gekennzeichnet, so dass auch sichtbar ist, von wem sie kommen. Dies kann nützlich sein, wenn Änderungen vor der Freigabe noch besprochen werden sollen.

    Es ist auch möglich, das Dokument über die Sciebo-App zu bearbeiten. In diesem Fall geschieht dies am eigenen PC über Word oder einem anderen genutzten Textverarbeitungsprogramm. Wird die Datei gespeichert, so synchronisiert die App die neue Version mit Sciebo, so dass sie wieder allen Teilnehmenden zur Verfügung steht.
    Vor der gemeinsamen Arbeit sollte abgesprochen werden, ob synchron oder asynchron gearbeitet werden soll. Da das Textverarbeitungsprogramm von Sciebo andere Dateiformate nutzt als Word, kann es sonst durch das häufige Wechseln zwischen diesen zu Formatierungsfehlern kommen.

    Ist das Dokument fertig kann es in verschiedenen Formaten heruntergeladen werden. In jedem Fall ist es sinnvoll, nach dem Herunterladen auf Formatierungsfehler zu kontrollieren.
    Mit Sciebo ist es nicht nur leicht, Dateien zu teilen, sondern auch, diese gemeinsam zu bearbeiten. Insbesondere die verschiedenen Möglichkeiten der Bearbeitung zeichnen dieses Programm besonders aus. Es ist somit sowohl für Forschung als auch für Lehre sehr gut geeignet. Auch Studierende können sich dort anmelden, um etwa Ergebnisse für Gruppenarbeiten zu teilen. Alle weiteren Informationen gibt es über die Seite des BITS.

  • 09.01.2024 - Dateien teilen mit Sciebo

    Ein Beitrag von Laura Käppele 

    Im Hochschulkontext ist es oft nötig, Dateien miteinander zu teilen. In Lehrveranstaltungen steht dafür zwar Moodle zur Verfügung, doch in anderen Situationen kann nicht immer auf diese Plattform zurückgegriffen werden. Eine gute Alternative stellt hier Sciebo dar. Sciebo bietet zusätzlich den Vorteil, dass an geteilten Dateien gemeinsam gearbeitet werden kann und dass Dateien direkt von einem Ordner auf dem eigenen PC aus synchronisiert werden können.

    In diesem Beitrag soll kurz erklärt werden, welche Möglichkeiten Sciebo beim Teilen von Dateien bietet. Ein Folgebeitrag wird dann erläutern, wie diese gemeinsam bearbeitet werden können.

    Sciebo ist ein Cloud-Speicherdienst, welcher von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in NRW gemeinsam betrieben wird. Er soll das Teilen und gemeinsame Bearbeiten von Dateien für Lehre und Forschung erleichtern. Die Daten werden nur an Standorten in Deutschland gespeichert und unterliegen dem deutschen Bundesdatenschutzgesetz. Sciebo kann entweder im Browser benutzt werden oder als App über den eigenen PC. Für beides ist eine Anmeldung über die Hochschule erforderlich. Auf der Webseite des BITS wird erklärt, wie dies funktioniert.

    Nach der Anmeldung sieht die Oberfläche von Sciebo noch größtenteils leer aus. Es ist sinnvoll, zunächst Ordner anzulegen, in welche die geteilten Dateien abgelegt werden können. So muss nicht jede Datei einzeln geteilt werden, sondern für jede Person oder Gruppe, mit der etwas geteilt werden soll, steht ein eigener Ordner bereit. Ordner können, genauso wie Dateien, über das große Plus-Symbol im oberen Bereich des Bildschirms angelegt werden. Um Dateien in einen Ordner zu übertragen, können diese entweder ebenfalls über das Plus-Symbol hochgeladen werden, oder einfach in den Ordner geschoben werden.

    Um einen Ordner mit anderen Personen zu teilen, muss im rechten Bereich des Bildschirms auf die drei Punkte neben dem Ordner geklickt werden. Hier gibt es unter „Details“ den Reiter „Teilen“. Sind die weiteren Personen ebenfalls bei Sciebo, ist es möglich, diese per Mail direkt einzuladen, ansonsten kann jedoch einfach ein Link mit den gewünschten Berechtigungen erstellt und verschickt werden.

    Ein besonderer Vorteil ist es jedoch, Sciebo als App herunterzuladen. Dabei wird ein Ordner am eigenen PC angelegt, welcher sich mit dem Sciebo-Konto synchronisiert. Es ist so möglich, Dateien direkt vom eigenen Computer aus zu bearbeiten und in den entsprechenden Ordner abzulegen, ohne sich im Browser anzumelden. Die Berechtigungen, welche beim Teilen festgelegt wurden, behalten auch hier ihre Gültigkeit.

    Sciebo ist eine einfache und leicht zu bedienende Möglichkeit, Dateien zu teilen, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass die Daten in Deutschland gespeichert werden und somit dem deutschen Bundesdatenschutzgesetz unterliegen. Sowohl für Lehre als auch für die Forschung ist die Plattform somit sehr gut geeignet. Auch Studierende können sich dort anmelden, um etwa Ergebnisse für Gruppenarbeiten zu teilen. Alle weiteren Informationen gibt es über die Seite des BITS.

  • 13.04.2023 - Moodle statt LernraumPlus – das erste Semester mit aktualisierter Plattform läuft

    Ein Beitrag von Birte Stiebing

    Seit Mitte März können wir an der Uni Bielefeld auf eine neue zentrale Lernplattform zurückgreifen. Mit der neuen Plattform „Moodle“ nutzen wir die aktuelle Version 4.1 der Open-Source-Software Moodle und verabschieden uns vom LernraumPlus, welcher derzeit auf der Vorgänger-Version 3.11 läuft.
    Moodle 4.1 zeigt sich in einem moderneren Design und bringt einige Aktualisierungen mit. Die gewohnten und favorisierten Aktivitäten und Materialien, die vom LernraumPlus bekannt sind, sind auch weiterhin verfügbar. Lehrpersonen können wie gewohnt über den Lernraum ihrer Veranstaltung einen dazugehörigen Moodle-Kurs erstellen. Bei veranstaltungsunabhängigen Kursen kann man sich an das TiL-Team wenden.

    Was ändert sich für Nutzer*innen?

    Neu in der ab jetzt unter „Moodle“ bekannten Lernplattform ist neben dem Design und der neuen Nutzer*innenführung vor allem die Anbindung an den DFN-AAI. Durch die Anmeldung über den DFN-AAI, ist die Nutzung der Plattform sowie die Teilnahme an Kursen auch für Personen anderer Bildungseinrichtungen möglich.
    Für das Sommersemester 2023 können beide Lernplattformen LernraumPlus und Moodle genutzt werden. Ab dem Wintersemester 2023/24 wird dann komplett auf Moodle umgestellt.

    OpenMoodle – die Öffnung der Lernplattformen

    Ganz neu ist der Aufbau einer zweiten Plattform: „OpenMoodle“. Wie der Name schon sagt ermöglicht dieses System die weitere Öffnung unserer Lernplattformen, sodass hier auch datenschutz- und urheberrechtskonform Kurse für eine breitere Öffentlichkeit bereitgestellt werden können. Für eine erste Beratung ist das TiL-Team Ihr richtiger Ansprechpartner. Sollten Sie darüber hinaus überlegen, Ihre Inhalte als OER zu veröffentlichen, können Sie sich zur Unterstützung an die ORCA-Netzwerkstelle der Uni Bielefeld Frank Homp wenden.

    Ein erstes Fazit von eLearning.Medien ist, dass die Umstellung trotz der kurzen Eingewöhnungsphase vor Start des Sommersemesters 2023 gut gelungen ist! Durch die Möglichkeit des Exports und Imports bestehender Kurse vom LernraumPlus ins neue Moodle, konnte meist unkompliziert umgestiegen werden und viele haben den Umstieg auch zum Anlass genommen, ihre Kurse noch einmal neu zu konzipieren. Im Zuge des Sommersemesters 2023 sind bereits über 900 Moodle-Kurse erstellt worden und einige spannende Projekte für das OpenMoodle geplant. Unter anderem wird dort zukünftig das Online Portal des Digital Learning Lab aus dem Projekt BiLinked zu finden sein. Mehr Informationen dazu können Sie auf der Webseite des DLL nachlesen.

    Sie haben Fragen zu Moodle oder OpenMoodle? Informationen und Anleitungen finden Sie auf den Seiten zu Lernplattformen von eLearning.Medien.

  • 15.02.2024 - #digitalistbesser?! – Phänomene der Digitalität als Projekte in der Oberstufe

    Ein BiLinked-Erlebnisbericht

    Ein Beitrag von Anne Wernicke aus der CoP Inklusionssensible Lehrer*innenbildung

    Teile der CoP Inklusionssensible Lehrer*innenbildung im Projekt BiLinked (gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre) versuchten sich im Sommersemester 2023 im Rahmen der bestehenden Kooperation mit der Versuchsschule Oberstufen-Kolleg an einem ungewöhnlichen Lehr-/Lernformat. Anne Wernicke berichtet für die CoP von der Planung und Durchführung des Projekts #digitalistbesser?!.

    Die Projektphase am Oberstufen-Kolleg Bielefeld
    In den letzten beiden Wochen jedes Schulhalbjahres findet am Oberstufen-Kolleg (kurz: OS) die Projektphase statt, in der Lehrende (also die Lehrkräfte) und Kollegiat*innen (so werden die Schüler*innen am OS genannt) jahrgangsübergreifende Projekte durchführen. Das Angebot ist dabei sehr breit gefächert und kann von einer Kletterexkursion in den Ith bis hin zur Gestaltung von Koffern zur Dokumentation migrantischer Biografien reichen. Die Kollegiat*innen wählen interessengeleitet ein Projekt, in dessen Rahmen sie – begleitet von ein oder zwei Lehrenden, größtenteils aber selbstständig – ein Produkt erstellen. Am Produkttag werden die Ergebnisse dieser Arbeit der ganzen Schule vorgestellt.

    Planungsphase Fachdidaktiker*innen & Lehrende
    Inspiriert von dieser offenen Lernform, entschlossen sich einige von uns aus der BiLinked-CoP Inklusionssensible Lehrer*innenbildung, im Juni 2023 ein Projekt anzubieten. In dessen Rahmen sollten verschiedene fachliche und überfachliche Aspekte von Digitalität bzw. Digitalisierung thematisiert und von den Kollegiat*innen ihren Interessen entsprechend vertiefend bearbeitet werden. Organisatorisch wurden sie dabei von Mira Thomsen, Referentin für Bildung in der digitalen Welt am OS, begleitet. Eine fachliche Betreuung erfolgte durch Fachdidaktiker*innen aus der CoP und Studierenden.

    Bereits im Februar begannen wir mit der Planung mittels einer Brainstorming-Phase. Daraus resultierte, dass Anne Trapp und Marcel Beyer zu Künstlicher Intelligenz (KI) in Alltag, Kunst und Bildung arbeiten würden, während ich mich mit Aspekten sprachlicher und nicht-sprachlicher Kommunikation in Social Media beschäftigen wollte. In den nächsten Wochen konkretisierten wir unser Vorgehen immer weiter, wobei uns die technischen Möglichkeiten des gemeinsamen Miro-Boards zugutekamen. Beispielsweise konnten organisatorische Fragen zur Projektphase über die Kommentarfunktion gestellt werden, die Mira Thomsen ebenfalls über Kommentare oder das Hochladen von Dokumenten auf das Board beantwortete. Zusätzlich trafen wird uns in regelmäßigen Abständen, um Ideen auszutauschen und Organisatorisches zu klären.

    Screenshot des Projekt-Miro-Boards

    Nun galt es, die Verbindung zum bildungswissenschaftlichen Seminar Diklusiv statt exklusiv – inklusionssensibler Unterricht in einer digitalen Welt zu schaffen, in dessen Rahmen bereits seit dem WiSe 2021/22 Lehramtsstudierende gemeinsam mit Fachdidaktiker*innen und Lehrkräften in sogenannten Tridems Unterricht mit Digitalitätsbezug planen und durchführen. Für das Projekt am OS beschlossen wir, dass die beiden Themenbereiche KI und Kommunikation in Social Media zu Beginn der Projektphase in jeweils 90 Minuten von den Kollegiat*innen anhand von offenen ´Schnupperaufgaben` erkundet werden sollten. So sollten die Kollegiat*innen Inspiration für ihre eigenen Projekte erhalten, die sie während der Projektphase verfolgen würden. Konzeption und Anleitung der ´Schnupperaufgaben` sollten Aufgabe der Lehramtsstudierenden sein; wir Fachdidaktiker*innen und Mira Thomsen boten dabei stets unsere Unterstützung an. Die Projektphase des OS stellte uns in ihrer Offenheit vor didaktische Herausforderungen, die einerseits spannend, mitunter aber auch verunsichernd waren.

    Planungsphase Studierende
    Die Planung der ´Schnupperaufgaben` begann in der sechsten Woche des Seminars Diklusiv statt exklusiv. In den Wochen davor waren überfachliche Grundlagen digitalisierungsbezogener Bildung thematisiert worden, um die Studierenden auf die Unterrichtsplanung vorzubereiten. Inhalte der Seminareinheiten waren u.a. Lernen und Lehren in einer Kultur der Digitalität, verantwortungsvolle Mediennutzung, rechtliche Grundlagen sowie Funktionen digitaler Tools und deren didaktische Einbettung in einen inklusionssensiblen Unterricht. Den didaktischen Rahmen hierfür lieferte das DPACK-Modell, das Digitalitätskompetenz, pädagogische und inhaltliche Kompetenz von Lehrkräften und deren Schnittmengen beschreibt (Huwer et al. 2019; Döbeli Honegger 2021; Trapp/Wernicke 2023).

    Sieben Studierende ordneten sich einem der Themengebiete – KI oder Kommunikation in Social Media – zu. Innerhalb dieser entwickelten sie während der sechswöchigen Planungsphase in vier Tridems ihre Schnupperaufgaben zu bildgenerierender KI, zur Funktionsweise der textgenerierenden KI ChatGPT, zu Memes im historisch-politischen Kontext sowie zur medialen Veränderung zwischenmenschlicher Alltagskommunikation.

    Die Projektphase am OS
    Am ersten Tag der Projektphase fand der inhaltliche Einstieg durch die Schnupperaufgaben zum Thema Digitalität statt. Am zweiten Tag bekamen die Kollegiat*innen einen Input zu technischen Möglichkeiten für die Erstellung ihrer Produkte, indem ihnen das Team Medienpraxis der Abteilung eLearning.Medien der Uni das Podcast-Studio, die Sprachkabine, das Vlogging-Studio und das Do-it-Yourself-Studio als Optionen vorstellte. Zudem wurden die Kollegiat*innen von Arash Haghani, der als Informatiker in der Fakultät für Erziehungswissenschaften tätig ist, über das Thema KI informiert.

    Die restlichen Tage der Projektphase waren der Arbeit an den individuellen Projekten vorbehalten, die allein oder in Teams von zwei bis vier Personen stattfand. Durch Check-In bzw. Check-Outs zu Beginn und Abschluss jedes Tages war es Mira Thomsen möglich, über den aktuellen Stand der Projekte und Produkte auf dem Laufenden zu bleiben und die Kollegiat*innen ggf. zu unterstützen. Für fachliche Fragen standen zudem Studierende und Fachdidaktiker*innen auf Abruf zur Verfügung. Am Produkttag wurden schließlich folgende Produkte vorgestellt:

    • ein Audio-Podcast zum Thema Propaganda über Social Media, den zwei Kollegiatinnen im Podcast-Studio aufgenommen hatten
    • ein Video zum Thema Fake News, das eine Kollegiat*innengruppe im Do-it-Yourself-Studio erstellt hatte
    • ein Video, in dem sich ein Künstler mit einer KI unterhält
    • ein Storyboard nebst Teaser des ersten Levels für ein Videospiel zum Thema KI
    • ein interaktives Poster, das sich mit den Grundlagen zu Künstlicher Intelligenz beschäftigt

    Persönliches Fazit
    Als Fachdidaktikerin gefiel mir die Herausforderung der Konzeption eines überfachlichen sowohl zeitlich als auch inhaltlich flexiblen Lernformates. Die Zusammenarbeit mit Mira Thomsen vom OS in der Planungsphase habe ich als inspirierend und unkompliziert erlebt. Während der Projektphase war ich sehr froh, dass sie und der zweite Lehrende, Gereon Inger, sich um den organisatorischen Ablauf des Projektes kümmerten. Die Entwicklung der freien Schnupperaufgaben war auch für die Lehramtsstudierenden aufgrund des unbekannten Formates anfangs herausfordernd, später konnte ich beobachten, wie die Studierenden in ´meinen` Tridems ihre Aufgaben mit großem Enthusiasmus erstellten. Die Durchführung der Schnupperaufgaben verlief dann z.T. ganz anders als geplant, u.a., weil das Vorwissen der Kollegiat*innen zum Thema Memes viel größer war als wir bei der Planung antizipiert hatten. Die Rückmeldungen, die wir zum Projekt #digitalistbesser?! von Kollegiat*innen erhalten haben, waren erfreulicherweise durchweg positiv. Die neu erarbeitete Expertise der Kollegat*innen wurde direkt für die weitere Schulentwicklung des Oberstufen-Kollegs genutzt. So diskutierte eine der Kollegiatinnen im Rahmen eines internen Fortbildungstages mit Lehrenden über den Einsatz von KI am OS. Weitere Kollegiat*innen stellten ihre Produkte außerdem bei einem BiLinked-Austauschtreffen vor.

    BiLinked ist ein hochschulweites Projekt, in dem Studierende und Lehrende gemeinsam digitale Lehr-/Lernformate entwickeln und erproben. Bei der Umsetzung stehen die studentische Partizipation und Kollaboration im Fokus.

    Quellen:
    Döbeli Honegger, Beat (2021): Covid-19 und die digitale Transformation in der Schweizer Lehrerinnen- und Lehrerbildung. In: Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung 39 (3), S. 412-422
    Huwer, Johannes; Irion, Thomas; Kuntze, Sebastian; Schaal, Steffen; Thyssen, Christoph (2019): Von TPaCK zu DPaCK - Digitalisierung im Unterricht erfordert mehr als technisches Wissen. In: MNU Journal (5), S. 358-364.
    Trapp Anne, Wernicke Anne (2023): Unterricht in einer digitalen Welt. Phasenverbindende Unterrichtsplanung im Projekt BiLinked. In: Herausforderung Lehrer*innenbildung – Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion (HLZ). 6 (6), S. 102-118.

