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Der Fragebogen

Das verhältnisorientierte Befragungsinstrument basiert theoretisch auf dem Sozialkapitalansatz (Badura, 2018) und ist entsprechend dessen Wirkannahmen zweiteilig aufgebaut: Im ersten Teil werden die vielfältigen Studienbedingungen in den Blick genommen und im zweiten Teil die dadurch potentiell beeinflussten Wirkungen, wie bspw. die Studienzufriedenheit oder das Wohlbefinden der Studierenden.


Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu

  • der Entwicklung und theoretischen Fundierung des Fragebogens,
  • dessen Aufbau und Inhalten
  • sowie den Einsatzmöglichkeiten des Fragebogens.

 


Der Fragebogen

Ausgangspunkt für die Erstentwicklung des Bielefelder Fragebogens zu Studienbedingungen und Gesundheit stellt der - auf der von Herrn Professor Dr. em. Bernhard Badura entwickelten Theorie des Sozialkapitalansatzes sowie dem ProSoB-Fragebogen („Produktivität und Sozialkapital im Betrieb“) basierende - Bielefelder Fragebogen zu Arbeitsbedingungen und Gesundheit dar. Dieser wurde vom Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld in Kooperation mit der (BGM-) Beratungsgesellschaft Salubris im Rahmen drittmittelgeförderter Projekte entwickelt (UK-NRW Förderung von 2013-2016) sowie bundesweit erprobt (DGUV-Förderung von 2016-2019). Im Rahmen der zweiten Förderphase wurde auf Basis des bereits erprobten Bielefelder Fragebogens zu Arbeitsbedingungen und Gesundheit ein erster Entwurf für die Zielgruppe der Studierenden entwickelt.

Dieser Entwicklungsprozess umfasste eine breit angelegte Theorie- und Recherchearbeit und wurde unter Einbezug fachlicher Einschätzungen von Expert*innen aus verschiedenen Anwendungskontexten (z.B. aus der Zentralen Studienberatung oder dem Familienservice) sowie von wissenschaftlicher Expertise (z.B. aus der Psychologie oder den Gesundheitswissenschaften) und nicht zuletzt von der Zielgruppe selbst (Studentische Vertreter*innen sowie Vertreter*innen aus der Lehre) gestaltet. Die verschiedenen Entwicklungsstufen wurden darüber hinaus regelmäßig dem Hochschulnetzwerk sowie dem Begleitkreis des damaligen Projekts präsentiert und diskutiert, um größtmöglichen Anwendungsbezug und Passung des Instruments zu gewährleisten.

Im Dezember 2018 sowie im Januar 2019 wurde der Fragebogenentwurf einer ersten Pretestung unterzogen. Hierzu wurden im Rahmen von vier Lehrveranstaltungen insgesamt 206 Studierende (aus verschiedenen Studiengängen und Fachsemestern) einer Universität sowie einer Fachhochschule mit dem Instrument sowie ergänzend mit Pretestfragen zur Prüfung gängiger Qualitätskriterien befragt. Entlang der Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Pretestdaten wurde zum Projektabschluss im Sommer 2019 ein überarbeiteter Fragebogenentwurf präsentiert, der die Ausgangslage für das aktuelle Projekt darstellt. Zum Auftakt des aktuellen Projekts wurde dieser Entwurf wiederum einer weiteren Überarbeitung unterzogen, die sich im Schwerpunkt auf die durch die COVID-19-Pandemie erheblich veränderten Studienbedingungen bezieht, die aber auch weitere Hinweise aus dem Netzwerk interessierter Hochschulen aufgegriffen hat, wie bspw. eine deutlichere Abfrage von Diversitätsaspekten oder die Ergänzung eines Themenblocks zu „Angst“ im Wirkungsteil.

