Thema: Gesundheitsökonomische Evaluation der Kosten- und Nutzeneffekte einer verhaltensmodifikatorischen Betreuung von Versicherten der DAK
Projektleiter/Mitarbeiter: Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Viola Gräfe, MPH
Kooperationspartner:
Förderung DAK Gesundheit
Zielsetzung:
Depressive Erkrankungen sind mit hohem Leidensdruck verbunden und in Europa und Deutschland gegenwärtig die Krankheitsgruppe mit der schwersten gesellschaftlichen (ökonomischen) Belastung. Depressionen haben eine günstigere Prognose, wenn die Erkrankung im Frühstadium erkannt und adäquat behandelt wird. Nach internationalen Stufenbehandlungs- Modellen („Stepped-Care“) sollten bei leichten bis mittelgradigen Depressionen niedrigschwellige psychosoziale Interventionen eingesetzt werden, zu denen auch die computergestützte individualisierte Selbsthilfe zählt, die im Zentrum dieser Studie steht.
Das primäre Ziel der Studie ist die Beantwortung der Frage, ob die Behandlungskosten bei Mitgliedern und Versicherten der DAK, denen ermöglicht wurde, Deprexis über 12 Wochen zu nutzen, im Zeitraum von 1 Jahr nach Programmzugang niedriger sein werden, als bei DAK-Mitgliedern, denen Deprexis nicht zur Verfügung gestellt wurde.
Sekundäre Studienziele beziehen sich auf die Fragen, ob die Nutzung des Deprexis- Programms, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, zu einer Reduktion der Depressivität, zur Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, zur Steigerung der beruflichen u. sozialen Funktionsfähigkeit und zur Steigerung der Zufriedenheit mit dem Beratungsangebot der DAK führt. Das Programm soll bei Menschen mit mindestens minimaler depressiver Symptomatik eingesetzt werden, wobei diese durch den PHQ-9, einen weit verbreiteten, validierten Screening-Fragebogen erfasst werden soll. Die Umsetzung dieser Ziele im Rahmen der avisierten Studie bedeutet, dass erstmalig eine Studie der Wirksamkeit eines solches Programms von einer vollen gesundheitsökonomischen Evaluation begleitet wird. Es wird erwartet, dass „Deprexis“ sich als wirksame und dabei auch niedrigschwellige und kostengünstige Intervention zur Behandlung von unipolarer Depression erweist.
Laufzeit: 2012-2015
Letzte Aktualisierung: Mai 2014