  • 10.11.2023 - Atommodelle durch Augmented Reality darstellen – Ein BiLinked-Erlebnisbericht

    Ein Beitrag von Marvin Niederlüke, Alexander Schamrin und Cornelius Christof Bitter aus der CoP MINTconnect

    Das Seminar „Digitalisierung Chemiedidaktik“ wurde im Sommersemester 2023 erstmalig durchgeführt und entstand im Rahmen des BiLinked Projekts, in dem Studierende und Lehrende gemeinsam digitale Lehr-/Lernformate entwickeln und erproben. Bei der Umsetzung stehen die studentische Partizipation und Kollaboration im Fokus. Hier sollte die Förderung professionsrelevanter, digitaler Kompetenzen von Lehramtsstudierenden entwickelt werden. Als Teilnehmende des Seminars war es unsere Aufgabe, im Rahmen des projektbasierten Lernens (Krajcik & Blumenfeld), einer didaktischen Problemstellung kollaborativ durch einen digitalen Unterrichtsauschnitt zu begegnen.

    Was haben wir gemacht?

    Oben dargestellt ist das dynamische Bohr´sche Wasserstoffatom, wobei der Atomkern pink und das Elektron grün dargestellt wird. Unten dargestellt ist das orange s-Orbital von Wasserstoff., Foto: Marvin Niederlüke

    Oben dargestellt ist das dynamische Bohr´sche Wasserstoffatom, wobei der Atomkern pink und das Elektron grün darge-stellt wird. Unten dargestellt ist das orange s-Orbital von Wasserstoff. Foto: Marvin Niederlüke

    Hybridvorstellungen beschreiben eine Mischform aus bereits vorhandenen Vorstellungen und neu erworbenen „wissenschaftlichen“ Vorstellungen (Vosniadou & Brewer, 1992). Am Ende der Schulzeit lassen sich Hybridvorstellungen, bei denen nicht kompatible Eigenschaften zwi-schen dem Bohr´schen Atommodell und dem Orbitalmodell verbunden werden, bei Schü-ler*innen nachweisen (Petri & Niederrer, 1998). Jenes kann zu fachlich unangemessenen Vor-stellungen führen, welche am Ende der Schulzeit bestehen bleiben. Unser Ziel war es, Hybrid-vorstellungen zwischen diesen Atommodellen zu vermindern, indem wir mit Augmented Reali-ty, kurz AR, eine Marker-abhängige Umgebung entwickeln, in der Nutzer*innen ein Wasser-stoffatom als Orbitalmodell und als dynamisches Bohr´sches Atommodell betrachten können. Dabei kann jeweils eines der beiden Modelle ausgewählt werden. AR stellt dabei eine geeignete Methode dar, um kognitive Hürden des Modellwechsels zu minimieren, da durch den wieder-holbaren Modellwechsel Modelle eigenaktiv und mehrfach reflektiert bearbeitet werden können (Seibert et al., 2021).

    Im Folgenden wollen wir euch unseren Prozess und unser Ergebnis genauer vorstellen.


    Wie funktioniert das?

    In Blender (Grafiksoftware) lassen sich 3D-Modelle mit Animationen erstellen. So konnten wir zum Beispiel für das Bohr´sche Atommodell eines Wasserstoffatoms eine kleine grüne Kugel (Elektron) erstellen, welche sich auf einer Kurve um eine größere pinke Kugel (Atomkern) dreht. Indem wir in einer anderen Achse eine weitere Kurve als Bewegung für das Elektron festgelegt haben, konnten wir eine dreidimensionale Rotation mit gleichbleibendem Abstand zum Atomkern simulieren. Für das s-Orbital des Orbitalmodells haben wir in einer neuen Datei eine größere orange Kugel in Blender erstellt.

    Dargestellt ist der Marker unseres Produktes mit den beiden roten Textfeldern., Foto: Marvin Niederlüke

    Dargestellt ist der Marker unseres Produktes mit den beiden roten Textfeldern. Foto: Marvin Niederlüke

    In einem zweiten Schritt haben wir mit Vuforia (AR-Plattform) in Unity (Entwicklungsumge-bung) unsere Modelle inklusive der Animationen ins Programm geladen. Zusätzlich mussten wir einen Marker erstellen, also ein Bild, welches ähnlich wie ein QR-Code funktioniert. Auf diesem Marker haben wir Bereiche ausgewählt. Die Kamera erkennt nun die einzelnen Berei-che. Wir haben dabei die Umgebung so programmiert, dass kein Modell sichtbar ist, wenn alle Bereiche von der Kamera erkannt werden. Wird eines der Marker durch eine Hand verdeckt, wird eines der beiden Modelle angezeigt. Damit die Bereiche von unseren Nutzer*innen er-kannt werden, haben wir in einem letzten Schritt noch rote Textfelder über den Markern einge-fügt, in dem jeweils das Modell benannt wird, welches beim Verdecken mit der Hand angezeigt wird.


    Welchen Hindernissen sind wir begegnet?

    Für uns war das Erstellen von 3D-Modellen und Animationen in Blender vollkommen neuartig. Durch das Making-Media Space hatten wir aber gute technische Möglichkeiten und eine gute Beratungsstelle. Im Internet finden sich viele Erklärvideos zur Nutzung von Blender, welche uns Möglichkeiten für unsere Umsetzung aufgezeigt haben. Viel schwieriger war hingegen das Erstellen der AR-Umgebung in Unity/Vuforia. Während wir in Blender direkt sehen konnten, welche Auswirkung jeder Entwicklungsschritt hatte, konnten wir in Unity/Vuforia immer nur das Endprodukt sehen, nachdem wir bereits mehrere Schritte durchlaufen hatten. Die meiste Zeit haben wir am Ende damit verbracht, einen geeigneten Marker zu finden, der zuverlässig die Bereiche erkennt. Zusätzlich mussten wir uns Gedanken über die Veröffentlichung machen. Die AR-Umgebung ließ sich nicht einfach auf einer Plattform hochladen. Stattdessen mussten wir für die Präsentation unserer Ergebnisse im Seminar unsere eigenen Smartphones zur Verfü-gung stellen. Während der Präsentation hatte die AR-Umgebung leider Schwierigkeiten die Marker zu erkennen.


    Welche Vor- und Nachteile haben AR-Umgebungen für den Unterricht?

    Tabelle 1: Gibt eine Übersicht über Vor- und Nachteile von AR-Umgebungen.

     

     Vorteile Nachteile
     Transfer von Modellen in die Realität
     Marker funktionieren nicht hinreichend
     Dynamik durch Animation Frage der Veröffentlichung
     Vervielfältigbarkeit des Produkts Zeitaufwendige Erstellung
     Neue Darstellungsmöglichkeiten Analoge Methoden sind empirisch besser untersucht
     Veränderbarkeit der Modelle Höhere kognitive Belastung
     Interaktivität 

     

    Wir sehen ein großes Potential für AR-Umgebungen im Unterricht, da sie ermöglichen, theoreti-sche Modelle in die Realität zu bringen. Im Vergleich zu analogen Modellen haben sie zudem die Möglichkeit dynamisch zu sein. Sie können beliebig vervielfältigt und damit für alle Ler-nenden gleichzeitig verfügbar gemacht werden, ermöglichen neue Darstellungsmöglichkeiten, sind interaktiv und haben eine höhere Anpassungsfähigkeit. Dieses Potential kann zum aktuel-len Zeitpunkt jedoch nicht ausgeschöpft werden, da die Marker noch nicht so funktionieren, wie wir uns das gewünscht haben. Die Erstellung ist zudem zeitaufwendig, sodass wir uns fragen, inwiefern die Erstellung von AR-Umgebungen für Lehrkräfte in deren Alltag realistisch ist. Zu-dem steht die Frage der Veröffentlichung im Raum. Im Gegensatz zu Erklärvideos lassen sich diese nicht einfach als MP4 Datei oder auf einer Website hochladen. Dass von AR-Umgebungen eine höhere Kognitive Belastung ausgehen kann, sollte zudem auch beachtet werden. Zum aktuellen Zeitpunkt sind analoge Methoden zudem besser erforscht. (Schweiger, et al., 2022).

    Literatur
    [1] Krajcik, J. S. & Blumenfeld, P. C. (2005). Project-Based Learning. In The Cambridge Handbook of the Learning Sciences (S. 317–334). Cambridge University Press.
    [2] Schweiger, M., Wimmer, J., Chaudhry, M., Alves Siegle, B., & Xie, D. (2022). Lernerfolg in der Schule durch Augmented und Virtual Reality? Eine quantitative Synopse von Wirkungs-studien zum Einsatz virtueller Realitäten in Grund-und weiterführenden Schulen. MedienPäda-gogik, 47, 1-25.
    [3] Seibert, J., Lang, V., Lauer, L., Eichinger, A., Bach, S., Kelkel, M., Perels, F., Peschel, M., Huwer, J. & Kay, C. W (2020). Augmented Reality als digitales Lernwerkzeug zur Visualisie-rung nicht-beobachtbarer Prozesse. GDCP Tagung in Aachen 2020, 557-560.
    [4] Petri, J., & Niedderer, H. (1998). A learning pathway in high‐school level quantum atomic physics. International Journal of Science Education, 20(9), 1075-1088.
    [5] Vosniadou, S., & Brewer, W. F. (1992). Mental models of the earth: A study of conceptual change in childhood. Cognitive psychology, 24(4), 535-585.

  • 10.10.2023 - „Humanities und digital“ – Geisteswissenschaftler*innen und ihre (digitalen) Berufe

    Ein Beitrag von Almut von Wedelstaedt

    Was haben ein IT-Projektleiter, eine Mitarbeiterin der Bielefelder Wissenswerkstadt, die Leitung der Abteilung Vermittlung des Historischen Museums und ein Projektmanager des Transcriptverlags gemeinsam? Sie alle haben an der Universität Bielefeld ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert und bei der Veranstaltung „Humanities und digital?“, am 23.6.23 davon sowie von ihren jetzigen Tätigkeiten berichtet. Benjamin Birkenhake, Gesa Fischer, Friederike Meißner und Dennis Schmidt haben sich zuerst in einer von Matthias Buschmeier moderierten Podiumsdiskussion darüber ausgetauscht, welche Veränderungen die zunehmende Digitalisierung in ihren unterschiedlichen Berufsfeldern mit sich bringt, um anschließend in zwei Workshoprunden Studierenden einen tieferen Einblick in die eigene Arbeit zu geben.

    Die Sorgen, die Studierende der Geisteswissenschaften mit Blick auf ihre berufliche Zukunft beschäftigen, sind oft unabhängig vom studierten Fach, sehr ähnlich: Kann man mit so einem Studium überhaupt etwas werden? Und dann auch noch etwas, wovon man nicht nur irgendwie leben kann? Gibt es Alternativen zum Tätigsein an Schulen? Spielt es eine Rolle, wenn ich die Regelstudienzeit überschritten habe? Und natürlich gibt es auch Gründe für diese Sorgen, denn selten liest man in Stellenanzeigen, dass jemand gesucht wird, der*die Literaturwissenschaft oder Philosophie studiert hat. Dass es trotzdem ziemlich viele ziemlich gute Berufsaussichten für Absolvent*innen eines geisteswissenschaftlichen Studiums gibt, ist so nicht immer leicht zu sehen.

    Die Veranstaltung unserer Community of Practice „Public Humanities“ aus dem Projekt BiLinked war deshalb ein Versuch, diesen Sorgen etwas entgegenzusetzen. Es gibt kein Patentrezept, um mit einem geisteswissenschaftlichen Abschluss einen Job zu finden, aber es gibt ziemlich viele Menschen, wie unsere vier Referent*innen, die genau das geschafft haben. 30 Studierende aus einem weiten Spektrum geisteswissenschaftlicher Studiengänge lauschten denn auch den Beiträgen aufmerksam und engagierten sich in den Diskussionen . Auch etliche einige Lehramtsstudierende waren unter ihnen, denn manchmal stellen sich im Laufe des Studiums Zweifel ein oder es wollen einfach Alternativen erkundet werden.

    Eine Frau hät einen Vortrag vor Studierenden, Perspektive aus Sicht von Studierenden, Foto: Universität Bielefeld

    Foto: Universität Bielefeld

    Und wie ist es nun mit der Arbeitswelt da draußen? Ob es darum geht, ein Begleitprogramm für Kinder im Historischen Museum zu entwickeln, Wissenschaft in der WissensWerkstadt in die Stadt zu holen, neue digitale Bücher auf den Markt zu bringen oder Onlineredaktionen zu beraten – die Referent*innen waren sich einig, dass Geisteswissenschaftler*innen in all diesen unterschiedlichen Berufsfeldern mit ihren Kompetenzen gebraucht werden: Weil sie ein grundlegendes Verständnis von Kommunikation ebenso mitbringen wie ihre analytischen Kompetenzen, die sie befähigen, Problemlagen zu durchschauen und Lösungen für sie zu finden. Die Referent*innen waren sich darin einig, dass die Entwicklung von Large Language Models wie ChatGPT ein Meilenstein in der Entwicklung der Digitalisierung ist, der das Arbeiten mit Texten sehr nachhaltig verändern wird. Trotzdem werden Absolvent*innen eines geisteswissenschaftlichen Studiums damit nicht überflüssig werden, weil es nach wie vor Menschen braucht, die z.B. eine Autorität für Wahrheit sein können – das kann eine Maschine (noch) nicht.

    Und was sind die ultimativen Tipps, für alle, die sich Gedanken darüber machen, wie ihre berufliche Zukunft nach einem geisteswissenschaftlichen Studium aussehen könnte? Der bekannte, aber kaum zu überschätzende Tipp heißt die Nähe zur Praxis zu suchen: Praktika zu machen, Praktikumsphasen im Studium zu nutzen oder Angebote, die Praxis und Theorie verknüpfen, zu belegen sowie auch neben dem Studium eigenen Projekten nachzugehen. Außerdem haben alle dazu geraten, in einem Praktikum oder einer ersten Berufstätigkeit auf jeden Fall immer Fragen zu stellen, nicht zu glauben, dass man irgendetwas wissen müsse, sondern einfach nachzufragen. Wer nicht fragt, der nicht gewinnt, so der Tenor.

    Die Studierenden waren sich am Ende einig, dass sich der Besuch der Veranstaltung gelohnt hatte, allerdings mit vier Stunden fast ein wenig kurz war. Wir überlegen schon, wie sich das Ganze für den Sommer 2024 erneut umsetzen lassen könnte.

    Diese Veranstaltung ist im Rahmen vom Projekt BiLinked entstanden, in dem Studierende und Lehrende gemeinsam digitale Lehr-/Lernformate entwickeln und erproben. Bei der Umsetzung stehen die studentische Partizipation und Kollaboration im Fokus.

  • Ankündigung und Einladung zur Online-Impuls-Reihe Zukunft der Oberstufe gestalten

    Das ganze Jahr über begleitet die von der wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg organisierte Online-Reihe Zukunft der Oberstufe gestalten das 50-jährige Jubiläum der Versuchsschule. Durch die monatlich stattfindenden, jeweils einstündigen Impulse soll das Thema Oberstufe, das in der Schulpädagogik im Vergleich zu Thematiken der Primarstufe oder der Sekundarstufe I traditionell nur wenig vertreten ist, eine stärkere Aufmerksamkeit erhalten. Die Impulse reichen von Demokratiebildung in Zeiten Künstlicher Intelligenz, über Rassismuskritik bis hin zu Möglichkeiten des Nachteilsausgleichs in der Sekundarstufe II. Das Format greift aktuelle Themen der Oberstufe auf und soll Lehrkräften und Akteuren der Lehrer*innenbildung Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung bieten.

    Die Reihe startet am Donnerstag, den 7.3., 16:30-17:30 Uhr mit dem Impuls "Unterrichtsideen für den Oberstufenunterricht Englisch in der digitalen Welt", der von Anne Wernicke (wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg/Universität Bielefeld) gegeben wird.

    Das gesamte Programm und den Link zum Zoom-Raum finden Sie hier.

    Eine Anmeldung ist nicht nötig.

    Kontakt: os-impulse@uni-bielefeld.de

  • Diskussionen, Inputs und ein Preis – Das war der BI.teach 2023

    An einem Mittwoch im November kamen über 130 Lehrende und Studierende im X-Gebäude zusammen, um über Lehre zu sprechen. Zum Thema „Aspekte guter Hochschullehre: Wie gestalten wir sie gemeinsam?“ erlebten wir zusammen mit Beteiligten aus vielen Fakultäten einen Tag, der ganz der Lehre gewidmet sein sollte.

    Zwischen dem Hörsaal X E0 002 und dem Nordlicht fand eine Postergalerie statt. Plakate aus dem Qualitätsfonds wie auch Poster aus dem hochschulweiten Projekt BiLinked stellten sich einem breiteren Publikum. Im gemütlichen Ambiente des Nordlicht konnten die Teilnehmenden zeitgleich einen kleinen Mittagsimbiss zu sich nehmen.

    Begrüßt wurden die diesjährigen Gäste vom neuen Prorektor für Studium und Lehre Prof. Dr. Dario Anselmetti, der nochmals verdeutlicht hat, dass die Universität Exzellenz in allen Bereichen anstrebt – auch in der Lehre.

    Die Keynote hielt Prof. Dr. Tobias Seidl, der eine Professur für Schlüssel- und Selbstkompetenzen an der Hochschule der Medien in Stuttgart innehat. Er ordnete ein, welche unterschiedlichen Ansätze es in den letzten Jahren gab, den Begriff „Gute Lehre“ mit Inhalt zu füllen. Außerdem ging es natürlich um die Frage, wie das vermehrte Aufkommen von KI die Lehre und das Lernen verändern wird. Eins ist auf jeden Fall klar: die Perspektive der Studierenden darf nicht außer Acht gelassen werden.