Im Ergebnis liegt nun ein Instrument vor, welches …

  • anwendungsorientiert, d.h. zur Ableitung konkreter Maßnahmen geeignet ist – u.a. durch die Abfrage von Handlungsbedarfen.
  • verhältnisorientiert ist, d.h. die von der Hochschule zu beeinflussenden Studienbedingungen fokussiert.
  • … für onlinebasierte Befragungen optimiert und mit Filterbedingungen spezifisch auf die jeweiligen Befragungsteilnehmer*innen zugeschnitten ist.
  • ... modular einsetzbar ist und bei Bedarf mit anderen (z.B. verhaltensorientierten) Instrumenten kombiniert werden kann.

Der Fragebogen kann bei Bedarf ergänzt werden mit einem optionalen (verhaltensorientierten) Kurzfragebogen zum Lebensstil sowie zur Verhältnisprävention von Risikoverhaltensweisen an der Hochschule, der auf vielfachen Wunsch des Hochschulnetzwerks vom Projektteam zusammengestellt wurde.

Entsprechend der gemeinsamen theoretischen Fundierung ist der Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und Gesundheit auch ähnlich strukturiert, wie der Fragebogen zu Arbeitsbedingungen. Beide Instrumente sind zweigeteilt:

Im (umfangreicheren) Teil 1 werden die sogenannten „Treiber“, also in diesem Fall die Studienbedingungen erfragt. Hierzu gehören beispielsweise Themenblöcke wie die räumlichen Rahmenbedingungen oder die Unterstützung durch Lehrende. Einige Themenblöcke sind nicht von allem Studierenden sinnvoll zu bewerten und daher mit Filterbedingungen versehen. So werden z.B. Fragen zum Studieneinstieg nur Studierenden angezeigt, die sich im 1. oder 2. Fachsemester befinden, während Fragen zu coronabedingten Veränderungen nur entsprechend höheren Fachsemestern angezeigt werden, die eine Zeit vor der Pandemie und damit Veränderungen überhaupt erlebt haben. Eine Besonderheit, die sich bereits im Fragebogen zu Arbeitsbedingungen bewährt hat, ist die ergänzende Abfrage von Handlungsbedarfen, die nach jedem Themenblock aus Teil 1 die Möglichkeit geben (unabhängig von der Bewertung des Themas), die Dringlichkeit anzugeben, mit der dieses Thema aus Sicht der Befragten bearbeitet werden sollte. Hohe Handlungsbedarfe korrespondieren häufig, aber nicht immer, mit einer kritischen Bewertung eines Themas und haben sich als Ansatzpunkte für die Priorisierung von Maßnahmen etabliert.

Im Teil 2 des Fragebogens werden wiederum die sogenannten „Wirkungen“ erfragt, also die Outcomes z.B. hinsichtlich der Studienleistung oder der (psychischen) Gesundheit der Studierenden. Entsprechend der theoretischen Grundlage wird angenommen, dass die Treiber Einfluss auf die Wirkungen nehmen und je nach Bewertung die abgefragten Studienbedingungen als „Belastung“ oder als „Ressource“ für bspw. die psychische Gesundheit einzuschätzen sind.

Der Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen versteht sich als "Lernendes Instrument", welches unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen, Praxiserfahrungen und Hochschulentwicklungen kontinuierlich fortentwickelt werden soll. So kann größtmögliche Passung und Anwendbarkeit sichergestellt werden, die wiederum der konkreten Maßnahmenableitung an befragenden Hochschulen förderlich ist und außerdem die Teilnahmemotivation erhöht. Aus ebendiesem Grund wird das Instrument im Vorfeld einer Befragung stets auf die individuellen Gegebenheiten (wie bspw. etablierte Begrifflichkeiten, die Zahl der eingeschriebenen Studierenden, vorhandene Serviceangebote oder auch aktuelle relevante Entwicklungen und Projekte) jeder befragenden Hochschule angepasst. Dieser Prozess wird vonseiten des Projektteams intensiv beratend unterstützt, da nur ein passendes Instrument zu sinnvoll interpretierbaren Befragungsergebnissen führen kann.

