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  • Studium und Lehre

    AG 10 Migrationspädagogik und Rassismuskritik

    Campus der Universität Bielefeld
    © Universität Bielefeld

Anliegen in der Lehre der AG 10

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Forum Lehre

Nächster Termin am Dienstag, 14.05.2024 um 16:00 Uhr, Z-Gebäude, Teeküche 2. Stock

Mit diesem Text zum Anliegen in der Lehre, den wir als Arbeitsgruppe 10 „Migrationspädagogik & Rassismuskritik“ als einen Arbeitstext verstehen, der offen ist für Veränderungen, Anpassungen und Erweiterungen, möchten wir Einblicke in unsere Überlegungen zu Lehr-/Lernverhältnissen, Lehr-/Lernräumen, zu wichtigen Themen/Inhalten sowie zu dem Ort der Universität geben.

Wie verstehen wir als Arbeitsgruppe unsere Lehrtätigkeit? Welche Themen sind uns wichtig? Welche Zugänge und Methoden stellen wir in den Vordergrund? Welche Fragen möchten wir aufwerfen und welche Fragen beschäftigen uns selbst? Diese und weitere Punkte werden hier im Rahmen 6 thematischer Schwerpunkte beleuchtet.

Wir streben an, dass Studierende, Kolleg*innen und weitere Interessierte diesen Text zum Anliegen der Lehre informativ, anregend und gerne auch diskussionswürdig finden, sodass ein differenziertes Sprechen über die Lehre (sei es in den Veranstaltungen der Lehrenden der AG 10 oder auch in anderen Formaten wie dem „Forum Lehre“) möglich wird.

Die AG 10 geht im Rahmen eines strukturanalytisch inspirierten Professionalitätsverständnisses davon aus, dass auch hochschulpädagogisches Handeln strukturell Spannungsverhältnisse aufweist. Sie macht diesen Umstand darüber hinaus in der Lehre auch selbst zum Gegenstand und Anlass der Diskussion und Reflexion.

Dabei können Spannungsverhältnisse zwischen

  • (organisatorischer/inhaltlicher) Struktur und Flexibilität,
  • der Orientierung an thematisch erfahrenen Student*innen vs. weniger erfahrenen,
  • der Orientierung an den Lernbedarfen von migrationsgesellschaftlich diskreditierbaren vs. weniger diskreditierbaren Studierenden,
  • einer Kritik epistemischer Macht vs. der Beanspruchung von Autorität etc.
  • kritisch-reflexiver Umgang mit Normativitäten vs. normative Orientierungen

als wichtige Dimensionen der Lehre benannt werden.

Die Thematisierung und Bearbeitung dieser Spannungsverhältnisse wird durch gesellschaftliche Kontextbedingungen und den je spezifischen Besonderheiten der jeweiligen Lehr-Lernsituation vermittelt. Weder Lern- noch Bildungs- oder Professionalisierungsprozesse sind aus diesem Grunde „restlos“ plan- und steuerbar. Die Lehre der AG 10 folgt dem Versuch, Räume zu schaffen und zu verantworten, die ein Einüben und Kultivieren der Reflexion und Kritik pädagogischer wie wissenschaftlicher Wissensbestände, Programmatiken, Methoden, Praktiken und Normativitäten ermöglichen.

 

Pädagogik verstehen wir sowohl als gesellschaftlich vermittelte als auch Gesellschaft vermittelnde Praxis. In der Lehre arbeiten wir daher zu gesellschaftlich grundlegend bedeutsamen Themen im Spannungsverhältnis von Aktualität und Historizität. Wir möchten in diesem Zusammenhang die spezifischen lokalen Formen und die verschiedenen Bedeutungen (je nach Standort und Perspektive) der jeweiligen Themen verdeutlichen. Wir beschäftigen uns zum Beispiel mit Themen wie „imperiale Lebensweise“, „sozio-geographische Mobilität“, „Diskriminierungskulturen“, „Digitalisierung des Sozialen“, „Klimagerechtigkeit“ und gehen dabei ebenfalls auf die Verwobenheit der Themen ein. Die Verbindungen von unterschiedlichen Differenzverhältnissen sowie die Aufmerksamkeit für Spannungen und Schwierigkeiten, die mit dem Anspruch einer intersektionalen Perspektive verbunden sein können, ist ein wichtiger Gegenstand unserer Lehre. Des Weiteren spielt die Frage des „Agenda-Settings“ für uns eine bedeutsame Rolle: Welche Themen und Fragen sind zu welcher Zeit und an welchem Ort von Bedeutung? Wie und von wem werden diese Themen und Frage eingebracht, bearbeitet oder verhandelt? Was wird nicht bzw. einseitig thematisiert und warum?