    Nach der Keynote kam es dann zu einem Novum beim BI.teach: Der Karl Peter Grotemeyer-Preis wurde zum ersten Mal während des Tags für die Lehre überreicht. Das Setting für den Preis könnte nicht besser sein, schließlich werden Lehrende der Uni Bielefeld damit für ihre herausragende Lehre geehrt. In diesem Jahr durfte Dr. Stefan Hopp den Preis von der Universitätsgesellschaft Bielefeld entgegennehmen.

    Nach der Preisverleihung ist vor der Podiumsdiskussion, und für Stefan Hopp und Tobias Seidl bedeutete dies, dass sie weiterhin vor dem Publikum ihren Platz einnehmen konnten. Zu ihnen gesellten sich Prof.‘in Dr. Anne Sanders (Rechtswissenschaft), Dr. Peter Schildhauer und die Studentin Lea Hildermeier (Anglistik) sowie Kerstin Elsinghorst und Maik Peters (beide Studierende der Chemie). Mit der Moderation durch Philip Strunk wurden einige Eckpunkte der Keynote wie auch neue Impulse zu guter Lehre diskutiert und auch das Publikum brachte sich mit vielen Beiträgen und Fragen ein.

    Die Programmpunkte strichen nur so dahin wie auch die Zeit und so starteten wir leicht verspätet mit Kaffee, Kuchen und Snacks. Kleiner Fakt am Rande: Es gingen glatt 95 Kuchenstücke über die Theke.

    Nach der erneuten Stärkung ging es in zwei Diskussionspanels weiter, die dieses Jahr in Fächergruppen unterteilt waren. In einem Raum ging es um gute Lehre in MINT-Fächern, während der zweite Slot sich guter Lehre in den Geistes- und Sozialwissenschaften widmete. In den zwei Räumen wurde rege diskutiert und sich an diversen Thementischen ausgetauscht, um die Ergebnisse im Plenum wieder zu sammeln und mit einem Erkenntnisgewinn den Tag abzurunden. Einen gemeinsamen Ausklang und Abschluss für den diesjährigen BI.teach gab es im Nordlicht: er war intensiv und wir hoffen, dass alle Teilnehmenden etwas für sich mitnehmen konnten.

    Die Keynote wie auch die Podiumsdiskussion können Sie auf unserer Homepage nachschauen.

  • Der BI.teach – Tag für die Lehre steht an!

    Am 22. November findet der diesjährige BI.teach – Tag für die Lehre statt. Dieses Jahr beschäftigen wir uns voll und ganz mit dem Thema „Aspekte guter Hochschullehre: Wie gestalten wir sie gemeinsam?“. Alle Lehrenden und Studierenden sind herzlich eingeladen, mit uns zu guter Lehre zu diskutieren und sich auszutauschen – und das über Fächergrenzen hinweg! Zum ersten Mal wird auch der Karl Peter Grotemeyer-Preis während der Veranstaltung verliehen. Melden Sie sich jetzt an!

    Der Tag der Lehre beginnt fakultätsintern mit Austauschformaten, die aktuellen Themen aus der (fachlichen) Lehre Raum geben. Hier wird unter anderem diskutiert, wie gute Lehre in den verschiedenen Fakultäten gestaltet werden kann.

    Ab mittags laden wir herzlich zum fakultätsübergreifenden Programm ein: Bereits vor der offiziellen Begrüßung durch den neuen Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Dario Anselmetti, wird es eine Postersession mit Beispielen für gute Lehre an der Universität Bielefeld geben sowie einen kleinen Mittagsimbiss. Im Anschluss wird Prof. Dr. Tobias Seidl (Hochschule der Medien Stuttgart) in seiner Keynote mit dem Titel „Gute Lehre in einer sich wandelnden Hochschullandschaft“ der Frage nachgehen, was gute Lehre ausmacht und wie sie unter den sich stetig ändernden Bedingungen erreicht werden kann – aus Studierenden- und Lehrendenperspektive. Das komplette Programm finden Sie hier.

    Beim diesjährigen BI.teach wird außerdem nach der Keynote der Karl Peter Grotemeyer-Preis an Dr. Stefan Hopp (Fakultät für Chemie) verliehen. Mit der Auszeichnung werden Lehrende für ihr persönliches Engagement und ihre hervorragenden Leistungen in der Lehre gewürdigt. Nominiert werden sie durch Studierende.

    Wir freuen uns auf spannende Diskussionen und den Austausch am Mittwoch, den 22. November im X-Gebäude!

     Postkarte zum BI.teach mit Spruch von Richard Feynman: "Knowledge isn't free, you have to pay attention"

  • 14.12.2023 - Warum barrierefreie Lehre immer wichtiger wird – Ein Interview mit Judith Kuhlmann und Michael Johannfunke

    Die letzte Studierendenbefragung zeigte einen starken Anstieg von Studierenden mit Beeinträchtigungen. Waren es 2018 noch 18% an der Universität Bielefeld, gaben nun 25% der Studierenden  an, eine Form der Beeinträchtigung zu haben. Die Bandbreite reicht dabei von Seh- oder Hörproblemen bis hin zu  psychischen Beeinträchtigungen. Aus diesem Grund sollten auch die  verfügbaren Unterstützungsangebote entsprechend vielfältig gestaltet sein.
    Wir haben mit Judith Kuhlmann von der Fakultät für Erziehungswissenschaft und Michael Johannfunke von der Zentralen Anlaufstelle Barrierefrei (ZAB), die im Projekt SHUFFLE zusammenarbeiten, darüber gesprochen, wie barrierefreie Lehre aussehen könnte, welche Angebote es bereits gibt und welchen Herausforderungen sich die Universität Bielefeld in der Zukunft noch stellen muss.

    Portrait von JudithKulmann(links) und Michael Johannfunke (rechts)

    Birte Stiebing: Was bedeutet barrierefreie Lehre und welche Aspekte beinhaltet diese?

    Judith Kuhlmann: Grundsätzlich bedeutet barrierefreie Lehre erst einmal, dass alle Studierenden völlig unabhängig von ihren persönlichen Umständen an der Lehre teilnehmen können. Das umfasst vor allem technische und didaktische Aspekte  der Lehre, also dass Inhalte und Methoden zugänglich für alle Studierenden sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Haltung der Lehrenden. Diese sollten die Bereitschaft signalisieren, auf die Bedürfnisse der Studierenden einzugehen und ihre Probleme ernst zu nehmen.

    Michael Johannfunke: Die Lehrenden müssen ja keine Probleme in dem Sinne lösen, aber sie sollten sich eben ansprechbar machen und offen für die Thematik sein und zumindest wissen, wo sie Studierende weiter hin verweisen könnten. Damit wäre schon sehr geholfen.

    JK: Es sind zwar einerseits die technischen Aspekte, also dass etwa Materialien, die für die Lehre wichtig sind, früh genug bereitgestellt werden und zugänglich sind. Aber es geht auch darum, dass eine diversitätssensible Haltung bei den Lehrenden vorhanden ist. Also dass ein grundsätzliches Bewusstsein dafür da ist und den Studierenden gegenüber Offenheit signalisiert wird.

    BS: Gibt es schon Handlungsleitfäden für die barrierefreie Lehre an der Universität Bielefeld oder sind diese noch in Arbeit?

    MJ: Konkrete Handlungsleitfäden gibt es in der Form noch nicht. Was wir aber seit einigen Jahren haben, ist ein Portal zur digitalen Barrierefreiheit. Man kann sich dort zur Gestaltung von Lehrmaterialien informieren und wir haben da auch Schritt für Schritt-Anleitungen für verschiedene Dokumentarten. Wenn man sich einfach nur informieren will, gibt es auch eine A bis Z Liste mit Stichworten. Was das angeht, sind wir schon breit aufgestellt, aber konkrete Handlungsleitfäden gibt es noch nicht. Da ist allerdings etwas in Arbeit.

    JK: Wir haben zusätzlich ein Materialpaket entwickelt, dass sich ganz  gezielt an Lehrende richtet. Das ist eine Sammlung von verschiedenen  Materialien, Checklisten und einer Wissensdatenbank. Mit konkreten  Umsetzungsbeispielen und Vorschlägen gehen wir auf die Bedürfnisse ein,  die die Lehrende in der Befragung geäußert haben und begleiten sie bei  dem Prozess, ihre Lehre barrierefrei zu gestalten. Das Materialpaket ist  schon recht umfangreich. Da kann  man sich so ein bisschen durchklicken, je nachdem, was man sucht oder  was man gerade braucht.
    Dieses Materialpaket ist jetzt seit kurzem in der Erprobungsphase. Der Zugang ist öffentlich über OpenMoodle. Und auch, wenn die Hauptzielgruppe Lehrende sind, kann das für andere Akteursgruppen der Hochschule interessant sein – gerade für die barrierefreie Gestaltung von Materialien, wie Word-Dokumenten und Powerpoint. Das wird ja von vielen genutzt und deswegen sind wir auch da froh, Rückmeldung zu bekommen.
    Es gab einen Einführungsworkshop, aber man kann den Kurs auch ohne diesen besucht zu haben gut machen. Wer Interesse am Kurs hat, kann einfach eine E-Mail an das SHUFFLE Projekt schreiben oder sich direkt selbst in den Kurs „Materialpaket barrierefreie Lehre“ einschreiben. Wir freuen uns über jedes Feedback, damit wir das Materialpaket im Nachgang noch weiterentwickeln können.
    Aber im Rahmen des Projektes SHUFFLE arbeiten wir auch auf strategischer Ebene an eher allgemeineren Leitfäden.

    MJ: Das SHUFFLE Projekt befindet sich jetzt auch im letzten Jahr, daher kann bald mit einer Veröffentlichung der Materialien gerechnet werden. Wir haben aber noch ein weiteres Projekt, das gerade erst angelaufen ist. Das wäre das Dachs-Projekt, das am 1. April gestartet ist und ein reines Projekt des ZAB ist, also kein Verbundprojekt. Der Name steht für Digital, Accessibility, Sharing und Simulation. Im Rahmen des Projekts werden Moodle-Kurse entwickelt, in denen man seine Materialien selbst auf Barrierefreiheit testen oder eben auch Beeinträchtigungen simulieren kann. Dort werden wir auch ganz viele Informationen zu verschiedenen Arten von Beeinträchtigungen bereitstellen.

    BS: Was für besondere Herausforderungen gibt es denn dabei, digitale Lernräume, wie etwa Moodle-Räume, barrierefrei zu gestalten?


    JK: Wir haben im Rahmen des Projekts eine Bedarfserhebung gemacht, um herauszufinden, wo die Probleme und Schwierigkeiten von Lehrenden in der Umsetzung barrierefreier Lehre liegen und da sind ganz interessante Erkenntnisse herausgekommen. Es sind vor allem drei Einflussfaktoren: Das Wissen, die Erfahrung und die Einstellung.
    Bezüglich des Wissens haben wir die Lehrenden selbst ihren Kenntnisstand hinsichtlich barrierefreier Lehre einschätzen lassen und dieser war insgesamt eher mittel bis gering. Weniger als 6% haben sich selbst umfangreiches Wissen zugeschrieben. Und das spiegelte sich dann auch in der Erfahrung wider. Es ist eben so, dass die Lehrenden noch sehr wenig Berührungspunkte mit digitaler Barrierefreiheit haben. Wir haben auch abgefragt, wie viele der wichtigen Aspekte für digitale Barrierefreiheit bereits in der Lehre umgesetzt werden und dieser Anteil war verschwindend gering. Nur 2 von 12 dieser Aspekte wurden überhaupt von mehr als der Hälfte der Lehrenden umgesetzt.
    Das könnte auch von den Einstellungen dazu kommen, denn Lehrende haben ganz große Bedenken bezüglich des Mehraufwandes. 67% der Befragten haben gesagt, sie haben Bedenken bezüglich des zeitlichen Mehraufwandes, 54% bezüglich des technischen Mehraufwandes und 34% hatten Angst, dass es ein großer didaktischer Mehraufwand ist. Und auch wenn ich das nicht kleinreden will, denn einige Aspekte benötigen tatsächlich einen größeren Aufwand, aber diese Bedenken sind eher antizipiert und spiegeln nicht den tatsächlichen Mehraufwand wider.
    Der große Punkt ist aber eigentlich das Wissen und genau da wollen wir  ansetzen und Hilfestellung bieten. Es geht darum, zu zeigen, dass wenn  man Barrierefreiheit von Anfang an mitdenkt, eigentlich nur eine kleine  Umstellung seiner eigenen Struktur notwendig ist.
    Wir wollen auch ein Bewusstsein dafür bilden und zeigen, für wie viele Studierende an der Uni Bielefeld, aber auch generell an deutschen Hochschulen, Barrierefreiheit überhaupt ein relevantes Thema ist. Viele Lehrende haben nämlich auch Zweifel am Mehrwert geäußert: Mehr als 15% waren der Meinung, dass ihre Studierenden das gar nicht bräuchten.

    BS: Welche Aspekte der Barrierefreiheit werden denn an der Universität Bielefeld bereits zufriedenstellend umgesetzt und wo gibt es gegebenenfalls noch Nachholbedarf?

    MJ: Die Frage ist ja, ob wir uns jemals zufriedengeben können. Ich glaube, man kann immer überall noch etwas tun. Es gibt in meinen Augen nicht die zufriedenstellende und vollkommene Barrierefreiheit. In dem Moment, in dem wir irgendwo Barrieren abbauen, bauen wir sie für jemand anderen gegebenenfalls wieder auf. Das muss man immer bedenken.
    Gesetzliche Barrierefreiheit beinhaltet auch immer nur Mindestanforderungen, die der Gesetzgeber vorgibt. Das muss man sich einfach immer klar machen. Es wird nie eine vollständige Barrierefreiheit geben und wir können auch nicht allen gleichzeitig in vollem Umfang gerecht werden.
    Aber ich denke, dass wir an der Uni auf einem vielversprechenden Weg dahin sind, denn wir werden gut unterstützt. Wir haben großartige Projekte, gerade im baulichen Bereich. Das ist ja so der Klassiker, denn das sieht man sofort, da wird einfach alles dafür getan die neuen Gebäude und auch die Campusanlagen barrierefrei zu gestalten.
    Außerdem interessieren sich die Menschen für das Thema, egal ob in der Lehre oder in der Verwaltung. Wir haben zum Beispiel eine Fortbildungsreihe zu verschiedenen Themen der Barrierefreiheit, die ist immer gut besucht. Und auch die verschiedenen Angebote in der ZAB werden oft genutzt.

    BS: Wir haben seit kurzem im X-Gebäude einen Flex-Seminarraum und auch neue Co-Learning-Spaces unten im Hauptgebäude. Dort können die Möbel ja zum Teil an die Bedürfnisse der jeweiligen Gruppe angepasst werden. Könnte so ein Konzept auch zu mehr Barrierefreiheit beitragen?

    MJ: Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Wir waren auch bei der Planung des Flex-Seminarraums involviert. Ich  selbst war Mitglied der Projektgruppe und sehe da ganz klare Vorteile bei der Barrierefreiheit, weil man eben flexibel auf die Bedürfnisse reagieren kann. Wir haben zum Beispiel immer wieder in eigenen Veranstaltungen Studierende, die brauchen kleinere Räume und was kann man mit so einem Raum machen? Wir haben die Möglichkeit, den Raum zu unterteilen und  somit Studierenden einen Rückzugsort für kurze Auszeiten und Gespräche  mitten in einer Veranstaltung zu bieten. Das ist undenkbar in einem  großen Hörsaal. Außerdem kann man die Höhen der Möbel beliebig anpassen. Manche Menschen können überwiegend nur stehen, manche müssen sitzen. Das kann total flexibel gehandhabt werden und auch an verschiedene Gruppen angepasst werden.
    Durch ein hohes Maß an Flexibilität wird ein höheres Maß an Barrierefreiheit erreicht. Dazu müssen sich natürlich alle an gewisse Spielregeln halten, aber das funktioniert hier auch ganz gut, dass dann eben auch am Ende aufgeräumt wird und die Wege freigehalten werden.

    BS: Jetzt wollen wir ein bisschen in die Zukunft blicken. Wie könnte die Uni Bielefeld in 20 Jahren in Bezug auf die Barrierefreiheit aussehen? Welche Perspektiven gibt es da?

    MJ: Ich habe da eine ganz klare Vision. Also ich finde, die Uni Bielefeld hat mit diesem Campus ein wahnsinniges Potenzial, DER barrierefreie Campus in Deutschland zu werden. Wenn wir jetzt über 20 Jahre reden, dann ist das schon realistisch. Wir haben die besten Gegebenheiten sowohl vom Örtlichen her, aber auch von den geplanten Konzepten in den Bauabschnitten. Dadurch, dass die Gebäude alle barrierefrei gestaltet werden, wird etwa in der medizinischen Fakultät auch Studierenden mit Behinderung ein Studium ermöglicht. Ja, also wir haben ein riesiges Potenzial.

    JK:
    Und ergänzend dazu haben wir auch die Expertise. Also dass wir jetzt die ZAB haben, das ist schon ein wahnsinniger Fortschritt, auch im Vergleich zu anderen Hochschulen in Deutschland. Und das wollen wir noch weiter ausbauen, die Expertise halten und weitergeben. Das geht hoffentlich so weiter und wird noch größer und bedeutsamer, sodass das Thema  weiter mitgedacht und dadurch in die breite Masse hier an der Hochschule getragen wird.

    BS: An wen können sich denn Lehrende wenden, wenn sie ihre Lehre barrierefreier gestalten wollen?

    JK: Vor allem erst mal an die ZAB. Solange das Projekt noch läuft auch an die Mitarbeitenden im Team SHUFFLE, also mich zum Beispiel, aber zentral ist die ZAB der Ort, an dem man Hilfe findet.

    MJ: Wir haben auch einen Beauftragten für Studierende mit Behinderungen und die Schwerbehindertenvertretung für die Beschäftigten und Promovierenden, an die sich die Menschen wenden können. Aber mit allen Fragen kann man sich eigentlich an die ZAB wenden und wir gucken dann, wie wir diese am besten beantworten und wie wir am besten unterstützen können.

  • 28.07.2023 - Eine Lehrkooperation über Disziplin- und Hochschulgrenzen hinweg? Dank digitaler Tools kein Problem!