Bei Interesse am vollständigen Instrument nehmen Sie bitte Kontakt auf - wir übermitteln Ihnen gern einen sogenannten „Probelink“, anhand dessen Sie die (unangepasste) Befragung ausprobieren und die enthaltenen Items sichten können:

fragebogen-studierende@uni-bielefeld.de

Studierendenbefragungen mit dem Bielefelder Fragebogen zu Studienbedingungen und Gesundheit sind grundsätzlich zeitlich flexibel an jedem Hochschultyp bundesweit möglich – zur besseren Erreichbarkeit der Zielgruppe sollten Befragungen allerdings während der Vorlesungszeit stattfinden.

  • Der Studierendenbogen kann sowohl hochschulübergreifend, als auch für einzelne Studiengänge bzw. Fakultäten oder Studierendengruppen (z.B. Erstsemester) eingesetzt werden.
  • Die Befragungsergebnisse sowie die anschließende (partizipative) Maßnahmenableitung können als Basis für den Aufbau oder die (Weiter-) Entwicklung eines SGM genutzt werden.
  • Die Ergebnisse der Befragung eignen sich aufgrund der Verhältnisorientierung auch für die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen an Studienplätzen.
  • Der Bogen kann vollständig, aber auch modular eingesetzt und mit anderen Instrumenten kombiniert werden.
  • In Kombination mit anderen Datenquellen (bei studiengangspezifischer Auswertung) sind die Befragungsergebnisse auch für das Qualitätsmanagement von Studium und Lehre nutzbar.
  • Es ist die Erstellung eines bundesweiten Benchmarks geplant, zur Einordnung der eigenen Ergebnisse sowie zur hochschulübergreifenden Forschung zu Studienbedingungen und (psychischer) Gesundheit.

Im Rahmen der Projektlaufzeit wird die Standardauswertung der Befragungen von den Kooperationspartnerinnen an der Charité Berlin übernommen. Den teilnehmenden Hochschulen werden ihre eigenen Befragungsergebnisse in zusammengefasster und gut interpretierbarer Form aufbereitet rückgemeldet.

Die Begleitung seitens des Projektteams umfasst darüber hinaus auch eine individuelle Beratung zur Kommunikation der Ergebnisse sowie zum Anstoßen partizipativer Formate der Maßnahmenableitung. Sobald ausreichend Hochschulen befragt wurden, werden ergänzend jeweils die gemittelten Ergebnisse der anderen Hochschulen im Sinne eines externen Benchmarks zurückgemeldet – selbstverständlich gehen alle Hochschulen anonymisiert in die Erstellung dieses Benchmarks ein, so dass keine Rückschlüsse gezogen werden können. Darüber hinaus ist es auf Wunsch ebenfalls möglich, dass Hochschulen nach Absprache ihren eigenen Rohdatensatz erhalten, um beispielsweise selbst vertiefende Auswertungen vorzunehmen oder Abschluss- bzw. Qualifizierungsarbeiten anhand der Daten zu ermöglichen. Dies ist jedoch seitens der Hochschule mit dem jeweiligen Datenschutz sowie der Studierendenvertretung abzustimmen und die Verwendung der Daten im Vorfeld der Befragung transparent zu kommunizieren.

Um bestmögliche Abläufe sowie aussagekräftige Befragungsergebnisse zu erhalten, sind im Vorfeld einer Befragung vielfältige Vorbereitungen und Abstimmungsprozesse erforderlich, bei denen das Projektteam sowie auch das Hochschulnetzwerk gerne beratend zur Seite stehen. Interessierte Hochschulen werden daher gebeten, sich möglichst frühzeitig unter fragebogen-studierende@uni-bielefeld.de zu melden – gerne auch dann, wenn sie sich noch im Entscheidungsfindungsprozess befinden.

Der Gesamrprozess als Zeitstrahl dargestellt.
Ausschnitt aus den Prozessfolien © Universität Bielefeld

Folgen Sie diesem Link, um zu den ausführlichen Prozessfolien zu kommen: Folien - Befragungsprozess


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