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  • Fakultät für Gesundheitswissenschaften

    AG 2: Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung

    © Universität Bielefeld

StopptCOVID-Studie: Wie stoppt man eine Pandemie?

Wirksamkeit und Wirkung von nicht-pharmazeutischen Maßnahmen auf die COVID-19-Pandemie in Deutschland

Die getroffenen Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 haben sowohl im Frühjahr als auch im Herbst 2020 zu bisher nicht dagewesenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland geführt. Die Wirksamkeit der Maßnahmen als Ganzes erscheint offensichtlich, aber über die Beiträge der einzelnen Public Health Maßnahmen- wie Kontaktreduktion, Tragen einer Alltagsmaske oder Schulschließungen zur Kontrolle der epidemiologischen Dynamik ist wenig bekannt und bisher ist der Effekt einzelner Maßnahmen nicht systematisch analysiert worden.

Die StopptCOVID-Studie nutzt und erarbeitet eine Dokumentation der nicht-pharmazeutischen Maßnahmen zur Kontrolle der SARS-CoV-2-Pandemie in Deutschland, auf Ebene der Bundesländer und auf der Ebene besonders betroffener Landkreise, um die relative Bedeutung von assoziierten Faktoren (Risiko- und schützende Faktoren) zu quantifizieren und eine Bewertung der Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie in Deutschland vorzunehmen.

Die StopptCOVID-Studie besteht aus zwei Teilprojekten, der Studie zu Corona-Virus Risiko- und Schutzfaktoren (CoViRiS) und Evaluation der anti-epidemischen Maßnahmen auf Bevölkerungsebene.

Ziele der StopptCOVID-Studie

  • retrospektive und prospektive Erfassung und Beschreibung der eingeführten Maßnahmen auf Bundesland und Landkreisebene
  • Schätzung des Verlaufs der Infektionen durch Rückprojektion der Anzahl von Neuerkrankungen
  • Vergleich des Zeitpunktes der eingeführten Maßnahmen und der Lockerung der Maßnahmen mit dem Verlauf der Anzahl der gemeldeten COVID-19 Fälle nach Erkrankungsbeginn
  • Analyse des Einflusses der Maßnahmen auf die Entwicklung der Fallzahlen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Teststrategien (Testzahlen, Anzahl getesteter Personen und Testverzug) auf Basis der laborbasierten Surveillance zu SARS-CoV-2
  • Vergleich des Zeitpunktes der eingeführten Maßnahmen und der Lockerung der Maßnahmen nach Bundesland mit dem geschätzten Verlauf der Reproduktionszahl R
  • Analyse von Einflüssen oder Interaktionen sozioökonomischer Faktoren auf die Covid-19-Inzidenz bzw. auf die Wirkung der Maßnahmen.

Methoden

Die Erfassung der populationsbezogenen Pandemiekontroll-Maßnahmen zur Kontrolle der SARS-CoV-2-Pandemie erfolgt durch die Universität Bielefeld (Covid19 Pandemic Policy Monitor). Dazu werden neu eingeführte oder gelockerte Maßnahmen auf Bundesland, bzw. Landkreisebene tagesgenau dokumentiert und kategorisiert.

Der Einfluss der eingeführten Maßnahmen auf den Verlauf der Anzahl der gemeldeten COVID-19 Fälle nach Erkrankungsbeginn oder Infektionszeitpunkt soll analysiert werden, eingeteilt nach Ka-tegorien und Bundesland sowie stratifiziert nach Altersgruppen und Geschlecht. Dabei soll die An-zahl durchgeführter Testungen und getesteter Personen (aus der laborbasierten Surveillance zu SARS-CoV-2, ARS) im zeitlichen Verlauf berücksichtigt werden.

In einem zweiten Schritt sollen Bruchpunkte in der epidemischen Kurve nach Erkrankungsbeginn oder Infektionszeitpunkt abgeschätzt werden. Diese Bruchpunkte sollen anschließend verschiedenen Maßnahmen zugeordnet werden. Durch geeignete Verfahren soll die Wirkung der Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen analysiert werden (Mehrebenen-Modellierung oder räumliche Epidemiologie). Außerdem ist geplant, sozioökonomische Einflüsse anhand des „German Index of Socio-Economic Deprivation“ (GISD) des RKI auf Landkreisebene auf den Verlauf der Pandemie / auf Wechselwirkungen mit Pandemiemaßnahmen zu untersuchen.

Projektleitung

Dieses Projekt ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Universität Bielefeld und dem Robert Koch Institut und wird gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit.

Robert Koch Institut: Dr. Viviane Bremer, Dr. Matthias an der Heiden
Universität Bielefeld: Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr, Dr. Diogo Costa, Sven Rohleder


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