    Kann digitales Lehren und Lernen über Disziplin- und Hochschulgrenzen hinweg funktionieren? Die Antwort ist ja! Und dies ist weniger aufwendig als gedacht: Die Schaffung digitaler und hochschulübergreifender Lehr-Lern-Settings bedarf lediglich die Verwendung einiger weniger Online-Tools sowie guter Planung und Vorbereitung.

    Ein Beitrag von Alessa Schuldt

    Um künftige Lehrkräfte auf die berufsgruppenübergreifende Kooperation mit anderen pädagogischen und sozialen Professionen bereits während der universitären Ausbildung vorbereiten zu können, wird im Rahmen von BiProfessional1, dem Bielefelder Standortprojekt der von Bund und Ländern finanzierten „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ regelmäßig das Seminarangebot „Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen“ angeboten. Da die Potenziale der multiprofessionellen Kooperation in der Schulpraxis oftmals nicht hinreichend ausgeschöpft werden, weil es Lehrkräften u.a. an Wissen über die Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche sowie die Kompetenzen anderer Berufsgruppen mangelt, ist es uns ein wichtiges Anliegen, im Zuge multiprofessionell ausgerichteter Lehrveranstaltungen frühzeitig einen Kontakt zwischen Lehramtsstudierenden und Vertreter*innen anderer pädagogischer und sozialer Professionen herzustellen und die Diskurse zu den Themen Inklusion und Ganztag zusammenzuführen. Damit aber nicht nur die Studierenden hier vor Ort in Bielefeld, sondern auch an anderen Hochschulen von unserem innovativen Lehrkonzept und der umfangreichen Materialsammlung profitieren können, haben wir uns aktiv darum bemüht, mit Lehrenden und Studierenden anderer Standorte, wie z.B. der Universität Siegen und der Hochschule Nordhausen, zusammenzuarbeiten.

    Leichter gesagt als getan!

    Denn unsere Transferbemühungen fielen tatsächlich genau in die Zeit der Corona-Pandemie. So war es alles andere als leicht, Kontakte mit Lehrenden anderer Institutionen zu knüpfen, geschweige denn sie davon zu überzeugen, eine gemeinsame digitale Lehrveranstaltung mit uns durchzuführen.
    Im ersten Corona-Winter organisierte ich gemeinsam mit einigen Kolleg*innen der Universität Kassel einen Online-Workshop zum Thema „Team Teaching in der Hochschule“ und warb für unser Lehrkonzept um potentielle Mitstreiter*innen jenseits der Bielefelder Uni. Hier lernte ich Prof. Dr. Markus Sauerwein kennen – oder sollte ich besser sagen, die schlechte Internetverbindung von Markus an jenem Tag. Eine Baustelle vor der Haustür lies sein Videobild immer wieder einfrieren und schmiss ihn mehrere Male aus dem Zoom-Meeting. Keine ideale Ausgangslage für den Aufbau einer gemeinsamen Lehrkooperation, aber Markus ließ sich davon zum Glück nicht abschrecken und wir verabredeten uns erneut per Zoom, um gemeinsame Interessen und die jeweiligen Rahmenbedingungen an unseren Hochschulen auszuloten. An diesem Tag funktionierte die Internetverbindung einwandfrei und wir legten den Grundstein für unsere kollegiale Kooperation.
    Circa ein Jahr und einen Hochschulwechsel später (Markus wechselte von der Fliedner FH in Düsseldorf an die Hochschule Nordhausen in Thüringen), war es dann endlich soweit: Wir gingen in die konkrete Feinplanung unserer gemeinsamen Lehrveranstaltung im Wintersemester 2022/23. In der Zwischenzeit komplementierten Annalena Danner (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Nordhausen) und Manfred Palm (Lehrer im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld) unser Lehrenden-Team und das gemeinsame Seminarangebot wurde an beiden Standorten für eine Vielzahl an Bachelor- und Masterstudiengängen geöffnet (s. Abb. 1).

    Schematische Darstellung des multiprofessionellen Lehr-Lern-Settings Grafik: Alessa Schuldt
    Abbildung 1: Schematische Darstellung des multiprofessionellen Lehr-Lern-Settings (eigene Darstellung) Grafik: Alessa Schuldt

     

    Aller Anfang ist bzw. war schwer.

    Die anfängliche Idee einer gemeinsamen Blockveranstaltung, bei der Lehrende und Studierende sich gegenseitig an den verschiedenen Standorten besuchen, musste allerdings aufgrund fehlender Exkursionsmittel schnell ad acta gelegt werden. Auch das Blockformat stand anfänglich auf der Kippe, da beide Hochschulen zunächst ein wöchentliches Format verlangten und feste Zeitfenster vorgaben. Schließlich ließ sich aber eine Art Mischformat (s. Abb. 2) realisieren: So starteten wir zunächst – jeder Standort für sich – mit wöchentlichen Inputveranstaltungen, die unabhängig voneinander und zu verschiedenen Themenschwerpunkten durchgeführt wurden. Zur Mitte der Vorlesungszeit fand dann der erste gemeinsame Block im Sinne einer gemeinsamen Kick-Off-Veranstaltung statt, die die hochschulübergreifende Projektphase einläuten sollte. Dafür teilten sich die Studierenden in Kleingruppen auf, in denen eine berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit anhand von Fall- oder Konzeptarbeit simuliert werden sollte. Diese Arbeitsphase fand ausschließlich digital statt und wurde von den Studierenden weitestgehend selbstständig organisiert. Den Abschluss des gemeinsamen Veranstaltungsblocks markierte die Ergebnispräsentation Mitte Januar 2023. Für die Umsetzung der gemeinsamen digitalen Meetings, musste lediglich auf einige wenige Online-Tools zurückgegriffen werden: So wurde zum einen Zoom für die Durchführung der Blockveranstaltungen und das kollaborative Arbeiten in den Kleingruppen genutzt. Zum anderen verwendeten wir ein GoogleDoc zum Austausch der Kontaktdaten sowie ein Padlet für die Bereitstellung von Materialien und Aufgabenstellungen.

    Aufbau und zeitlicher Ablauf der gemeinsamen Lehr-Lern-Kooperation Grafik: Alessa Schuldt
    Abbildung 2: Aufbau und zeitlicher Ablauf der gemeinsamen Lehr-Lern-Kooperation Grafik: Alessa Schuldt

     

    Als Unterstützungsangebot boten wir den Kleingruppen digitale Sprechstunden an. Allerdings benötigten die Studierenden anscheinend gar keine Form der Hilfe. Alle Gruppen waren arbeitsfähig und erarbeiteten Ergebnisse, die sich vor allem durch ihre hohe Qualität auszeichneten. Zudem waren wir Lehrenden absolut begeistert von der digitalen Aufbereitung und Präsentation der Arbeitsergebnisse. Wirklich jedes einzelne Gruppenmitglied übernahm eine kurze Sprech- und Vorstellungsaufgabe während der digitalen Ergebnispräsentation, obwohl wir dies so vorab gar nicht eingefordert hatten. (Darüber hinaus hatten – bis auf zwei an Corona erkrankte Teilnehmer*innen, die auf eigenen Wunsch und trotz Krankheit unbedingt an der Vorstellungsrunde teilnehmen wollten – alle ihre Kamera an. ��)


    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

    Rückblickend betrachtet war die digitale Lehr-Lern-Kooperation ein absoluter Gewinn für alle Beteiligten, auch wenn die Vorbereitung doch so einiges an Zeit verschlang und vor allem Annalena und mir recht viel an vorausschauender Organisation abverlangte. Diese nahmen wir aber letztlich gerne in Kauf, weil wir immer die Vorteile unserer Kooperation klar vor Augen hatten und die Studierenden unterschiedlicher pädagogischer Fachrichtungen miteinander in den Austausch bringen wollten. Dieser war auch für die Studierenden nicht immer einfach, wie ein abschließendes Reflexionsgespräch offenbarte. Dies lag aber eher weniger an schlechten Internetverbindungen als an zum Teil sehr unterschiedlichen pädagogischen Standpunkten bzw. Sichtweisen sowie an der Einsozialisierung in verschiedene Berufsfelder und -kulturen. Umso schöner, dass unser gemeinsames Lehrprojekt die Studierenden hierfür sensibilisieren und somit vielleicht auch ein bisschen besser auf mögliche Herausforderungen der multiprofessionellen Kooperation in der Praxis vorbereiten konnte.
    Aber auch für uns Lehrende war die Kooperation sehr lohnenswert und hat enorm zur Weiterentwicklung des Konzepts und der Arbeitsmaterialien beigetragen. Darüber hinaus haben Manfred und ich, die beiden „Lehrenden“ im Team, zwei tolle neue Kolleg*innen aus dem Bereich der Sozialpädagogik sowie ihre umfassende Expertise für den Bereich der Kinder- und Jugendhilfe zu schätzen gelernt. Diese Verbindung wird hoffentlich noch lange anhalten und eine Lehrkooperation bei nächster Gelegenheit wiederholt werden. Denn durch unsere gute „Vorarbeit“ dürften die kommenden Lehrprojekte mit deutlich weniger Vorbereitungszeit zu meistern sein. Und wer weiß, vielleicht treffen wir vier uns dann ja auch das erste Mal persönlich – ganz ohne instabile Internetverbindungen im Zoom.

    Das Lehrkonzept und die digitale Kooperation zwischen Lehrenden und Studierenden der Universität Bielefeld und der Hochschule Nordhausen wurde im Mai 2023 vom Stifterverband mit der Hochschulperle des Monats ausgezeichnet. Weitere Informationen

    Interesse am Seminarkonzept oder am kollegialen Austausch?
    Kontaktadresse:
    Alessa Schuldt
    Wiss. Mitarbeiterin
    E-Mail: alessa.schuldt@uni-bielefeld.de
    Kooperationsseminar: „Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen“
    Tel.: 0521 – 106 3130

    1 Das diesem Blog-Beitrag zugrundeliegende Vorhaben wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JA1908 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin des Beitrags.

  • 01.06.2023 - Schöpfungshöhe und Regelungstiefe: das Urheberrecht in der Praxis

    Ein Beitrag von David Barber

    Die Universität als Ort des Denkens, der Wissenschaft und des Austausches eröffnet häufig auch die Frage, inwiefern Erkenntnisse in Form von Materialen oder Medien Anderer für die eigene Tätigkeit in Forschung und Lehre (weiter)verwendet werden dürfen. Darüber hinaus besteht häufig ein Interesse daran, eigene Beiträge zum Diskurs in einer Art und Weise zu veröffentlichen, die den zur Nutzung berechtigten Personenkreis und/oder die Bedingungen der weiteren Nutzung möglichst passgenau festlegt. Da dem deutschen Urheberrecht zufolge, der gesetzliche Schutz erschaffener Medien vor unberechtigter Nutzung durch andere automatisch eintritt, kann es schwierig sein, zu überblicken, welche rechtlichen Aspekte bei der Nutzung und Veröffentlichung urheberrechtlich geschützter Materialien beachtet werden müssen.

    I. Grundlagen des Urheberrechts

    Als Einstieg in diese rechtliche Materie geben die §§ 12 und 15 UrhG (Urheberrechtsgesetz) wichtige Weichenstellungen vor. Der „Urheber“ darf zunächst alleine darüber entscheiden, ob und wie eine Veröffentlichung seines „Werks“ erfolgt. Daraus folgt auch, dass der*die Urheber*in bei einer (öffentlichen) Nutzung gegen seinen*ihren Willen Unterlassungs- oder Schadensersatzansprüche geltend machen kann.

    Wichtige Begriffe für die Prüfung, ob (diese und andere) Regelungen des UrhG zur Anwendung kommen sind also der „Urheber“ und das „Werk“. Beim Begriff des „Werks“ handelt es sich um eine zusammenfassende Beschreibung von Manifestationen kreativer Betätigungen wie z.B. Zeitschriftenaufsätzen, Büchern, Kunstwerken oder Kompositionen. § 2 Abs. 1 UrhG nennt weitere Arten von Medien, die aber im Sinne eines „Regelbeispiels“ nicht abschließend sind. Das bedeutet, dass auch andere oder noch unbekannte Arten von Medien geeignet sein können, urheberrechtlichen Schutz zu erlangen, wenn eine Vergleichbarkeit zu den bereits benannten Werkarten besteht.

    Darüber hinaus ist für das Vorliegen eines Werks im Sinne des Urheberrechts Voraussetzung, dass es sich bei dem Werk um eine „persönliche geistige Schöpfung“ handelt. Damit ist zunächst gemeint, dass das Werk von Menschenhand erschaffen sein muss und nicht lediglich Ausdruck eines technischen Automatismus ist. Ebenfalls wird als persönliche geistige Schöpfung nur ein Werk angesehen, welches einen bestimmten Grad an Authentizität, Einzigartigkeit und Kreativität aufweist und durch die verwendeten Elemente einen merklichen Eindruck von Originalität und/oder Ästhetik vermittelt. Dabei wurden aufgrund der Unbestimmtheit des Rechtsbegriffs der „persönlichen geistigen Schöpfung“ neben den genannten allgemeinen Auslegungsmaßstäben auch bezgl. der einzelnen Kategorien von Werken durch die Rechtsprechung weitere Konkretisierungen entwickelt. So führt etwa der Bundesgerichtshof auf, bei einem Schriftwerk könne „die urheberrechtlich geschützte, individuelle geistige Schöpfung sowohl in der von der Gedankenführung geprägten Gestaltung der Sprache als auch in der Sammlung, Auswahl, Einteilung und Anordnung des Stoffs zum Ausdruck kommen“.1  Es kann also in Einzelfällen schwierig sein, zu ermitteln, ob die sog. „Schöpfungshöhe“ eines Werks vorliegt.

    Den Begriff des „Urhebers“ fasst § 7 UrhG so zusammen: „Urheber ist der Schöpfer des Werkes“, also beispielweise der*die Autor*in, Maler*in oder Komponist*in. Für den Fall einer gemeinsamen kreativen Betätigung sind im UrhG Regelungen enthalten, welche die Aufteilung oder gemeinsame Ausübung der erworbenen Urheberrechte festlegen.

    Ein urheberrechtlicher Schutz von Medien erfolgt also (gem. § 15 UrhG) dann, wenn das persönlich geschaffene Medium einer typischen Art künstlerischen-kreativen Ausdrucks zugeordnet werden kann (§ 2 Abs. 1 UrhG) und den oben genannten Maßstäben zu Individualität und Ausdruck („persönliche geistige Schöpfung, § 2 Abs. 2 UrhG) entspricht.

    Hierbei ist von großer Bedeutung, dass das Urheberrecht an einem Werk unmittelbar mit der Schöpfung entsteht und nicht, etwa wie bei Patenten, zunächst angemeldet oder eingetragen werden muss. Die Reichweite des urheberrechtlichen Schutzes umfasst dabei auch automatisch alle gesetzlich exklusiv den Urheber*innen zugewiesenen Rechte („alle Rechte vorbehalten“).

    Wichtig ist auch, dass durch das Urheberrecht nicht die Idee zu einer kreativen Tätigkeit geschützt wird, sondern nur das konkrete „Werk“, also die Ausführung der Idee in einer bestimmten Form. Dem Urheber werden zwar umfangreiche Rechte eingeräumt (z.B. das Recht der Vervielfältigung oder das Recht der öffentlichen Widergabe des Werkes), jedoch kein rechtlicher Schutz dahingehend, dass die in dem Werk enthaltenen Informationen exklusiv durch den Urheber verwendet werden dürfen. Somit kann der Urheber beispielsweise verhindern, dass Kopien oder Bearbeitungen seines Artikels / seiner Monographie in der konkreten Form als Schriftwerk verbreitet werden, in dem Text vermittelte Ideen, Informationen und Erkenntnisse unabhängig von ihrer individuellen Darstellung (z.B. neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Wirkzusammenhänge oder Ideen zur Lösung eines theoretischen oder praktischen Problems) bleiben allerdings frei von einem urheberrechtlichen Schutz. Für den abstrakten Schutz von Ideen können durch die Anmeldung von Designs (bestimmte äußere Eigenschaften von Gegenständen/Produkten) oder Patenten (technische Innovationen) Andere von einer Nutzung ausgeschlossen werden.

    II. Verwendung von urheberrechtlich geschützten Werken im Rahmen von Lizenzen und Schrankenbestimmungen

    Ist also beabsichtigt, ein urheberrechtlich geschütztes Werk (z.B. im Rahmen einer eigenen Veröffentlichung) wiederzugeben, kann sich zunächst mit dem*der Urheber*in darauf verständigt werden, dass durch individuelle Regelung Nutzungsrechte an dem urheberrechtlich geschützten Werk eingeräumt werden (bei dieser Art von Vereinbarung handelt es sich um die sog. „Lizenz“). Es kann auch vorkommen, dass der*die Urheber*in ihre Nutzungsrechte bereits exklusiv auf Dritte übertragen hat, in diesem Fall wäre der*die entsprechende Rechteinhaber*in Verhandlungspartner. Die konkrete Ausgestaltung obliegt dabei den Parteien und enthält üblicherweise Regelungen zum Gegenstand der Rechteeinräumung, zur (Nicht-)Exklusivität der Nutzung und dem räumlichen, sachlichen und zeitlichen Umfang der Nutzung sowie zu Fragen der Haftung.

    Das Recht der Entscheidung über die Veröffentlichung, das Recht der Entscheidung über die namentliche Nennung als Urheber*in und das Recht des Wehrens gegen Entstellung des Werkes (Urheberpersönlichkeitsrechte) verbleiben immer bei den Urheber*innen und sind einer Übertragung an Dritte entzogen. Dies liegt an der gesetzlich angenommenen Verbindung des Werkes mit der künstlerischen Persönlichkeit des*der Urheber*in. Deshalb kommt es gerade im gewerblichen Bereich häufig vor (z.B. bei Werbebildern), dass Urheber*in und Inhaber*in ausschließlicher Nutzungsrechte auseinanderfallen. Es sollte dann genau darauf geachtet werden, wer im Einzelfall verbindlich die Einräumung von Nutzungsrechten erklären darf.

