
Kindheit und Jugend sind hochgradig regulierte Lebensphasen. In diesen Lebensphasen finden Regulierungen z. B. von Seiten des Wohlfahrtsstaates, des Bildungs- und Betreuungssystems, der Familie sowie der Peer Group oder rechtlich z. B. auf Basis des Achten Sozialgesetzbuches (SGB VIII) statt.
Im Zentrum der Ringvorlesung stehen die Fragen, wie Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Kontexten als Schutzbedürftige, Unvernünftige, Gefahrenquellen oder potenziell Dauergefährdete konstruiert werden und welche Handlungsspielräume ihnen als eigenständige Akteure zugeschrieben werden. Seit der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 werden ihre Rechte im Spannungsfeld von Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechten diskutiert. Auch die Restrukturierung des investiven Sozialstaats und die aktuellen Reformen des SGB VIII mit Blick auf Inklusion rücken Kinder und Jugendliche als zentrale Adressat*innen in den Fokus – insbesondere an Orten der institutionellen Regulierung wie Kindertageseinrichtungen, Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe oder im Jugendstrafrecht.
Im Rahmen empirischer Analysen und theoretischer Reflexionen beleuchten die Vortragenden die vielfältigen Formen und Effekte der Regulierung von Kindheit und Jugend. 
Die Ringvorlesung des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung richtet sich an Studierende und Mitarbeitende aller Fakultäten und Fachrichtungen sowie an alle am Thema interessierten Personen.
Wir freuen uns auf die folgenden Vorträge und Referent*innen:
22.10.2025 | Kindheits- und Jugendtheoretische Perspektiven auf die politische, wohlfahrtsstaatliche und interaktive Regulierung von Lebensphasen | Prof. Dr. Stephan Dahmen (Universität Bielefeld)
19.11.2025 | Zeitliche Ordnungen und Regulierungen in Bezug auf das Wohlergehen von Kindern | Prof.in Dr.in Susann Fegter (Technische Universität Berlin)
10.12.2025 | Dezentrierung des Politischen. Kindheit und Demokratie | Dr.in Sarah Mühlbacher (Goethe-Universität Frankfurt a. M.)
14.01.2026 | Kindheit und Wohlfahrtsstaat – Kontinuität und Wandel | Prof.in Dr.in Johanna Mierendorff (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
21.01.2026 | Zwischen "benachteiligt" und "Leistungsträger[*innen]". Das Reden über junge Menschen im Bundestag zwischen 1989 und 2023 | Nico Noltemeyer & Dr. Max Breger (Institut für interdisziplinäre Konflikt und Gewaltforschung (IKG), Bielefeld)

Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, neue Perspektiven in der Kindheitspädagogik und -forschung zu diskutieren und damit die aktuellen Debatten zu bereichern. Teilnehmen können alle kostenfrei, die sich aus Wissenschaft und pädagogischen Handlungsfeldern für dieses spannende Thema interessieren! Weitere Informationen & Anmeldung finden Sie unter: https://s.gwdg.de/w1wbJn
Die fortlaufend konzipierte Veranstaltungsreihe wird veranstaltet vom Kompetenzzentrum Frühe Kindheit Niedersachsen der Universität Hildesheim, dem Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung (ZKJF) der Universität Bielefeld und dem Institut für Theorie und Empirie des Sozialen (ITES).
Die Vortragsreihe wird organisiert von: Prof. Dr. Peter Cloos, Prof. Dr. Meike Sophia Baader, Christoph Kairies (Universität Hildesheim); Dr. Jennifer Carnin (Universität Bielefeld), Stephanie Simon (Technische Universität Dortmund).
