Clare Hemmings ist Professorin für Feministische Theorie an der London School of Economics und arbeitet dort seit 1999 an der Fakultät für Gender Studies. Sie hat bedeutende Forschungsbeiträge im Bereich der transnationalen Gender- und Sexualitätsstudien geleistet. Ihr besonderes Interesse gilt der Beziehung zwischen feministischer Theorie und Sexualitätsforschung sowie der Art und Weise, wie beide Bereiche national und international institutionalisiert wurden. Hemmings ist zudem Mitglied des Feminist Review Collective, einer Gruppe, die sich der Erforschung von Geschlecht in all seinen vielfältigen Formen und Verflechtungen widmet. Darüber hinaus ist sie Herausgeberin der interdisziplinären, peer-reviewten Zeitschrift Feminist Review. Zu ihren wichtigen Veröffentlichungen zählen Bisexual Spaces (Routledge 2002) und Why Stories Matter (Duke 2011), für das sie 2012 den Buchpreis der Feminist and Women's Studies Association erhielt.
Andrea Maihofer ist emeritierte Professorin der Geschlechterforschung an der Universität Basel. Sie ist Leiterin des dort angesiedelten Zentrums für Gender Studies und Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung. 2002 gründete sie das Basler Gender-Graduiertenkolleg. Als Philosophin und Soziologin liegen ihre Forschungsschwerpunkte in der kritischen Gesellschaftstheorie und der Geschlechtertheorie. Ihre Forschungsperspektive auf Geschlecht als Existenzweise steht in engem Zusammenhang mit der Thematik des Graduiertenkollegs. Die Arbeitsgebiete von Andrea Maihofer sind Männer- und Männlichkeitsforschung, Wandel und Persistenz von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen, Familienforschung sowie Moral-, Rechts- und Verfassungstheorie.
Jacqueline Martinez (sie/er/they) ist Professor*in für Kommunikation an der School of Applied Sciences and Arts der Arizona State University. Dr. Martinez widmet sich der Erforschung der Bedingungen von Freiheit und Unterdrückung – insbesondere wie sie in der Unmittelbarkeit unserer verkörperten Erfahrung in verschiedenen Bereichen menschlicher Kommunikation sowohl aufrechterhalten als auch untergraben werden und wie sie in spezifischen sozialen, kulturellen und historischen Strukturen verankert sind. Dr. Martinez untersucht Kultur in ihrer kommunikativen Manifestation, mit besonderem Interesse daran, wie interkulturelle, intergruppale und zwischenmenschliche Beziehungen die Möglichkeiten des menschlichen Ausdrucks und der Wahrnehmung im Kontext von Machtstrukturen prägen.
Toril Moi ist Professorin für Literatur und Romanistik, Anglistik, Philosophie und Theaterwissenschaften an der Duke University (USA). Sie ist Direktorin des Zentrums für Philosophy, Arts, and Literature an der dortigen Universität. Ihre Arbeitsbereiche umfassen feministische Theorien sowie Werke von Schriftstellerinnen, die Literatur, Philosophie und Ästhetik miteinander verbinden. 2002 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Norwegian University of Science and Technology, 1998 wurde sie mit dem Duke´s University Teacher of the Year Award und 2008 mit dem Dean´s Award for Exellence in Mentoring of Graduate Students ausgezeichnet.
Jennifer C. Nash ist die Jean Fox O’Barr-Professorin für Gender, Sexuality, and Feminist Studies an der Duke University. Sie promovierte in African American Studies an der Harvard University und erwarb ihren JD-Abschluss an der Harvard Law School. Bevor sie an die Duke University ging, war Dr. Nash an der George Washington University und der Northwestern University tätig. Ihr Werk The Black Body in Ecstasy: Reading Race, Reading Pornography wurde mit dem Alan Bray Memorial Book Prize der GL/Q Caucus of the Modern Language Association ausgezeichnet.
Joan Scott ist Historikerin mit Schwerpunkten in französischer Geschichte und Geschlechtergeschichte. Sie ist Professorin emerita an der School of Social Science am Institute for Advanced Study in Princeton (USA) sowie Gründungsdirektorin des Pembroke Center for Teaching and Research on Women. Joan Scott wurde mit zahlreichen Ehrendoktorwürden ausgezeichnet (Brown, Harvard, Wisconsin, Princeton (USA), Bergen (Norwegen)). Scott verfasste 1986 den grundlegenden und häufig zitierten Artikel „Gender: A Useful Category of Historical Analysis". Dieser bündelt die Diskurse der aus der historischen Frauenforschung entstandenen Genderforschung und kombiniert sie mit einer poststrukturalistischen (Re-)Lektüre. Dieser Text – wie auch ihr Essay „The evidence of experience" (1991), der den Erfahrungsbegriff in geschlechtergeschichtlicher Perspektive kritisch reflektierte – markiert nicht nur die Einführung des linguistik turn in die historische Geschlechterforschung, sondern wurde über die Geschichtswissenschaft hinaus für historisch arbeitende Literatur-, Kultur- und Sozialwissenschaftler*innen bedeutsam. Ihr mehrfach ausgezeichnetes und in viele Sprachen übersetztes Werk umfasst Arbeiten zur französischen Frauen-, Sozial- und Geschlechtergeschichte, zur Geschlechter- und Geschichtspolitik, zu Französischem Feminismus, Universalismus und Säkularismus sowie zur feministischen Geschichtstheorie.