    Neben einer individuell vereinbarten Rechteeinräumung haben Urheber*innen auch die Möglichkeit, im Voraus allgemeine Nutzungsbedingungen zu bestimmen und dadurch die erlaubte Nutzung zu regeln. Dies kann attraktiv sein, da ohne eine entsprechende Regelung potentielle Nutzer*innen des Werkes davon ausgehen müssen, dass nach der zugrundeliegenden Konzeption des UrhG nach dem Willen der Urheber*innen „alle Rechte vorbehalten“ sind, also kein Spielraum bei den Modalitäten der erlaubten und vorbehaltenen Nutzung mitgeregelt wird. Nutzer*innen werden dann durch das Akzeptieren der Bedingungen und das Nutzen der Medien dazu verpflichtet, die entsprechenden Regularien einzuhalten. Dieses Modell liegt z.B. den sogenannten „CC-Lizenzen“ der Creative Commons Stiftung zugrunde. Bei diesen rechtlichen Bausteinen handelt es sich um vorformulierte Lizenztexte, die Urheber*innen zur Regelung der Bedingungen für die Nutzung Ihrer Werke durch das Anbringen eines entsprechenden Lizenzhinweises ggü. jedermann für verbindlich erklären können. Dabei erfolgt im Rahmen der verfügbaren Lizenzbausteine eine rechtliche Abstufung der zu berücksichtigenden Nutzungsbedingungen, sodass durch die Urheber*innen auf flexible Art und Weise sowohl ein sehr liberaler Umgang mit dem Urheberrecht als auch eine engere Orientierung an typischen urheberrechtlichen Pflichten für Nutzer*innen festgelegt werden kann.

    Auch wenn es im Rahmen der Verwendung solcher Lizenzbausteine praktisch sein kann, im Internet Medien mit vorformulierten, allgemeingültigen Lizenztexten vorzufinden, welche die Bedingungen der Nachnutzung transparent machen, besteht leider weiterhin das Risiko, dass der*die vermeintliche Rechteinhaber*in solcher angebotenen Medien (z.B. bei Pixabay oder im Rahmen von OER-Plattformen) rechtlich gar nicht dazu befugt war, die entsprechenden Nutzungsrechte einzuräumen.

    Anders als etwa bei den Regelungen zum Eigentum im bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) gibt es im Urheberrecht nämlich nicht den sog. „gutgläubigen Erwerb“. Nutzer*innen von urheberechtlich geschützten Werken können sich also nicht darauf berufen, dem Anschein vertraut zu haben, die Nutzungsrechteeinräumung sei durch eine berechtigte Person erfolgt. Hier wird durch die Rechtsprechung häufig das Argument angeführt, Nutzer*innen von kostenlosen Materialien seien diesbezüglich zu besonderer Vorsicht verpflichtet.

    Über die vertragliche Einräumung von Nutzungsrechten hinaus gewährt das UrhG in bestimmten Fällen auch ohne Einverständnis der Urheber*innen eine privilegierte Nutzung geschützter Werke. Im Rahmen dieser „Schrankenbestimmungen“ (da sie die Rechte der Urheber*innen einschränken) werden typische Fälle geregelt, in denen das gesellschaftliche Interesse am Zugang zu bestimmten Medien das Interesse der Urheber*innen am Schutz ihrer geistig-kreativen Betätigung überwiegt. Klassische Anwendungsbereiche sind hier etwa Rechtspflege und öffentliche Sicherheit (§ 45 UrhG), Zitate (§ 51) oder die Verwendung von Werken in Forschung und Lehre (§§ 60a ff.) Eine Urhebernennung nach § 13 UrhG bleibt auch in diesen Fällen weiterhin erforderlich. Teilweise wird auch die Pflicht zu einer pauschalierten Entlohnung der Urheber*innen geregelt.

    III. Lizensierung eigener Werke

    Dementsprechend kann auch bei der Veröffentlichung eigener Werke ausgewählt werden, ob der volle Schutz des Urheberrechts gelten soll („alle Rechte vorbehalten“) oder eine (offene) Lizenz, z.B. eine CC-Lizenz, besser die mit der Veröffentlichung beabsichtigten Ziele berücksichtigt. Beachtet werden sollten im Rahmen der Lizensierung von Werken noch zwei Sonderfälle: Studien- und Prüfungsleistungen von Studierenden unterliegen in vielen Fällen ebenfalls urheberrechtlichem Schutz. Vor einer Veröffentlichung entsprechender Inhalte durch Stellen der Universität muss also auf jeden Fall eine entsprechende Nutzungsrechteeinräumung eingeholt werden (alternativ können die Studierenden nach entsprechenden Erklärungen zu den Chancen und Risiken auch darum gebeten werden, ihre Medien selbst mit einer offenen Lizenz zu versehen, um eine legale Nachnutzung zu ermöglichen).

    Urheber*innen in Arbeits- und Dienstverhältnissen (im Universitätskontext z.B. wissenschaftliche oder studentische Mitarbeiter*innen) unterliegen bezgl. ihrer Urheberrechte an erschaffenen Werken im Rahmen Ihrer Tätigkeit besonderen Einschränkungen. Da sie bereits durch Ihre Gehaltszahlungen eine entsprechende Gegenleistung erhalten und der Arbeitgeber so gesehen eine Investition getätigt hat, werden dem Arbeitgeber im Regelfall exklusive Nutzungsrechte an den im Rahmen der arbeitsvertraglichen Pflichten entstandenen Werke eingeräumt.

    IV. Und jetzt?

    Dieser kurze Einblick in das Urheberrecht kann nur einen Überblick über die Thematik geben und soll auch eine persönliche rechtliche Beratung nicht ersetzen. Bei allgemeinen Rückfragen oder konkreten urheberrechtlichen Anliegen können Sie sich gerne bei mir (David Barber , Justiziar Dez. Studium und Lehre, david.barber@uni-bielefeld.de) melden. Im Rahmen des hochschulweiten Lehrprojekts BiLinked ist er Ansprechperson für rechtliche Fragen.

     

    1 BGH, GRUR 2011, 134, BeckOnline Rn, 36 m.w.N.

  • 23.11.2023 - Good Practice – Mapping of Inclusion (MoI)

    Logo von MApping of Inclusion: Ein M, das O als stilisierte Weltkugel und ein L 

    Name: Prof.in Dr. Michaela Vogt, Marlene Pieper, Till Neuhaus, Mark Schäffer-Trencsényi, Christoph Bierschwale sowie Magdalena Klaes und Elora Sadiki als studentische Kolleginnen

    Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Erziehungswissenschaft, AG 11 – Schulpädagogik in komparatistischer Perspektive

    An der Uni seit: Professur Michaela Vogt seit 2018 an der Universität Bielefeld, das Mapping of Inclusion wird seit dem Wintersemester 2022/2023 betrieben

    Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: anschlussfähig an alle Lehrformate aus der Erziehungswissenschaft, die sich im Kontext von Inklusion und Exklusion (in internationaler Perspektive) bewegen; wie z.B. das Seminar „Inclusion and Exclusion in Different Educational Systems: Global Perspectives“ aus dem SoSe 23

    Gefördert durch: Qualitätsfonds für die Lehre

    Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: 5 von 5 Sterne

    (Digitale) Innovation:

    Was wird gemacht: Das Mapping of Inclusion (MoI) ist eine digitale Lehr- und Lernlogik, in welcher von Studierenden erarbeitete Produkte (z.B. Studien-/Prüfungsleistungen, Abschlussarbeiten etc.) zur Thematik Inklusion (in internationaler Perspektive) gesammelt, auf einer digitalen Weltkarte hinterlegt und für Studierende sowie Lehrende unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt werden. Das MoI ist eine stetig wachsende Plattform, die den Themenkomplex Inklusion in lokaler sowie globaler Ausprägung bearbeitet und durch dezentral agierende Bemühungen versucht die vielfältigen Ausprägungen dessen, was unter Inklusion verstanden wird, zu ‚kartographieren‘.

    Wie wird das Projekt umgesetzt: Das MoI ist an verschiedene BA-/MA-Seminare der Fakultät für Erziehungswissenschaft angebunden, in deren Rahmen Studierende u. a. Vergleiche von nationalen Schulsystemen und Inklusionsverständnissen durchführen. Wir bieten ein Materialpaket (inkl. Qualitätskriterien, Handreichungen zur Nutzung und Erstellung lizenzfreier Grafiken, etc.) an, das die Erstellung von MoI-Produkten anleitet.Damit sind alle interessierten Forschenden und Studierenden eingeladen, ihre bereits bestehenden Arbeiten zu Inklusion im Rahmen des MoI zu veröffentlichen.

    Screenshot der Webseite zur Erklärung, wie man ein Mol-Produkt erstellt 

    Ziel der Innovation:Durch das MoI wird eine breite, digitale Präsentation von Studierendenarbeiten zur Thematik Inklusion in international-vergleichender Perspektive ermöglicht. So werden Arbeiten Studierender nicht nur sichtbar, sondern auch nachhaltig nutzbar gemacht. Die digitale Weltkarte bahnt einen wissenschaftlichen Austausch bzgl. Inklusion in international-vergleichender Perspektive an und schafft Anknüpfungspunkte für zukünftige Fragestellungen (z.B. für Seminar- oder Abschlussarbeiten).

    Erfahrung und Evaluation: Durch die Anknüpfung an verschiedene Seminare zum Thema Inklusion (und Internationalität) in den vergangenen Semestern konnten wir Projektabläufe optimieren und Bedarfslagen Studierender hinsichtlich des öffentlichen Teilens von eigenen Arbeiten sowie den Umgang mit digitalen Plattformen identifizieren. Besonders herauszustellen sei hier die durchweg positive Evaluation der Studierenden, die mit großer Bereitschaft ihre Studien- und/oder Prüfungsleistungen dem MoI zur Verfügung stellen.

    Curriculare / Modulare Verankerung: Durch die Anknüpfung an verschiedene Seminare zum Thema Inklusion (und Internationalität) in den vergangenen Semestern konnten wir Projektabläufe optimieren und Bedarfslagen Studierender hinsichtlich des öffentlichen Teilens von eigenen Arbeiten sowie den Umgang mit digitalen Plattformen identifizieren. Besonders herauszustellen sei hier die durchweg positive Evaluation der Studierenden, die mit großer Bereitschaft ihre Studien- und/oder Prüfungsleistungen dem MoI zur Verfügung stellen. 

    Herausforderungen & Lösungen:

    Die Komplexität bzw. fehlenden Anleitungen zur Nutzung von OER-Lizenzierungen im Kontext von Studien- und/oder Prüfungsleistungen für Studierende stellte im Verlauf des Projektes eine Herausforderung dar, auf die mit selbsterarbeiteten und -erstellten Handreichungen reagiert wurde.

    Eine der größten (noch zu überwindenden) Barrieren stellen jedoch die technischen Möglichkeiten der digitalen Tools dar, mit denen die MoI-Produkte auf einer digitalen Weltkarte dargestellt werden können. So erweist sich die Verwendung von TaskCards für die langfristige Nutzung aufgrund fehlender Filter- und Suchfunktionen als nur eingeschränkt geeignet. Da zweckdienliche Alternativen zu TaskCards fehlen, ist die Weiterentwicklung entsprechender Tools notwendig. Andere Softwarelösungen weisen jedoch vergleichbare Lücken auf, sodass die langfristige, nachhaltige und benutzerfreundliche Verwendung des MoI von der Weiterentwicklung der bislang genutzten Software anteilig abhängig ist.

    Welche Unterstützung habe ich genutzt:

    Das Zentrum für Lehren und Lernen sowie das Justiziariat der Universität Bielefeld dienten als Anlaufstelle für Fragen bezüglich der OER-Lizenzierungen, während das BITS bei technischen Fragen in Bezug auf die digitalen Tools als Archivierungs- und Darstellungsplattform zur Unterstützung herangezogen wurde.

    Welches Projekt steht als Nächstes an?

    Das MoI soll im Rahmen einer angestrebten Förderung fortgeführt und weiterentwickelt werden. Dem MoI-Team ist nämlich aufgefallen, dass viele Informationen und Materialien zu internationalen Schulsystemen und Inklusionsthematiken entweder unvollständig, inkorrekt oder veraltet sind. Um diesem Umstand entgegen zu wirken, sollen zukünftig – durch die Zusammenarbeit von Studierenden mit internationalen Expert:innen – Materialien entwickelt und reflektiert werden, die internationale Schulsysteme (vor allem aus dem ‚Globalen Süden‘) unter besonderer Berücksichtigung von inklusiven Fragenstellungen betrachten. Die dort entwickelten Produkte sollen selbstverständlich dem MoI zugeführt werden.  

    Weitere Anmerkungen:

    Wir würden uns ausgesprochen freuen, wenn Dozierende zusammen mit ihren Studierenden das MoI im Rahmen von Veranstaltungen nutzen und weiter ausfüllen möchten, denn nur zusammen können wir die ‚Mammutaufgabe‘, die die Vermessung des Konzeptes Inklusion darstellt, erfolgreich angehen. Sollten Sie bzw. solltet Ihr Fragen oder Anregungen haben, so sind wir unter den unten genannten Adressen ansprechbar.

    Mehr erfahren:

    Sie möchten einen Beitrag zum Mapping of Inclusion leisten? Für weitere (Teilnehmer*innen-)Informationen besuchen Sie gerne unsere Website. Zu unserer digitalen Weltkarte gelangen Sie hier.

    Kontakt kann jederzeit gerne per Mail über mapping-of-inclusion@uni-bielefeld.de aufgenommen werden. Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Impulse!

  • 11.07.2023 - Good Practice – Computergestützte Datenanalyse mit R/exams

    Name: Christoph Kiefer

    Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaften, Abteilung Psychologie, AE06 – Psychologische Methodenlehre und Evaluation

    An der Uni seit: 10/2020

    Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Vorlesung „Statistik III – Computergestützte Datenanalyse“ (WiSe 2021/22)

    mittlerweile auch auf andere Vorlesungen des Fachbereichs übertragen (z.B. Multivariate Verfahren im Master)

    Gefördert durch: Qualitätsfonds für die Lehre

    Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: prinzipiell gut, sofern Anwendung quantitativer Methoden geprüft werden soll

    (Digitale) Innovation:  

    Was wird gemacht: Integration von praktischen Datenanalysen mit R in ein Open-Book-Klausurformat

    Wie umgesetzt: Nutzung von Open-Source-Paketen (R, exams), die das Erstellen und automatische Auswerten der Klausuren in Moodle erlauben

    Ziel der Innovation: Direkte Prüfung der Kompetenz zur computergestützten Datenanalyse

    Erfahrung und Evaluation: Bislang gute Erfahrungen, wenn man auf ein paar Dinge achtet (s.u.); wird von den Studierenden gut angenommen; Format auch für andere Vorlesungen unserer Arbeitseinheit übernommen

    Herausforderungen & Lösungen:

    Bei der Umsetzung sehen wir zwei größere Herausforderungen, die man im Blick haben muss:

    - Die Umstellung vom „klassischen“ aufs neue Klausurformat kann Unsicherheit bei den Studierenden erzeugen. Aus unserer Sicht war es daher sehr wichtig, (a) die neuen Anforderungen sehr früh und transparent zu kommunizieren (z.B. Besprechung des Klausurformats in der ersten Vorlesung und Bereitstellen einer Beispielklausur) und (b) das tatsächliche Einüben der computergestützten Datenanalysen stärker zu fördern (z.B. Übungsgruppen, wöchentliche Aufgaben im Klausurformat).

    - Die Programmiersprache R ist sehr vielfältig und oft gibt es viele Wege um eine Datenanalyse durchzuführen. Manchmal können sich dabei aber scheinbare Kleinigkeiten ändern, die in Summe dann zu einem anderen oder „falschen“ Ergebnis führen (z.B. weil Daten in einem anderen Format eingelesen werden als bei einer Vergleichsfunktion). Unser Lösungsansatz war (a) viel Erfahrung mit unterschiedlichen Auswertungsstrategien zu sammeln (z.B. im Rahmen der wöchentlichen Übungen) und Konstellationen, die leicht zu verschiedenen Ergebnissen führen können zu meiden und (b) in der Klausur ein offenes Feld für den R-Code bzw. weitere Informationen zum benutzten Computer zur Verfügung zu stellen, sodass im Zweifelsfall nachvollzogen werden kann, ob die Analyse grundsätzlich richtig gewesen ist.

    Welche Unterstützung habe ich genutzt: Wir nutzen schwerpunktmäßig das Open-Source-Paket exams, das von Achim Zeileis (Uni Innsbruck) entwickelt und  kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Sowohl für die Klausur als auch die wöchentlichen Übungen greifen wir auf die Moodle-Struktur der Uni Bielefeld zurück. 

  • 23.02.2023 - Good Practice – Inklusion in der Chemiedidaktik

    Name: Frau Prof. Dr. Stefanie Schwedler

    Fakultät /Fachgebiet: Fakultät für Chemie und Didaktik der Chemie

    An der Uni seit: Rätin seit 2013, Professorin seit 2022

    Lehrveranstaltung und Lehrveranstaltungsart: Inklusives Experimentieren und Modellieren an der Schnittstelle zwischen universitärer und schulischer Chemiedidaktik (Seminar, SoSe 19, SoSe 20, SoSe 21, SoSe 22)

    Gefördert durch: Qualitätsfonds der Universität Bielefeld

    Übertragbarkeit auf andere Fachgebiete: Gut (bezüglich NaWi-Lehramt)

    (Digitale) Innovation: Mit der Lehrveranstaltung „Inklusion in der Chemiedidaktik“ ist es gelungen, eine praxisorientierte, inklusionsspezifische Vermittlung in der Chemiedidaktik zu etablieren. Angehende Chemielehrkräfte werden gezielt an die Gestaltung und Reflexion eines inklusiven Lernangebotes mit Experimenten und gegenständlichen Funktionsmodellen herangeführt. Die Aufbereitung der Materialsammlungen verstetigt die bisherigen, sehr guten Arbeitsergebnisse und bildet eine gute Grundlage für die zukünftige Durchführung sowie den Austausch mit Lehrkräften und Expert:innen in der Region.