Zentral ist für uns, dass die Frage, bei welchen Themen es sich um „gesellschaftliche Schlüsselprobleme“ handelt, umkämpft und umstritten und Gegenstand (wissens-)politischer Aushandlungen ist. Dies gilt es in den eigenen Lehrveranstaltungen systematisch einzubeziehen.

Aus einer migrationspädagogischen und rassismuskritischen Perspektive rücken zudem insbesondere historische und gegenwartsanalytische Befragungen migrationsgesellschaftlicher Zugehörigkeitsordnungen in den Fokus, in denen zwischen fraglos legitimer und weniger legitimer Zugehörigkeit unterschieden wird. Aus einer migrationspädagogischen Perspektive rücken wir insofern Diskriminierungsverhältnisse ins Zentrum, die in engem Zusammenhang mit Zugehörigkeitsordnungen stehen. Die Analyse und Reflexion der Bedingungen von Differenz- und Dominanzverhältnissen in der Migrationsgesellschaft interessiert uns dabei nicht zuletzt im Hinblick auf die Frage, wie pädagogische Institutionen und Akteur*innen darin involviert sind. Welchen Beitrag leisten pädagogische Institutionen und Akteur*innen zur Reproduktion, aber auch zur Veränderung migrationsgesellschafticher Differenz- und Dominanzverhältnisse?

Es ist uns wichtig, Räume der kollektiven und reflexiven Auseinandersetzung mit Themen, Theorien und Studien zu schaffen. Dazu werden Formate gewählt, die das gemeinsame Arbeiten fördern und eine Lehr-Lernatmosphäre ermöglichen, in der Fragen ausdrücklich erwünscht sind und als Teil eines bildenden Prozesses der Auseinandersetzung mit Themen und Perspektiven verstanden werden. Der Anspruch der Reflexivität bezieht sich nicht alleine auf die Reflexion der Gegenstände der Lehre, sondern auch auf das kommunikative Geschehen in den Lehrveranstaltungen selbst.

Ausgehend von den Erfahrungen und dem Wissen der Lernenden und wissenschaftlicher Lektüre möchten wir Prozesse gestalten, die durch die Auseinandersetzung mit eigenen und anderen (Selbst-)Verständnissen diese befragt und irritiert. Gerade wenn sozial ungleiche Verhältnisse zum Thema werden, ist dabei ein reflexives Einholen der Bestürzungen und (emotionalen) Involviertheiten wichtig.

Ein Anliegen der AG 10 ist es, eine Lehr-Lernatmosphäre zu gestalten, die die dafür gebotene Ernsthaftigkeit, aber auch Lebendigkeit, Interesse und Freude an der Auseinandersetzung ermöglicht. Im Zentrum der Realisierung einer solchen Atmosphäre stehen dabei Resonanzverhältnisse, die durch anerkennendes, respekt- und vertrauensvolles, partizipatives und kollektives Arbeiten so gestaltet werden sollen, dass ein lebendiger und auch kritischer Austausch zu relevanten pädagogischen Fragen ermöglicht wird, in dem dann auch mit Interesse und fragender Neugier an Texten gearbeitet werden kann.

Lehr- und Lernverhältnisse sind immer von affektiven und politischen Aspekten gekennzeichnet. Dies betrifft Inhalte wie die universitäre Kommunikationspraxis.  Dies kritisch zu besprechen, ist bedeutsam für die Gestaltung der Universität, aber auch im Sinne einer Ermutigung zukünftiger Professioneller, den Vorgaben beruflicher Felder nicht nur schlicht zu entsprechen, sondern sich dazu zu verhalten. 