Donata Schoeller hat in Wien, Oxford und Zürich Philosophie und vergleichender Religionswissenschaften studiert. Sie promovierte zum Thema „Humility“ und verfasste ihre Habilitationsschrift zu „Close Talking: Erleben zur Sprache bringen“. Donata Schoeller geht davon aus, dass Erfahrung sich entfaltet und reicher wird, wenn wir uns auf bestimmte Weise auf sie beziehen und eine Sprache finden, die ihre Entfaltung nicht einschränkt. Diese Reaktionsfähigkeit ist ein Ansatzpunkt, um die Trennung von Geist und Körper in Frage zu stellen. Gleichzeitig führt dies über die altbewährte Alternative der Repräsentation oder Konstruktion hinaus hin zu intra-aktionalen Modellen der Bedeutung. Nach Schoeller bedarf es sowohl altbewährter als auch neuer Praktiken, um mit der komplexen, facettenreichen, verkörperten und situativen Komplexität der Erfahrung und der Herausforderung, sie in Worte zu fassen, in Kontakt zu kommen. Aktuell beschäftigt sich Donata Schoeller mit der Frage, wie sich dies auf unser Verständnis von kritischem Denken auswirkt. Zurzeit ist Donata Schoeller akademische Direktorin des TECT (Training Embodied Critical Thinking). Dieses Ausbildungsprogramm wird durch das Erasmus+ Programm finanziert und umfasst eine strategische Partnerschaft in der Hochschulbildung mit den Universitäten von Island, Groningen, Jena, Ljubljana, Technion Haifa und ETH Zürich.
Alexis Shotwell ist eine kanadische Philosophin und derzeit Professorin an der Fakultät für Soziologie und Anthropologie an der Carleton University in Ottawa. Dort ist sie zudem am Feminist Institute of Social Transformation sowie an der Fakultät für Philosophie tätig. Sie promovierte an der University of California, Santa Cruz, erwarb ihren Masterabschluss an der Dalhousie University und ihren Bachelor an der McGill University. Zuvor lehrte sie auch an der Laurentian University. Shotwells Forschungsschwerpunkte liegen in der Sozialphilosophie, politischen Theorie und feministischen Philosophie, mit besonderem Fokus auf Fragen der moralischen Komplizenschaft. Darüber hinaus leitet sie ein Forschungsprojekt zur Geschichte des AIDS-Aktivismus in Kanada.
Sigridur Thorgeirsdottir hat in Boston und Berlin Philosophie studiert. Ein spezielles Interesse hat sie für die Beziehung der philosophischen Lehren Nitzsches und denen von Arendt, Beauvoir, Irigaray und Butler entwickelt. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit feministischer und Umweltphilosophie. Sigridur Thorgeirdottir fokussiert sich besonders auf die Schnittstelle zwischen der Philosophie des verkörperten Lebens, der Phänomenologie und auf transnationale Themen. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern des GEST-Programms der Universität der Vereinten Nationen in Island (jetzt Unesco, https://www.grocentre.is/gest) und war maßgeblich an der Koordination und Durchführung der nordischen Sommerschulen für Gender und Philosophie beteiligt. Ihr aktuelles Buchprojekt beschäftigt sich mit der Philosophie des Körpers: hier lässt sie ihre Erfahrungen sowohl als Leiterin des internationalen Forschungsprojekts Embodied Critical Thinking (www.ect.hi.is) als auch mit dem Ausbildungsprogramm für Methoden des verkörperten kritischen Denkens „Training Embodied Critical Thinking“ einfließen.
Madina Tlostanova ist eine transdiasporische feministische Denkerin, Schriftstellerin und Professorin für postkoloniale Feminismen an der Abteilung für Thematische Studien (Gender Studies) der Universität Linköping (Schweden). Ihre Interessen konzentrieren sich auf dekoloniale Optionen, nicht-westliche Feminismen, postsozialistische Subjektivität und Kunst. Ihre jüngsten Bücher sind Postcolonialism and Postsocialism in Fiction and Art: Resistance and Re-existence (2017), What Does it Mean to be Post-Soviet? Decolonial Art from the Ruins of the Soviet Empire (2018) und das in Kürze erscheinende Buch A new Political Imagination. Making the Case, gemeinsam verfasst mit Tony Fry (2020). Sie ist an zahlreichen Projekten innerhalb und außerhalb der akademischen Welt beteiligt, die sich mit politischer Kunst, der Dekolonisierung von Universitäten und Museen und Feminismen des Globalen Südens beschäftigen.