     

    • Ziel der Innovation

    Die Studierenden sollen ihre Kompetenzen hinsichtlich inklusiver Unterrichtsformen ausschärfen und sich kritisch mit dem Inklusionsbegriff und der Umsetzung in der Chemiedidaktik auseinandersetzen. Zu diesem Zweck ist die Lehrveranstaltung in einen theoretischen und einen praktischen Teil untergliedert. Zum einen setzen sich die Studierenden mit den Ergebnissen chemiedidaktischer Forschung im Bereich Inklusion auseinander und betrachten über die Gelingensbedingungen inklusiven Unterrichts auch die Chancen, Risiken und Herausforderungen des inklusiven Schulalltags. Zum anderen gestalten die Studierenden nach dem Paradigma des projektbasierten Lernens eigene Lerneinheiten zu Experimentiersettings und entwickeln Modelle und Materialien, die Heterogenität berücksichtigen.

    • Erfahrung und Evaluation

    Die Lehrveranstaltung wurde durch einen Fragebogen mit Vignettenteil sowie offenes Feedback evaluiert. Dabei wurde auch die Kompetenzentwicklung der Studierenden erfasst. Insgesamt betonen die Studierenden die Komplexität der Gestaltungsaufgabe, aber auch ihren Lernfortschritt durch das authentische, herausfordernde Problem.

    • Curriculare / Modulare Verankerung

    Die Lehrveranstaltung Inklusion in der Chemiedidaktik ist im Modul 21-M55 Didaktik der Chemie II: Inklusion (GymGe/HRSGe) verankert.

    Schwierigkeiten & Lösungen

    Hauptschwierigkeit ist es, den Studierendenteams im Umgang mit der sehr komplexen Problemstellung angemessene Hilfestellungen und gutes Feedback zu geben. Daher wurde im Seminarkonzept verankert, dass jede Gruppe neben Rückmeldungen zu Einzelaspekten auch mindestens ein Lehrendenfeedback sowie ein Peer-Feedback zu ihrem Gesamtkonzept erhält, noch bevor das fertige Produkt im Abschlussworkshop vorgestellt wird. Darüber hinaus ist es nicht trivial, die notwendigen chemiedidaktischen und inklusionspädagogischen Kompetenzen durch die Dozierenden abzudecken. Um dieses Problem zu lösen wurde einerseits auf Kooperation mit Wissenschaftler:innen der Universität Würzburg und andererseits auf Lehrendentandems gesetzt.

    Welche Unterstützung habe ich genutzt:

    3D-Druck von haptischen Funktionsmodellen durch das Digital Learning Lab (Medienpraxis der Uni Bielefeld)

    Welches Projekt steht als Nächstes an?

    Die Aufbereitung der Materialsammlungen verstetigt die bisherigen Arbeitsergebnisse und bildet eine gute Grundlage für die zukünftige Durchführung. Um den Praxisbezug zu verstärken, ist ein Austausch mit Lehrkräften der Region sowie die Erprobung ausgewählter studentischer Erarbeitungen Schüler:innengruppen angedacht...

    Mehr erfahren:

    Aus der Lehrkooperation mit den Wissenschaftler:innen der Universität Würzburg hat sich inzwischen ein Forschungsprojekt zu inklusiven Kompetenzen in der Lehramtsausbildung entwickelt. Weitere Informationen dazu finden sich in

    Schwedler, S, Weirauch, K, Reuter, C., Zimmermann, J. (2022): Planungskompetenz für inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht - eine Interventionsstudie mit Lehramtsstudierenden aus Chemiedidaktik und Sonderpädagogik, Gesellschaft für die Didaktik der Chemie und Physik Band 42, 360-363

    Prof. Dr. Stefanie Schwedler
    Fakultät für Chemie
    stefanie.schwedler@uni-bielefeld.de
    0521 106 2038

  • 26.10.2023 - Was macht gute Lehre aus? Ein Interview mit Dr. Almut von Wedelstaedt

    Was macht gute Lehre aus? Dies ist eine der zentralen Fragen des inno.teach Blogs und wer könnte diese besser beantworten als Lehrende selbst? Wir haben daher mehrere Lehrende der Universität Bielefeld zu ihren Erfahrungen in der Lehre befragt. Lesen Sie hier ihre vielfältigen Perspektiven!

    Dr. Almut von Wedelstaedt 

    Interview mit Dr. Almut von Wedelstaedt

    Was macht für Sie gute Lehre aus? Was gehört dazu? Was sollte vermieden werden?

    Gute Lehre an der Universität in Philosophie besteht in meinen Augen darin, dass Lehrende und Studierende zusammen philosophisch arbeiten, indem sie Themen besprechen, Fragen und Probleme aufwerfen, Lösungen debattieren, Texte lesen, interpretieren, diskutieren, Thesen aufstellen, für und gegen sie argumentieren und das alles gemeinsam tun. Meine Ideen sind nicht prinzipiell besser als die Ideen der Studierenden, die Vorschläge der Studierenden nicht grundsätzlich schlechter als meine. Ich habe allerdings einen Erfahrungsvorsprung. Mit dem gilt es umzugehen, indem die Studierenden nach und nach an dieses gemeinsame philosophische Tun herangeführt werden. Ich darf – bei allem Abbau von Hierarchien – nicht erwarten, dass sie das schon können oder es ihnen einfach zufliegt. Ich muss sie vielmehr darin unterstützen, es zu lernen. Das ist meine Aufgabe. Allerdings glaube ich, dass man dieses Tun am Besten lernt, indem man einfach damit anfängt und dann immer wieder innehält und darüber reflektiert, was gerade passiert. Wenn das gelingt, handelt es sich in meinen Augen um gute Hochschullehre in Philosophie, die es Studierenden ermöglicht, zu guten Philosoph*innen zu werden.

    Wie begeistern Sie Studierende für das, was Sie lehren?

    Indem ich erstens selbst begeistert von den Themen und Texten bin, die ich lehre. Wenn mich selbst fasziniert, worum es in einer Lehrveranstaltung geht, kann ich diese Faszination weitergeben. Sie drückt sich einfach selbstverständlich in dem aus, worüber ich rede, und steckt so zumindest manchmal Studierende an. Zweitens nehme ich Studierende immer und jederzeit ernst. Lehre und Lernen sind in meinen Augen ein gemeinsames Projekt von Lehrenden und Studierenden, in dem beide Seiten Verantwortung tragen. Zu meiner Verantwortung als Lehrender gehört es u.a. – weil ich den bereits angesprochenen Erfahrungsvorsprung habe –, die Studierenden darin zu unterstützen, ihre Verantwortung für ihr Studieren zu erkennen und zu übernehmen. Dann aber müssen sie eigene Entscheidungen treffen und selbst Verantwortung übernehmen. Ich kann ihnen erklären, warum ich es für sinnvoll und wichtig halte, dass sie regelmäßig am Seminar teilnehmen. Aber sie selbst entscheiden, wie wichtig es ihnen ist. Ich rede mit ihnen darüber und initiiere auch Gespräche der Studierenden untereinander über solche Erwartungen, aber ich überlasse die Verantwortung letztlich jedem*r Einzelnen. Ein anderes Beispiel für das Ernstnehmen ist, dass ich versuche, Studierende darin zu unterstützen, ihre Themen zu finden und zu bearbeiten. Es gibt natürlich auch Studierende, die mehr oder weniger zufällig in der Philosophie landen. Aber viele entscheiden sich sehr bewusst dafür, Philosophie zu machen. Ich versuche, solche Motivationen zu fassen zu bekommen und davon ausgehend z.B. Hausarbeitsprojekte zu planen, die die Interessen der Studierenden treffen. Das ist nie das einzige Kriterium bei der Entscheidung für ein Thema, es geht natürlich auch darum, dass Fragen gut im Rahmen einer Prüfungsleistung bearbeitbar sind usw. Aber mir ist wichtig, dass die Studierenden mit ihren Interessen auch vorkommen und dass sie selbst sich als Personen sehen, deren Interessen und Ideen in der Philosophie eine Rolle spielen.

    Wie haben Sie während der letzten Jahre Ihren Unterricht auf den digitalen Raum umgestellt? Was haben Sie dabei gelernt und gibt es etwas, was sie für die Zukunft beibehalten wollen?

    Abgesehen von der reinen Umstellung von analoge auf digitale Präsenz durch Zoomkonferenzen habe ich angefangen, verschiedene digitale Tools zu nutzen, die ich vorher kaum auf dem Schirm hatte. Einiges davon behalte ich bei, z.B. eine intensive Nutzung der Moodlekurse, etwa für die Vor- und Nachbereitung von Sitzungen, zusätzliche Möglichkeiten von Studienaktivitäten und die Kommunikation mit Studierenden. Zudem thematisiere ich in meiner Lehre verstärkt den aktuellen digitalen Wandel der Welt, indem wir etwa diskutieren, welche Änderungen Large Language Models wie ChatGPT für das philosophische Arbeiten mit sich bringen oder ob man philosophische Inhalte auf Instagram so präsentieren kann, dass sie noch etwas mit dem zu tun haben, was wir an der Uni besprechen. Das ist in meinen Augen wichtig, um nicht aus dem Blick zu verlieren, dass Philosophie mit dem Alltag zu tun hat und außerhalb der Uni eine Rolle spielen kann. Ehrlich gesagt habe ich bei aller Offenheit gegenüber digitaler Lehre und Elementen des Digitalen in der Lehre in der Pandemie aber auch gelernt, dass manches in analoger Präsenz einfach besser und schöner ist. Für das philosophische Tun zentral ist der interaktive argumentative Austausch zwischen Menschen. Das geht in analoger Präsenz am allerbesten, weil dort alle Kommunikationskanäle gleichzeitig zur Verfügung stehen. Es kann sehr gute Gründe geben, diesen Austausch ins Digitale zu verlegen oder ihn hybrid zu gestalten. Aber das ist nur in Teilen ein Ersatz für das lebendige Präsenzseminar.

    Was sehen Sie als Herausforderungen für die akademische Lehre in der Zukunft an?

    Es gibt ziemlich viele Herausforderungen: eine wachsende Diversität der Studierenden; den Druck, sich im Wettbewerb der Universitäten zu behaupten; die Notwendigkeit, sich mit den Veränderungen auseinanderzusetzen, die der digitale Wandel mit sich bringt; die Probleme, die der Klimawandel und das Leben in einer globalen Welt in allen Lebensbereichen mit sich bringen; die Frage, wie sich Forschung und Lehre zueinander verhalten sollen; das Problem, Studierende gleichzeitig auf akademische und außerakademische Karrieren vorzubereiten; die Schwierigkeit, ein Studium so zu gestalten, dass es zugleich eine Ausbildung für alle ermöglicht, aber auch eine persönliche Bildung für jede*n einzelne*n Studierenden usw. Ich sehe aber keine dieser Herausforderungen als absolut neu und umstürzend an. Akademische Lehre musste sich immer Herausforderungen stellen und wird auch diese und zukünftige gut meistern, solange Lehrende sich dieser Herausforderungen bewusst sind und ihnen die Zeit gelassen wird, sich damit überlegt auseinanderzusetzen.

    Was machen Sie am liebsten mit Ihren Studierenden?

    Philosophie. Am allerschönsten ist es, wenn wir im Seminar gemeinsam ein sachliches Problem zu fassen bekommen und darüber diskutieren, wie es zu lösen sein könnte oder wie man es zumindest besser verstehen kann, und wenn davon alle Beteiligten intensiv gepackt sind und mitdenken und -sprechen.

  • 28.09.2023 - Was macht gute Lehre aus? Ein Interview mit Dr. Nele Röttger

    Was macht gute Lehre aus? Dies ist eine der zentralen Fragen des inno.teach Blogs und wer könnte diese besser beantworten als Lehrende selbst? Wir haben daher mehrere Lehrende der Universität Bielefeld zu ihren Erfahrungen in der Lehre befragt. Lesen Sie hier ihre vielfältigen Perspektiven!

    Dr. Nils Cordes 

    Interview mit Dr. Nele Röttger

    Was macht für Sie gute Lehre aus? Was gehört dazu? Was sollte vermieden werden?

    Entscheidend für gute Lehre ist Offenheit. Es ist wichtig, offen gegenüber den Studierenden zu sein und sich von dem, was sie denken, überraschen zu lassen. Ebenso wichtig ist es, offen gegenüber sich selbst zu sein, um die eigene Lehre wertschätzen und weiterentwickeln zu können.

    Ein weiterer Aspekt, der mir sehr wichtig erscheint, ist Klarheit. In der Philosophie ist es oft gar nicht so einfach, die Dinge klar und präzise zu benennen. Gerade vor diesem Hintergrund sollte man transparent machen, an welchen Stellen in der Diskussion etwas unklar bleibt (vielleicht auch bleiben muss, weil es beispielsweise die Textgrundlage nicht hergibt, mehr Klarheit zu gewinnen) und welche Aspekte man gemeinsam klar herausarbeiten konnte. Hierzu gehört auch, die Studierenden einzuladen, ihre Fragen oder ihre Zweifel zu formulieren.

    Beide Punkte, die ich genannt habe, sind hehre Ziele, die man nicht immer leicht erreichen kann. Deshalb sollte auch eine Portion Humor nicht fehlen, dann lebt es sich leichter damit, wenn Lehre mal nicht so gut gelingt. Schließlich ist jede Lehrveranstaltungseinheit ein neues Wagnis, bei dem Erfahrung zwar hilft, für das es aber kein Patentrezept gibt.

    Vermieden werden sollte meines Erachtens, dass man einem zuvor entwickelten Plan in der Lehrveranstaltungseinheit folgt, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, was sich spontan entwickelt. Nichtsdestotrotz sollte man mit einem gedanklichen roten Faden in die Veranstaltung gehen, aber eben nicht starr daran festhalten.

    Im zwischenmenschlichen Austausch gibt es sehr viele Dinge, die man vermeiden sollte, weil diese Dinge dazu führen, dem Gegenüber nicht mit Achtung zu begegnen. Grundlegend scheint mir, dass man sich als Lehrende seiner Rolle bewusst sein und nicht übersehen sollte, dass die Rollenverteilung ein gewisses Gefälle bedeutet. Dies bringt die Verantwortung seitens der Lehrenden mit sich, sich der eigenen Position und ihrer Wirkung auf Studierende bewusst zu sein.

    Wie begeistern Sie Studierende für das, was Sie lehren?

    Das ist eine schwierige Frage, weil ich nicht genau weiß, was von meiner Lehre auf Studierende begeisternd wirkt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Offenheit, um die ich mich beim Denken bemühe, den Studierende Freude macht. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Studierenden spüren, dass ich bei aller Offenheit auch eine begründete Position vertrete, die mit einer reflektierten Haltung und also mit meiner Person verbunden ist. Und ich hoffe, dass ich dann, wenn ich selbst manchmal nicht weiterweiß, trotzdem nicht verunsichernd wirke, sondern auch eine Art von Ermutigung mitschwingt, den Dingen weiter auf den Grund zu gehen.

    Wie haben Sie während der letzten Jahre Ihren Unterricht auf den digitalen Raum umgestellt? Was haben Sie dabei gelernt und gibt es etwas, was sie für die Zukunft beibehalten wollen?

    Nach meinem Eindruck gilt für Kommunikation im digitalen Raum, dass der Anspruch an eine klare Kommunikation noch höher ist als in der Präsenzlehre, weil man viel weniger Ausdruckmöglichkeiten hat, Redepausen anders wirken, der gemeinsame Raum, in dem man für die Zeit der Veranstaltung zusammenkommt, fehlt, und weil man sich als Zuhörer*in schneller unbeteiligt fühlt.

    Studierende haben mir zurückgemeldet, dass Seminare im digitalen Raum davon profitieren, wenn häufiger in Kleingruppen zusammengearbeitet wird, insbesondere zu den Zeiten, als es keine anderen Formen der Begegnung für die Studierenden gab.

    Es ist zudem hilfreich, zentrale Zusammenhänge auf Folien zu präsentieren, allerdings sollten diese Phasen nicht allzu lang sein, sondern bald wieder von einer direkteren Form des Austauschs abgelöst werden.

    Ich denke, dass die Auseinandersetzung mit der digitalen Lehre etwas gezeigt hat, was eigentlich schon bekannt ist, man aber dennoch viel stärker betonen könnte. Dass nämlich für die Gestaltung der Lehrveranstaltung sowohl die Lehrenden als auch die Studierenden verantwortlich sind und es deshalb sinnvoll ist, sich gemeinsam darüber zu verständigen, unter welchen Bedingungen man anregend und erfolgreich lernen und lehren kann.

    Was sehen Sie als Herausforderungen für die akademische Lehre in der Zukunft an?

    Nach meinem Eindruck stehen die Studierenden oft unter einem hohen Druck, zügig ihr Studium zu durchlaufen. Dabei benötigen sie selbstverständlich Unterstützung seitens der Lehrenden. Wie man diese Unterstützung gibt, ist eine spannende Frage. Ich glaube, dass es darum gehen muss, die Eigenverantwortung für das eigene Lernen und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zu fördern. Doch das ist der schwierigere Weg, weil er für die Studierenden mit Umwegen und Abwegen verbunden ist. Einfacher wäre es, die Unterstützung durch sehr enge Vorgaben zu geben, an die sich die Studierenden halten müssen, um im Studium voranzukommen. Selbstverständlich braucht es einen klaren Rahmen und ebenso klare Vorgaben, die Orientierung liefern. Daneben sollte meines Erachtens aber genügend Raum sein, um die Verantwortung für das Studium und die eigene Entwicklung zu tragen. Mir scheint, dass die akademische Lehre in Zukunft vor der Herausforderung steht, diesen Weg anzubieten und auch einzufordern, anstatt den Studierenden die für sie notwendige Unterstützung durch eine stärkere Verschulung des Studiums zu geben.

    Was machen Sie am liebsten mit Ihren Studierenden?

    Am liebsten bin ich mit den Studierenden im Gespräch. Ein Gespräch, für das sich beide Seiten gut vorbereitet haben, indem sie Fragen und mögliche Antworten in Auseinandersetzung mit einem Text mitbringen und bereit sind, diese zur Diskussion zu stellen. In dieser Situation ist für beide Seiten die großartige Gelegenheit, voneinander zu lernen. Es ist nicht immer leicht, in solchen Momenten den roten Faden einer Sitzung im Blick zu behalten, weshalb das, was am schönsten in der Lehre ist, zugleich auch dasjenige ist, was am meisten herausfordert, sowohl die Studierenden als auch mich.