Dazu gehört die Wahl der Themen sowie die Thematisierung der Verwobenheit von Hochschullehre in gesellschaftliche, von Herrschaftsverhältnissen geprägte Verhältnisse und damit verbundenen unterschiedlichen Positioniertheiten und Positionierungen aller Beteiligten. Es umfasst zudem auch die Auseinandersetzung mit ethisch-moralischen Implikationen und Ausrichtungen (erziehungs-)wissenschaftlicher Inhalte. Mit dem Subjekt(ivierungs)verständnis kann dabei von einer affektiven Involviertheit (Messerschmidt 2016) der am Lehr- Lernprozess Beteiligten ausgegangen werden. Die AG10 versucht dieser Involviertheit zum einen auf der Ebene der Kommunikationspraxis durch die Gestaltung diskriminierungssensibler Räume und dem Anspruch einer partizipativen und ermächtigenden pädagogischen Praxis im Sinne einer „engaged Pedagogy“ (hooks 1994, 2003 & 2010) aktiv zu entgegnen und so zu wenden, dass Bildungsprozesse angestoßen und in einem möglichst gewaltfreien Raum ermöglicht werden. Zum anderen streben wir eine (gesellschafts-)theoretische Einbettung und Reflexion der Affekte an, die sich gerade im Kontext einer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Differenzordnungen und Ungleichheitsverhältnissen auch in der Lehre abzeichnen.

Die AG 10 versteht die universitäre Lehre als einen Ort der kritischen Wissensproduktion und Auseinandersetzung mit (durchaus auch verkörpertem) Wissen, Erkenntnissen und Wahrheitsansprüchen. Der Philosoph Jaques Derrida hat die Universität als einen Ort beschrieben, an dem Begriffe und Einsichten beständig neu zu denken sind und neu gedacht werden können (vgl. Derrida 2012). Die Universität ist ein Ort der Schaffung, Befragung und Gewinnung von Erkenntnis - in empirischer wie in begrifflich-theoretischer Hinsicht.

Die universitäre Auseinandersetzung mit Fragen von Erziehung und Bildung zielt insofern darauf, Begriffe und Einsichten, die auf den Gegenstandsbereich des Pädagogischen bezogen sind, zu befragen und auch infrage zu stellen. Anders als an solchen außeruniversitären, berufsqualifizierenden Orten, an denen Fragen von Erziehung und Bildung bearbeitet werden, besteht ein wichtiges Ziel der universitären Auseinandersetzung nicht allein darin, Handlungsgewissheiten zu vermitteln. Vielmehr geht es, unseres Erachtens, an der Universität um ein gedankliches, aber auch umfassendes Vertrautwerden mit Kennzeichen pädagogischen Denkens und Handelns und pädagogischer Institutionen, die mit Ausdrücken wie Ungewissheit, Unvorhersehbarkeit oder Kontingenz beschrieben werden. Ziel einer solchen Auseinandersetzung ist sowohl die wissenschaftlich-analytisch und argumentativ begründete Bearbeitung und Diskussion von Phänomenen, Fragen und Problemstellungen unter Einbezug grundlegender erziehungs- und bildungswissenschaftlicher Theorien als auch die Vermittlung und Reflexion pädagogischer Denk- und Handlungsansätze sowie grundlegender Kenntnisse über pädagogische Handlungsfelder in einer berufsqualifizierenden Art und Weise.

Um einen angemessenen Rahmen bereitzustellen, der die Vorstellungen, Orientierungen und Ziele der Lehre in die konkreten Lernbedingungen berücksichtigt und ein Gelingen der Lehre nach diesen Vorstellungen ermöglichen kann, orientiert sich die Lehre in der AG10 an folgenden Aspekten:

  • Reflexivität und Kritik: Wissen ermöglicht Handlungsfähigkeit, indem es eine geteilte Grundlage des Erkennens und Behandelns von Selbst, Welt und Anderen bereitstellt. Gleichzeitig bleibt immer ein Rest, der Nicht-Wissen ist (Lit). Zudem ist Wissen perspektiv- und standortgebunden, es schließt ein und ermöglicht, schließt aber auch aus und verunmöglicht. Lehre verstehen wir deshalb in der AG10 nicht als eine bloße Vermittlung von Wissen. Vielmehr geht es unserem Verständnis von sozialer Wirklichkeit nach darum, ein reflexives und kritisches Verhältnis zu gegebenem Wissen, zu gewöhnlichen Denkweisen, zu vorherrschenden Methoden und Thematisierungen sowohl im gesellschaftlichen Diskurs als auch in der Erziehungs- und Bildungswissenschaft einzunehmen, ohne dabei „Wahrheit“ als beliebig oder verschwörungstheoretisch zu konstruieren. Deshalb orientieren wir uns in der Lehre an einer befragenden, dekonstruktiven und infrage-stellenden Beschäftigung mit Wissen. Es geht dabei darum, Wissen auf seine eigenen impliziten theoretischen Vorannahmen, seine praktischen Konsequenzen und auch seine Machtwirkungen zu befragen. Im Sinne eines reflexiven Ansatzes gilt es gleichzeitig auch die eigene Praxis der Reflexion zum Gegenstand der Reflexion und Kritik zu machen.
  • Kollektivität: Insbesondere wenn wir von einer „Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein“ (Kalpaka/Räthzel 1986), ausgehen, wird deutlich, dass wir alle, auf unterschiedliche Weise in die vorherrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse involviert sind. Vor diesem Hintergrund ist die Reflexion der eigenen Positionierung in Bezug auf gesellschaftliche Verhältnisse zentral. Zugleich wird deutlich, dass dies kein einfaches Unterfangen ist. Eine Möglichkeit mit dieser Schwierigkeit umzugehen, ist Reflexivität als kollektive Praxis auszuüben. In der AG10 vertreten wir deshalb eine Perspektive, die eine kollektive und kollaborative Auseinandersetzung anstrebt, um Reflexivität, Kritikfähigkeit etc. gemeinsam zu üben und zu praktizieren. Deshalb sind Formate des kollektiven Nachdenkens und Reflektierens zentrale Arbeitsformate. Diese können durch Kleingruppenarbeiten, Diskussionen und weitere methodische und didaktische Zugänge im Rahmen der Lehre umgesetzt und begleitet werden.
  • Lesen und Diskutieren von Texten: Das Lesen, Verstehen und Diskutieren von wissenschaftlichen Texten stellt unseres Erachtens einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung der angehenden (Wissenschafts- oder „Praxis-“)Praktiker*innen dar. Das kritische Lesen von wissenschaftlichen Texten stellt eine grundlegende Voraussetzung für ein professionelles Lesen der Welt und ihrer Phänomene dar. Das Studium ist ein privilegierter Ort, die Praxis eines Lesens, Bearbeitens, Diskutierens und auch Schreibens eigener wissenschaftlicher Texte zu lernen. Zugleich geht es auch hier um die gemeinsame Bearbeitung und Diskussion der Frage, was eigentlich ‚angemessenes‘, ‚kritisches‘ Lesen heißt, die es immer wieder auszuloten gilt.
  • Forschendes Lernen: In der Lehre möchten wir dazu anregen, mit einer forschenden Haltung an Themen und/oder Interessen heranzugehen und unterstützen diese Haltung auch durch entsprechende Formate, Aufgaben, Übungen etc. Forschendes Lernen bedeutet für uns, der Welt und ihrer Phänomene mit einer explorativen Haltung zu begegnen, die mit Ernsthaftigkeit der etwas naiv-anmutenden Frage nachgeht, was zum Geier hier vor sich geht.
  • Vertrauen, Respekt und „Freundlichkeit gegenüber Fehlbarkeiten“: Ein vertrauliches und respektvolles Miteinander sind unseres Erachtens eine wichtige Grundvoraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit in Lehr-Lern-Settings. Dies wird umso deutlicher, wenn wir uns mit Themen wie Rassismus beschäftigen, die nicht nur normativ und politisch aufgeladen sind, sondern auch alle an der Lehre Teilnehmenden in unterschiedlicher Weise betreffen. Vertrauen und Respekt bedeutet deshalb nicht, dass keine konträren Positionen diskutiert werden können. Neben einer „Freundlichkeit gegenüber Fehlbarkeiten“ (Goel 2021), die in der Lehre sowohl für die Teilnehmenden wie die Lehrenden gilt, ist zugleich zu berücksichtigen, dass wir mit den unterschiedlichen Erfahrungen, Vulnerabilitäten und Situiertheiten in gesellschaftlichen Verhältnissen verortet sind, die auch in Lehr- und Lernssettings wirksam sind. Deshalb ist ein verletzungsreflexiver, sensibler und respektvoller Umgang zugleich zentral.