  • 07.09.2023 - Was macht gute Lehre aus? Ein Interview mit Dr. Nils Cordes

    Was macht gute Lehre aus? Dies ist eine der zentralen Fragen des inno.teach Blogs und wer könnte diese besser beantworten als Lehrende selbst? Wir haben daher mehrere Lehrende der Universität Bielefeld zu ihren Erfahrungen in der Lehre befragt. Lesen Sie hier ihre vielfältigen Perspektiven!

    Dr. Nils Cordes 

    Interview mit Dr. Nils Cordes

    Was macht für Sie gute Lehre aus? Was gehört dazu? Was sollte vermieden werden?

    Ich würde gerne antworten, dass sich für mich gute Lehre daran messen lässt, wieviel Spaß ich in meiner Veranstaltung habe. Aber bei guter Lehre geht es vermutlich mehr um die Studierenden als um mich. Deshalb drehe ich es um und sage: Gute Lehre lässt sich daran messen, wieviel Spaß die Studierenden an meiner Veranstaltung haben.

    Ich weiß, ich weiß: Vielleicht sollte zu guter Lehre auch gehören, wieviel Studierende dabei lernen. Und das kann natürlich im Widerspruch zum Spaß stehen. Schließlich kennen wir alle Beschäftigungen, die Spaß machen, ohne dass dabei etwas gelernt wird. Aber als Universität haben wir den Vorteil, dass Studierende mit dem Anspruch, etwas zu lernen, in all unsere Veranstaltungen kommen. Robert F. Mager nennt das approach tendency, die Tendenz, dass sich jemand freiwillig mit einem Thema beschäftigt. Diese sollte nach einer Lehrveranstaltung zumindest nicht kleiner sein als vorher. Besser sie wird größer. Unser Ziel ist also das Interesse wecken, das Interesse aufrecht halten, vor allem aber mit unserer Lehre das Interesse nicht nehmen. Zu guter Lehre gehört also, dass wir uns bewusst machen, wie wir und unsere Themen auf Studierende wirken. Und unser Ziel sollte sein, Studierenden eine positive Einstellung zu unseren Themen zu vermitteln. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Gelernte auch nach dem Lernen anwenden und sogar selbständig vertiefen wollen, maximiert. (Zitat aus dem viel zu selten gelesenen „Developing Attitude Toward Learning“, Mager 1984.)

    Vermieden werden sollte also alles, das Studierende dazu bringt, das Interesse zu verlieren. Denn die beste Lehre ist nichts wert, wenn sie nicht auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Wenn ich glaube, dass ich allein dadurch, dass ich es erzählt habe, Studierenden es auch vermittelt habe, beschränkt sich meine Lehre nur auf die Veranstaltung selbst. Mein Blick sollte aber vor allem auf die Zeit danach gerichtet sein.

    Mit anderen Worten: Meine Definition am Anfang war Quatsch. Ich versuche das noch mal zu korrigieren: Gute Lehre lässt sich daran messen, wieviel Spaß Studierende nach meiner Veranstaltung an dem Thema haben, das ich vermittle.

    Wie begeistern Sie Studierende für das, was Sie lehren?

    Die kurze Antwort darauf ist: Gar nicht.

    Ich will Studierende nicht für mein Thema begeistern. Das wäre überheblich. Studierende sollen selbst entscheiden, ob sie das Thema begeistert. Ich zeige ihnen einfach meine eigene Begeisterung für das Thema. Vermutlich übertreibe ich dabei etwas, aber das passiert schnell, wenn man an einem Thema Spaß hat.

    Was ich aber tue, ist die Relevanz meines Themas mit ihnen teilen. Ich versuche deutlich zu machen, welchen Wert das Thema für mich im Alltag hat, in meinem eigenen Studium hatte, und welchen Wert es für die Studierenden haben kann. Da ich wissenschaftliches Schreiben und andere Kompetenzen, die man für das Forschen in der Biologie braucht, unterrichte, ist das relativ einfach.

    Beim Umgang mit den Themen versuche ich aber so weit wie möglich Studierenden ihre Freiräume zu lassen. Sie sollen die Kontrolle über ihren eigenen Schreibprozess behalten und die neuen Erkenntnisse, wenn überhaupt, in ihrem eigenen Tempo in ihren Prozess integrieren. Das hilft den Studierenden (hoffentlich), das aufzunehmen, was sie am meisten interessiert oder was ihnen am ehesten sinnvoll erscheint. Während ich also meine Begeisterung überschwänglich teile, können Studierende selbst entscheiden, ob sie auf meinen Zug aufspringen oder sich das alles lieber erst mal mit etwas Abstand anschauen.

    Damit gebe ich auch die Verantwortung ab, dass Studierende bei mir etwas lernen. Ich erkläre ihnen meist zu Beginn, dass diese Verantwortung schön bei ihnen liegen bleiben soll. Ich bin Ansprechpartner und biete meine Hilfe an, aber das Interesse bei allen Themen muss von ihnen ausgehen. Es scheint zwar ein Widerspruch, aber je weniger Interesse ich fordere, desto mehr bekomme ich.

    Wie haben Sie während der letzten Jahre Ihren Unterricht auf den digitalen Raum umgestellt? Was haben Sie dabei gelernt und gibt es etwas, was sie für die Zukunft beibehalten wollen?

    Mehr als irgendetwas anderes hat mir die ausschließlich digitale Lehre beigebracht, wie wertvoll es ist, Studierenden die Kontrolle über ihr Lernen zu geben. Als die Pandemie startete, standen wir vor der Frage, welches von zwei Formaten wir für die Lehre adoptieren würden: synchrone digitale Veranstaltungen, oder asynchrones Selbstlernen mit Austauschphasen. Ich habe mich eindeutig zu letzterem entschieden. Ich habe meinen Präsenzkurs geflippt und die Übungsaufgaben aus dem Kurs in Selbstlernaufgaben mit Deadlines umgewandelt. Studierende mussten diese innerhalb einer Woche bearbeiten und konnten sich dann je nach Aufgabe untereinander oder mit mir in einem Online-Meeting danach dazu austauschen.

    Dabei habe ich gelernt, wie unterschiedlich Studierende lernen. Wenn ich ihnen die Möglichkeit geben möchte, ihr Interesse am Thema zu behalten, muss ich ihnen auch die Möglichkeit geben, die Themen nach eigenem Interesse zu bearbeiten. Meine jetzigen Kurse lassen sich deshalb in Präsenz durchführen (die immer noch am meisten gewählte Option) oder komplett im Selbststudium mit den zur Verfügung gestellten Materialien und digitalen Onlineaufgaben. Ich mache zwar deutlich, dass die Onlineoption durch den fehlenden Austausch und die Gespräche auch mit mir nur eine abgespeckte Version sein kann. Aber Studierende nutzen diese deshalb vor allem dafür, um Woche für Woche zu entscheiden, welches Format sie wählen. Dies hängt, soweit ich das beurteilen kann, vor allem vom Rest des Studiums ab. Klausur- oder Hausarbeitsphasen lassen die Prioritäten anders setzen. Gerade dann wird die Option, sich mit meiner Veranstaltung in eigenem Tempo zu beschäftigen zu können, attraktiver.

    Was sehen Sie als Herausforderungen für die akademische Lehre in der Zukunft an?

    Für meine eigenen Lehrveranstaltungen sind das ganz klar die zunehmenden technologischen Herausforderungen. Viele Studierende haben jetzt schon in ihrem Leben noch keine klassische Ordnerstruktur an einem PC kennengelernt, weil der digitale Kontakt komplett über Touchscreens läuft. Das Maß an Lernen über das Smartphone erschreckt mich als jemand, der mit 23 sein erstes Handy besaß, immer noch. Und die Hilfestellungen durch verschiedene Formen von Software und nicht zuletzt den Möglichkeiten von KI müssen wir für die Lehre ganz stark berücksichtigen.

    Ich sehe diese Herausforderungen zwar immens, aber nicht größer als die, die vermutlich unsere Lehrende hatten, als das Internet zunehmend mehr Informationen (hilfreiche und falsche) bereitstellte. Das Problem in der Lehre ist das gleiche wie vor hundert Jahren. Wenn wir Studierenden etwas beibringen wollen, müssen wir sie kennenlernen. Wenn das auch nicht individuell möglich ist, dann doch im statistischen Durchschnitt. Welche Kenntnisse können wir dieses Jahr voraussetzen? Welche Werkzeuge nutzen die Studierenden im nächsten Jahr? Wie ändert das unseren Job in der Zukunft?

    Was machen Sie am liebsten mit Ihren Studierenden?

    Lachen.

  • 10.08.2023 - Konzept geht auf: Co-Learning Spaces bei Studierenden beliebt!

    Die Co-Learning Spaces sind eine sinnvolle Erweiterung des Raumportfolios der Universität Bielefeld. Dies zeigt auch eine Umfrage des Zentrums für Lehren und Lernen (ZLL).

    Ein Beitrag von Melanie Fröhlich & Sarah Heide

    Im Wintersemester 2022/23 wurden an der Universität Bielefeld erstmalig Lernorte in Form von Co-Learning Spaces geschaffen und am 7. Dezember 2022 feierlich eröffnet. Dass die rund 150 neu geschaffenen studentischen Arbeitsplätze in Hallenlage (C0, V0) und auf der Galerie (V1) gut angenommen werden, konnten wir bereits beobachten. Über eine Umfrage wollten wir mehr darüber herausfinden, wie sie von Studierenden genutzt werden und welche weiteren Bedarfe sie noch haben. Zwischen dem 23.01. und dem 17.02.2023 wurde eine Erhebung mit 118 Teilnehmenden durchgeführt und so gleichermaßen die Vorlesungszeit als auch die vorlesungsfreie Zeit erfasst.

    Konzept geht auf: Ein Ort für studentisches Co-Learning

    Mit den neuen Co-Learning Spaces sollte das Raumportfolio der Universität Bielefeld gezielt erweitert und mehr Raum für Zusammenarbeit und spontanere Gruppentreffen geschaffen werden. Dieser Bedarf wurde von Studierenden immer wieder geäußert: Die buchbaren Diskussionsräume der Bibliothek sind bei studentischen Arbeitsgruppen sehr beliebt, aber auch regelmäßig ausgebucht. Arbeitsplätze auf der Galerie sind für Gruppen zwar verfügbar, aber insbesondere für längere Treffen nicht komfortabel genug. Durch Umwidmung leerstehender Ladenlokale und die frei gewordenen Räume des ehemaligen Pädagogischen Museums konnten Ende 2022 über das Projekt „Ausbau studentischer Lernorte“ die neuen Co-Learning Spaces eingerichtet werden.

    Wie die Umfrage zeigt, werden die Co-Learning Spaces tatsächlich überwiegend zum gemeinsamen Arbeiten genutzt: Am meisten zu zweit (35,6%), aber auch zu dritt (27,1%) oder zu viert (18,6%) sind keine Ausnahmen. D.h. mehr als 80% nutzen den Raum in der Gruppe, aber auch einzelne Studierende (16,1%) suchen die Räume für ein Lernen in Gesellschaft auf.

    Die neuen Lernräume sind zwischen den Angeboten der Bibliothek und den Plätzen der gastronomischen Angebote angesiedelt, also zwischen formell und informell. Dass dieses Konzept aufgeht, belegt die folgende Rückmeldung: „Ich mag die Co-Learning Spaces so gerne, weil es idealerweise nicht so laut ist wie z.B. im Westend, aber auch nicht so leise, wie in der Bibliothek“ (studentische*r Nutzer*in).

    Zwei Studierende sitzen in einer Sitzecke in einem Co-Learning Space. Foto: Universität Bielefeld

    Die Co-Learning Spaces werden viel zum Arbeiten zu zweit genutzt. Foto: Universität Bielefeld

    Zentral gelegen, gut sichtbar und leicht erreichbar

    Zum Erfolg trägt sicherlich auch die zentrale Lage bei. Über die neuen Co-Learning Spaces muss nicht informiert werden. Die meisten Studierenden sind auf die neuen Räume durch das Vorbeigehen aufmerksam geworden (93,8%), da sie gut sichtbar in der Haupthalle des Hauptgebäudes liegen. Einige haben auch von Mitstudierenden von den Räumen erfahren (33,1%). Obwohl es ein großes und erfolgreiches Eröffnungsevent mit begleitenden Social-Media-Maßnahmen gab, wurden dadurch nur knapp 10% der Befragten auf die neuen Lernorte aufmerksam. Das zeigt die Schwierigkeit, Studierende gut über die Möglichkeiten studentischer Arbeitsplätze an der Universität zu informieren.

    Die Nähe zu den Hörsälen ist auch ein Vorteil, der zur schnellen und leichten Erreichbarkeit beiträgt, wie ein Feedback zeigt: „Die Lernorte ermöglichen einem, Pausen im Stundenplan produktiv zu nutzen“ (studentische Nutzer*in). Bei der Suche nach geeigneten Arbeitsplätzen ist es auch ein Vorteil, auf einen Blick einschätzen zu können, ob noch Platz vorhanden ist. Ausweichoptionen stehen mit den angrenzenden Galeriearbeitsplätzen und auch in der nahegelegenen Bibliothek zur Verfügung.

    Vielfältige Angebote erfüllen vielfältige Bedarfe

    Bei der Ausstattung der Co-Learning Spaces wurde auf ein flexibles, komfortables und vielfältiges Mobiliar geachtet. Es gibt rollbare Tische, Sofas, Gruppennischen und Hochtische. Auch Stellwände und ergänzend Whiteboards sowie DTEN-Geräte. Studierende haben so die Möglichkeit mit wenig Aufwand das jeweils passende Arbeitssetting zu kreieren. Wie kommt die Ausstattung bei den Studierenden an? Am beliebtesten sind die Arbeitstische (83,1%), die mobilen Trennwände (61%) und die Gruppennischen (60,2%). Die Sofas werden ebenfalls oft genutzt (38,1%). In den Rückmeldungen wird auch deutlich, dass die Hochtische zwar seltener genutzt werden, aber dennoch einen Bedarf treffen, wie er beispielsweise im Wunsch nach „(m)ehr Gelegenheiten im Stehen/rückenschonend zu arbeiten“ zum Ausdruck kommt. Begrüßt wird auch die Möglichkeit, sich in den Gruppennischen zurückzuziehen oder durch die Trennwände geschütztere Zonen zu gestalten, bspw. „um anderen Menschen nicht so ausgesetzt zu sein“. Außerdem kam auch folgender Hinweis: „Für introvertiertere Menschen wie mich ist das eine große Erleichterung“. Ebenso wird es als „eine große Erleichterung“ erlebt „auf den weichen Sofas lernen zu können“, wie sich eine Person mit Schwerbehinderung äußert. Die vielfältigen Ausstattungsangebote machen Lernen somit in Ansätzen inklusiver.

    Die Fragen zur konkreten Nutzung der Räume zeigten, dass Studierende die Co-Learning Spaces sehr häufig bzw. häufig zum gemeinsamen Lernen und Arbeiten für mind. eine Stunde nutzen (73,2%). 59, 3% gaben jedoch an, dass sie sie gar nicht zum Ausruhen wahrnehmen. Auch das Vor- und Nachbereiten von Lehrveranstaltungen, sowie Arbeit an Übungsaufgaben und Prüfungsvorbereitung werden hier stark praktiziert. Dass das Lernen im Vordergrund steht, zeigt sich auch im Wunsch nach mehr Tischen, die tatsächlich gern in Kombination mit den Sofas genutzt werden. Im Juni wurden daher weitere Tische angeschafft. Die Befragung hat außerdem gezeigt, dass Sofas allein noch keinen Ruheraum schaffen. Ein Ruheraum, wie er von Studierenden gewünscht wird, hätte demnach eine weniger prominente Lage und auch einen klaren Fokus auf diese Funktion.

    Zwei Studierende sitzen auf Sofas in einem Co-Learning Space. Foto: Universität Bielefeld

    Insgesamt werden die Co-Learning Spaces von Studierenden sehr positiv bewertet. Foto: Universität Bielefeld

    Soziale Integration durch Co-Learning Spaces gefördert

    Insgesamt werden die Co-Learning Spaces von den Studierenden sehr positiv bewertet. Die Rückmeldung macht aber auch deutlich, dass der Bedarf an studentischen Arbeitsplätzen auch durch die neu geschaffenen Räume nicht gedeckt werden kann. Studierende finden nicht immer freie Plätze in den Co-Learning Spaces („Einen Platz zu finden, ist Glückssache“) und wünschen sich eindeutig mehr Räume dieser Kategorie, wie ein Drittel der befragten Studierenden in den offenen Fragen zurückmeldet: „Bitte noch mehr Co-Working Spaces bauen!!!  Die sind wirklich toll und hilfreich in Gruppenarbeit zu lernen.“ Den besonderen Mehrwert veranschaulicht die folgende Rückmeldung: „Ich finde, dass diese Räume gerade nach Corona die Uni zu einem besuchenswerten Ort gemacht haben. So viele tolle Erfahrungen wie ich in diesem Semester in den Co-Learning Spaces gemacht habe, kann ich aus dem bisherigen Studium nur schwer zusammenkratzen.“ Somit tragen die Co-Learning Spaces auch dazu bei, sich gern an der Universität aufzuhalten und in Präsenz wichtige Kontakte zu stärken, die sich wiederum positiv auf Studierzufriedenheit und Studienerfolg auswirken können.

    Sie möchten mehr zu den Co-Learning-Spaces erfahren? Für weitere Fragen steht Ihnen Melanie Fröhlich aus dem Zentrum für Lehren und Lernen zur Verfügung!
    Kontakt: melanie.froehlich@uni-bielefeld.de


  • 30.03.2023 - Ein Raum der vielen Möglichkeiten – Ein Gespräch über den Flex-Seminarraum

    Ein Beitrag von Birte Stiebing

    Seit dem Wintersemester 2022/23 gibt es im X-Gebäude den Flex-Seminarraum (X-E1-203) und er wurde schon rege genutzt! Im Gespräch mit den Projektverantwortlichen Melanie Fröhlich und Dr. Fabian Schumacher aus dem Zentrum für Lehren und Lernen erfahren wir wie es überhaupt zu dem Projekt kam und wie die Pläne für die Zukunft aussehen.

    Fabian Schumacher und Melanie Fröhlich. Foto: Universität Bielefeld

    Fabian Schumacher & Melanie Fröhlich. Foto: Universität Bielefeld

     

    Birte Stiebing: Hallo zusammen! Wie seid ihr überhaupt auf das Projekt „Flex-Seminarraum“ gekommen? Was hat euch dazu bewogen, das Projekt anzugehen?

    Melanie Fröhlich: Wir beschäftigen uns schon länger mit der Gestaltung von Lehr- und Lernräumen und der Auswirkung auf Lehr- und Lernformate. Aus Gesprächen mit Lehrenden und Student*innen wussten wir auch, dass flexiblere Arrangements benötigt werden und gewünscht sind. Den Ausgangspunkt für das Projekt und die Flexibilisierung eines Lehrraums bildete jedoch eine Ausschreibung des Stifterverbands und er Schwarz Stiftung unter dem Titel „Raumlabore“ Anfang 2022. Die Hochschulleitung hat angeregt, dass wir uns seitens der Universität Bielefeld mit einem Projekt bewerben.

    Fabian Schumacher: Und so fing das Ganze an.. Wir haben uns dann hingesetzt und zusammen den Antrag geschrieben und mit der Unterstützung der Hochschulleitung konnten wir auch mit der Projektplanung beginnen.

    MF: Der Flex-Seminarraum bot zudem auch eine sinnvolle Ergänzung zu einem anderen Projekt mit dem wir als ZLL beauftragt sind und sich mit Zukunftsfähigen Lehr- und Lernräumen mit Fokus auf den laufenden Umbau der Universität beschäftigt und vom Kanzler angestoßen wurde. Wir haben so schon mal einen Raum als Pilotprojekt, in dem wir neue Konzepte ausprobieren können und gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden experimentieren. Die gewonnenen Erfahrungen können wir auswerten und dann in die weiteren Überlegungen zur Raumentwicklung einfließen lassen.

    FS: Und mit dem Flex-Seminarraum können wir auch schauen, wie im Bestand schon was geändert werden kann, weil wir auf die neuen Flächen ja noch ein bisschen warten müssen.

    BS: Was zeichnet denn den Raum besonders aus?

    MF: Wir haben auf Tische gesetzt, die klapp- und rollbar sind, also leicht weggeräumt werden können, um auch den ganzen Raum als große Fläche nutzen zu können. Außerdem sind sie elektrisch höhenverstellbar, man kann daran stehen oder sitzen. Dazu haben wir modulare Sitzwürfel angeschafft, so dass man verschiedene Settings bauen kann. Natürlich gibt es auch weiterhin die ganz klassischen Seminarstühle.

    FS: Durch das flexible Mobiliar sind die Nutzungsmöglichkeiten sehr breit. Und was den Raum auch besonders macht sind die vielen Flächen, die bereitstehen, um Visualisierungen zu ermöglichen.

    BS: Was für Flächen sind das?

    MF: Das sind großflächige Whiteboards, die einmal fest verbaut an der Wand sind und mobile Whiteboards, die gleichzeitig als Raumtrenner dienen. Dann natürlich die Tafelfläche und digital steht uns noch das DTEN zur Verfügung, das nicht nur für Zoom genutzt werden kann, sondern auch als digitales Whiteboard.

    FS: Und für bestimmte Settings, bei denen man eine zusätzliche externe Kamera braucht, haben wir noch eine Raumkamera, die man ergänzend nutzen kann.

    "Das Ziel für den Raum war und ist, möglichst unterschiedliche Szenarien abzubilden, von klassischen Seminaren hin zu informellen Settings."

    BS: Wie seid ihr eigentlich die Planung angegangen? Wie seid ihr beispielsweise auf den Raum gekommen?

    FS: Das lief tatsächlich recht standardmäßig über die zentrale Raumvergabe der Universität. Das Facility Management hat uns da unterstützt und wir haben geguckt, welcher Raum sich dafür anbietet. Da wir das Ganze langfristig denken, sollte es ein Raum sein, der nicht bald von Baumaßnahmen betroffen ist, so kamen wir schnell auf das X-Gebäude.

    MF: Das ist auch einer der Räume, die generell sehr beliebt sind, auch für Tagungs-Settings außerhalb der Vorlesungszeit. Das wird gerne im Aquarium gemacht.

    FS: Aquarium? Das habe ich ja noch nie gehört. (lacht)

    MF: Nicht? Ich kenne die vier Räume in dem Flur unter dem Namen (Anm. d. Redaktion: Gemeint sind die Räume X-E1-203, X-E1-202, X-E1-201 und X-E1-200). Durch die Verglasung können sie super zusammen genutzt werden.

    BS: Bis auf Mobiliar wie Tische, Stühle und Whiteboards, was wurden noch für Anschaffungen gemacht?

    FS: Das Ziel für den Raum war und ist, möglichst unterschiedliche Szenarien abzubilden, von klassischen Seminaren hin zu informellen Settings. Dafür haben wir also auch Sessel besorgt und Schränke, die gleichzeitig den Raum aufteilen können und zum Verstauen super sind. Um es dann noch wohnlicher zu machen stehen auch Pflanzen im Raum.

    MF: Wichtig war uns bei jeder Anschaffung, dass wir möglichst flexibel und dabei auch kosteneffizient bleiben, damit wir die Erfahrungen, die wir jetzt hier machen, skalierbar zu machen. Nach ziemlich langer Recherche, haben wir dieses Mobiliar gefunden, was unsere Ansprüche sehr gut erfüllt.

    BS: Wie sah die Recherche aus?

  • 16.03.2023 - ChatGPT in der Hochschullehre - Lehrbar Spezial 27.02.23

    Ein Beitrag von Laura Käppele

     

    Eine KI schreibt einen Text. Foto: Midjourney

    KIs können nicht nur Texte schreiben, sondern auch Bilder generieren. Foto: Midjourney

    Chat GPT, auch bekannt als Generative Pre-training Transformer, ist eine neue Technologie, die es ermöglicht, natürlichsprachige Texte automatisch zu generieren. Es hat das Potenzial, die Hochschullehre zu revolutionieren, indem es Lehrenden und Lernenden eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, die Kommunikation und den Austausch von Informationen zu verbessern. Einige Anwendungen sind die Automatisierung von Feedback-Berichten und Prüfungen, sowie die Verbesserung der Kommunikation zwischen Lehrenden und Schülerinnen und Schülern. Es kann auch den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Bildung fördern.

    So würde sich ChatGPT zumindest selbst vorstellen (mit dem Prompt „Schreibe einen Blogartikel zu ChatGPT und was es für die Hochschullehre bedeutet. 100 Wörter“). Seit einigen Monaten schon gibt es eine Debatte darum, welche Änderungen die Entwicklung von textgenerierenden KIs für die Hochschullehre mit sich bringen wird. Viele Lehrende befürchten, dass Betrugsversuche durch Studierende nun zunehmen werden und diese nicht einmal gut nachgewiesen werden können. Auf der anderen Seite könnte die neue Technologie aber auch Chancen für das Forschen und Schreiben mit sich bringen.

    Um dieses Themenfeld auszuloten, veranstaltete das Hochschuldidaktikteam des Zentrums für Lehren und Lernen (ZLL) am 27.02.23 eine Lehrbar Spezial zu ChatGPT. Dass dieses Thema als äußerst relevant erachtet wird, wird auch am hohen Zuspruch mit 160 Teilnehmenden deutlich. Als Referentin eingeladen war Nadine Lordick vom Schreibzentrum der Ruhr Universität Bochum. Sie ist Mitarbeiterin im Projekt KI:edu.nrw, einem Kooperationsprojekt der Ruhr Universität Bochum und der RWTH Aachen, und erklärte in ihrem Vortrag, wie ChatGPT funktioniert und welche Einflüsse dieses KI-basierte Tool auf die Lehre haben könnte. Da die Entwicklung noch so neu ist, betonte sie jedoch, dass es aktuell noch mehr Fragen als klare Antworten darauf gibt, welche Einflüsse die Technologie haben wird.

    ChatGPT funktioniert aufgrund von Stochastik. Das Programm berechnet, wie wahrscheinlich es ist, dass ein bestimmtes Wort auf das vorherige folgt. Durch Zufallsvariablen wird dabei immer wieder ein neuer Output forciert, wodurch der geschriebene Text plagiatsicher ist. Es gibt zwar Versuche, durch Programme zu erkennen, ob ein Text von einer textgenerierenden KI geschrieben wurde, bisher erreichen diese jedoch noch nicht einmal eine Sicherheit von 30%.

    Die Gefahr, dass Studierende dies zum Betrügen ausnutzen könnten, scheint also tatsächlich zu existieren. Gerade weil das Vermitteln und Prüfen von Schreibkompetenzen einen so hohen Stellenwert in der wissenschaftlichen Bildung hat, sind viele Lehrende darüber sehr besorgt und es gibt viele Überlegungen, wie damit umgegangen werden sollte. So gibt es etwa Ansätze, verstärkt Reflexionsaufgaben einzubringen, also etwa eine Hausarbeit mit einer mündlichen Prüfung zu kombinieren, oder aber eine stärkere Lernbegleitung durchzuführen. Dennoch sollte man sich bewusst machen, dass ChatGPT nicht der Anlass einer Täuschung ist, sondern nur die Möglichkeit. Auch heute bestehen bereits diverse Möglichkeiten, bei einer Prüfung zu betrügen, und auch wenn es immer Menschen gibt, die diese ergreifen, so tut dies der größte Teil der Studierenden nicht.

    In ihrem Vortrag erläuterte Frau Nordick, dass die potenziellen Täuschungsversuche durch Studierende eher als kurzfristiges Thema zu sehen sind. Langfristig wird viel eher interessant sein, wie textproduzierende KIs die wissenschaftliche Praxis und die Didaktik als Ganzes verändern werden. Ähnlich wie bei der Erfindung des Taschenrechners könnten es diese Tools nämlich erreichen, dass durch Auslagerung kognitiver Prozesse eine Verschiebung oder Veränderung von benötigten Kompetenzen geschieht. Vielleicht könnte ChatGPT in der Zukunft also etwa dabei helfen, Anträge zu schreiben oder Paper zu überprüfen, wodurch mehr Zeit für die eigentliche Wissenschaft bliebe.

    Im Vortrag ging es auch um verschiedene Ansätze, wie in der Lehre auf ChatGPT reagiert werden könnte. Natürlich kann das Thema einfach ignoriert und die Verwendung verboten werden – doch könnte es nicht auch sinnvoll sein, Studierenden von Anfang an Kompetenzen in diesem neuen Feld zu vermitteln? Eine gezielte Verwendung unter Anleitung könnte für manche Fächer und Seminare vielleicht sogar bereichernd sein. Dabei sollten Lehrende reflektieren, welche Kompetenzen Studierende brauchen, um sich in einem Fach zu professionalisieren und welche Rolle dabei das wissenschaftliche Schreiben spielt. Wie bei allen anderen Entscheidungen in der Didaktik auch, sollte die Frage zentral sein, warum diese neue Technologie eingesetzt oder eben nicht eingesetzt werden sollte. Egal, wie sich Lehrende entscheiden, mit dieser neuen Technologie umzugehen - wie bei allen Entscheidungen in der Didaktik sollte die Frage zentral sein, warum sie eingesetzt oder nicht eingesetzt werden sollte. Diese bewusste Frage ermöglicht es Lehrenden, eine Entscheidung nicht aufgrund von Befürchtungen, sondern durch didaktische Maßnahmen gestützt zu treffen.

    In der anschließenden Diskussion wurde ebenfalls deutlich, dass viele rechtliche Fragen erst noch geklärt werden müssen, u.a. hinsichtlich des Prüfungsrechts, Urheberrechts und Datenschutzes. Hier bewegen sich sowohl ChatGPT selbst als auch Nutzer*innen innerhalb einer Grauzone. Die Ruhr Universität Bochum hat dazu nun ein rechtliches Gutachten herausgegeben, welches Lehrenden und Studierenden eine erste Hilfestellung an die Hand geben kann.

    Auch wenn noch viele Fragen offen sind und dies natürlich verunsichern kann, ist es doch sinnvoll, zunächst einmal aufgeschlossen für diese neue Technologie zu sein. Jetzt, wo sie existiert, wird sie so schnell nicht wieder verschwinden und es ist wichtig, dass wir – Lehrende wie auch Studierende – uns bei dem Prozess, neue Konventionen auszubilden, nicht von Befürchtungen leiten lassen. Ein guter Ansatzpunkt ist es, einmal selbst zu versuchen, mit ChatGPT zu arbeiten, um herauszufinden, was die KI bereits kann und was noch außerhalb der Möglichkeiten liegt. Auf der Webseite vom Schreiblabor sind zu diesem Zweck auch einige Ressourcen zusammengefügt. Wir haben hier die Möglichkeit, mit einer jungen Technologie zu wachsen und die Konventionen darum mitzuformen – machen wir das Beste daraus.

  • 28.04.2022 - Lehrideen und Erfahrungen austauschen: inno.teach – Der neue Blog für innovative Lehre

    Wie soll Lehre in der Zukunft aussehen? Durch die letzten zwei Jahre hat diese Frage eine noch größere Bedeutung erhalten.

    Auch vor den Online-Semestern war Digitalisierung ein wichtiges strategisches Entwicklungsfeld der Universität Bielefeld. Bereits seit 2018 befindet sich die Universität in einem Entwicklungsprozess zur Frage, wie die Lehre in der Zukunft an unserer Universität aussehen soll und welchen Stellenwert hierbei die erweiterten Möglichkeiten durch digitale Lehr-, Lern und Prüfungsformen einnehmen. Sie als Lehrende sind die Expert*innen, wenn es um neue Lehrkonzepte, fachspezifische Ausgestaltungen und die Erfahrungen in der Lehrpraxis mit diversen Lehrkonzepten geht. Diesem vielseitigen Mosaik aus Erfolgen, Erfahrungen, erprobten innovativen Lehr-/ Lernformaten wollen wir nun mehr Raum bieten, um uns auszutauschen und um gemeinsam von guter Lehre zu profitieren.

    Was bedeutet innovative Lehre speziell an der Universität Bielefeld? Welche Tools und Methoden nutzen meine Kolleg*innen? Wie kann ich Inspiration für meine Lehre bekommen? Unser neuer Blog „inno.teach“ wird Lehren, Lernen und Prüfen in den Fokus rücken und genau diese Fragen beantworten! Wir wollen zu gemeinsamen Diskussionen anregen und Visionen teilen.

     

    „Ideen und Erfahrungen austauschen und Schlaglichter auf Studium und Lehre werfen, das ist unser Anspruch. Die didaktischen Möglichkeiten, die wir durch digitale Tools und Formate ergänzend zur Präsenzlehre nutzen können, sind ein großer Gewinn - aber manchmal eben auch eine Herausforderung. Umso wichtiger wird der Austausch zwischen Lehrenden und allen, die sich mit Lehre beschäftigen. Der Blog soll ein weiteres Mittel sein, diesen zu fördern!“, so Prorektorin für Studium und Lehre Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose.

    Der neue Blog zur (digitalen) Lehre soll informieren, unterhalten und verschiedene Blickwinkel der Universität Bielefeld auf Lehre und Lernen zusammentragen. Realisiert wird er vom Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL). Lehre wird besser, wenn man darüber redet, sie reflektiert und neue Impulse bekommt. Lassen Sie uns transparent über die Lehre an der Universität Bielefeld sprechen und alle Beteiligten zu Wort kommen lassen. Natürlich wollen wir auch über den Tellerrand schauen, auf unsere Netzwerke und darüber hinaus. Denn eins ist klar: Die Lehre kann nur profitieren, wenn man Wissen teilt und darüber spricht.

    In diversen Kategorien wollen wir Themen und Geschichten der Lehre beleuchten. Dabei ist Platz für große Projekte und Reportagen wie auch für kleine Impulse, Veranstaltungshinweise und praktische Tipps und Good Practice direkt aus dem Lehralltag. In der Kategorie Innovative Lehrprojekte erhalten Sie regelmäßige Einblicke in hochschulweite Lehrprojekte, bekommen Statusberichte und interessante Einblicke in die Arbeitsgruppen. So wird hier bspw. das hochschulweite Projekt BiLinked, welches interdisziplinär und kollaborativ digitale Lehr- /Lernformate entwickelt, eine Plattform haben. Die vier verschiedenen Communities of Practice werden ihre Zwischenergebnisse dokumentieren und Sie so am Projekt teilhaben lassen. Die Kategorie New Teaching and Learning beleuchtet die Digitalisierung von Lehren und Lernen und Innovationen der Didaktik. Good Practice wirft ein Schlaglicht auf konkrete Lehrveranstaltungen an der Universität Bielefeld, die durch ihre innovative Durchführung besonders aufgefallen sind. Die Kategorie Tipps & Tutorials für digitale Lehre gibt Ihnen Wissenswertes an die Hand rund um digitale Tools, die in der Lehre verwendet werden können. In der Kategorie Lehren vom Campus finden Sie Geschichten und Erfahrungsberichte von diversen Personen aus dem Lehrkontext und ihre Sichtweise auf innovative Lehre.

    Ein besonderes Augenmerk legen wir auf digitale Lehre und deren Möglichkeiten. Denn diese umfasst – wie Sie wissen – viel mehr als reine synchron digital stattfindende Veranstaltungen zur Substitution von Präsenz. Welche Möglichkeiten bietet die Universität für digitale oder hybride Veranstaltungen? Welche Tools können Sie für Ihr Blended-Learning-Projekt anwenden und wie machen es andere Lehrende aus den verschiedenen Fakultäten?

    Welche Themen und Fragen rund um innovative Lehre beschäftigen Sie? Wir freuen uns auf Ihr Engagement und Ihre Themenvorschläge, die Sie an Birte Stiebing (Zentrum für Lehren und Lernen) birte.stiebing@uni-bielefeld.de richten können!


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