Dossier: Ökologie, Rassismus und planetarische Gerechtigkeit

Im SoSe23 haben Prof. Dr. Mecheril und Nadine Etzkorn ein Projektseminar zum Thema „Ökologie, Rassismus und planetarische Gerechtigkeit“ durchgeführt. Daraus ist ein Online-Dossier entstanden, welches Impulse bietet, sich mit den vielschichtigen Zusammenhängen von Ökologie, Rassismus und Bildung auseinanderzusetzen. Das Dossier beinhaltet neben einem fachlichen Beitrag zu den Zusammenhängen von Ökologie und Rassismus die studentischen Projektarbeiten zu den Themen „Soziale Bewegungen“, „Wasserknappheit“, „Naturschutz“, „Afrofuturistische Utopie“ und einer Unterrichtsreihe, um sich mit dem Bildungskonzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auseinanderzusetzen, Interviews mit den Studierenden zu ihren Projekten, Reflexionen sowie eine Linksammlung mit Tipps für Literatur und Materialien.

 


Schwerpunkte in der Lehre

Die AG 10 bietet folgende wiederkehrende Lehrveranstaltungen an:

Einführung in die Migrationspädagogik (SoSe 24)

Einführung in die Rassismustheorie (SoSe 24)
 

Zum Profil Migrationspädagogik, Civic- and International Education (Master of Arts)

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Sprachenverhältnisse in der Migrationsgesellschaft
  • Migration und Bildung
  • Linguizismuskritik
  • Rassismustheorie und -kritik
  • Postkoloniale Theorie

Zu den Lehrveranstaltungen im eKVV

David Füllekruss

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefon Sekr.
+49 521 106-3320
Raum
Gebäude Z Z1-307

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

Der Schwerpunkt meines Lehr- und Forschungsinteresses liegt im Bereich Migrationspädagogik. Ich verstehe und behandle die sich in der Migrationspädagogik stellenden Fragen von Differenz und Ungleichheit als Fragen, die auf Grundstrukturen und Grundprobleme (sozial-)pädagogischen Handelns und Deutens verweisen. Insofern stehen meine weiteren Interessen- und Arbeitsbereiche in Forschung und Lehre in einem engen systematischen Zusammenhang zu dem Schwerpunkt Migrationspädagogik, wie beispielsweise: Strukturmerkmale professionellen Handelns (insbesondere: Unbestimmtheiten und Paradoxien (sozial-)pädagogischen Handelns, Grundformen professionellen Handelns und Deutens in pädagogischen und sozialen Feldern), moraltheoretische Reflexion von Bildungsprozessen (insbesondere unter anerkennungs-, und demokratietheoretischer Hinsicht), Bildung, Subjektivität und Kulturalität, methodologische und machttheoretische Aspekte des Verstehens.

Die empirische Ausrichtung meiner Arbeiten ist in erster Linie einem interpretativen Paradigma verpflichtet. Da ich interpretative und rekonstruktive Forschungsmethoden als Ansätze verstehe, die für die Ausbildung von zukünftigen Pädagoginnen und Pädagogen sehr wertvoll sind, präferiere ich in der Lehre Konzepte forschenden Lernens. Dies ist mit zwei hochschulpädagogischen Interessen verknüpft. Zum einen geht es mir darum, Studierenden theoretische Perspektiven als "Werkzeuge" nahe zu bringen, die zur Beobachtung, Reflexion und Analyse von Handlungen und Strukturen in außerschulischen und schulischen Feldern nutzbar sind. Zugleich ist forschendes Lernen "entdeckendes Lernen". Ich versuche Lernzusammenhänge zu schaffen, in denen Studierende ihre empirische Erfahrungen so reflektieren, dass diese erziehungswissenschaftlich beschreibbar werden.

Zu den Lehrveranstaltungen im eKVV

Prof. Dr. Paul Mecheril

Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration

Telefon Sekr.
+49 521 106-3320
Raum
Gebäude Z Z1-301

Areas of Teaching

  • Democracy and Education
  • Disability Studies and Inclusive Education
  • Educational Technologies
  • Research with Children
  • Theories and Practices of Care

Zu den Lehrveranstaltungen im eKVV

Dr. Cristina Popescu

wissenschaftliche Mitarbeiterin

Telefon Sekr.
+49 521 106-3320
Raum
Gebäude Z Z1-400

Dr. Antoanneta Potsi

Lehrkraft für besondere Aufgaben

Telefon Sekr.
+49 521 106-3320
Raum
Gebäude Z Z1-305

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Bildung, pädagogische Professionalität und Organisationsentwicklung
  • Soziale Arbeit
  • Migrationsgesellschaftliche Differenz- und Rassismusforschung
  • Politische Gesellschafts- und insbes. Hegemonietheorie
  • Interpretative Sozial- und Bildungsforschung

Zu den Lehrveranstaltungen im eKVV

Dr. Matthias Rangger

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefon Sekr.
+49 521 106-3320
Raum
Gebäude Z Z1-307

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Erinnerungskultur und -pädagogik
  • Antisemitismus und Postkolonialismus
  • Globale Gerechtigkeit und Menschenrechte
  • Critical Whiteness und Identitätspolitik
  • Poststrukturalismus und Hegemonietheorie
  • Intersektionaler und transkultureller Feminismus und
  • Klimagerechtigkeit und Klimapädagogik

Zu den Lehrveranstaltungen im eKVV

Arnd Richter

Lehrbeauftragter im SoSe 2020

Telefon Sekr.
+49 521 106-3320

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Bildung im Kontext von Differenz- und Ungleichheitsverhältnissen
  • Kritische Bildungstheorie und -forschung
  • Diskursanalyse

Zu den Lehrveranstaltungen im eKVV

Marleen Schäper

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Telefon Sekr.
+49 521 106-3320
Raum
Gebäude Z Z1-323

Schwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Bildung in der Migrationsgesellschaft
  • Professionalisierung von Lehrer*innen
  • Differenztheoretische Perspektiven auf Inklusion und inklusive Bildung
  • Kritische erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung
  • Interpretative Forschung

Zu den Lehrveranstaltungen im eKVV

Prof.in Dr. Saphira Shure

Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Rassismus- und Differenzforschung

Telefon Sekr.
+49 521 106-4526
Raum
Gebäude Z Z1-303

Forum Lehre

Im Unialltag gibt es nur selten ausreichend Gelegenheit, Inhalte und Themen der Lehrveranstaltungen, aber auch die Art und Weise, wie Inhalte behandelt werden, zum Thema zu machen. Uns ist daran gelegen, dies mit Blick auf das Lehrangebot im Bereich Migration und Bildung zu ermöglichen – entkoppelt von konkreten Lehrveranstaltungen und dem Druck von Prüfungsleistungen.

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Perspektiven, die Kritik, die Anregungen und Einschätzungen Aller, die an universitären Lehr- und Lernverhältnissen beteiligt sind, in Erfahrung zu bringen. Mit dem Forum Lehre möchten wir einen gemeinsamen Diskussions- und Reflexionsraum von Studierenden und Lehrenden schaffen.

Das Forum Lehre findet ca. zweimal im Semester statt.

Zur Einladung

Diskriminierungskritik (in) der Lehre?!

Bei dem Forum Lehre handelt es sich um eine Möglichkeit zum Austausch, zu dem alle Studierenden und Lehrenden im Bereich der Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Bielefeld herzlich eingeladen sind!

Bei dem nächsten Forum am Dienstag, 19.12.23 möchten wir gemeinsam in einen weiteren Dialog zu dem Thema Diskriminierungskritik (in) der Lehre gehen. Was bedeutet Diskriminierungskritik für dich und wie können wir sie als Studierende und Lehrende in der Lehre verfolgen und umsetzen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was findet ihr hilfreich und wo steht ihr vor Herausforderungen? Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen, Ideen und Perspektiven – und möchten auch einen Raum für Austausch zu Kritik und Unsicherheiten öffnen. Wir freuen uns, miteinander zu Reden, zu Diskutieren und Nachzudenken bei Wein/Wasser, Brot, Käse, Hummus und Oliven!

 


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